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Jetzt amtlich: Hofheim knausert bei der Kultur

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Wir haben es geahnt, die traurig dreinschauende Kunstgestalt der Ambet steht als Kronzeugin für die schlimmsten Befürchtungen: Kulturell zeigt sich die Stadt Hofheim äußerst kleinlich, ja schon fast knauserig.

Das ist keine subjektive Meinung. Das hat die Stadt jetzt amtlich mitgeteilt bekommen, das ist ein mit Zahlen untermauerter objektiver Fakt. Corona habe den Kulturbetrieb weitgehend lahmgelegt, schreibt denn auch heute das Kreisblatt. Doch schon vor der Pandemie habe die Kultur in der Kreisstadt Not gelitten: „Auch schon vor der Krise hat die Kreisstadt auf die Finanzbremse getreten.“ Eine durchgreifende Änderung sei nicht in Sicht.

Grundlage dieser deprimierenden Erkenntnis ist ein Bericht des Landesrechnungshofes, in dem 15 Kommunen in Hessen verglichen wurden. Hofheim gab demnach für Kultur ganze 28,50 Euro aus – das reiche Eschborn dagegen über 80, eine Kommune wie Bad Vilbel immerhin mehr als 50 Euro.

Bundesweit investieren die Kommunen in die Kultur im Schnitt rund 33 Euro. Und auch da liegt Hofheim mit seinen mageren 28,50 Euro deutlich drunter. 

In einer Stellungnahme begründet der Magistrat die kulturelle Dürre mit der finanziellen Situation der Stadt: Die sei ziemlich fragil. Gleichwohl wolle man sich bessern: „Für unsere Planungen ab 2021 haben wir ein leichtes Plus bei den Kulturausgaben vorgesehen, so dass ein Wille zur Erhöhung zu erkennen ist.“ 


20201103 Corona

MTK: Inzidenzwert beträgt jetzt 143

Das ist doch mal eine fixe Behörden-Reaktion: Das Landratsamt hatte gestern (wie berichtet) die tägliche Übersicht mit den Zahlen der Corona-Infizierten in den einzelnen Orten des Kreises ausgesetzt. Das schlichte PDF wurde durch eine schickere Grafik ersetzt, in der allerdings nur noch die Inzidenzwerte aus den einzelnen Kommunen genannt werden.

Es gab zaghafte Proteste – und sofort die schnelle Facebook-Mitteilung der Kreisverwaltung: „Aufgrund eures großen Interesses: Hier die absoluten Zahlen aus den Kommunen. Morgen kommen diese wieder wie gewohnt.“ So sieht ehrliche Bürgernähe und -freundlichkeit aus: Großes Kompliment!

Zu den aktuellen Zahlen aus den Kommunen: Es gibt 45 neue Infektionen (im Vergleich zu Dienstag). Aktuell sind damit in MTK 546 Menschen an Corona erkrankt, das sind 24 weniger als am Vortag.

In Hofheim sind derzeit 59 Menschen infiziert, das sind 5 mehr als gestern. In Kriftel sind 23 Menschen erkrankt (+3). Hattersheim bleibt mit 115 Infizierten (+7) weiterhin ein Hotspot.

Der 7-Tage-Inzidenzwert geht langsam herunter, er liegt jetzt bei 143. Die Karte zeigt, dass es große Unterschiede gibt: Hattersheim (Inzidenzwert 264) und Liederbach (181) sind die am stärksten betroffenen Orte, Bad Soden (52) und Kriftel (54) stehen derzeit am besten dar.

