In der Hofheimer CDU kursieren vertrauliche Schreiben, die ein alarmierendes Bild zeichnen: Demnach wächst die Unzufriedenheit der Bürger mit dem Magistrat und insbesondere mit der Arbeit von Bürgermeister Christian Vogt spürbar. Diese Erkenntnis treibt einigen Parteifunktionären den Angstschweiß auf die Stirn: Sie befürchten, dass Vogt bei der nächsten Bürgermeisterwahl im März 2025 abgestraft werden könnte. Die Sorge scheint nicht unbegründet, wie aktuelle Ereignisse zeigen.
Vor Bürgermeister-Wahl: Schuldige fürs Rathaus-Chaos gesucht
Die Stadtverordneten haben entschieden: Am 16. März nächsten Jahres sollen die Hofheimer einen neuen Bürgermeister wählen – oder den amtierenden wiederwählen. Sollte eine Stichwahl nötig sein, findet diese am 30. März statt.
Nur noch sechs Monate bis dahin! Derzeit als Kandidaten ausgemacht: Christian Vogt (CDU), Tobias Undeutsch (SPD) und Wilhelm Schultze (Bürger für Hofheim).
In der CDU herrscht längst große Nervosität, bei einigen Lokalpolitikern macht sich sogar blanke Angst breit. Frontleute der Partei haben ausgemacht, dass viele Bürger mit der Arbeit von Christian Vogt sehr unzufrieden sind. Und dass sich das von ihm geführte Rathaus allzu oft als überfordert bis unfähig erweist. Selbst bei wichtigen Projekten „klappt so gut wie überhaupt nichts“, heißt es in einem internen Schreiben, das derzeit in CDU-Kreisen kursiert.
Verfasst hat es der Lorsbacher Ortsvorsteher Dieter Kugelmann (CDU), der den Angstschweiß auf der Stirn seiner Parteifreunde mit dem kämpferischen Aufruf wegzuwischen versucht: „Ab sofort gilt für uns: Absolute Unterstützung für unseren Bürgermeister Christian Vogt!!!“
Kugelmann schreibt, er höre immer wieder: Der Bürgermeister hat das Sagen, aber er tut nichts. „Diese Aussage ist falsch!“, formuliert der Lorsbacher forsch, denn: „Das ist eine gesteuerte Kampagne im Vorfeld der 2025 stattfindenden Bürgermeisterwahl, die Christian Vogt diskreditieren soll.“
Wer die angebliche Kampagne steuert, verrät er leider nicht…
Offen räumt er ein, dass in Hofheim – wie er schreibt – vieles schlecht läuft, liegen bleibt oder nur langsam vorangeht. O-Ton Kugelmann: In einem Dezernat „klappt so gut wie überhaupt nichts“. Konkret führt er an: „Kitas, Bauhof, Wald, Waldgaststätte Meisterturm, Verkehr usw.“ – das sind Themen, für die im Rathaus der Beigeordnete Bernhard Köppler (SPD) zuständig ist.
Kugelmann weiter: Gegen die „falschen Beschuldigungen“, wonach der Bürgermeister am Hofheimer Rathaus-Chaos schuld sei, müsse unbedingt etwas getan werden, „und zwar schnell!!!“ (drei Ausrufezeichen). Jetzt gelte es: „Auf geht’s Mädels und Jungs, schon heute anfangen und mit guten Argumenten für den besten Mann im Bürgermeisteramt, für unseren Christian Vogt werben!!!“ (noch einmal drei Ausrufezeichen).
Wir haben Herrn Kugelmann einige Fragen zukommen lassen: Wir wollten zum Beispiel wissen, was die CDU unternimmt, wenn sie doch ein breites Versagen der Verwaltung festgestellt haben will, z.B. im Dezernat von SPD-Stadtrat Köppler. Kugelmann weicht aus, geht auf die Frage nicht ein, antwortet nur: „Ich habe Herrn Stadtrat Köppler mit keinem Wort erwähnt.“
Wir wollten von dem CDU-Mann auch wissen, warum der CDU-Bürgermeister als Chef der Verwaltung nicht einschreite, wenn die Probleme im Rathaus doch angeblich so offensichtlich sind? Kugelmann: Dazu könne er nichts sagen, „weil dies verwaltungsinterne Angelegenheiten sind, über die ich keine Kenntnis habe“.
