Stellen Sie sich vor: Eine Halle, die größer ist als zehn nebeneinanderliegende Fußballfelder – und dabei so hoch wie ein sechs- bis siebengeschossiges Wohnhaus. Eine Halle mit diesen gigantischen Ausmaßen soll am Rande von Hofheim, vor den Toren Wallaus, errichtet werden. Der Magistrat hat das Projekt bereits vor Tagen abgenickt, nun sollen die Stadtverordneten einen entsprechenden Bebauungsplan durchwinken, und zwar zügig! Hinter dem Vorhaben verbirgt sich jedoch mehr als nur die Planung eines riesigen Bauwerks: Es wirft Fragen über das Vorgehen der lokalen Politik auf. Denn die Art und Weise, wie dieses Projekt vorangetrieben wird, nährt den Verdacht, dass Hofheims Lokalpolitiker vom Magistrat ziemlich dreist hinters Licht geführt wurden.
Wenn Sie von Diedenbergen nach Wallau fahren, liegt auf der rechten Seite der Diedenbergener Straße – amtlich: Kreisstraße K875 – das Gewerbegebiet Wallau-Ost.
Direkt gegenüber, auf der linken Straßenseite, sehen Sie grüne Wiesen und Felder – noch. Schon bald sollen dort Bagger und Baufahrzeuge anrollen:
Der Flächennutzungsplan, eine Art verbindliche Langzeitplanung für Kommunen, sieht an dieser Stelle ein rund 13 Hektar großes Gewerbegebiet vor. Dass dieses bisher nicht realisiert wurde, obwohl doch angeblich dringend Gewerbeflächen in Hofheim benötigt werden, schrieb die Stadt stets den Eigentümern der Grundstücke zu. Die meisten wollten ihr Land nicht abgeben, hieß es im Rathaus. Und wer verkaufen wollte, habe Mondpreise aufgerufen, unbezahlbar.
Aber plötzlich haben die Eigentümer doch verkauft, und jetzt soll hier das Gewerbegebiet Wallau-Ost III entstehen. Mittendrauf soll ein „Multi-Business-Hub“ errichtet werden – so werden die Giga-Hallen genannt, die flexibel aufteilbar sind und deshalb von den unterschiedlichsten Speditions- und Produktionsfirmen aus Branchen wie Logistik und Gewerbe, Forschung und Entwicklung genutzt werden können.

Hinter dem Projekt steht die Lang & Cie. Real Estate AG, eine deutschlandweit operierende Projektentwicklungsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt. Das Unternehmen wurde vor gut 20 Jahren gegründet und hat sich eigenen Angaben zufolge auf die „Entwicklung und Realisierung von anspruchsvollen Immobilienprojekten“ spezialisiert. Auf der Webseite des Unternehmens heißt es, man habe Projekte mit einem Volumen von zwei Milliarden realisiert, darunter die Deutsche Börse in Eschborn, die Europazentrale von Nintendo in Frankfurt und das Logistikzentrum von Villeroy & Boch im Raum Koblenz.
Was den Experten im Hofheimer Rathaus mitsamt der städtischen Wirtschaftsförderung – verantwortlich: CDU-Bürgermeister Vogt – in vielen Jahren nicht gelungen ist, kriegten die Macher von Lang & Cie. offenbar in kürzester Zeit gewuppt:
Die Eigentümer haben ihre Grundstücke verkauft. Der Frankfurter Projektentwickler konnte sich alle benötigten Flächen sichern.

Jetzt fehlt nur noch der Bebauungsplan, über den das Stadtparlament entscheiden muss – dann kann die Giga-Halle mit 67.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche gebaut werden. Die Stadtverordneten sollen einen entsprechenden Beschluss fassen, und zwar – wenn’s nach dem Willen von Bürgermeister Christian Vogt (CDU) und seinen Planungsdezernenten Daniel Philipp (Grüne) geht – bitte husch-husch.
Fragen dürfen noch gestellt werden, selbstverständlich. Ob es auch Antworten gibt: offen.
Es soll mal wieder alles ganz schnell gehen.
Grund genug, wachsam zu bleiben und genau hinzuschauen.
Ausmaße der neuen Halle werden gigantisch
Vorab ein schneller Rundgang: Der regionale Energieversorger Süwag plant, hinter Marxheim ein Rechenzentrum zu errichten. Die Halle soll 50 Meter lang und mit Aufbauten fast 20 Meter hoch werden. Dafür müssen 1,2 Hektar bester landwirtschaftlicher Fläche planiert werden. Für die meisten Hofheimer Stadtverordneten ist das kein Problem.
