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Neues aus Hofheim: Ja, ist denn heute Kinder-Geburtstag?

Gepostet in Allgemein

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Und weiter geht’s, nach längerer Pause, mit unserer Berichterstattung über Hofheim und Kriftel. Vor allem die Kommunalpolitik in der Kreisstadt kreiert immer wieder neue, manchmal unfassbare Geschichten. Die kann man sich nicht ausdenken – die gibt’s wirklich nur in Hofheim! Leser des Hofheim/Kriftel-Newsletters haben davon wiederholt in exklusiven Berichten erfahren – und unsere Lokalpolitiker liefern unverdrossen weiter. Diese Woche: wie die Stadtspitze Zigtausende verpulvert – Geschäftsleute bitten Ordnungsamt um mehr Kontrollen – welche Großprojekte in kleinen Geheimzirkeln ausgekaspert wurden… Und nicht zuletzt: Kindergeburtstag in der ganzen Kernstadt!

Riesenschirme für mehr als 100.000 Euro über Hofheims Zentrum
Lorsbach I: Stadt bezahlt die teuersten Taxifahrten aller Zeiten
Lorsbach II: Noch ’ne Klage wegen der Vollsperrung
Teurer Parken in Hofheim: Geschäftsleute-Appell ans Ordnungsamt
Neue Wohnungen, neue Brücke, neues Rechenzentrum: Es kann losgehen
China-Lampions in der Kernstadt: „Hofheim war stets bemüht“

Riesenschirme für mehr als 100.000 Euro über Hofheims Zentrum

Erstmals fällt Licht auf Pläne des Hofheimer Magistrat, von denen bisher kaum etwas bekannt war, die jedoch – wenn sie erst umgesetzt sind – das Bild der Altstadt nachhaltig verändern werden:

Auf dem Untertorplatz, da, wo regelmäßig der Markt stattfindet, sollen zwei gewaltige Schirme aufgestellt werden. Die Kosten sind sechsstellig, die Planung läuft bereits auf Hochtouren

Bürgermeister Christian Vogt hatte das Projekt vor genau einem Jahr erstmals erwähnt, ganz leise nur, ohne Einzelheiten zu nennen. Das Ausmaß seines Vorhabens ließ sich nicht mal erahnen:

Das Rathaus hatte sich damals mit drei Projekten um Zuschüsse aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ beworben: Die Kinderspielgeräte in der Kernstadt sollten aufgefrischt werden. Außerdem sollte eine gewaltige Frischluft-Maschine („City Tree“) auf dem Kellereiplatz aufgestellt werden. Und weiter: „Sonnensegel und/oder eine großflächige Beschirmung von Stadtplätzen und Fußgängerzonen sollen die Stadt zu einem Aufenthaltsort bei jedem Wetter machen.“

Hinterfragt wurde das nicht weiter, diskutiert schon gar nicht. Tatsächlich sagte das Land 200.000 Euro zu:

Bessere und schönere Kinderspielgeräte – da nickten alle, das fanden alle gut. Auf dem Ludwig-Meidner-Platz, wo heute eine Holzeisenbahn steht, soll demnächst ein hölzerner Römerturm aufgestellt werden. 

Die Idee von einer Frischluft-Maschine namens „CityTree“ wurde erst bestaunt und dann schnell beerdigt: Der Hofheim/Kriftel-Newsletter hatte aufgedeckt, dass Technik und Konzept in anderen Städten für horrende Kosten, aber keineswegs für bessere Luft sorgten. Daraufhin stoppte das Stadtparlament dieses Vogt-Vorhaben.

