Aus und vorbei: Die traditionsreiche Pizzeria “da Rita”, seit Jahrzehnten ein Herzstück der kleinen Wallauer Gastronomieszene, hat ihre Türen geschlossen, für immer. Das wäre kaum eine Nachricht, wenn sich dahinter nicht eine schaurig-schmutzige Geschichte verbergen würde: Dokumente, Briefe und Protokolle belegen, dass der beliebte gastronomische Treffpunkt über Jahre hinweg von der Hofheimer Stadtverwaltung zugrunde gerichtet wurde. Von der Tradition zur Trümmerlandschaft – es ist ein Drama, das dem Schicksal der Waldgaststätte Meisterturm frappierend ähnelt und nun ans Licht kommt. Zugegeben: zu spät.
Es war Anfang letzter Woche, als Rita Magliari ihr Schweigen brach. Zu viel war passiert, über Jahre hinweg, sie konnte und wollte es nicht mehr ertragen. Auf Facebook veröffentlichte die 55-Jährige, was ihr widerfahren war, es klang wie ein verzweifelter Hilfeschrei:
“Seit über 30 Jahren führe ich mein Familienunternehmen mit Leidenschaft, harter Arbeit und unermüdlichem Einsatz (…) Jetzt stehe ich vor dem Aus. Nicht, weil ich wirtschaftlich gescheitert bin. Sondern weil die Stadt Hofheim, mein Vermieter, mich systematisch in die Knie zwingt.”
Von der Stadt Hofheim hat Rita Magliari kleine Räumlichkeiten in Wallau angemietet, in denen sie seit Anfang der 90er Jahre ein kleines Eiscafé mit einer Mini-Pizzeria betreibt. Einen Tag vor ihrem Facebook-Post hatte es ein Treffen mit Vertretern der Stadt gegeben. Sie schrieb weiter:
“Es war ein Termin, auf den ich so lange gewartet habe – voller Hoffnung, endlich gehört zu werden.” Sechs Mitarbeiter des Rathauses seien gekommen – doch wieder: kein Ergebnis. Wie immer. Wie schon seit Jahren:
“Kein Dialog. Keine Lösung. Nur Macht. Kälte. Erniedrigung.”
Wenn eine erfahrene und beliebte Gastwirtin auf diese Weise öffentlich zusammenbricht: Was ist da nur passiert?
Wir sind dem Fall nachgegangen und haben die Hintergründe erfahren. Die Geschichte von Rita Magliari erinnert fatal an das Schicksal der Eheleute König, den Pächtern der “Waldgaststätte Meisterturm”, mit denen die Stadt zutiefst unwürdig umging, jahrelang. Nur noch bis Ende Juni dürfen die Königs bleiben, nur noch 66 Tage, dann wird das Restaurant auf dem Kapellenberg geschlossen (hier). Wie’s weitergeht? Keiner weiß es.
Ein lebendiger Dorfmittelpunkt – das war mal der Plan…
Schauen wir nach Wallau: Das Dörfchen (4.500 Einwohner) hat – neben Ikea – einen wunderschönen Ortskern mit gepflegten Fachwerkhäusern zu bieten. Mittendrin befindet sich der Recepturhof, ein sehenswertes Gebäudeensemble, denkmalgeschützt selbstverständlich und im Besitz der Stadt Hofheim. Die Alte Schule gehört dazu, das Alte Rathaus – und auch das Alte Milchhäuschen, um das es hier geht:
Die eine Hälfte des Gebäudes war an Vereine vermietet (DLRG, Kulturkreis Wallauer Fachwerk), im anderen Teil des Gebäudes hatten die Magliaris vor mehr als drei Jahrzehnten ihre Eisdiele eingerichtet, die sie später um eine Pizzeria erweiterten. Wobei “erweitern” etwas übertrieben ist: Die Räumlichkeiten sind keine 50 Quadratmeter groß, da gibt es nicht viel zu erweitern. Der Gastraum ist entsprechend beengt, die Küche gerade mal zwei Quadratmeter groß. Vor langer Zeit wurde ein Wintergarten angebaut, der mehr Licht, aber nicht viel mehr Platz bringt.
Draußen vor dem Häuschen ist noch eine kleine Holzterrasse, ein paar Sitzplätze nur, etwas erhöht und mit einem Holzgeländer gesichert. Seit der Corona-Pandemie steht ein Pavillon daneben.