Ein anderes Projekt: Ein Unternehmen namens Amprion verlegt eine Höchstspannungsleitung von der Nordsee bis ins Rhein-Main-Gebiet und muss dafür gewaltige Konverterhallen errichten, jede einzelne rund 180 Meter lang, 30 Meter breit und bis zu 26 Meter hoch. Hofheim ist unmittelbar betroffen: Im Gespräch sind Standorte in Langenhain, Diedenbergen oder Wallau. Da das Vorhaben vielen Bürgern sauer aufstoßen dürfte, gibt sich Hofheims CDU überraschend umweltbewusst: Die Riesenhallen auf Hofheimer Gebiet hätten „negative Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna“, schrieben die Christdemokraten in einer Anti-Amprion-Petition. Außerdem werde „der ökologische Wert unserer Umgebung vermindert und die vorhandenen Naturschutz- und Wasserschutzgebiete zerstört“.
Und jetzt soll ein „Multi-Business-Hub“ kommen. So gigantisch groß, dass Rechenzentrum und Konverterhallen dagegen fast wie kleine Lagerhallen wirken dürften.
In Miniaturformat gibt es ein ähnliches Bauwerk übrigens schon in Hofheim: Es nennt sich „Multimini Hofheim“ und steht am Ortsausgang von Diedenbergen. Bei der Eröffnung Mitte 2022 verkündete Hofheims Bürgermeister vollmundig: „Mit dem Multimini Hofheim bieten wir kleinen und mittelständischen Firmen neuen Raum für ihre Geschäftstätigkeit in einem attraktiven Umfeld.“ Vogt sprach von einem „Handwerkerpark“ und suggerierte damit, dass er Platz für lokale Schreiner, Elektriker und kleine Baufirmen geschaffen habe – er, der Bürgermeister, kümmere sich schließlich um die kleinen Leute…
Inzwischen haben sich Vogts Sprüche , wieder einmal, als Blendwerk erwiesen. Im „Handwerkerpark“ haben sich fast ausschließlich überregionale Unternehmen eingemietet, die von hier aus ihre Produkte überallhin ausliefern. Der „Multimini Hofheim“ wurde inzwischen von dem weltweit agierenden Vermögensverwalter Schroder Real Estate (Sitz: Frankfurt) für den Immobilienfonds „Schroders Immobilienwerte Deutschland“ erworben.
Klarer Fall: Die Fondsgesellschaft will mit der Verpachtung möglichst viel Geld verdienen. Die Interessen lokaler Handwerker stehen eher nicht auf der Agenda.

Ein direkter Vergleich mit dem Diedenbergener „Multimini“ zeigt, welche Ausmaße der Wallauer „Multi-Business-Hub“ haben wird:
Der „Multimini Hofheim“ verfügt über eine Hallenfläche von rund rund 4.500 Quadratmetern.
Im „Multi-Business-Hub“ sollen hingegen Mietflächen auf 67.000 Quadratmetern entstehen. Der „Multimini Hofheim“ würde also fast 15-mal in die Wallauer Giga-Halle passen!
Der „Multimini“ in Diedenbergen kostete sechs Millionen Euro. Die Investition in Wallau beziffert der Frankfurter Projektentwickler mit 125 Millionen Euro.
„Gefälligkeitsplanung“, wetterte der Obergrüne
Zum politischen Reizthema wird der „Multi-Business-Hub“ aber nicht allein wegen seiner gewaltigen Ausmaße inmitten grüner Landschaft. Sondern auch, weil das Projekt den Verdacht befeuert, dass die Stadtspitze die Lokalpolitik regelrecht ausgetrickst hat. Bürgermeister Vogt hat die Stadtverordneten mit Informationen versorgt, deren Wahrheitsgehalt heute stark angezweifelt werden muss.
Das sind die Hintergründe:
Nur 500 Meter Luftlinie von der geplanten Wallauer Giga-Halle entfernt sollen weitere zehn Hektar beste landwirtschaftliche Fläche geopfert werden: Hier soll das Gewerbegebiet „In der Lach“ entstehen.
Ein Milliardär aus Berlin hatte sich bereits vor Jahren die Flächen direkt neben dem Diedenbergener Autobahnanschluss gesichert. Irgendwann wollte er seine Investition natürlich vergolden…
Sein Problem: Der Flächennutzungsplan sah an dieser Stelle Natur pur vor. Und keine Bebauung! Schon gar keine Gewerbebetriebe!