Jetzt will der Bürgermeister riesige Sonnenschirme anschaffen. Im Haupt- und Finanzausschuss ließ er seinen Wirtschaftsförderer Thorsten Kolar vortragen:

Vorgesehen sei, zwei großflächige Schirme dauerhaft mitten auf dem Untertorplatz aufzustellen. Das sei nicht ganz billig – die Realisierung wird wohl deutlich über 100.000 Euro kosten – und auch keine einfache Sache: Ein Ingenieurbüro müsse die genauen Standorte wie auch Statik und Technik klären (Kolar: „Das ist relativ teuer.“). Die Schirme sollen beleuchtet werden, natürlich. Und sicher werde der Denkmalschutz ein Wörtchen mitreden wollen. Vielleicht, räumte Kolar noch ein, werde man einen Parkplatz opfern müssen…

Wow! Riesenschirme mitten in Hofheims Altstadt – und kaum einer kennt Details! Geld scheint im Überfluss vorhanden, über mögliche Folgekosten redet keiner. Gewaltige Ausgaben werden getätigt – ohne weitergehende Information, ohne jede Diskussion.

Die einzige, die im Ausschuss zaghaft Zweifel äußerte, war die Linke Barbara Grassel. Aber ach, wir haben’s ja: Einstimmig wurde das Vorhaben abgesegnet.

In dem Ingenieurbüro dürften am Mittwochabend die Sektkorken geknallt haben.

Lorsbach I: Stadt bezahlt die teuersten Taxifahrten aller Zeiten

Das Gegenteil von gut ist bekanntlich gut gemeint: Die Stadt wollte mobilitätseingeschränkten Lorsbachern zur Seite stehen. Der Bahnhof in dem Dörfchen hat keine Aufzüge, für Behinderte und Senioren sind die Züge deshalb nur schwer zu erreichen – so entstand dieser Plan: Die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV) stellt ein E-Fahrzeug aus ihrer Colibri-Flotte ab, es kann von den Betroffenen werktags von 6.30 bis 18 Uhr und samstags bis 14.30 Uhr angefordert werden. Die Stadt zahlt.

Zum 2. Januar ging der Service an den Start. Es wurde mit Flyern und im Internet in Lorsbach beworben. Die Testphase sollte ein Jahr dauern.

Man hätte vielleicht vorher ermitteln sollen, ob es überhaupt einen Bedarf gibt. Jetzt teilte die Stadtverwaltung im Haupt- und Finanzausschuss mit: 8.000 Euro kostet der Service – pro Monat. In den ersten fünf Monaten hätten gerade mal fünf Fahrgäste das Angebot genutzt. Folgerichtig sei man im Rathaus zu der Erkenntnis gelangt: „Eine Beförderung mit einem Taxi ist deutlich günstiger.“

So soll’s jetzt geschehen: Ein Taxi-Unternehmen wird demnächst die Fahrten übernehmen. Lorsbacher, die den Service nutzen wollen, müssen sich bei der Stadtverwaltung registrieren lassen.

Der Vertrag mit der MTV soll gekündigt werden, was angeblich erst zum 31. August möglich ist. Bis dahin wären 64.000 Euro ausgegeben – für ein paar Fahrten für eine Handvoll Lorsbacher.

Es dürften die teuersten Autofahrten in der Geschichte der Stadt Hofheim gewesen sein.

Lorsbach II: Noch ’ne Klage wegen der Vollsperrung

Am 17. Juli, an diesem Montag also, soll’s losgehen: Die Bauarbeiten der Landesbehörde Hessen Mobil an und auf der L3011 vor dem Ortseingang nach Lorsbach starten: Die Straße wird voll gesperrt. Eine Klage der Lorsbacher hatte nur einen Teilerfolg gebracht: Die Vollsperrung, die ursprünglich ein Jahr lang dauern sollte, musste laut Gerichtsurteil auf vier Monate begrenzt werden (woraus inzwischen aus bautechnischen Gründen sechs Monate wurden), danach sollte die Straße zumindest einspurig befahrbar werden.

Jetzt gibt’s einen neuen juristischen Schachzug: Bernd Hausmann, Stadtverordneter der Linken und wohnhaft in Lorsbach, hat Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Er hält die Planung für einen eklatanten Verstoß gegen den Verwaltungsgrundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit:

Die einsturzgefährdete Stützmauer zum Mühlbach neben der Straße muss erneuert werden: Dafür sollen 88 Pfähle aus Beton, jeder 1,20 Meter dick und zwölf Meter lang, ins Erdreich gerammt werden. Hausmann nennt das „monströs“.

