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„So wahr mir Gott helfe“: Hofheims neuer Bürgermeister Wilhelm Schultze wurde vereidigt

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Die Kreisstadt Hofheim am Taunus hat einen neuen Bürgermeister, endlich: Wilhelm Schultze von der Wählergemeinschaft „Bürger für Hofheim“, der vor einem halben Jahr von den Hofheimerinnen und Hofheimern mit deutlicher Mehrheit gewählt worden war, wurde in das Amt eingeführt und vereidigt. Hier Impresssionen von der Amtseinführung.

Offiziell war es die 37. Stadtverordnetenversammlung in dieser Legislaturperiode, aber sie war natürlich schon eine ganz besondere: Im großen Saal der Stadthalle legte der 29-jährige Schultze vor den Stadtverordneten, dem Magistrat, einigen hundert geladenen Gästen und Dutzenden Zuschauern den Amtseid ab.

Am 13. September tritt Wilhelm Schultze das Amt offiziell an. Da dies ein Samstag ist, wird sein erster Arbeitstag der 15. September sein.

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Schultze

Blick in den Saal – auf der Bühne: Sophia Bartz. Sie sang zum Auftakt „Imagine“ – der berühmte Song von John Lennon beschreibt die Vision einer Gesellschaft frei von Nationalismus und Besitz. Es ist ein Aufruf für den Frieden und gilt als eine Hymne der Friedensbewegung.

2 Professor

Dr. Lorenz Narku Laing, Professor für Sozialwissenschaften und Rassismusforschung an der Evangelischen Hochschule Bochum, ist ein alter Freund von Schultze, man kennt sich aus gemeinsamen Zeiten beim American Football. Er hielt ein ebenso unterhaltsames wie beeindruckendes Grußwort. „Sie haben einen jungen Bürgermeister unter 30, und jetzt haben Sie auch noch einen schwarzen Professor, der heute zu Ihnen spricht. Diese Kombination ist ganz wunderbar.“

„Als junger Mensch Verantwortung zu übernehmen, das ist ein Impuls, den Menschen verwirrend finden, denn das passt nicht in die Erzählungen.“ Junge Menschen würden als unpolitisch gelten und als nicht engagiert, sie würden sich drücken und möchten keine Berufe mit Überstunden. Und dann kandidiert ein junger Mann für einen Beruf mit vielen Überstunden – und wird gewählt. Schultze widerlege damit das Vorurteil gegenüber jungen Menschen und werde zu einem Leuchtturm, zu einem Symbol, das weit über Hofheim hinausstrahle.

Hofheims neuer Bürgermeister sei „ein unheimlich kreativer Mensch, der anders denkt, der andere Lösungen sucht“. Er sei ein loyaler Mensch, der zu den Menschen in seiner Gemeinschaft stehe und für sie eine große Verantwortung spüre. „Diese Kombination aus Kreativität, Verlässlichkeit und Loyalität ist eine wunderbare Kombination für einen Bürgermeister.“

Er wünschte seinem Freund viel Glück, „denn Glück kann man in der Politik immer gut brauchen, und er wünsche ihm neben Kenntnis, Fähigkeiten und harter Arbeit auch „das notwendige Quentchen Zufall. Bei dem Dinge einfach passieren und alle glauben, dass du es warst, lieber Wilhelm“.

An diesem Abend sprachen außerdem MTK-Landrat Michael Cyriax und Christian Vogt. Der scheidenden Bürgermeister sagte: „Ich darf dir eine gut strukturierte Stadtverwaltung mit wunderbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übergeben, die völlig motiviert und leistungsbereit sind.“

3 Amtsantritt

Die Amtseinführung beginnt. Wilhelm Schultze in der Mitte, rechts Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler, links Christian Vogt. Der Noch-Verwaltungschef liest dem neuen Bürgermeister die Ernennungsurkunde vor:

Herr Wilhelm Otto Klaus Schultze, geboren am 27. November1995, wird aufgrund der Wahl vom 30. März 2025, gemäß Paragraf 39 Absatz 3 der Hessischen Gemeindeordnung für eine Amtszeit von sechs Jahren vom 13. September 2025 bis 12. September 2031 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit zum hauptamtlichen Bürgermeisterder Stadt Hofheim am Taunus ernannt. Diese Ernennung wird in der Erwartung vollzogen, dass der Ernannte sich jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einsetz t und getreu seines Diensteides seine Amtspflichten erfülllt sowie das Vertrauen rechtfertigt, das ihm durch diese Ernennung erwiesen wird. Hofheim am Taunus, der 3. September 2025.“

Das Schreiben trägt die Unterschriften vom Ersten Stadtrat Daniel Philipp und Christian Vogt.