Kurt Krieger, so heißt der Milliardär, fand in dem Hofheimer Bürgermeister einen engagierten Verbündeten: Vogt unterstützte die Pläne des Investors mit auffälliger, nahezu wütender Vehemenz. Er drängte, ja er nötigte die Stadtverordneten geradezu, die Ausweisung des neuen Gewerbegebiets zu akzeptieren:
Es war vor drei Jahren, als das heruntergewirtschaftete Familienunternehmen Polar Mohr in die Insolvenz abgerutscht war und von einem österreichischen Investor gerettet wurde. Das Firmengelände in der Stadtmitte war verkauft worden, ein neuer Standort musste her…
Es gebe zwar noch einige Gewerbeflächen im Stadtgebiet, argumentierte Vogt damals, aber sie stünden nicht zur Verfügung, weil die Eigentümer nicht oder nur zu teuer verkaufen wollten. Deshalb: Wenn man Polar Mohr und die vielen Arbeitsplätze in der Stadt halten wolle, müsse man im Flächennutzungsplan für ein neues Gewerbegebiet ausweisen. Kurt Krieger, der Milliardär aus Berlin, biete seine Flächen dafür an, und er sei auch bereit, Polar Mohr dort aufzunehmen.

Nun ist die Änderung des Flächennutzungsplans ein langwieriges und aufwendiges behördliches Verfahren. Gleichzeitig muss Polar Mohr sein Firmengelände an der Hattersheimer Straße in absehbarer Zeit räumen. Deshalb drängte Vogt das Stadtparlament zu einer schnellen Entscheidung. Widerspruch akzeptierte er nicht.
Als Stadtverordnete wegen fehlender Informationen eine Vertagung verlangten, warf der Bürgermeister ihnen öffentlich „Verhinderung“ vor. Und er beschuldigte sie, sie würden „den Konsens in der Stadt zerstören“.
Die für ihre klaren Worte bekannte Stadtververordnete Barbara Grassel (Linke) hielt unbeeindruckt dagegen. Das „Gewurschtel“ mache sie stutzig, sagte sie: „Wenn etwas so schnell gehen muss, dann ist immer etwas faul dabei.“
Auch die Hofheimer Grünen meldeten Bedenken an: „Die Argumentation von Seiten des Magistrats, Polar könne nur in Hofheim gehalten werden, wenn wertvolles Diedenbergener Ackerland in großem Stil geopfert wird, dient als Vorwand und Druckmittel zur Umsetzung neuer Gewerbegebiete.“
Noch schärfer formulierte es der damalige Fraktionsvorsitzende der Grünen, Daniel Philipp: Ein neues Gewerbegebiet werde geplant, obwohl keiner wisse, ob Polar Mohr überhaupt dahin ziehen wolle. „Wir wissen nur, dass ein Investor eine wertvolle Ackerfläche gekauft hat, die er jetzt teuer veredeln will. Das ist Gefälligkeitsplanung.“
Gefälligkeitsplanung – ein harscher Vorwurf des Obergrünen! Gleichwohl beugten sich am Ende die Stadtverordneten dem Druck des Bürgermeisters. Und stimmten einem neuen Gewerbegebiet in Diedenbergen zu.
Es gab ja keine Alternative. Angeblich.
Hatte jedenfalls der CDU-Bürgermeister gesagt.
Hofheims Grünen in der Glaubwürdigkeitsfalle
Gerade mal zwei Jahre sind seither vergangen, die Planung für das Gewerbegebiet “In der Lach” in Diedenbergen läuft noch – da wird bekannt, dass ein Frankfurter Projektentwickler alle Grundstücke in Wallau aufkaufen konnte.
Was hat uns der Bürgermeister da nur für einen Bären aufgebunden?
Daniel Philipp ist inzwischen zum 1. Beigeordneten der Stadt Hofheim aufgestiegen und hat in seinem Büro im Rathaus zu neuen Überzeugungen gefunden:
Gefälligkeitsplanung? Ach ne, so war das doch nicht gemeint!