Hinzu kommt: Hessen Mobil will im Zuge der Bauarbeiten zwei Kompakt-Kläranlagen am Straßenrand einbauen. Sie sollen das Regenwasser von der Straße reinigen, das Wasser soll danach quer über die angrenzende Pferdekoppel in den Schwarzbach geleitet werden. Hausmann: Direkt neben der Baustelle steht ein Klärwerk – würde man dort das Regenwasser aufbereiten, wär’s billiger, und die Bauzeit könnte verkürzt werden.

Die Strafanzeige erstattete er „aus allen rechtlichen Gründen, insbesondere wegen Untreue zum Nachteil des Landes Hessen“. Ob’s was bringt? Das glaubt er selbst nicht: „Aufgrund der institutionell organisierten Verantwortungslosigkeit“ werde sich wohl „mal wieder kein Schuldiger finden lassen“, befürchtet der Linke.

Ein Vertreter von Hessen Mobil hat unterdessen im Haupt- und Finanzausschuss erklärt, warum die Mini-Kläranlagen notwendig sind. Er zeigte damit zugleich den bürokratischen Irrsinn hinter einer solch relativ kleinen Baustelle auf:

Regenwasser von der Straße lasse man am besten im Erdreich versickern, so der Hessen-Mobil-Mann. In diesem Fall aber gehe das nicht: Auf der einen Straßenseite ist der Mühlbach – eine Einleitung von Regenwasser haben die Umweltbehörden des Main-Taunus-Kreises nicht erlaubt. Auf der anderen Straßenseite werde es eine Bordsteinkante geben, weil dort eines Tages ein Radweg entstehen soll: Ein Versickern des Regenwassers sei hier also nicht möglich. Das Straßenregenwasser in das nahe Klärwerk einzuleiten habe wiederum der Abwasserverband nicht erlaubt.

Stadtverordnete schlugen daraufhin vor, auf die vorbereitenden Arbeiten für den Radweg zu verzichten: Der sei seit Jahrzehnten in Planung, und kein Mensch wisse, ob und wann er gebaut werde. Keine Arbeiten für den Radweg hätten zur Folge, dass das Regenwasser ins Erdreich versickern könne – die Mini-Kläranlagen würden überflüssig, die Bauarbeiten wären schneller fertig, die Vollsperrung könnte verkürzt werden…

Darauf wollten sich die Vertreter von Hessen Mobil nicht einlassen. So bleibt’s dabei:

Von Montag an ist die Straße von Hofheim nach Lorsbach dicht.

Neue Wohnungen, neue Brücke, neues Rechenzentrum: Es kann losgehen!

Für drei Großbaustellen stellten die Stadtverordneten im Bau- und Planungsausschuss die Signale auf „freie Fahrt“:

Hattersheimer Straße

Projektentwickler Horn aus Kelkheim präsentierte im Bau- und Planungsausschuss erste Pläne für das heutige Polar-Mohr-Gelände. In vertraulicher Runde hatte er sie zuvor mit ausgewählten Stadtverordneten abgestimmt. Danach sind drei Abschnitte geplant:

  • Im mittleren Bereich, auf dem heutigen Betriebsgelände, sind Mehrfamilienhäuser geplant. Abschluss bildet ein größeres Gebäude für eine fünfzügige Kita (im Erdgeschoß) und Altenwohnungen sowie einer Tagespflege (in den oberen Stockwerken). Zur Hattersheimer Straße hin sollen die Wohngebäude drei- bis viergeschossig werden, entlang der Bahngleise will Horn sechsgeschossig bauen.
  • Aus Stadtmitte kommend, soll vor diesem Bereich und entlang der Bahngleise ein Bürogebäude entstehen, das beispielsweise für eine Gesundheitsakademie genutzt werden könnte.
  • In einem dritten Bauabschnitt Richtung Kriftel soll preiswerter Wohnraum entstehen (was immer das in Hofheim ist, genauere Angaben dazu wurden nicht gemacht).
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So stellt sich Investor Horn die Bebauung des Polar Mohr Geländes vor: rot =Bürogebäude, grün = Wohnungen, violett = Kita und Altenwohnungen, grünblau: kostengünstiges Wohnen.
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Zum Vergrößern anklicken: Ein erster Entwurf, wie sich die Gebäude auf dem heutigen Polar-Mohr-Firmengeländes verteilen könnten. Auffällig: Die Planer arbeiten mit viel Grün.