Warum Schüler 14 Tage in Quarantäne müssen

Landrat Michael Cyriax gibt in seinem Corona-Tagebuch auf Facebook heute einige Informationen zur Quarantäne von Schülern. Auszug:

„Grundsätzlich verfügt das Gesundheitsamt für alle ,Kontaktpersonen‘ eine 14-tägige Quarantäne. Das gilt auch für Schüler:innen oder Kinder in Kitas. Die 14 Tage gehen zurück auf eine Empfehlung des Robert-Koch-Instituts. (…)

Neben diesen Empfehlungen gibt es aber auch zwingend zu beachtendes Recht. Maßgeblich ist hier die hessische Quarantäneverordnung. Infizierte und ihre Haushaltsangehörige müssen für 14 Tage in Quarantäne. Reisende aus einem Risikogebiet müssen eine 10-tägige häusliche Quarantäne absolvieren. Das ist keine Empfehlung mehr, sondern umzusetzen.

Letzte Woche haben sich Bund und Länder auf eine 5-tägige Quarantäne von Schülern als Kontaktpersonen verständigt. Trotz des großen medialen Interesses treffen die Regierungschefs aber keine rechtsverbindlichen Beschlüsse. Allenfalls bekunden sie eine Absicht. Diese muss durch die Landesregierung in Form von Verordnungen rechtlich umgesetzt werden, um verbindlichen Charakter zu entfalten. Nach meinen Informationen arbeitet das Hessische Sozialministerium an einer Quarantäne-Regelung für Schüler.

Ein Ergebnis kenne ich noch nicht. Auch weiß ich nicht, wann wir mit etwas konkretem rechnen können. Solange es noch keine Regelung des Landes gibt, werden die Gesundheitsämter bei der allgemeinen RKI Empfehlung (14 Tage Quarantäne) bleiben.

Kultur

Cyriax & der harte Job der MdB-Mitarbeiter

Den letzten Absätzen aus dem Corona-Tagebuch von Landrat Michael Cyriax wollen wir ein kleines Extra-Kapitel widmen. Er geht darin auf eine Nachricht ein, die gestern aus Berlin bekannt wurde: Die Mitglieder des Bundestages in Berlin – kurz MdB – genehmigten klammheimlich einen Bonus für jeden ihren Mitarbeiter in Höhe von 600 Euro. Das Geld sollen die Mitarbeiter – die überwiegend nur Büro-Jobs machen – für ihren Einsatz während der Corona-Zeit bekommen.

Cyriax schreibt:

Ohne Verkäuferinnen, DHL-Boten, Erzieher, Krankenschwestern und Lehrerinnen geht gerade in der Pandemie wenig. Ich finde, dieser Einsatz sollte mit Geld honoriert werden. Darum erhalten die Pflegekräfte in den Kliniken des Main-Taunus-Kreises einen Bonus. Ebenso unsere Ärzte im Gesundheitsamt. Wir zahlen eine stolze Fachkräftezulage in Höhe von 1.000 Euro, um als Arbeitgeber wettbewerbsfähig zu bleiben.

Nicht klar war mir bislang, dass auch die Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten in der Pandemie einen besonders harten Job zu erledigen haben. Auch sie werden eine Corona-Sonderzahlung von bis zu 600 Euro erhalten.

Und dann dieser Satz, er klingt so harmlos, er ist jedoch von triefender Ironie und bitterböse:

Ich freue mich für alle Begünstigten und danke für den Einsatz zum Funktionieren unseres Landes.

Wer sind denn eigentlich die Bundestagsabgeordneten aus dem Main-Taunus-Kreis, die für ihre Mitarbeiter eine schöne Corona-Prämie kassieren? Richtig: Norbert Altenkamp (CDU; nennt auf seiner Webseite 4 Mitarbeiter in Berlin und Hofheim), Bettina Stark-Watzinger (FDP; 5 Mitarbeiter) und Kordula Schulz-Asche (Grüne; 7 Mitarbeiter).