Solche Ausflüchte machen deutlich, wie die CDU ihren Bürgermeister durch den Wahlkampf bugsieren will: Christian Vogt ist an der Rathaus-Misere nicht schuldig, wird als Parole ausgegeben – die Beigeordneten sind’s, die den ganzen Mist verzapfen.
Ähnlich wie Kugelmann äußert sich auch Helga Senne, die sich in der CDU-Organisation „Senioren-Union“ engagiert und kürzlich alle Mitglieder angeschrieben hat:
Auch sie will eine „Unzufriedenheit einiger Bürger/innen über die Arbeit unseres Bürgermeisters Christian Vogt“ festgestellt haben: Das sei Anlass, so Frau Senne, „hier einmal über seine Aufgabenbereiche und Kompetenzen aufzuklären.“ Sie legte ein Organigramm der Stadtverwaltung bei, das klarstellen soll: „Alles, was in Hofheim nicht im Sinne einzelner Bürger/innen verläuft, liegt gar nicht im Verantwortungsbereich des Bürgermeisters.“
Damit hat sie natürlich recht – und auch wieder nicht: Denn Christian Vogt gaukelt in regelmäßigen Pressemitteilungen, wöchentlichen Youtube-Filmchen und unzähligen Social-Media-Beiträgen vor, dass es in „seiner“ Stadt eigentlich nur gute Nachrichten gebe: Er als Bürgermeister kümmere sich schließlich um alles. Diese Verklärung seiner eigenen Rolle könnte ihm auf die Füße fallen: Vogt hat offenbar nicht einkalkuliert, dass er als vermeintlich omnipräsenter Rathauschef auch für die schlechten Nachrichten verantwortlich gemacht wird. Und davon gibt es bekanntlich eine ganze Menge…
Außerdem gilt: Wenn im Rathaus massive Probleme auftauchen, kann sich ein Bürgermeister kaum darauf zurückziehen, er sei nicht zuständig und könne nichts machen.
Frau Senne schreibt, es klingt ein wenig belehrend, aber trifft es genau: Der Bürgermeister „beaufsichtigt den Geschäftsgang der gesamten Verwaltung und sorgt für den geregelten Ablauf der Verwaltungsgeschäfte“.
Das wäre doch mal ein Auftrag für Christian Vogt:
Der Hofheimer Bürgermeister sorgt endlich für einen geregelten Ablauf der Verwaltungsgeschäfte!
CDU macht Druck: Wo bleibt Vogts Schlagloch-Programm?
An der Zahl und Tiefe der Schlaglöcher in den Straßen einer Stadt lässt sich gemeinhin gut erkennen: Kümmert sich das Rathaus um die Belange der Bürger – oder eher nicht?
Hofheims Bürgermeister Christian Vogt hatte das Interesse der meisten Hofheimer richtig erkannt. Vor seiner Wahl im Jahre 2019 kündigte er vollmundig an: „In Hofheim muss ein Anti-Schlagloch-Programm aufgesetzt werden, um die Straßenqualität zu verbessern.“
Die Mehrheit der Wähler glaubte, dass der Mann nicht nur redet, sondern auch handeln würde.
Vogt wurde gewählt. Das haben die Hofheimer nun davon:
Unstrittig ist sicherlich, dass seither hier und da ein Schlagloch gestopft wurde. Aber ein erfolgreiches und erkennbares Anti-Schlagloch-Programm, wie es Vogt als Bürgermeister-Kandidat verheißen hatte, bleibt weiterhin ein Wunschtraum.