Die Enge hat die Gäste nie gestört. Egal, wen man man fragt: Alle schwärmen von der leckeren Pasta und den köstlichen Pizzen, die Rita Magliari zu zaubern versteht.

Wie überall in den Dörfern wird es auch in Wallau auf den Straßen zunehmend still. Die Geschäfte sterben. Die Gastronomie macht dicht. Rita Magliari stemmte sich gegen den traurigen Trend: Ihr Lokal war ein Ort der Gastlichkeit, der Leben in das beschauliche Örtchen brachte.
Allerdings ist längst nicht mehr zu übersehen: Der Recepturhof ist in die Jahre gekommen, eine Renovierung überfällig. Seit mehr als zehn Jahren wird im Wallauer Ortsbeirat darüber diskutiert, dass die Stadt etwas tun müsse, dringend. Schon jetzt sind etliche Räume nicht mehr nutzbar, die Anlage verkommt zusehends. Verfall und Leerstand verstärken das Gefühl zunehmender Verödung im Dorf.
Rita Magliari, geschieden und Mutter von zwei erwachsenen Kindern, wollte sich damit nicht abfinden. “Ich habe gekämpft bis zum Umfallen”, sagt sie heute. Sie schrieb Briefe ans Rathaus. Immer wieder beklagte sie Mängel am und im Gebäude. Und sie wies auch auf die beengten Verhältnisse hin: Sie hätte längst erweitern müssen, sagt sie heute, weil sich der ganze Aufwand kaum noch gelohnt habe. Im Haus sei ja eigentlich auch genug Platz: Wenn die Stadt nur mitgezogen hätte, dann hätte sie ihr Restaurant ausgebaut, und es würde einen richtig schönen, lebendigen Dorfmittelpunkt geben.

Alle waren damit einverstanden – die Wallauer sowieso, aber auch im zehn Kilometer entfernten Rathaus der Kreisstadt zeichnete sich Zustimmung ab. In einem Magistratsschreiben aus dem Jahre 2015 – heute zehn Jahre alt! – heißt es: Eine Erweiterung von “da Rita” sei “aus wirtschaftlichen Gründen unumgänglich”, und außerdem sei es “für die Stadt Hofheim sehr wichtig, die Gastronomie an dieser Stelle zu erhalten, weil diese ein wesentlicher Teil des Platzcharakters darstellt”.
So schrieb damals der Magistrat, und die Wallauer Lokalpolitiker nickten zustimmend. Doch wie so oft in Hofheim: Danach passierte nichts.
Selbst die CDU in Wallau ärgert sich über das Rathaus
2019 standen in Hofheim Bürgermeisterwahlen an. Christian Vogt, der Kandidat der CDU, erzählt gerne und überall, dass er aus Wallau stammt. Luca Magliari, der Sohn der Gastronomin, erinnert sich, dass Vogt ihm damals gesagt habe: “Wählt mich, dann kümmere ich mich darum, dass ihr endlich erweitern könnt.” Luca Magliari: “Natürlich haben wir ihn gewählt. Und wir haben auch darauf vertraut, dass es dann endlich losgeht.”
Vogt wurde Bürgermeister, und er machte den Beigeordneten Bernhard Köppler für das Thema zuständig. Die Zeit verging, und es passierte: nichts. Rita Magliari: “Ich bekam nicht einmal mehr eine Antwort, wenn ich an die Stadt schrieb.”
Sie wandte sich hilfesuchend an einen Rechtsanwalt. Der schrieb – wir sind jetzt im Jahre 2022 – in einem Brief an Bürgermeister Vogt: Wie der Stadt bekannt sei, weise das Gebäude mit der Pizzeria “nicht unerhebliche bauliche Mängel auf”. Der Wintergarten verrotte langsam “und ist auch nicht mehr dicht”, die Bohlen der Terrasse seien morsch, und das Geländer biete keinen Halt mehr. Es habe seitens der Stadt verbindliche Zusagen gegeben, die aber nicht eingehalten worden seien. “Wenn sich hier die Situation verschlechtert, ist ein Betrieb des Restaurants überhaupt nicht mehr möglich. Derartiges kann sicherlich nicht im Interesse der Stadt Hofheim sein.”

Die Lokalpolitiker von SPD, FWG und Grüne versuchten die Stadt zu bewegen, etwas zu unternehmen. Selbst die örtliche CDU zeigte sich verärgert über die Untätigkeit der Stadtverwaltung ihres eigenen Bürgermeisters: “Die nach wie vor ansässige seit Jahren etablierte und sehr beliebte Gastronomie wartet nach wie vor auf eine Zusage durch die Stadt bzgl. eines Ausbaues der Innenräume”, heißt es in einer Anfrage vom April 2023. Die Pächter hätten auch “mit der Stadt Kontakt aufgenommen. Bis dato ohne Reaktion”.