Kürzlich fuhr Philipp zusammen mit dem Bürgermeister nach Diedenbergen. Am Rande der Felder, auf denen das Gewerbegebiet „In der Lach“ entstehen soll, posierten sie für einen städtischen Fotografen. Und Philipp verkündete hinterher im gestelzten Verwaltungsdeutsch, wie toll er die Planung finde: „Mit der Neuordnung des Flächenangebots für gewerbliche Unternehmen streben wir eine Konzentration der im Stadtgebiet neu zu entwickelnden Gewerbeflächen an.“

Kein Wort der Kritik mehr. Nicht eine Sekunde der Nachdenklichkeit. Warum wurden die wertvollen Ackerflächen in Diedenbergen geopfert, wenn doch nur einen halben Kilometer entfernt ein großes Gewerbegebiet zur Verfügung stand?
Tage später ein neuer Fototermin: Dieses Mal posierten sie vor den Ackerflächen, die der geplanten Giga-Halle weichen sollen. Die Lokalzeitung berichtete ganz groß – aber nicht über den Bau einer riesigen Halle, sondern mit einer Überschrift, die von der Stadtspitze vorformuliert worden war: “Gewerbegebiet soll erweitert werden”.

Und wieder fand der Grüne Philipp geschmeidig-lobende Worte: „Das Vorhaben erfüllt die Anforderungen an nachhaltiges Bauen, was für uns als Kommune ein wichtiger Faktor ist. Die Immobilie wird nach dem DGNB-Goldstandard zertifiziert – ein sichtbares Bekenntnis zu ökologischer Verantwortung und Zukunftsfähigkeit.“
Die einen sagen, Anpassungsfähigkeit sei eine wichtige Eigenschaft in Führungspositionen. So könne man besser auf neue Herausforderungen reagieren und Kompromisse finden.
Man kann es aber auch so sehen: Wer aus Opportunismus oder aufgrund mangelnder Integrität seine Überzeugungen aufgibt, untergräbt das Vertrauen in die Politik immer weiter.
Bürgermeister Christian Vogt – und mit ihm die Hofheimer CDU – hat für seinen Politikstil bereits die Quittung bekommen: Die Bürgerinnen und Bürger haben ihn im März abgewählt, im September muss er nach nur einer Amtszeit das Rathaus wieder verlassen.
Der erst im Januar 2024 ins Amt gekommene Erste Beigeordnete Daniel Philipp hat seine eigenen Parteifreunde innerhalb von nur eineinhalb Jahren tief in eine Glaubwürdigkeitsfalle bugsiert. Sollten sie es wagen, gegen die geplante Giga-Halle aufzumucken, riskieren sie, ihren eigenen Mann in der Stadtspitze zu brüskieren.
Sollten sie den Hofheimer Politikstil weiterhin schweigend ertragen und sich ducken, wirken sie wie Marionetten der Rathaus-Männer.
Projektentwickler brachten “Geschenk” für Magistrat mit
Die Macher von Lang & Cie. sind schon clever. Sie haben dem Magistrat ein nettes Geschenk gemacht: Einige Flächen in dem Wallauer Gewerbegebiet befinden sich im Besitz der Stadt, und die soll ihre Flächen behalten dürfen.
Christian Vogt nutzte die Gelegenheit umgehend, um per Pressemitteilung neue Versprechungen zu machen, die an seinen Auftritt im „Handwerkerpark” erinnern: „Besonders der kleinteilige Bereich, den wir als Stadt selbst vermarkten, eröffnet vielen lokalen Unternehmen neue Perspektiven.“
Angesichts solcher Verheißungen: Können die Stadtpolitiker da noch „nein“ zu einer Giga-Halle in Wallau sagen?
Andererseits: Können und wollen die Stadtverordneten einem Bürgermeister noch Glauben schenken, der so viele leere Versprechungen gemacht hat?
Wenn wir genauer hinschauen, entdecken wir in der Rathaus-Mitteilung auch noch diesen Satz: Die städtischen Flächen „werden zunächst auch im Eigentum der Kreisstadt verbleiben, um diese im Zuge der Wirtschaftsförderung aktiv zu vermarkten“.
Was soll das denn bitte heißen: Wieso sollen die städtischen Flächen „zunächst“ im Eigentum der Kreisstadt verbleiben?
Schon wird gemunkelt, dass man im Rathaus eigentlich ganz andere Pläne verfolgt: Die angeblich neuen Perspektiven für lokale Unternehmen werden nur genannt, um den Stadtverordneten ihre Zustimmung abzuluchsen.
Wenn dann die Wirtschaftsförderung bei der aktiven Vermarktung mal wieder nicht voran kommt – was niemanden überraschen sollte -, dann könnte die Stadt ihre Grundstücke immer noch an Amprion abtreten. Und Wallau kriegt eine dieser ungeliebten Konverterstationen dazu.