Inzwischen wächst selbst in seiner eigenen Partei der Unmut über das leere Versprechen und vor allem über die Untätigkeit der Stadtverwaltung:
Der Ortsbeirat Kernstadt will in seiner nächsten Sitzung (Mittwoch, 25. September, ab 19 Uhr, Stadthalle) über einen Antrag der CDU sprechen, in dem es heißt
„Eine ganze Reihe von Straßen haben Straßenschäden, und nach dem letzten Winter sind die mit Kalt-Asphalt geflickten Schlaglöcher wieder aufgebrochen.“ Der städtische Mängelmelder auf der Internetseite der Stadt, mit dem Bürger die Stadtverwaltung über Schlaglöcher informieren könnten, helfe nicht weiter: Das sei zwar eine „super Einrichtung“, aber „die gemeldeten Schäden sollten auch beseitigt werden“.
Das Thema ist nicht neu! Schon vor eineinhalb Jahren hatte die SPD im Ortsbeirat bemängelt: „An vielen Stellen im Stadtgebiet weist der Strassenbelag Schäden und Schlaglöcher auf, wobei die Schlaglöcher z.T. so tief sind, das der Schotterunterbau offen liegt.“
Vor acht Wochen trug Elli Wagner (CDU), die Ortsvorsteherin der Kernstadt, das Thema erneut vor: Sie habe der Stadtverwaltung wiederholt Schlaglöcher gemeldet – ohne Erfolg. Im Sitzungsprotokoll ist die Beschwerde von Frau Wagner nachzulesen: „Es entsteht jedoch der Eindruck, dass diese Schlaglöcher nicht geflickt werden.“
Ähnliche Töne im Ortsbeirat Langenhain: Zwar habe die Stadt an verschiedenen Stellen „Schlaglöcher, die bereits eine erhebliche Tiefe erreicht hatten, ausgebessert“, heißt es in einem aktuellen CDU-Antrag. Es habe sich aber „bedauerlicher Weise herausgestellt“, dass die Ausbesserungen „wenn überhaupt, nur maximal ein Jahr gehalten haben“. Die Unzufriedenheit der Stadtpolitiker mit der Arbeit der Verantwortlichen im Rathaus ist auch hier unüberhörbar: „Die scheibchenweise Beseitigung der Missstände ist nicht zielführend und auch nicht wirtschaftlich.“
Vielleicht hilft den CDU-Mitgliedern ein ernstes Gespräch mit dem Bürgermeister: Vogt hatte vor seiner Wahl sein Versprechen mit der ganz konkreten Ankündigung ausgeschmückt: „Bereits im ersten Jahr meiner Amtszeit werde ich ein Programm für die Erneuerung von Straßendecken starten.“
Inzwischen ist er fast fünf Jahre im Amt. Will er sein Versprechen auch nur ansatzweise einlösen, muss er sich beeilen:
In einem halben Jahr sind Neuwahlen…
Kitas und Radler: Zwei Demos gegen untätige Stadtpolitik
In Hofheim wird der Protest gegen die aktuelle Rathaus-Politik drängender. Gleich zwei Demos sind angesagt: gegen den Kita-Notstand und für mehr und sicherere Radwege. Organisatorisch nicht so gelungen: Beide Demos finden am selben Tag statt, am Samstag, 28. September:
Ab 10 Uhr protestiert die Bürgerinitiative „Hofheimer Kinder – Für mehr Betreuungsplätze“ auf dem Chinonplatz, weil zu viele Kita-Plätze in der Stadt fehlen. Demo-Organisatorin Zoe Hahn: „Viele Familien, deren Kinder in Betreuungseinrichtungen sind, stehen aufgrund von Gruppenschließungen, ,Notbetreuung‘ oder gekürzten Betreuungszeiten immer wieder vor dem Problem, Kinderbetreuung und Arbeitsverpflichtungen unter einen Hut zu bekommen.“ Der Wunsch sei, „dass die Politik endlich etwas tut, damit unsere Erzieher und die Kindertagespflege gestärkt werden“.
Für mehr Infos: www.hofheimer-kinder.de.