Insgesamt rechnet Horn mit rund 400 Wohnungen und 60 bis 80 Altenwohnunge, aufgeteilt in je zwei bis fünf Zimmern. 40 Prozent der Wohnungen sollen als Eigentumswohnungen verkauft werden.

Glaubt man den Plänen, wird es ein ziemlich grünes Wohnviertel. Aber Papier ist bekanntlich geduldig: Spätestens seit dem Neubau von Sparkasse und Stadtbücherei wissen die Hofheimer, wie schnell die prächtigen Bäume in den Architektenzeichnungen zu Miniatur-Bäumchen in der Wirklichkeit verkümmern.

Fußgänger- und Fahrradbrücke

Ebenfalls in vertraulicher Runde hatten die Stadtverordneten erste Details für die geplante Fußgänger- und Radfahrerbrücke festgelegt. Sie soll von Marxheim aus über Bahngleise und Hattersheimer Straße in die Kernstadt führen – und hinterm Rathaus in einer großen Schleife enden.

Hofheim

HK-Newsletter-Leser kennen alle Details bereits: Im Bericht „So soll die Fuß- und Radfahrerbrücke aussehen“ waren alle Entwürfe und Pläne vorgestellt worden. Der Bau- und Planungsausschuss nickte das Konzept ab, jetzt muss nur noch das Stadtparlament zustimmen, was aber nach den nicht-öffentlichen Absprachen als reine Formsache gilt.

Rechenzentrum Marxheim

Das Projekt ist umstritten, wird aber jetzt realisiert: Die Süwag will hinter dem Umspannwerk kurz vor der Marxheimer Autobahnauffahrt ein Rechenzentrum errichten. Es wird ein gigantischer Klotz: Auf rund 11.000 Quadratmetern entsteht ein 50 Meter langes und fast 20 Meter hohes Gebäude. Ein bis zu drei Meter hoher Zaun wird das Grundstück eingrenzen.

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Das neue Rechenzentrum in der Computer-Darstellung: Der gewaltige, fast 20 Meter hohe Kasten soll auf bestem Marxheimer Ackerboden gebaut werden. (Bild: DC-Datacenter-Group)

Alle sagen: Wir benötigen Rechenzentren. Das Problem in diesem Fall: Das Gelände gilt als besonders wertvolles Ackerland, weshalb es auch jede Menge Einsprüche gegen die Planung gab, worauf Tanja Lindenthal (Bürger für Hofheim) wiederholt und eindringlich aufmerksam machte. Nutzte nichts, die Mehrheit der Stadtverordneten wischte alle Bedenken beiseite: Am Mittwoch soll das Stadtparlament zustimmen – dann kann die Süwag loslegen.

Teurer Parken in Hofheim: Jetzt muss das Ordnungsamt liefern

Parken in Hofheim soll teurer werden: Ende letzten Jahres hatte Bürgermeister Christian Vogt eine Preiserhöhung durchs Parlament peitschen wollen. Der HK-Newsletter hatte das Vorhaben öffentlich gemacht, die Stadtverordneten stoppten es umgehend und befanden, man müsse erst einmal darüber beraten.

