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Alarmstufe Rot, Teil 2: Autofahrer dürfen in beiden Richtungen durch Innenstadtring fahren

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Langsam wird es ernst: In einem Monat beginnen die Arbeiten für eine umfassende Sanierung des Innenstadtrings. Die zuständige Landesbehörde Hessen Mobil hat nun bekannt gegeben, wie Autofahrer während dieser Zeit an den Baustellen vorbeigeführt werden sollen – oder auch nicht. Wir zeigen dazu exklusiv die neuesten Karten. Erkennbar wird: Diese Baustelle wird zu einer gewaltigen Herausforderung – für Hessen Mobil, aber auch für alle Autofahrer in Hofheim.

Der Hofheim/Kriftel-Newsletter hatte am letzten Wochenende die Pläne für die einzelnen Bauabschnitte vorgestellt (hier). Wir hatten berichtet, was an Bauarbeiten alles geplant ist: Erneuerung der Fahrbahn, Ausbesserung von Fußgängerwegen, Erneuerung von Gas- und Stromleitungen sowie Wasserleitungen, Sanierung der Böschung gegenüber vom Bahnhof…

Unser Bericht fand einmal mehr ein überaus großes Interesse: Innerhalb weniger Stunden wurde er mehr als 2.500 Mal aufgerufen.

Kleiner Nachteil: Nun wussten die Hofheimer zwar, wo sich Hessen Mobil die einzelnen Bauabschnitte vorstellt. Aber wie der Verkehr dann fließen soll, wenn der vielbefahrene Verteilerring stellenweise komplett abgesperrt wird: großes Fragezeichen. Das stand noch nicht fest.

Jetzt liegen genauere Informationen vor. Sie wurden vorige Tage in der Sitzung des Ortsbeirats Kernstadt vorgestellt. Für den demnächst beginnenden ersten Bauabschnitt wurde zur besseren Lesbarkeit eine zusätzliche grafische Darstellung erstellt.

Die neuen Karten zeigen wir wieder exklusiv auf dieser Webseite. Tipp: Durch Klicken auf eine Karte können Sie diese deutlich vergrößern und erkennen alle Details.

BAUABSCHNITT 1

BA1 Der Verkehr
Zum Vergrößern bitte anklicken: Diese Darstellung von Hessen Mobil zeigt, wie der Autoverkehr im ersten Bauabschnitt durch den Innenstadtring geführt wird.

Der erste Bauabschnitt – Beginn ist am 22. September. Die Stadt will die Zeit der Bauarbeiten von Hessen Mobil nutzen, um die Busspur vor dem Bahnhof zu verbreitern und einen barrierefreien Weg zum Bahnhofsgebäude anzulegen. Die Vollsperrung der Straße soll gut acht Wochen dauern, also bis Ende November/Anfang Dezember. Während dieser Zeit wird der Verkehr auf der Rheingaubrücke über eine Ampelanlage geregelt – abwechselnd kann jeweils eine Spur in Richtung Marxheim bzw. aus Marxheim in Richtung Innenstadt genutzt werden. Autofahrer aus Marxheim werden dann nach links in den Kreisverkehr geführt, wo die Straße in beiden Richtungen befahrbar ist.

WINTERPAUSE

Im Dezember sollte das Teilstück vorm Bahnhof fertig sein. Dann ruhen die Arbeiten, und der Verkehr kann wieder normal fließen – bis Februar 2026.

BAUABSCHNITT 2

BA2

Die Arbeiten gehen Anfang März 2026 weiter. Von der Ecke Hattersheimer Straße bis zur Einmündung Elisabethenstraße / Esso-Tankstelle wird die Straße vollständig gesperrt. Hessen Mobil veranschlagt dafür drei Wochen bis Ende März 2026. Autofahrer aus Richtung Kriftel werden am Bahnhof vorbeigeführt. Sie können nach links auf die Rheingaubrücke in Richtung Marxheim abbiegen oder die rechte Spur des Kreisverkehrs in Richtung Elisabethenstraße nutzen. Der übliche direkte Weg von der Rheingaubrücke zur Hattersheimer Straße in Richtung Kriftel am Bahnhof bleibt versperrt.

BAUABSCHNITT 3.1

BA3 1

Die Einfahrt von der Elisabethenstraße in die Straße „Alte Bleiche” – gegenüber der Esso-Tankstelle – wird gesperrt. Ansonsten fließt der Verkehr im Kreisverkehr wie gewohnt in eine Richtung. Laut Hessen Mobil wird es zwei Wochen dauern, von Ende März bis Mitte April. Der Busbahnhof soll wie gewohnt erreichbar sein.

BAUABSCHNITT 3.2

BA 3 2

Nun ist die gegenüberliegende Straßenseite an der Reihe. Im Kreisverkehr fahren die Autos wieder in beide Richtungen. Von der Elisabethenstraße aus kann man nur geradeaus weiterfahren. Busse sollen den Busbahnhof erreichen können. Hessen Mobil veranschlagt zwei Wochen – von Mitte bis Ende April.