Eine Stunde später, um 11 Uhr, treffen sich die Radfahrer auf dem Kellereiplatz. Dahinter steht das Bündnis „Hofheim bewegt sich“. Es veranstaltet seit langem jeden Monat eine Fahrraddemo, um gegen die Fahrrad-Unfreundlichkeit der Stadtpolitik zu protestieren. Im Magistrat reagierte man bisher: gleichgültig, desinteressiert.
Die Demonstration an diesem letzten September-Wochenende soll größer und lauter werden. Auf der Webseite des Bündnisses heißt es: „In der Vergangenheit hat Hofheim gezeigt, wie gut es im Ignorieren von Konzepten, Plänen, Absichtserklärungen, Versprechen und sogar Verpflichtungen ist.“
So hatte der Bürgermeister vor seiner Wahl 2019 noch laut getönt, er wolle für einen Ausbau der Radwege sorgen. „Ich möchte kontinuierlich Fahrradwege ausbauen, die Ortsteile mit Fahrradwegen vernetzen…“, schrieb Christian Vogt damals in sein Wahlprogramm. Passiert ist bekanntlich: nichts. Ob sich Vogt für die Belange von Radfahrern wirklich ernsthaft interessiert: unbekannt. Bei den Demos von „Hofheim bewegt sich“ wurde er jedenfalls noch nicht gesichtet…
Stattdessen kommt jetzt Hofheims Erster Stadtrat Daniel Philipp: Der grüne Rathauspolitiker, erst seit Anfang des Jahres im Amt, wird auf dem Kellereiplatz das neue Klimaschutzkonzept vorstellen, das kürzlich vom Stadtparlament verabschiedet wurde. Die Radfahrer erhoffen sich davon eine Wende in der Verkehrspolitik: „Radikale Umbrüche sind zwar nicht zu verzeichnen, allerdings spricht das Konzept in Hofheim sensible Themen wie Parkraummanagement, Ausbau von autofreien Bereichen und Geschwindigkeitsbeschränkungen immerhin an, anstatt einen Bogen darum zu machen.“
Nach der Auftaktveranstaltung auf dem Kellereiplatz beginnt eine gut einstündige Radler-Demo durch die Stadt – „mit Musik und guter Stimmung, Klingeln, Tröten, Fahnen und Plakaten für mehr, bessere und v.a. sichere Radwege für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Hofheim“.
Für mehr Infos: www.hofheimbewegtsich.org.
Waldgaststätte Meisterturm: Neuer Pächter gesucht
Wahrlich, die Wege des Magistrats sind unergründlich: Letzte Woche hat die Hofheimer Stadtverwaltung die Bewirtschaftung der Waldgaststätte Meisterturm ausgeschrieben – und zwar der neuen Waldgaststätte. Dumm nur, dass niemand weiß, wie sie aussehen soll. Auch über die Kosten des Neubaus wurde bisher nicht informiert, nicht einmal die Stadtverordneten wissen Bescheid.
Was an Fakten bekannt ist: Mitte nächsten Jahres läuft der Vertrag mit dem Pächter-Ehepaar Markus und Barbara König aus. Der Hofheim/Kriftel-Newsletter hatte Anfang Juni exklusiv informiert, das Interesse war riesig – mehr als 22.000 Mal wurde der Bericht bisher aufgerufen.
Sobald die Königs ausgezogen sind, soll die Gaststätte nach dem Willen des Magistrats abgerissen und neugebaut werden. Doch wie die neue Waldgaststätte aussehen soll: völlig unbekannt.
In der Ausschreibung heißt es: „Das in seiner Größe und Nutzfläche nicht wesentlich veränderbare neue Gasthaus wird wie bisher über 80 – 90 Innenplätze und rd. 200 – 250 Plätze im Biergarten verfügen.“ Und weiter: „Die Gaststätte soll sowohl Wanderer und Ausflügler als auch Familien ansprechen. Geplant ist ein rustikales Ambiente mit moderner Ausstattung, das regionale und saisonale Speisen sowie Getränke anbietet.“
Neben dem Gastwirtschaft sollen weitere „touristische Anziehungspunkte“ geschaffen werden: CDU-Bürgermeister Christian Vogt hatte vor zwei Jahren ein Museum angekündigt, die Pläne sind seither jedoch deutlich geschrumpft
Jetzt ist ein Spielhaus geplant, das an die auf dem Kapellenberg angesiedelte Michelsberger Kultur erinnern soll. Dazu soll ein „Haus des Waldes“ den Spiel- und Freizeitbereich ergänzen und über den Hofheimer Stadtwald informieren. Details: siehe oben – kennt keiner.