Der Nachdenk-Prozess scheint abgeschlossen, das Ergebnis ist keine Überraschung: Die Preise sollen erhöht werden, natürlich. Das beschlossen in der letzten Woche erst der Bau- und Planungsausschuss, dann auch der Haupt- und Finanzausschuss. Jetzt muss nur noch das Stadtparlament zustimmen: Es tagt am Mittwoch ab 18 Uhr in der Stadthalle.

Künftig sollen 10 Minuten Parken 20 Cent kosten (heute: 10 Cent). Für eine Stunden werden dann 1,20 Euro (60 Cent) verlangt, für drei Stunden 3,60 Euro (1,80). Das ist eine Verdoppelung, und das ist natürlich ganz schön happig. Aber: Die aktuellen Preise gelten unverändert seit 2014. Seit Anfang dieses Jahres muss die Stadt zudem auf Einnahmen aus Parkgebühren Mehrwertsteuer bezahlen: Von einem Euro Parkgebühr bleiben ihr nur 81 Cent

Im Chinon-Center werden künftig für die ersten zwei Stunden 1,50 Euro verlangt (1 Euro), die Tagesgebühr wird auf 10 Euro (8 Euro) erhöht.

Wesentlich teurer wird das Bewohnerparken: Aktuell werden 50 Euro verlangt – für zwei Jahre. Vogt wollte 120 Euro – pro Jahr. Da machten die Stadtverordneten nicht mit: 60 Euro pro Jahr müssen reichen. 

Die Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt hatte dafür plädiert, die Parkplätze in der Altstadt abends ab 18 bis morgens 9 Uhr ausschließlich Anwohnern mit Parkausweis zur  Verfügung zu stellen. Das wurde nicht weiter beachtet, geschweige besprochen.

Auch der Gewerbeverein IHH blitzte mit seinem Vorschlag ab, die Preise etwas maßvoller zu erhöhen. Vorsitzender Markus Buch kommentierte trocken: „Damit können wir leben – wenn wenigstens regelmäßig kontrolliert würde.“ Nach den Erfahrungen vieler Geschäftsleute würden Dauerparker viel zu viele Parkplätze in der Innenstadt blockieren und damit Kundschaft vertreiben. In einem Rundschreiben an Hofheims Geschäftsleute formulierte Buch so: „Bisher wurde kaum kontrolliert, was das Problem mit den für uns wichtigen Kurzzeitparkplätzen weiter verschärft.“

Die Botschaft war unmissverständlich: Das Ordnungsamt, das Kontrollen bekanntlich sehr lasch handhabt, sollte jetzt endlich liefern und verstärkt gegen Falschparker vorgehen.

China-Lampions in der Kernstadt: „Hofheim war stets bemüht“

Vor den Riesen-Sonnenschirmen gibt’s in Hofheim bunte Plastikkugeln. Das ist das neueste Aufregerthema, das in den einschlägigen Internetforen für aufgeregte Diskussionen sorgt:

Nach dem letztjährigen Desaster mit baumelnden Regenschirmen über Hofheims Straßen war die Hoffnung geäußert worden, dass der Magistrat seine nächste Sommer-Aktion etwas durchdachter und origineller gestalten würde. Das ist nun dabei herausgekommen:

Bunte Lampions wurden in der Kernstadt aufgehängt. Gibt’s woanders auch: Dort zaubern Massen von bunten Kugeln einen aufregend bunten Himmel über eine Straße. In Hofheim macht man’s ein bisschen anders: Lampions wurden über die ganze Kernstadt verteilt, und weil man wohl nicht so viele besorgt hatte, hängen jetzt hier zwei oder auch drei Lampions, da ein paar mehr, an anderer Stelle nur wenige.

Die Altstadt sieht auf dem ersten Blick aus wie ein Kindergeburtstag im Prekariats-Milieu.

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Während Bürgermeister Christian Vogt die Aktion im Internet feiert („wusstet Ihr, dass die Lampions erstmals in China erfunden wurden und das bereits im 3 Jahrhundert n. Chr… und nun erobern sie unser Hofheim“), wird sie in der Facebook-Gruppe „Wir in Hofheim“ eher belächelt, teilweise auch gedisst.