Altenkamp veröffentlichte gestern auf seiner Webseite einen ellenlangen Artikel – Überschrift: „Mit voller Kraft gegen Corona und die Folgen“. Wer sich bis zum Ende durcharbeitet, liest diesen letzten Satz:

„Allen Menschen, die tagtäglich überall im Kampf gegen die Corona-Pandemie und ihre Folgen und für unsere Versorgung im Einsatz sind, sage ich an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!“

Das ist schon fast zynisch. Der Bundestagsabgeordnete sagt den “normalen” Menschen für ihren Einsatz gegen die Corona-Pandemie “ein herzliches Dankeschön” – das muss reichen. Seine Mitarbeitern dagegen kriegen einen schönen Bonus. Gezahlt natürlich aus der Steuerkasse, also von uns allen.


Schiefe Brückenpfeiler stoppen Bahn

Manchmal fragt man sich, was eigentlich ärgerlicher ist: Dass die Bahn nicht kommt – oder dass man wartet und wartet und nicht weiß warum?

Mario Wagner ärgerte sich gestern in der Facebook-Gruppe „Wir in Hofheim“: „Kein S-Bahnverkehr zwischen Eppstein und Niedernhausen. Fährt aber ein Busersatzverkehr von Eppstein nach Niedernhausen.“

Später fügte er hinzu: „Völliges Chaos in Eppstein, Niedernhausen, Bremthal und Niederjosbach ein eigener Bus… Keiner weiß wo er hin muss, angeblich S-Bahn-Taktung. S-Bahnen zwischen Eppstein und Frankfurt fallen teils aus…

Zumindest die Erklärung für dieses Bahn-Wirrwarr können wir liefern: In Niedernhausen musste die Brücke über der Bahnstrecke komplett gesperrt werden. Bei Vermessungsarbeiten hatte man festgestellt, dass ein zweiter Pfeiler schief steht. Laut Bahn ist die Ursache nicht bekannt, aber eben auch nicht, ob die Brücke noch sicher steht. Hessen Mobil-Vizepräsident Heiko Durth wird in einer Pressemitteilung mit diesem Satz zitiert:

„Ein Knicken der Stütze kann plötzlich und ohne Ankündigung erfolgen. Bei Versagen der Stütze kann es sein, dass die Brücke einstürzt. Hier ist Gefahr in Verzug.“

Die Brücke wurde bereits im September für den Straßenverkehr gesperrt, jetzt darf auch keine Bahn mehr drunterher fahren. Pech für Zugreisende: „Zurzeit ist noch nicht vorhersehbar, wie lange die Überprüfung dauern wird.“

Informationen zu Bahn- und Busverkehr bietet der RMV hier an.


Freie Wähler halten an Nickel fest

Die Freie-Wähler-Gemeinschaft Hofheim hat ihre Kandidaten für die Kommunalwahl im März 2021 bekannt gegeben. Die aktuellen Stadtverordneten besetzen die Plätze 1 bis 5: Andreas Nickel, André Seuberth, Matthias Hees, Elisabeth Schmitt und Bodo Tadewald. In den letzten Jahren war die FWG im Stadtparlament eigentlich nur noch dadurch aufgefallen, dass sie nicht auffiel: Man saß zwar in der Großen Koalition, wurde dort aber nicht wirklich gebraucht und hatte deshalb wenig zu sagen. Spitzenkandidat Andreas Nickel konnte bei der Bürgermeisterwahl 2019 nur ein Ergebnis unter „ferner liefen“ erreichen. Ob das reicht?


Im Altpapier geblättert

Anna Lührmann kandiert

Anna Lührmann stammt aus Lorsbach, hat vor gut 20 Jahren ihr Abitur an der Main-Taunus-Schule gemacht, schaffte dann für die Grünen den Sprung in den Bundestag und lebt heute als Wissenschaftlerin in Göteborg. Sie ist verheiratet, hat eine Tochter – und möchte wieder in den Bundestag, schreibt das Kreisblatt. Die Grünen haben sie im Wahlkreis Rheingau-Taunus-Limburg zur Direktkandidatin für die Wahl im Herbst 2021 nominiert. 