Das alles soll – laut Ausschreibungsunterlagen – bis Herbst 2026 fertig sein. Wie gesagt: Die Pläne und Kosten kennt noch keiner.
Für Irritationen sorgte auch die Ankündigung, noch in diesem Jahr mit der Herrichtung der Außenanlagen beginnen zu wollen: Außen wird alles fein gemacht – und dann kommen die Bagger und reißen die Gaststätte ab?
Die Wege des Hofheimer Magistrats sind wirklich unergründlich…
Bis zum 3. Oktober müssen interessierte Gastronomen die Bewerbungsunterlagen bei der Stadt eingereicht haben. Ein Pachtvertrag würde erst einmal für fünf Jahre geschlossen (mit Option auf Verlängerung). Die Konditionen? Sie werden, heißt es in der Ausschreibung, „im Rahmen der Verhandlungen festgelegt und orientieren sich an marktüblichen Bedingungen“.
NACHTRAG:
Beachten Sie bitte auch den Kommentar von Rechtsanwalt Axel Pabst aus Hofheim (unten).
Wieder einmal geistert der Meisterturm durch die Stadt. Ohne, dass es einen veröffentlichten Bauplan für das neue Gebäude gibt. Ohne, dass bekannt ist, wie die Baustelle eingerichtet und bedient werden wird. Ohne, dass das Konzept für das „Haus des Waldes“ oder das „Michelsberger Haus“ bekannt ist. Ohne, dass überprüfbar ist, ob der angestrebte Eröffnungstermin Herbst 2026 realistisch ist (welches Bauprojekt wird in einer solch schwierigen Lage realistischerweise einschließlich Wirtschaftlichkeitsberechnung, Bauplanung, Bauantrag, Baugenehmigung, Ausschreibung der Leistungen und Errichtung des Gebäudes samt Innenausstattung in zwei Jahren fertiggestellt?).
Und dennoch gibt es eine unkonkrete „Ausschreibung“.
All das ist internes Verwaltungshandeln und unterliegt in der konkreten Ausgestaltung einer gewissen Vertraulichkeit. Trotzdem erlaube ich mir ein paar Nachfragen:
Einerseits scheint es vernünftig, einen Pächter bzw. eine Pächterin vor Fertigstellung des Gasthauses zu suchen, so können theoretisch dessen Wünsche noch berücksichtigt werden, wobei das Gebäude unabhängig von einem Betreiber ja auch auf möglichst viele spätere Nutzerinnen und Nutzer passen sollte.
Andererseits schafft es eine Wirtsfamilie, wie das Ehepaar König, nicht, sich heute auf etwas festzulegen, was vielleicht, vielleicht aber auch nicht, in einigen Jahren fertiggestellt sein soll. Entweder solche Gastronomen haben jetzt ein tolles Lokal, das sie auch die nächsten Jahre fortentwickeln und nicht aufgeben wollen. Oder sie sind JETZT auf dem Sprung und können nicht die nächsten Jahre ohne Einnahmen im luftleeren Raum überbrücken.
Wenn es ein offenes Rennen wäre, zielte die Ausschreibung also mutmaßlich nur entweder auf Gesellschaften oder Restaurantketten ab, die ihrem Portfolio einfach zu späterer Zeit eine weitere Perle hinzufügen können. Oder auf eine Brauerei, die auf eine Unterverpachtung aus wäre.