Vogt hat sich dann doch mal gemeldet: Er schickte dem “lieben Luca” – man kennt sich in Wallau und duzt sich – per Mail ein paar Zeilen, die hoffnungsvoll klangen: Er, Vogt, habe mit Köppler gesprochen, der sich bemühen wolle, “dass euer Projekt alsbald auf den Weg gebracht wird”. Auch Wolfgang Exner (damals 1. Beigeordneter im Rathaus) sei dabei: “Er wie ich befürworten das Projekt.”
Freude im Hause Magliari. Wenn der Bürgermeister und sein 1. Beigeordneter ein Projekt befürworten, dann müsste es doch endlich was werden!
Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Denn wieder passierte: nichts.
Im Frühjahr letzten Jahres setzte sich eine Frau auf die Terrasse und brach mit ihrem Stuhl durch eine morsche Holzbohle ein. Sie habe sich am Bein verletzt, schrieb sie an Vogt: “Als Bürgermeister tragen Sie die Verantwortung, zumal Sie nachweislich mehrfach auf diesen Missstand hingewiesen wurden.”
Es passierte: nichts.
Der Anwalt wirkte zunehmend entnervt. “Der Mietgegenstand” sei “mittlerweile kaum noch benutzbar. Der Großteil der Terrasse ist wegen Baufälligkeit gesperrt”, schrieb er im Sommer vergangenen Jahres. Es bestehe “die Gefahr, dass der Wintergarten alsbald einstürzt”. Und weiter: “Grundsätzlich muss sich die Stadt einmal erklären, ob sie eigentlich noch Interesse daran hat, dass das Gebäudes saniert wird (…) So kann es jedenfalls nicht mehr weitergehen.”
Abwasserrohre brachen – die Stadt unternahm nichts
Monate später, September 2024: Ein Besichtigungstermin war angesetzt worden. Hofheims Stadtverwaltung reiste mit einem Großaufgebot an: Neben Vogt kamen auch die beiden Dezernenten, dazu der Leiter der Fachbereichs “Zentrales”, der Wirtschaftsförderer und die Leiterin des städtischen Bauamts. Ein “Letter of Intent” sollte erstellt werden, heißt es im Protokoll, also eine gemeinsame Absichtserklärung, in der festgelegt werden sollte, was die Stadt zu tun hat und was Rita Magliari.
Doch dazu kam es nicht mehr. Dafür kam es erst einmal noch ärger:
Im Keller des Gebäudes hatten die Magliaris einen Kühlraum unter anderem für die Eislagerung hergerichtet. Dann waren morsche Rohre in der Wand gebrochen, und stinkendes Abwasser breitete sich aus. Die Stadt als Besitzerin des Hauses unternahm nichts. Monatelang.
Kurz nach dem September-Termin schrieb Yvonne Werner, die Leiterin der Bauabteilung im Rathaus, an Rita Magliari:
Sie sei als Pächterin für den Schaden selbst verantwortlich – “durch die von Ihnen nicht sachgerecht eingebaute und betriebene Kühlzelle, sowie die nicht sachgerecht verlegten und komplett verstopften Abwasserrohre”. Innerhalb eines Monats müsse “die von Ihnen ohne unsere Zustimmung und ohne unser Wissen installierte Kühlzelle im Keller” vollständig und fachgerecht zurückgebaut werden – dies werde “unsererseits überwacht und abgenommen”.
Unbewiesene Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Druck: Darf eine Stadtverwaltung so mit ihren Bürgern umgehen?
Glücklicherweise hatte Frau Magliari die alten Unterlagen und Rechnungen aufbewahrt und konnte nachweisen, dass lokale Fachfirmen den Kellerraum umgebaut hatten. Sie fand auch die Baugenehmigung wieder: Die Stadt hatte die Arbeiten erlaubt! Der behördliche Vorwurf einer illegalen Baumaßnahme erwies sich damit als unwahr und frei erfunden, im Rathaus machte man auch flugs eine Kehrtwende und ließ den Magliaris über eine Juristin mitteilen: “Die Stadt möchte sich grundsätzlich, ohne Anerkennung einer Schuld, bereit erklären, die Kosten für die erforderlichen Maßnahmen für die Renovierung des Kellers vollständig zu übernehmen.”