Lieselotte Völzmann schreibt: „Unheimlich phantasievoll. Da waren bestimmt internationale hochqualifizierte Fachkräfte am Werk.“

Signor Rossi kommentiert sarkastisch: „Hofheim war stets bemüht.“

Bea Diehl befindet: „Für Begrünung ist kein Geld da? Dann eben Plastikbebuntung.“

Geli Klös: „Hofheim war mal schön, in anderen Städten oder Gemeinden ist es mittlerweile schöner. Allein in Kriftel die Blumenkästen an Übergängen und Brücken sind einfach schön, hier bekommt man es einfach nicht hin. Und dann sollen vier bunte Bälle es wett machen: einfach lächerlich.“

Gegenstimmen gibt’s natürlich auch. Die sagen nicht, dass die Lampions schön und eine Bereicherung für die Kernstadt sind. Sie meinen, dass man eine Stadtverwaltung für ihr Bemühungen doch auch mal loben solle.

Ernsthaft? Aber doch bitte nicht für chinesische Plastikbebuntung.

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8 Kommentare

  1. Schlofhemer

    Das Parken in den Parkhäusern sollte günstiger und das Parken in der Altstadt teurer sein.
    Völlig aus der Zeit gefallen ist es, die Autofahrer noch in die Altstadt einzuladen, indem man auf einigen Anwohnerparkplätzen drei Stunden umsonst stehen kann. Das führt dazu, dass zum Beispiel das Parkhaus im CC leersteht, weil die meisten mitten in die Altstadt fahren, um dort einen kostenlosen Platz zu ergattern. Wenn dies nicht gelingt, wird halt so lange durch die Altstadt gefahren, bis man einen findet. Oder es wird sich einfach irgendwo hingestellt.

    14. Juli 2023
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  2. Hebeling

    Variante zu den *Riesenschirmen*… ach eigentlich wollte ich mich raushalten…

    Frankfurt stellt mobile Schirme auf: unten ein mobiler Fuss aus Beton… darauf Holz zum Sitzen.

    Mittlerweile sehr sehr sehr bewährt und immer weitergestrickt…

    1000kg, die man bei Bedarf mit einer Elektroameise umstellen kann… Frühjahr wird der Schirm mit Akkuschrauber aufgeklappt, im Herbst zurückteleskopiert.

    Keine Statik nötig… Kosten niedrig fünfstellig… Modell ist dann skalierbar in der Stadtgestaltung… und als Motiv an anderen Stellen oder Dorfplätzen, Schulen … sonstwo aufbehmbar.

    Ach Gott… Schirme machen ist richtig im Klimawandel… Man sollte das halt dann richtig machen… Nix erfinden… bewährte serielle Readymades einsetzen!

    Grosskonstruktionen sind wegen Leitungen oft nicht an idealen Platz machbar, werden dann dort nicht angenommen… und vor allem sind die nicht flexibel einsetzbar.

    Wenn’s Grossbudget fort ist gibt’s auch lange keine weiteren, wo die gebraucht werden….

    14. Juli 2023
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  3. M.Müller-Steinmacher

    Tja, diese tollen bunten Plastiklampions! Kritisiert man dieses bunte Minispektakel, wird man/frau als ewige® Mecker*in tituliert.

    Wenn man auf den Sinn und die Nachhaltigkeit bei eigentlich klammen Kassen hinweist und traurig ist, dass die Bepflanzung am Bahnhof bzw Musikschule echt dürftig ist und schon zu Beginn verblühten Zierlauch zeigt, werden Personalmangel und schlecht zu bewässernde bzw. mit Wasser zu bevorratende Kästen ins Feld geführt. Die Krifteler würden jeden zweiten Tag bewässern und düngen… Naja, ist eine kleine Gemeinde – und Hofheim eine Kreisstadt mit vielen Stadtteilen und Grün.