Aber vielleicht handelt es sich gar nicht um eine Ausschreibung. Vielleicht hat man schon einen ganz bestimmten Gastronomen gefunden, der in der Region bereits ansässig ist und schon mehrere Lokale nach dem gleichen Prinzip übernommen hat. Wie passend oder seltsam mutet es da an, dass der Ausschreibungstext („Nachweisliche Erfahrung in der Gastronomie, vorzugsweise im Bereich der
Bewirtschaftung von Ausflugslokalen oder vergleichbaren Einrichtungen“) zufällig auf die Familie M. bzw. S zugeschnitten ist, die mit der Viehweide und dem Golfplatzrestaurant bereits zwei Ausflugslokale betreibt, kurzfristig ihre Finger bei der Tennisoase Kriftel im Spiel hatte und früher das Zaika in Liederbach betrieb.
Bereits vor einem halben Jahr wurde in der Stadtgesellschaft das Gerücht erzählt, dass der Meisterturm an die Familie M. gehen soll. Somit stellt sich die Frage, ob die jetzige Ausschreibung nur pro Forma erfolgt, was ich der Verwaltung nicht unterstellen will.
Für diese Vermutung spricht der Eindruck, dass diese Ausschreibung nicht sonderlich geeignet erscheint, um vergleichbare Angebote mehrerer Bewerberinnen und Bewerber zu erhalten:
– Wie soll denn der geforderte Businessplan durch einen Bewerber eingereicht werden, wenn nicht einmal die Höhe der Pacht feststeht? Was soll er denn kalkulieren?
– wie soll denn ein Betriebskonzept aussehen, wenn nicht einmal der Pachtgegenstand, insbesondere die Küchenausstattung, beschrieben ist? Wird das Haus mit oder ohne Einrichtungsgegenstände verpachtet?
– wie soll denn ein Betriebskonzept aussehen, wenn der Verpächter nicht einmal ein Parkplatzkonzept hat?
– Wie soll denn ein Betriebskonzept aussehen, wenn der Betreiber die Phantasieobjekte „Michelsberger Haus“ und „Haus des Waldes“ quasi als Katze im Sack akzeptiert, ohne zu wissen, welche Art von Besucher diese anziehen? Muss er diesen seine Toiletten zur Verfügung stellen? Muss er die beiden Häuser mit seinem Personal reinigen oder unterhalten? Und werden diese gleichzeitig mit der Gaststätte fertig oder betreibt er sein Lokal die ersten Jahre an einer Baustelle?
Für mich erscheint das Ganze leider noch nicht ausgegoren. Um im Bild zu bleiben:
Ich wette hierdurch eine Flasche guten französischen Rotweins gegen den derzeit amtierenden Bürgermeister, dass wir nicht im Herbst 2026 die Eröffnung der neuen Gaststätte Meisterturm sehen werden und würde mich freuen, wenn ich diese Wette verlöre. Schlagen Sie ein, Herr Vogt?
Wenn bis Ende 2025 die Ausschreibung der Architekten (Hochbau und Landschaftsbau) sowie dessen Planung im Magistrat abgesegnet wird und die Baugenehmigung/ Umbau erteilt ist und auch noch die Bauausschreibung fertig wird, so dass Ende 2025 der Bauauftrag vergeben werden kann , dann wäre eine Bauzeit für eine Blockhausbauweise ohne Keller mit Außenanlage bis Spätsommer 2026 realistisch.
Also ab Zeitpunkt Ende 2025, wenn die Vorbedingungen geschaffen sind, würde ich in die Wette pro Fertigstellungstermin Ende 2026 mit einsteigen😉
….wenn …wenn alle Behörden, der Umweltschutz und die Feuerwehr ganz schnell trotz Bedenken zustimmen… wenn die Baustelle über die Gundelhard oder die Viehweide angefahren werden kann… wenn nicht noch Forstwege für 40-Tonner ertüchtigt werden müssen… wenn der Abbruch und das neue Fundament nicht noch Überraschungen bergen… wenn ein Haushersteller noch Kapazitäten frei hat, um rechtzeitig zu produzieren… und wenn Ostern und Weihnachten zusammenfallen.