Und es passierte, man ahnt es: nichts. Die Rohre wurden nicht repariert, bis heute nicht.
Der Anwalt schrieb noch einmal ans Rathaus, es war im Januar dieses Jahres, der Jurist war sichtlich am Ende mit seinem Verständnis: Wieder seien nur “leere Versprechungen” gemacht worden. “Wenn die Stadt möchte, dass das Gebäude und die darum liegende Anlage verkommt, dann mag es so sein. Aber in diesem Falle sollte man es auch deutlich kommunizieren.” Und weiter: “Die Wallauer werden sich dann aber auch daran gewöhnen müssen, dass sie eben keinen lebhaften Recepturhof mehr haben.”
Das war’s dann.
Für Montag vergangener Woche war ein Ortstermin angesetzt. Ein letzter Versuch, doch noch eine Lösung zu finden. Es kam zum Crash. Und Rita Magliari schrie wenig später ihren angestauten Frust, ihre ganze Enttäuschung und wohl auch ihre Wut über das Verhalten dieser Stadtverwaltung in den sozialen Netzwerken heraus.
Stadt wartet jetzt auf ein Protokoll, das niemand braucht
Nach unserem Gespräch mit den Magliaris haben wir die Stadtverwaltung angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten: Warum hat Bürgermeister Christian Vogt seine Versprechen nicht eingehalten? Wie erklärt er die jahrelange Untätigkeit der von ihm geführten Stadtverwaltung? Warum hat er als Bürgermeister nichts unternommen, wenn es doch um die Existenz eines gastronomischen Betriebes ging, der ein beliebter und belebender Treffpunkt in einem kleinen Ortsteil war?
Die Antwort aus dem Rathaus: Es gibt keine Antwort.
Der Ortstermin sei “ein Gespräch auf Arbeitsebene” gewesen, lässt uns Christian Vogt wissen, und weil es “noch kein mit beiden Seiten abgestimmtes Protokoll” gebe, werde man nichts sagen.
Zynischer geht es nicht. Wozu noch ein Protokoll? Mit wem will die Stadt denn noch was abstimmen?
Rita Magliari hat endgültig einen Schlussstrich gezogen:
“Meine Pizzeria in Wallau gibt es nicht mehr. Aus und vorbei.“
Zum Schluss: Neue Versprechen vom Bürgermeister
Rita Magliari geriet nach ihrem Facebook-Post in einen Shitstorm: Wüste Beschimpfungen erreichten sie, ein CDU-Stadtverordneter droht ihr sogar mit Klage.
Die Gastronomin – inzwischen betreibt sie mit ihrer Tochter in Eddersheim ein zweite Pizzeria “da Rita” – versichert: “Ich habe doch gar nichts mit Wahlkampf zu tun!” Den Termin am vergangenen Montag habe das Rathaus festgelegt: Es war der Tag nach dem ersten Wahlgang, man habe wohl gedacht, dann stünde der alte als der neue Bürgermeister fest.
Die Wähler aber entschieden bekanntlich anders: Vogt verfehlte die absolute Mehrheit und muss am kommenden Sonntag in die Stichwahl. Frau Magliari: “Muss ich denn schweigen, nur weil der Bürgermeister wiedergewählt werden will?”
Christian Vogt, der aus Wallau längst weggezogen ist und heute in Diedenbergen lebt, hat rechtzeitig zur Bürgermeisterwahl ein neues Versprechen abgegeben, nachzulesen auf seiner Webseite: “Ich unterstütze die Entwicklung neuer Dorfmitten und Wohnprojekte, um ein lebenswerteres Umfeld für alle Generationen zu schaffen.”
Auch Axel Wintermeyer, der CDU-Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete in Hofheim, verkündet in einer Vogt-Wahlkampfbroschüre: “Sie können sich auch weiterhin darauf verlassen, dass wir wie gewohnt für Sie da sind und uns besonders für Ihre Belange in unserer Kreisstadt und den Ortsteilen einsetzen.”
Wir sollen uns verlassen auf die CDU und ihre Versprechungen: Ernsthaft?
Vogt muss weg, ist unfähig, untragbar und einfach nur ein selbstverliebter Hemmschuh am Bein von Hofheim.
wundert das irgendjemand? Ein Politiker, der sich jeden Freitag öffentlich zur Schau stellt und mit seinen angeblichen Erfolgen prahlt, die oft nur Schaumschlägereien sind, kann ich nicht ernst nehmen.