4 Amtseid

Wilhelm Schultze legt den Amtseid ab: „Ich schwöre, dass ich das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland sowie die Verfassung des Landes Hessen und alle in Hessen geltenden Gesetze wahren und meine Pflichten gewissenhaft und unparteiisch erfüllen werde.“

Und dann fügt er hinzu: „So wahr mir Gott helfe“.

5 Stadtverordnete1

Ein Blick in die erste Reihe der Stadtverordneten. Die Amtseinführung und Vereidigung des neuen Bürgermeisters fand im Rahmen der 37. Stadtverordnetenversammlung dieser Legislaturperiode statt.

6 Saal1

Blick in den gut besetzten großen Saal der Stadthalle. Es waren gekommen: Landrat Michael Cyriax, Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden, Vertreter aus Partnerstädten Hofheims, Familie und Freunde von Wilhelm Schultze…

Aus der polnischen Partnerstadt Pruszcz Gdański waren der Bürgermeister und der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher angereist. Die englische Partnerstadt Tiverton hatte ebenfalls einen Vertreter entsandt.

Die Polizei und die Feuerwehr waren vertreten, Vereine, Verbände – und natürlich viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die den ersten Auftritt ihres künftigen Chefs miterleben wollten. Und nicht zuletzt waren etliche Hofheimerinnen und Hofheimer gekommen, um den neuen Bürgermeister zu begrüßen.

7 Stadtverordnetenvorsteher

Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler schenkte Schultze eine Ausrüstung für seinen harten Job – inklusive eines Sixpacks Bier der Taunus-Braumanufaktur.

8 Vogt

Auch Christian Vogt übergab seinem Nachfolger einige nützliche Gegenstände, die ein Bürgermeister im Einsatz benötigt: grüne Stifte zum Unterzeichnen von Dokumenten, einen symbolischen Schlüssel – und eine feuerfeste Feuerwehrjacke. Denn: „Der Bürgermeister ist der erste Feuerwehrmann der Kreisstadt.”

9 Tanja Lindenthal

Tanja Lindenthal war die einzige Frau am Rednerpult. Sie ist Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Hofheim”. Wilhelm Schultze ist Mitglied dieser Wählergemeinschaft, mit der er ins Stadtparlament einzog und nun das Bürgermeisteramt besetzt. Lindenthal bedankte sich ausdrücklich für den fairen Bürgermeisterwahlkampf – bei Vogt wie auch bei Tobias Undeutsch, der als Kandidat der SPD angetreten war.

Es sei das erklärte Ziel der BfH, von Anfang an, eine Politik für die Bürgerinnen und Bürger zu machen. Schultze wisse, dass man die Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen könne. Verbindlichkeit sei die Grundlage des notwendigen Vertrauens, und Transparenz sei für ihn „kein Schlagwort, sondern ein Versprechen“.

Schultze stehe für eine Politik, die für alle verständlich und nachvollziehbar ist. Tanja Lindenthal: „Wilhelm Schultze ist ein Mensch, der Brücken baut und Verbindungen schafft – zwischen Generationen, zwischen unterschiedlichen Meinungen und den Menschen in unserer Stadt.“

10 Goldene Buch

Zum Schluss ergriff Wilhelm „Willi“ Schultze das Wort. „Mein Ziel ist klar“, sagte er. „Ich will ein Bürgermeister für alle sein, über Parteigrenzen hinweg, für Jung und Alt, für Bürgerinnen und Bürger, für Vereine, Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Ein empathischer Vermittler, der Brücken baut und zuhört. Denn nur so entsteht Zusammenhalt. Und Zusammenhalt ist die größte Stärke einer funktionierenden Gesellschaft.“

Er sprach von einer Innenstadt, für die er sich mehr Grün wünsche. Und die ein Parkleitsystem benötige. Er will noch einmal über die Bebauung an der Elisabethenstraße beraten, wo die alte Bücherei steht (wo Christian Vogt erst ein Hotel und dann eine Musikschule bauen wollte). Schultze will sich der Kinderbetreuung annehmen, und er will den Wirtschaftsstandort stärken. Natürlich die Digitalisierung in der Stadtverwaltung vorantreiben.

Er sagte: Das breite Engagement vieler Menschen, ob in Vereinen oder in der Wirtschaft – „all das ist unserer größter Schatz. Und meine Aufgabe wird es sein, diesen Schatz zu bewahren, zu würdigen und weiter zu fördern – damit Hofheim eine lebendige, starke und solidarische Stadt bleibt“. Er sei fest überzeugt, dass man die Herausforderungen gemeinsam meistern könne.

Da erhoben sich alle im Saal. Und sie applaudierten minutenlang. Mit Wilhelm Schultze, Hofheims neuen Bürgermeister, verbinden sich viele Hoffnungen und Wünsche.

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