Noch ein gutes halbes Jahr bis zur OB Wahl… Ja, da muss das OB-Baching so langsam wirklich verstärkt werden! Der sog. HK-Newsletter ist ja schon seit seinem Beginn eifrig dabei. Das zeichnet schlechten Journalismus aus, immer d’ruff, egal wie. Wie der HK-Newsletter leibt und lebt….
Köstlich, wie noch die Vasallen und Speichellecker die Selbstüberschätzung des amtierenden Hofheimer Stadtoberhaupts reproduzieren und die Kritik an ihm so unfreiwillig beglaubigen. Also der Titel eines „OB“ steht Stadt-Vogt Christian dem Überforderten bei aller Einzigartigkeit meines Wissens denn doch nicht zu. Trotz aller absolutistischen Attitüden muss er sich nach wie vor mit der schlichten Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ begnügen.
HK-Newsletter: „Das wäre doch mal ein Auftrag für Christian Vogt: Der Hofheimer Bürgermeister sorgt endlich für einen geregelten Ablauf der Verwaltungsgeschäfte!“
Wie wünschenswert ist dieser Gedanke. Ich habe leider nicht dein Einblick, den es bräuchte, an wem die Miesere bei den Angestellten und Beamten liegt.
Vielfach wird es erzählt, manches wird zur Selbsterfahrung. Zu wenig Personal, zu viele Kündigungen und die Qualitäten sind weg aus Hofheim.
Es soll jetzt keine pauschale Verurteilung der Verwaltung sein. Doch so wird es auf den Hofheimer Straßen und Märkten besprochen.
Die Zuständigkeit für Personal liegt beim Bürgermeister und nicht bei den Dezernenten.
Für den Weggang von Personal sind natürlich alle verantwortlich, auch die LeiterInnen der Fachbereiche.
Straßenschäden:
Wenn die großen LKWs, trotz gegenteiliger Verkehrsregelung, durch jede Straße fahren können, dann werden in jeder Straße die kleinen Schäden plötzlich große Löcher. Kurzzeitige Kontrollen sind nicht zielführend. Personal fehlt für längere Kontrollen. Wer ist für Personal zuständig?
Es könnten sicher noch andere Baustellen benannt werden, wo die Zuordnug sehr einfach wäre.
Wenn nun alle Parteien diese Art von Wahlkampf beginnen und andere Beschuldigen – dann gute Nacht. Ich wünsche mir Aussagen zu der Aufarbeitung der offensichtlichen Missstände und des Liegengebliebenen.
Ich finde es grundsätzlich gut, dass der HK-Newsletter diverse Missstände in unserer Gemeinde aufdeckt und beim Namen nennt. Diese Transparenz bringt vielleicht etwas frischen Wind in die muffigen Amtsstuben.
In einem Punkt muss ich jedoch widersprechen: Ich habe via Mängelmelder im Frühjahr einen groben Straßenschaden vor unserer Haustür angezeigt.
Innerhalb einer Woche war der Schaden sehr professionell behoben – bis auf die oberste Deckschicht. Da nach vier Wochen nichts weiter passiert war, habe ich das nochmals per Mängelmelder moniert. Und siehe da, es wurde in den nächsten Tagen erledigt.
Manchmal funktionieren die Abläufe doch noch. Zumindest in unserem Fall.
Rueckwaerts mit dem Goggo nach Vorne?
Guggt doch Mal: wir müssen Hofheim als eine Art Unternehmen sehen und die Stadtregierung mit Verwaltung als Geschäftsführung im Namen der Stadtbewohner:innen.
So ein Arbeitssystem braucht geschlossene Handlungskreise, die mit einer Frage anfangen, dann in die Analyse gehen, Ziele definieren, alternative Konzepte entwickeln, eine Variante auswählen und durchführen, dann einen Zielvergleich durchführen, um die Ergebnisse in neue Kreise einspielen …. Keine Sachen auf Zuruf mit Massnahmen, die nicht zu den Herausforderungen passen.