Wenn man Gisela Spang angerufen hat und mit einem Problem kam, konnte man sicher sein, dass sie sich zeitnah gemeldet hat.
Und das sage ich aus Erfahrung, mein Mann war 10 Jahre im Vorstand der Montessori Schule, da war ein unkomplizierter Ausbau der Oberstufe inclusive Neubau, die Einrichtung einer Kinderbetreuung unter 3 Jahren unbürokratisch und professionell möglich.
CDU wie sie leibt und lebt, der große Fritz zeigt wie es geht. Vorher viel Versprechen und nach der Wahl alles vergessen.
Die Wähler sollten solche Kandidaten abwählen.
Wieder ein Beispiel, Bitte alle Hofheimer
#williewählen
Der Recepturhof ist seit Jahrzehnten der Treffpunkt auch aller Eltern, während die Kinder dort Fussballspielen oder in der Sandkiste buddeln, ließ es sich gut ein Eis essen oder gleich eine Pizza (am besten beides). Generationen sind so glücklich aufgewachsen.
Natürlich mutierte auch die kleine Eisdiele mit Pizzeria zu einem Restaurant mit großer Aussengastronomie. Die kleine Terrasse war längst der kleinste Teil geworden.
Allerdings geschah das nicht über Nacht sondern es war ein langjähriger Prozess. Sicher nicht unbemerkt vom Bürgermeister oder Herrn Exner, der allerdings sich auch bisher nicht mit Ruhm bekleckerte, denkt man an neue Sportstätten oder die Auflagen bei Familienfreundlichen, temporären Veranstaltungen wie Kürbisfest und Maislabyrinth.
Undenkbar, dass der Ortsmittelpunkt wegen Unfähigkeit oder Ignoranz der Obrigkeit verfällt.
Das wird dem Bürgermeister Stimmen kosten, auch meine.
Die ganze Geschichte ist eine Blamage für unser ganzes Ländchen. Da möchte man kein Mieter der Stadt sein. Da können wir ja doch froh sein, dass die Wiesbadener Ländches-Stadtteile besser hinbekommen ihre Dorfplätze zu beleben und Freiräume zu schaffen. Für das Hofheimer Rathaus gehts schon immer nur um die Stadtmitte.
Als Bewohnerin der Stadtmitte möchte ich doch einige Einwände anbringen.
Auch wir haben marode Gebäude in städtischer Hand, wie z.B. das Haus Ehry.
Es gibt in der Hofheimer Kernstadt einfach mehr potenzielle Wähler und damit auch wesentlich mehr Versprechungen.
Gleichzeitig bedeutet das natürlich nicht, dass irgendetwas umgesetzt wird. Sei es einfache Anregungen güt eine logische und sichtbarere Straßenbeschilderungen, bessere Hinweise auf die Parkhäuser, Einwirken auf falsche Navigationsangaben oder das Durchsetzen des Durchfahrverbotes über eine 150 Meter langen Fußgängerzone. Bis hin zu einer (eigentlich) lachhaften Bürgerbeteiligung zur Planung des Geländes der alten Bücherei, mit der Fragestellung, welche Fassade gewünscht ist.
Da bleibt nur zu sagen : Wallau, du bist nicht allein !
Vielleicht noch zum Thema Vogt oder Köppler:
Die Zuschnitte der Zuständigkeiten der Dezernenten werden doch durch den Bürgermeister entschieden. Eine Veränderung dieser Zuschnitte müsste deshalb auch immer möglich sein. Oder?
Die Technik, jemanden für alles verantwortlich zu machen, den man selbst eingesetzt hat, ob geeignet oder nicht, lässt sich im Augenblick parallel in einem fernen Land sehr gut beobachten.
Was die Versprechen der CDU wert sind, sieht man ja auch am Beispiel des Herrn Merz… anscheinend ist das in dieser Partei so üblich.
Die Sache ist nur, dass ein Bürgermeister dem Dezernenten, der hier zuständig ist, sagen kann was er will, er ist ihm gegenüber nicht weisungsbefugt.
Daher sehe ich hier kein Versagen des Bürgermeisters, sonders das Versagen oder Überbelastung einer Fachabteilung, die ihrer Arbeit nicht mehr Herr ist.
Da wird auch ein Willi nichts ändern können, wenn der zuständige Dezernent nicht willig ist oder seine Fachabteilung überfordert.
käme auf einen Versuch an, oder!?
Kein Versagen ?