Neben der Giga-Halle würde so ein Amprion-Klotz bestimmt nicht so auffallen…
Riesenhalle am Dienstag im Bau- und Planungsausschuss
Der Magistrat versucht jetzt, das Thema möglichst schnell und ohne längere Diskussionen durch die städtischen Gremien zu peitschen. Noch ist offen, wie die Mehrheit der Stadtverordneten zu den Plänen von Lang & Cie steht und wer sich dem Marschbefehl des Bürgermeisters folgsam unterordnet.
Nächsten Dienstag tagt der Bau- und Planungsausschuss (Dienstag, 17. Juni, 18 Uhr, Stadthalle): Auf der Tagesordnung steht das Thema „Gewerbegebiet Wallau Ost III – Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 159“. In der Vorlage des Magistrats steht wenig über die wahren Ausmaße der Giga-Halle und gar nichts über die Vorgeschichte – dafür mehr Werbung: “Mit der Planung des Gebietes können wichtige Ziele der Stadt Hofheim, wie der Erhalt bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie die Unterstützung und Förderung der vorhandenen Betriebe im Handwerk und Gewerbe befördert werden.”
Eine Woche später tagt die Stadtverordnetenversammlung (Mittwoch, 25. Juni, 18 Uhr, Stadthalle): Dann soll angeblich schon der finale Beschluss gefasst werden.
Magistratsvorlage: „ Aufgrund des Geländeverlaufs – abfallend von Norden nach Süden – wird das neue Geländeniveau voraussichtlich etwa 3-5 m unterhalb der mittleren Höhe der Diedenberger Straße liegen.“
Da wäre für den wahrscheinlich kommenden Verkehr das Gewerbegebiet „In der Lach“ besser geeignet, dort ist der Autobahnanschluss direkter. Die Ortsumgehung Wallau wird ansonsten noch voller, inkl. Ikeazubringer usw.
„GRÜN beim Bauen / Planen mitdenken“! Zum Beispiel steht die Dachbegrünung beim MULTIMINI in Diedenbergen bis heute aus, entgegen der Werbung des Bauträgers. Offenbar wird seitens des Hofheimer Magistrats kein Wert darauf gelegt.
Darauf sollte Herr Philipp von den Grünen zukünftig sowieso – und nachträglich beim multimini diedenbergen- bestehen, danke.
Diese ewigen Selfies der Stadtspitzen öden mich maßlos an. Die sind meist auch dafür ein Beleg, dass gelogen wurde und hinterher bestenfalls nichts von dem, was großmäulig versprochen wurde, realisiert wird..
Zur Ergänzung: Die Fraktionen der Grünen und der Linken haben den Beschluss zum Gewerbegebiet „In der Lach“ nicht mitgetragen. Sie haben geschlossen dagegen gestimmt.
Weder glaubwürdige noch sachgerechte Politik
Politik muss glaubwürdig und sachgerecht sein. Gegen beides verstößt die Planung “Gewerbegebiet Wallau Ost III”.
1. Glaubwürdig
Das höchste Gut eines Politikers ist seine Glaubwürdigkeit. Wie unglaubwürdig die Handlungen der gewählten Politiker Vogt, Philipp und dessen Vorgänger Exner (nicht nur) im Fall “Gewerbegebiet Wallau Ost III” sind, hat dieser wie immer hervorragend recherchierte Beitrag gezeigt.
Wozu es führt, wenn ein Politiker unglaubwürdig geworden ist, hat die Abwahl von Bürgermeister Vogt gezeigt: Selbst ein junger Mann, der erst vor kurzem seine Ausbildung abgeschlossen hatte und kaum kommunalpolitische und berufliche und keinerlei Leitungserfahrung hat, hat dem seit 6 Jahren amtierenden Bürgermeister eine krachende Niederlage bereitet. Stadtrat Philipp arbeitet offensichtlich hart daran, in kürzerer Zeit dasselbe Maß an Glaubwürdigkeit zu verlieren, für das Vogt sechs Jahre gebraucht hat.