Dazu gehört ein transparentes System mit klaren Rollen-, Pflichtenverteilungen, Kommunikation und Augenhöhe.
Technik, Organisation und Personal sind Stellschrauben.
In Hofheim wird oft als große Stadt gedacht, aber viele Dinge sind wie in einer ganz ganz kleinen Stadt organisiert… Mit Stadtkaisern, Waldkönigen, Bauhoffürsten und
Vereinsringvögten.
Hofheim steht an einer Wegscheide: Toppdown besser führen oder Bottom-up handlungsfähig machen… Evolution oder Revolution?
Wenn Herr Kugelmann (CDU-Ortsvorsteher, Lorsbach) von einer „gesteuerten Kampagne“ gegen Bürgermeister Christian Vogt spricht, dann sollte er doch zumindest die Courage haben und aufzeigen, wer seiner Meinung nach hinter dieser angeblichen Kampagne steckt.
Auch in seinem Hinweis, daß „Vieles schlecht läuft, liegen bleibt und nur langsam voran geht“ (betreff Kitas, Bauhof, Wald usw) hat er auch nicht die Courage, hier den entsprechenden Dezernenten (Bernhard Köppler, SPD) und seinen Dienstherrn (Bürgermeister Vogt, CDU) zu benennen. Wenn ein „vom Volk“ (von Hofheimer Bürgern) gewählter Ortsvorsteher sich windet, keinen „Roß und Reiter“ benennt, um ja nicht anzuecken, dann ist dies ein wirkliches Armutszeugnis.
Tatsache ist, daß letztlich der Bürgermeister als obere Instanz hier für seine wohl bestehende Untätigkeit verantwortlich ist und dies nichts mit einer (unbegründeten) „gesteuerten Kampagne“ zu tun hat.
Warum kann die Gastronomie mit der jetzigen Pächterin der Fam. König (Sanierung der wichtigsten Anlagen) nicht einfach weiter so betrieben werden wie es derzeit ist.
Ich frage mich, was das Ganze mit Spielhaus, Museum (nichts gegen Museen als solche) und immer größeren, weiteren Anlagen womöglich noch mit parkenden, zufahrenden Autos usw soll.
Kann der schöne Meisterturmplatz mit Lokal, Spielplatz und dem historischen Turm nicht einfach so bleiben wie er ist? Ein wunderschönes Ausflugsziel.
Immer größer, schneller, weiter – es ist wirklich unerträglich.
Ich denke dass Kitas, freundliche Radverbindungen, Begrünung Hofheims auf jeden Fall für Hofheim wichtiger wären als eine Umgestaltung mit Eingriffen in den Wald am Meisterturm.
Tja, liebe Conny Staab, die Stadt Hofheim hat, seit der Kapellenberg archäologisch als das „Pompeji der Steinzeit im MTK“ bekannt ist den Anspruch, entspr. üppige Gastronomie am Fuße des Meisterturms einzurichten. Ob die geplanten Bauten, Anlagen, Parkflächen einmal von unseren Nachkommen entdeckt werden, ist angesichts des Baus der Amprion Trasse von der Nordsee bis nach Bayern durch unseren MTK aufgrund des hohen Energiebedarfs (Rechenzentren, Waffen- und Industrieproduktionen, usw.) nicht anzunehmen, es sei denn, bis dahin hat sich KI verselbständigt.
Was ist denn eigentlich rund um den Weinstand rausgekommen bei der schnellen und schonungslosen Aufklärung?
Irgendwie scheinen die großen Schweinchen, die durchs Dorf wild getrieben werden von den kleinen Ferkeleien abzulenken. Wann wird denn reiner Wein eingschenkt?
Zieht denn das Regio-Weinthema am Ende mit auf den Berg?
Das Unkonkrete ist wie ein schützender Nebel über den Vorhaben, die vllt konkreter sind als man denkt.
Irgendwie fühlt es sich an, als ob da ein Gutssausschank für laue Sommerwochende hin kann…alte Probleme in neuen lukrativen Schläuchen.