Weshalb verspricht Bürgermeister Vogt dann Dinge, um dessen Erfüllung er sich nicht kümmert?
Weshalb ist Bürgermeister Vogt überhaupt an solchen Treffen anwesend?
Weshalb wendet sich Bürgermeister Vogt per Mail an Luca?
Fragen über Fragen!
Das ist sehr schade und kein Ruhmesblatt für die Stadt Hofheim.
Wir werden Rita, Luca und Chiara sehr vermissen; seit 30 Jahren besuchten wir immer gerne diese Location.
Wir hoffen auf ein Einlenken der Stadt und das es mit „Da Rita“ in Wallau weitergeht!
Gerhard und Heidi Groh
Liebe Wallauer,
Rita hat angekündigt, laut zu werden – weil sie mit dem Zustand des Gebäudes unzufrieden ist. Und ganz ehrlich: Das kann ich absolut verstehen. Ich wäre auch unglücklich, wenn mein eigenes Ladengeschäft in einem baufälligen Zustand wäre.
Aber ist das wirklich die Schuld unseres Bürgermeisters, Herrn Vogt?
Einige sagen: „Der ist doch kein Mufti – der kann nicht alles entscheiden.“ Und ich ergänze mit einem Augenzwinkern: Nein, er ist auch kein König. Auch wenn unser König von Lorsbach aktuell in der Stichwahl steht – auch er kann nicht einfach alles durchwinken.
Denn: In Hofheim gibt es klar aufgeteilte Ressorts. Und für das Thema Bauen ist Herr Köppler zuständig – nicht Herr Vogt.
Ja, Herr Vogt ist Personaldezernent der Stadt Hofheim. Er wartet auf ein Protokoll, weil das seine Rolle ist. Und nein – er kann nicht einfach in andere Zuständigkeiten eingreifen.
Was ich schade finde: Dass die Diskussion inzwischen sehr persönlich wird. Man duzt sich, man kennt sich, man kommt aus Wallau – und plötzlich wird das zum politischen Angriff genutzt? Das finde ich nicht richtig.
Ich habe mich bisher politisch zurückgehalten. Als Unternehmer finde ich Neutralität wichtig.
Aber jetzt sehe ich: Hier geht es nicht mehr um Sachlichkeit, sondern um Stimmungsmache.
Darum sage ich: Nein – Herr Vogt kann nichts für den baulichen Zustand.
Und: Ja – Wallau möchte eine funktionierende Eisdiele, ein schönes Lokal, eine gute Lösung.
Aber dieser Disput ist der falsche Weg dorthin.
Am Ende ist es völlig egal, wer hier der derjenige ist, der hier völlig versagt hat. Fakt ist, Vogt steht für eine ganze Stadt.
Hier wurde eine ganze Existenz genommen und ein Lebenswerk zerstört, mal ganz davon abgesehen, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht und man gerade als Stadt die Aufgabe hat, ein denkmalgeschütztes Gebäude zu erhalten!
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn man ein Denkmal absichtlich zum Einsturz bringt, ist das strafbar und kann mit Bußgeld geahndet werden! Zumal unsere Stadt ja bekanntlich sehr streng mit denkmalgeschützten Häusern umgeht.
Ein Bürgermeister repräsentiert eine Stadt. Er hat natürlich nicht die alleinige Entscheidungsgewalt, aber er hat dafür zu sorgen, dass die Themen nicht ignoriert werden.
Hallo Herr Dzygoluk, hier drohen ein paar Fakten zu verrutschen, deshalb will ich mich auch einmal zu Wort melden:
Schon Ihr erster Satz dürfte falsch sein: Rita Magliari ist sicher nicht laut geworden, weil sie mit dem Zustand des Gebäudes unzufrieden war – das ist in dieser schlichten Formulierung nicht wahr. Sie hat etliche Jahre gekämpft, sie hat Zeit und Kraft und auch viel Geld investiert, weil Vogt ihr ein Versprechen gegeben hat. Sie hat schließlich einen Anwalt eingeschaltet, der in einem seiner vielen Schreiben an die Stadt diesen Satz schrieb: “Würde sich ein privater Vermieter ein derartiges Verhalten erlauben, würde sich die Öffentlichkeit berechtigterweise aufregen.”
Es ist natürlich richtig, wie Sie schreiben, dass das Ressort Köppler für das Thema zuständig ist. Aber so eindimensional funktioniert die Politik in Hofheim eben doch nicht:
— Vogt mischt sich immer wieder in alle möglichen Themen ein (zuletzt erlebt bei der Kita-Debatte, als er neue – und teilweise falsche – Zahlen öffentlich gegen das zuständige Ressort Köppler vorbrachte).