BAUABSCHNITT 4

BA4

Die „Alte Bleiche” wird von der Einmündung Kirschgartenstraße bis zur Seilerbahn komplett gesperrt. Die Bauzeit beträgt ca. vier bis fünf Wochen, die Sperrung dauert somit bis Ende Mai. Der Verkehr aus der Elisabethenstraße wird geradeaus geführt. In der Hattersheimer Straße vor dem Bahnhof und weiter zur „Alten Bleiche” können Autos in beiden Richtungen fahren. Die Einfahrt zum Busbahnhof bleibt offen.

BAUABSCHNITT 5.0

BA 5 0

Die „Alte Bleiche“ wird von der Seilerbahn bis zur Hauptstraße sechs Wochen lang – von Mitte Mai bis voraussichtlich Mitte Juli – halbseitig rechts gesperrt. Der Verkehr fließt wie gewohnt in eine Richtung.

BAUABSCHNITT 5.1

BA 5 1

Die rechte Straßenseite der Hauptstraße von der Schwarzbachbrücke bis zur Einmündung Wilhelmstraße wird gesperrt. Die gewohnte Fahrt nach Lorsbach bzw. Eppstein ist dann nicht möglich. Im Ring können Autos wieder nur in eine Richtung fahren. Die Dauer der Baustelle beträgt zwei bis drei Wochen, sie endet somit spätestens Ende Juli.

BAUABSCHNITT 5.2

BA 5 2

Von der Seilerbahn bis zur Wilhelmstraße wird nun die linke Seite gesperrt. Lorsbach und Eppstein ist wieder erreichbar; der direkte Weg nach Marxheim oder Kriftel ist nicht möglich, ein kleiner Umweg ist unumgänglich. Hessen Mobil rechnet mit einer Bauzeit von sechs Wochen, die Arbeiten werden somit Anfang September abgeschlossen sein.

BAUABSCHNITT 6

BA 6

Als Nächstes ist die Straße von der Einmündung der Lorsbacher Straße bis zur Auffahrt Rheingaubrücke an der Reihe: Komplettsperrung. Der Verkehr durch die Alte Bleiche fließt in beide Richtungen. Eine Fahrt nach Marxheim über die Rheinbrücke ist augenscheinlich nicht möglich. Die Bauzeit beträgt vier bis fünf Wochen, sodass die Sperrung bis Anfang Oktober andauert.

BAUABSCHNITT 7

BA 7

Ein weiteres Mal wird die Hattersheimer Straße vor dem Bahnhof vollständig gesperrt. Der Verkehr im Verteilerring fließt wieder in beide Richtungen. Die Arbeiten werden sechs bis sieben Wochen dauern.

Ende 2026 soll alles fertig sein.

Innenstadtring: Fahrwege der Busse sind noch unklar

Im Ortsbeirat gab es viel Lob für die augenscheinlich aufwendigen Planungsarbeiten von Hessen Mobil. Gleichwohl wird befürchtet, dass es zu gewaltigen Verkehrsbehinderungen kommen wird. Und es blieben auch Fragen offen:

Können Busse, die aus Richtung Marxheim kommen, den Busbahnhof weiterhin ansteuern? Und wo werden Haltestellen eingerichtet, wenn der Bahnhofsvorplatz komplett gesperrt ist? Antworten gab es keine. Die anwesenden Beigeordneten Daniel Philipp und Bernhard Köppler sagten, dass dafür die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV) zuständig sei, die werde das schon regeln.

Von den anwesenden Zuhörern wurde die Sorge vorgetragen, dass sich zu viele Autofahrer Schleichwege durch die Altstadt suchen könnten. Die Stadtverwaltung zeigte sich planlos: Man werde die Situation beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, sagte Philipp.

Ein Mitarbeiter von Hessen Mobil sagte im Ortsbeirat, das ganze Projekt sei wie eine Operation am offenen Herzen: Die Vielzahl der Baumaßnahmen, dazu die enorm komplexe Verkehrsführung – das sei eine echte Herausforderung und „maximal schwierig“.

Worüber übrigens nicht angesprochen wurde: Die herausfordernde Baustelle kommt für die Stadtverwaltung zur Unzeit. Die Behörde befindet sich in einem kompetten Umbruch. Der neue Bürgermeister Wilhelm Schultze von der Wählergemeinschaft „Bürger für Hofheim“ (BfH) tritt sein Amt erst Mitte September an. Wenig später wird der Beigeordnete Bernhard Köppler gehen. Für ihn wird es – so wollte es eine Mehrheit aus CDU, FDP, FWG und Linken im Stadtparlament – erst einmal keinen Ersatz geben

Eine personell geschwächte Stadtverwaltung mit großen Verpflichtungen und dem Bedarf an umfangreicher Einarbeitung: Man wird sehen, ob das problemlos vonstatten geht.

So umfahren Autofahrer den Innenstadtring

Umfahrung Innenstadtring
Die Umleitungsstrecke – zum Vergrößern anklicken. Die blaue Markierung kennzeichnet den Innenstadtring.