    Es gibt so viele blühende Hauswürze oder Sempervivien und andere Pflanzen, die sich an die Trockenheit anpassen. Trotzdem sind vielen Bürgern bunte Plastiklampions lieber als bunte Begrünung – einfach schade: Eine einfache, leider teure Augenwischerei.

    14. Juli 2023
    |Antworten
  4. DererVonZiethen

    Zum Thema: Teurer Parken in Hofheim
    Aus Schweden, wo man eigentlich IMMER irgendwie teuer was zum Parken zahlen muß, kommt meine Empfehlung:

    Laden Sie sich die Autoparken-App auf Ihr Smartphone: http://www.parkster.com/de/

    Wenn Sie dann auf einem Bezahl-Parkplatz in Hofheim (oder sonstwo in Deutschland) stehen, öffnen Sie die App und Sie erkennen (ähnlich wie bei Goggle-Map) die Umgebung auf einer Karte – und Ihren momentanen Standplatz als blauen Punkt.

    Sie haben sich natürlich nach dem Download mit „Parkster“ vertraut gemacht, also markieren Sie in der App nun Ihren Standplatz (oder Sie haben mehrere Autos in die App eingegeben, dann suchen Sie erst das Auto aus, mit dem Sie grad parken wollen) und Ihre Parkuhr läuft.

    Sie brauchen nichts weiter zu tun, kein Hinweiszettel ins Auto legen oder so – gar nichts. Denn das Ordnungsamt checkt Ihr Nummernschild und sieht, dass Sie bezahlen.

    Sind Sie fertig und wollen abfahren, öffnen Sie die App und klicken auf „Parkzeit beenden“. Und jetzt kommt’s: Sie zahlen minutengenau, nicht pauschal immer für eine Stunde oder so. So habe ich bei kurzen Besorgungen z.B. auch schon öfters mal für nur 10 Cent vor der ComBa geparkt!

    Die Gebühren für die App zieht Parkster in der Abrechnung mit der Stadt gleich ein, so daß IHNEN keine weitere Kosten entstehen

    Das ist übrigens die einzige KOSTENFREIE Parking-App zurzeit!

    Und PARKSTER hat noch einen Vorteil: es funktioniert für die Maximalparkdauer des Parplatzes. Wenn Sie nun die Parkzeit verlängern wollen, können Sie das bequem dort machen, wo Sie sind, im Café, beim Arzt oder im Warteraum des Finanzamtes. Das funktioniert bestens!

    So brauchen Sie auch nie wieder Kleingeld für den Ticketautomat, was besonders bei „Schietwetter“ spürbar gut ist!

    (Und nein, ich bekomme nix dafür, Ihnen meine Erfahrung mit „PARKSTER“ zu erzählen!!)

    15. Juli 2023
    |Antworten
    • RudiP

      ….kann ich auch bestätigen und wärmstens empfehlen!

      16. Juli 2023
      |Antworten
  5. Regina Ludwig-Hattemer

    Es wäre ja auch schön, wenn die Geschäfte die eigenen Parkplätze nach Schließung freigeben würden. Aber auch hier gönnt einer dem anderen nix. Siehe Friseur Ecke Pfarrgasse/Schießberg. Wenn abends der Laden geschlossen wird, kommt die Kette um die Parkplätze. Diese stehen dann die ganze Nacht ohne Autos. Und montags haben die meisten Friseure Ruhetag incl. der vorhandenen Parkplätze. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

    15. Juli 2023
    |Antworten
  6. Thomas Wiegand

    Schirme, ja, dann aber bitte mit/aus Solarpaneelen. Das wäre dann mal nachhaltig. Da bieten auch die ganze Supermarktparkplätze noch jede Menge Potenzial.

    16. Juli 2023
    |Antworten
  7. Kurjak

    Die Frage ist wo genau die Schirme am Untertor platziert werden. Mitten auf dem Parkplatz? Macht wenig Sinn. Überdachung für das Chalet? In diesem Fall würden sich die anliegenden Gastronomen sicherlich freuen. ( Ironie off)

    16. Juli 2023
    |Antworten

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