— Vogt war es, der der Familie Magliari 2019 das Versprechen gab, dass er sich kümmern werde – wenn man ihn nur wähle.
— Vogt war in den Schriftverkehr mit dem Anwalts mit einbezogen.
— Vogt schrieb der Familie und kündigte an, dass das Projekt bald umgesetzt werde.
— Vogt nahm an den Ortsterminen der Verwaltung teil.
Wenn das Thema Vogt eigentlich nichts angeht: Warum greift er dann immer wieder in andere Zuständigkeiten ein?
Dieser Disput ist keinesfalls der falsche Weg, wie Sie schreiben. Vielmehr muss Hofheim diesen Weg endlich gehen, damit geklärt wird: Was ist los nur mit dieser Stadtverwaltung? Hofem Schlofem ist schließlich keine Auszeichnung, auf die wir stolz sein können. Und Wallau ist bekanntlich kein Einzelfall – siehe Meisterturm…
Im Schriftverkehr des Anwalts findet sich ein Satz, der entweder eine dreiste Lüge ist – oder ein vernichtendes Urteil über die Arbeit im Rathaus: “Die Verweigerungshaltung der Stadt Hofheim grenzt schon an pure Willkür, wenn man insbesondere bedenkt, dass über einen Zeitraum von ca. 2 Jahren die verschiedenen anwaltlichen Schreiben nicht einmal beantwortet werden.”
Es geht hier keineswegs um Stimmungsmache, vielmehr müssen die Fakten endlich auf den Tisch. Vogt wie Köppler hatten ausreichend Gelegenheit, sich zu äußern. Ich habe wiederholt um Stellungnahme gebeten. Das wurde abgelehnt. Sie werden ihre Gründe haben.
Ich bin schockiert darüber, wie mit Menschen umgegangen wird, die jahrelang ein Lebenswerk erschaffen haben und jetzt Ihnen alles genommen wird, wegen Unfähigkeit einer gesamten Stadt! Da Rita war für mich immer eine tolle Anlaufstelle für Eis essen oder eine super Pizza. Es ist traurig, dass tolle Restaurants, die jahrelang Bestand haben in Hofheim peu à peu zerstört werden, sowie unser geliebter Meisterturm. Mittlerweile hat man das Gefühl, dass das so gewollt ist . mich würde es nicht wundern, wenn das Gebäude irgendwann abgerissen wird und ein komplett neues Konstrukt dort erschaffen wird. Großes Appell an die Stadt mit den Bürgern nicht gegen die Bürger ist die Devise. Schämen. Solltet ihr euch für dieses Verhalten. Ich wünsche der Familie alles Liebe und Gute und ich werde euch super vermissen und meine Tochter auch. Ich hoffe ihr findet ein neues Gebäude und erschafft ein neues Lebenswerk, weil das Alte hat sich mehr wie gelohnt.
Wenn Christian Vogt keinen Einfluß hierauf hat, da sein Dezernent Bernhard Köppler dafür zuständig ist, wieso schreibt er dann auf seiner Webseite großmundig (wie Thomas Ruhmöller richtig bemerkt) :
“Ich unterstütze die Entwicklung neuer Dorfmitten und Wohnprojekte, um ein lebenswerteres Umfeld für alle Generationen zu schaffen”.
Ist mir schleierhaft.
Das heißt also: Wenn der Bürgermeister stolz vekündet, “Das ist durch mich erstellt worden…” oder “das habe ich realisiert…” – dann stimmt das vielleicht gar nicht, da es ja immer nur der zuständige Dezernent war, der allerdings unerwähnt bleibt.
Wenn aber ein Projekt nicht vorankommt, aus welchen Gründen auch immer, dann heißt es, dieser oder jener Dezernent hat es verbockt.
Wenn es in diesem Fall in Wallau so gewesen sein soll: Warum reagiert der Bürgermeister nicht und versetzt den “unfähigen” Dezernenten?
Ein Bürgermeister leitet die Organisation. Wenn Ressorts ihre Funktion nicht erfüllen, hat die Leitung als Leitung versagt. Das ist in der Privatwirtschaft auch so: Kein Inhaber eines Unternehmens kann sich darauf zurückziehen, dass seine Mitarbeiter „nichts getan hätten“, wenn er dereinst baknrott geht. Der Chef hat am Ende immer die Gesamtverantwortung fürs Unternehmen.