Für Autofahrer, die aus Richtung Süden – also aus Richtung Marxheim – kommen und nach Kelkheim oder Königstein oder aber nach Lorsbach oder Eppstein wollen, will Hessen Mobil folgende Umleitung ausschildern:

Von der Rheingaustraße geht es nach rechts ab in die Frankfurter Straße, dann am Landratsamt vorbei bis auf die L3011. Autofahrer, die nach links abbiegen, erreichen dann Lorsbach. Auf unserer Karte ist der Weg nach rechts eingezeichnet: Er führt zunächst Richtung Kriftel/Hattersheim, sodann über die Kapellenstraße und den Schmelzweg auf die Zeilsheimer Straße (L 3018) – und weiter geht’s in Richtung Kelkheim/Königstein.  

Der heutige direkte Weg über die Rheingaustraße und Rheingaubrücke ist drei Kilometer weit. Die Umleitung ist genau doppelt so lang – sechs Kilometer.

Guter Service: Baustellen-Infos per WhatsApp

Extra-Tipp von Hessen Mobil: Die Baumaßnahme wurde wegen ihrer Größe in einen neuen WhatsApp-Newsletter aufgenommen. Dieser wird “die Hofheimerinnen und Hofheimer ab Baustart regelmäßig mit Updates zur Maßnahme versorgen”. Weitere Informationen zu diesem kostenfreien Service finden Sie hier: https://mobil.hessen.de/whatsapp.

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3 Comments

  1. Thomas Konetzki

    Vor ca. 50 Jahren haben wir das auch geschafft, den „Innenstadtring“ in beiden Fahrtrichtungen zu befahren. Zwischendurch konnte man noch mal in der „Schönen Aussicht“ ein Bierchen oder Äppler trinken. Ich denke, die Baumaßnahmen kann man überstehen. Es wurde doch jahrelang darauf gewartet.

    22. August 2025
    |Reply
  2. Barbara Grassel

    Großbaustelle im Hofheimer Zentrum ohne Planung für den Busverkehr!

    Es überrascht einen zwar eigentlich nicht, aber dennoch ist es mehr als befremdlich, dass im Zusammenhang mit den baustellenbedingten Sperrungen rund um den Verkehrskreisel am Bahnhof nur über die Verkehrsführung für Autos informiert und diskutiert wird, während die Stadträte Philipp und Köppler im Ortsbeirat Kernstadt zum Busverkehr auf die MTV GmbH verweisen.

    Dass einen Monat vor Beginn der Sperrungen und Einrichtung eines Zwei-Richtungsverkehrs in der Alten Bleiche noch immer nicht klar ist, wie die Linienbusse den Busbahnhof anfahren sollen und wie sich dadurch die Linienführungen und Fahrzeiten ändern, zeigt mal wieder, welchen Stellenwert der öffentliche Nahverkehr im Main-Taunus-Kreis hat.

    Wie sollen Busse aus beiden Richtungen in den Busbahnhof ein- und ausfahren können? Wo sollen sie zum Ein- und Aussteigen halten? Einfach von der anderen Seite einfahren, würde bedeuten, dass die Fahrgäste vor den Absperrungen bzw. der Rückseite der Wartehäuschen aussteigen müssten. Dazu geht das natürlich nur auf der Fahrbahn, also nicht barrierefrei. Die Idee, die Busse, die „verkehrt herum“ einfahren, am Gehweg zum Schwarzbach hin halten zu lassen, ist auch nicht barrierefrei umsetzbar, außerdem stellt sich dann die Frage, wohin mit den Taxis?

    Weil das eben nicht so einfach ist, hat die MTV das offenbar noch nicht geregelt, viel Zeit bleibt dafür nicht mehr. Allerdings hätte ich mir schon mehr Einsatz unseres Magistrates bei diesem Thema gewünscht, sowohl was die Abläufe im Busbahnhof und beim Busbetrieb angeht, als auch hinsichtlich der rechtzeitigen Information der Fahrgäste.

    Apropos Information: „Guter Service: Baustellen-Infos per WhatsApp“ heißt es. Ich empfinde es als Unverschämtheit, dass Behörden wie Hessen Mobil nur noch auf WhatsApp informieren und die Menschen so zwingen wollen, WhatsApp zu nutzen!

    25. August 2025
    |Reply
  3. A.N.

    Besten Dank für diese Erläuterungen zu den erwartbaren Verkehrseinschränkungen. In der Tat könnte die Kommunikation der Verantwortlichen bürgernäher und zeitnäher sein.

    Eine weitere Großbaustelle gibt es seit Jahren in der Friedensstraße in Hofheim am Taunus.
    Jetzt wurde bekannt, dass offensichtlich die bereits fertige Asphaltdecke wieder abgefräst werden muss; warum, wie und was erfahren die Anwohner nicht offiziell. Nur Zettel in den Briefkästen verweisen auf eine kurzfritige Vollsperrung für fast einen Monat.

    Es könnte lohnend sein, diese Causa Friedensstraße einmal in einem Artikel darzulegen.

    27. August 2025
    |Reply

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