100.000 Euro für Studie

Ein weiterer kleiner Schritt in Richtung Radschnellweg ist getan: Vertreter der beteiligten Kommunen sowie des Regionalverbandes Frankfurt/RheinMain haben einen Kooperationsvertrag für eine Machbarkeitsstudie unterschrieben, schreibt das Kreisblatt. Der Radschnellweg soll eines Tages über Wiesbaden, Hofheim, Kriftel und Hattersheim nach Frankfurt führen. Die Studie soll klären, ob und wie ein solcher Radweg machbar ist, sie kostet 100.000 Euro und soll 2022 vorliegen


Kurznachrichten aus Hofheim

Plätzchen-Lieferdienst läuft super

Mit ihrem Plätzchen-Lieferdienst haben die Wildpark-Retter wohl eine Marktlücke entdeckt: „Große Freude – der Plätzchen Lieferdienst wird gut angenommen. Alle Plätzchen wurden am Wochenende verkauft“, schreiben sie auf Facebook. Jetzt wird Nachschub benötigt – freiwillige Helfer werden gesucht, die neue Plätzchen backen. Weitere Infos hier.

Stadtbücherei geht in Ferien

Die Stadtbücherei teilt mit: Am Samstag, dem 19. Dezember, ist der letzte Öffnungstag in diesem Jahr. Am 5. Januar wird wieder geöffnet. Mehr hier.

„Trinkhalle“ ist ein „Finanzpunkt“

Eric D. Knop teilt auf Facebook stolz mit: Der neue Geldautomat sei in Lorsbach angekommen – und er sei der erste Kunde gewesen! Es handelt sich um eine kreisrunde Box (Rolf Wackernagel: „Sieht auf den ersten Blick wie eine Trinkhalle aus“), sie steht in der Talstraße vor dem Gemeindezentrum und nennt sich Finanzpunkt: Taunus Sparkasse und Frankfurter Volksbank haben diesen Geldautomaten gemeinsam aufgestellt.

Schnee stoppte Baumschnitt

An die 20 Parkplätze hat die Stadtverwaltung in der Neugasse zwischen Haupt- und Elisabethenstraße mit Beginn dieser Woche sperren lassen. Aber da tut sich seither nichts, kein Arbeiter ist zu sehen, nur leere Plätze und viele Halteverbotsschilder. Jetzt klärt Stadtsprecherin Iris Bernardelli auf: Der Bauhof wollte in der Neugasse Baumschnittarbeiten durchführen. „Beim Aufstellen der Schilder war nicht absehbar, dass es am Dienstag einen Wintereinbruch geben würde.“ Der Winterdienst hatte Vorrang, die Baumschnittarbeiten sollen in dieser Woche erledigt werden.


Kurznachrichten aus Kriftel

Abfallkalender 2021 ist da

Die Abfallkalender 2021 sind auf der Internetseite der Gemeinde abrufbar. Man kann sich auch eine Datei herunterladen und diese in den persönlichen digitalen Kalender auf dem Smartphone importieren. Wer es lieber „handfest“ mag, kann sich einen gedruckten Kalender ab dem 14. Dezember abholen. Alle Infos hier.

Whatsapp kann man lernen

Das Familienzentrum Kriftel hat einen sehr speziellen Termin im Angebot: Guido Bethmann zeigt am 17. Dezember von 17 bis 18 Uhr, wie man Whatsapp am Handy benutzt. Der Kurs setzt allerdings voraus, dass man Internetvideo beherrscht. Mehr hier.

Adventskalender der Karnevalisten

Das ist wirklich ganz große Klasse geworden: Der Krifteler Karnevals Klub hat einen Adventskalender ins Internet gestellt: Jeden Tag kann man ein Türchen öffnen, und zu sehen ist dann ein Highlight aus den letzten Jahren. Macht großen Spaß, da reinzuschauen! Eine tägliche Erinnerung gibt’s hier.

Lindenhof sucht Verkäufer(in)

Der Lindenhof Kriftel sucht eine „Verkaufs- und Dienstleistungsfachkraft“. Die Infos dazu sind hier zu finden 

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