2. Sachgerecht
Der derzeit noch gültige Flächennutzungsplan, der das Gewerbegebiet “Wallau Ost III” als gewerbliche Zuwachsfläche ausweist, ist 15 Jahre alt. Seitdem werden auf den äußerst fruchtbaren Ackerflächen entlang der A 66 allein in Hofheim eine Vielzahl neuer Vorhaben geplant:
– die Wallauer Spange samt Haltepunkt mit völlig überdimensionierten Parkhaus
– die Verbreiterung der A 66
– das Rechenzentrum Marxheim
– den Standort für den Konverter des Rhein-Main-Links (10 ha plus Leitungstrassen)
– das neue Umspannwerk der Amprion
– das Gewerbegebiet “In der Lach” (10 ha, einschließlich Ausgleichsflächen: 20 ha)
– der Radschnellweg Frankfurt – Wiesbaden (samt Zubringerrouten, etwa 10 ha)
– das Wohngebiet Marxheim II/Römerwiesen (30 ha)
um nur die größten Vorhaben allein auf Hofheimere Gemarkung zu nennen.
Und nun soll auch noch die Uralt-Planung des vom Magistrat schon längst als tot erklärten Gewerbegebiets “Wallau Ost III” (13 ha) wieder zum Leben erweckt werden.
Die Frage, inwieweit die Summe all dieser großflächigen Planungen noch raumverträglich ist, inwieweit ein Bedarf (gar ein örtlicher!) besteht und ob die bisherige landwirtschaftliche Flächennutzung überflüssig ist: All dies würde zu einer sachgerechten Planung gehören. Aber diese gibt es nicht. Weder im kleinen Hofheim noch im großen Regionalverband.
Daniel Philipp = vom Paulus zum Saulus
Was soll dieser Mann noch bei dem Grünen? Ja und Amen zur Umweltzerstörung und zum Planieren von Natur. Mehr versiegelte Flächen, mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Wärme etc.!
Nettes Bild, neben unserem “noch” Bürgermeister. Von der CDU erwartet man dies ja leider schon! Soll er doch gleich in die “richtige” Partei wechseln.
Geld regiert die Welt, ätzend!
Interessant ist wieder mal, dass der Grüne Daniel Phillipp damals bezüglich des Gewerbegebietes „In der Lach“ von Gefälligkeitsplanung sprach. Nun als Erster Stadtrat zurückrudernt, er habe das Wort nicht so gemeint. Wann kapieren die Vverantwortlichen Akteure eigentlich, dass solche opportunistischen Drehungen zu Wählerverlust führen?
Die Gesichter der CDU am Wahlabend habe ich zur Kenntnis genommen. Aber nicht mit Schadenfreude, sondern mit Fremdschämen.
Die Grüne mnit Herrn Phillipp sind auf einem ähnlichen Weg wie Herr Vogt. Wallau hat m.E. genügend Gewerbefläche, um nicht noch weiteres Ackerland zu zu zerstören.
Das Gewerbegebiet „In Der Lach“ ist zu befürworten, aber nur, wenn Polar Mohr dort hinkommt. Sonst ist es wirklich eine Gefälligkeitsplanung für Herrn Krieger.
Wir haben wohl den Bürgermeister als Duplikat hier bei uns in Monheim am Rhein
(leider bekannt aus Funk und Fersehen)! In Monheim ist der Steuersegen eingebrochen aber es werden weiterhin Gelder ausgegeben. Bei uns wird der Bürgermeister von seiner mehrheitlichen Partei unterstützt. Was er sagt ist richtig!
Gruß an meinen Geburtsort
Hofheim baut sich einen Hitzering – das ist sowas von aus der Zeit gefallen!
Aber überall dasselbe: Wirtschaft vor Gesellschaft vor Planet – dabei sollte es andersrum sein. Die Planung schliesst einige der letzten weniger heißen Stellen im heißen Gürtel um die Stadt. Was da an Boden versiegelt wird und die Dächer wahrscheinlich nicht begrünt, weil das die Hallenstatik oft nicht hergibt…
Okay – der Umweltschutz wird durch Photovoltaik abgefrühstückt. Doch das Meiste wird in die Klimanalagen gehen…
Das Mikroklima im Gewerbegebiet entwickelt sich sicher nicht besonders nett: Ach egal, da wohnt ja keiner, da wird nur gearbeitet (man kann ja Wasserkästen zum Pförtner stellen)…
Bitte täuscht euch nicht: Auch das Meso-Klima – also der Bereich zwischen dem Makro- und Mikroklima – wird sich ändern, und das spürt man dann in der Kernstadt nachts bei offenem Fenster am Schweiß.
Schöner Weg in den Klimastreß für ganz Hofheim. Wann denkt die Politik um und übernimmt Zukunftsverantwortung?
Herr Vogt und einige andere haben sich bereits mehrfach als unglaubwürdig erwiesen!
Diese “heimlichen” Mauscheleien haben hoffentlich sehr bald ein Ende!