Dass „Verschleppen“ und „Nichtstun“ der Stil von Hofheims Verwaltung ist, zeigt sich leider nicht nur an diesem Beispiel.
Richtig!!! Er führt sich auf wie ein Chef, also sollten wir Herrn Vogt auch entsprechend bewerten und benoten. Und hier muss nach vier Jahren ganz klar festgestellt werden, er hat das “Unternehmen” nicht besser gemacht (wie groß versprochen). Hofem schlofem ist nach wie vor ein “Unternehmen” in Schieflage. Der Chef ist nicht in der Lage sein Unternehmen konsequent zu führen und die richtigen Leute an die richtigen Stellen zu setzen. Ich bezweifle, ob ihm dies in den nächsten vier Jahren gelingen wird.
Ich schließe mich dem Zitat von Georg Christoph Lichtenberg an:
„Ich weiss nicht,
ob es besser wird,
wenn es anders wird.
Aber es muss anders werden,
wenn es besser werden soll.“
Viel Versprechen und nichts halten… das hat scheinbar System… Frei nach dem Motto “Was interessiert mich mein Gerede von gestern!” Das sieht man ja leider aktuell auch auch auf Bundesebene.
Für viele “Bestands”-Politiker zählt heutzutage doch nur noch, wie sie sich auf ihrem gut bezahlten Posten halten!
Es ist höchste Zeit für Hofheim das mal ein Bürgermeister ans Ruder kommt, der nicht schwarz, rot oder grün ist!
#williwählen
Wallau ist schon lange nicht mehr interessant als Wohnort. Kein bezahlbarer Wohnraum, Geschäfte schließen nach und nach – und nun ist uns auch noch diese wunderbare Location genommen worden.
“Da Rita” war der Ort für nettes Zusammensein, Kaffee am Morgen, sehr gute, bezahlbare Küche und „Leben“ im Ort. Es ist eine Schande, was hier passiert, und zeigt wieder einmal die Unfähigkeit und das Desinteresse vieler Politiker. Ein „lebenswertes Umfeld“ hatten wir hier einmal, dies ist allerdings schon lange nicht mehr der Fall.
Der Familie Magliari alles Gute und ein herzliches Dankeschön für die schöne Zeit.
Die Pizzeria und Eisdiele muss erhalten werden.
Ganz viel Kraft der Betreiberin Rita.
Immer mehr Verödung in den Gemeinden.
Das ist doch furchtbar.
Nun, wie der weise Spruch meiner Großeltern sehr richtig lautet: Der Fisch stinkt vom Kopf an.
Und ich wünsche, daß der Hr. Vogt endlich abgewählt wird. Er ist m.E. unerträglich.
Da fällt mir angesichts der Bürgermeister-Stichwahl am 30. März nur der alte Georg Christoph Lichtenberg ein:
„Ich weiss nicht,
ob es besser wird,
wenn es anders wird.
Aber es muss anders werden,
wenn es besser werden soll.“
Halleluja
Danke Herr Hausmann !
Ein bisschen mehr der Weisheit von Lichtenberg würde uns allen gut tun.
Allerdings befürchte ich, dass die SPD Wähler nicht ihrem Dezernenten den Rücken stärken werden, um ihm die Möglichkeit zu geben in anderer Atmosphäre zu agieren.
Sie werden wohl wie immer zu Hause bleiben, und ihre Wunden lecken.
Jetzt bin ich mir sicher: Spätestens seit damals mit den hunderten Plastikraben auf dem Rathaus sagt die Statistik, fast jeder dort hat einen Vogel, und zwar deutlich größer als die Durchschnittsmeise… Und der Vogelverein traf sich dann wohl zu oft am Chalet und hat sich zugezwutschert…
Anders kann ich mir den ganzen Ideenrausch und das nüchterne Scheitern am laufenden Band nicht erklären.
Vielleicht ist die geplante Radfahrerrampe eine Fluchtrutsche nach Wiesbaden oder den Eichberg?
Wenn alles so stimmt, wie es geschrieben wurde, dann verstehe ich nicht, dass die Mitarbeiter der Stadt es sich haben gefallen lassen ohne zu murren, und dass die Stadtverordneten, die davon wußten, es mit dem Mantel des Schweigens zugedeckt haben, wohlwissend dass es Unrecht ist.
Es ist einfach nur traurig, was in meiner ehemaligen Heimat abgeht, der Bürgermeister ist nur noch peinlich und untragbar.