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Hofheims „BER“: Ländcheshalle sprengt alle Kostenpläne

Gepostet in Allgemein

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Wehe, ein Hofheimer Stadtpolitiker macht sich noch einmal lustig über die milliardenteure Pech- und Pleitenserie beim Berliner Großflughafen. Die Ländcheshalle in Wallau ist zwar nicht ganz so gigantisch und teuer wie BER. Aber inzwischen kann auch der Hallen-Neubau in dem kleinen Hofheimer Ortsteil als Mahnmal für kommunales Missmanagement und Millionen-Verschwendung durch die öffentliche Hand dienen:

In Wallau haben sich die ursprünglich geplanten Kosten längst vervielfacht. Auch alle bisher genannten Zeitpläne haben sich immer wieder schnell als Makulatur erwiesen. Wobei der Bau noch immer nicht fertig ist, es könnte also durchaus noch zu weiteren Kosten und Verzögerungen kommen…

Natürlich reden wir hier nicht über Milliarden, aber eben doch über zig Millionen, die das Projekt bisher verschlungen hat. Das Thema steht nächste Woche in der Sitzung der Stadtverordneten auf der Tagesordnung, weshalb das Kreisblatt heute noch einmal groß berichtet. 

Aufmerksame Leser der Lokalzeitung hatten ein Déjà-vu, als sie die große Überschrift lasen: 

„Ländcheshalle in Wallau wird zum Millionengrab“

Das hatten wir doch schon einmal?! Ja, im Archiv der Zeitung findet sich die Ausgabe vom 5. Mai dieses Jahres. Damals formulierte das Kreisblatt nahezu wortgleich:

„Ländcheshalle in Hofheim wird erneut teurer – und zum Millionengrab“.

Der Redaktion scheinen die Worte auszugehen, und das muss man nach ungezählten Berichten über immer neue Kostensteigerungen vielleicht auch verstehen. Damals, im Mai 2020, schrieb die Zeitung:

„Die Kosten für den Neubau der Sporthalle im Hofheimer Stadtteil Wallau klettern auf mehr als 11,8 Millionen Euro. Ursprünglich waren mal 7 Millionen geplant. Die Fertigstellung verzögert sich.“

Sieben Millionen waren mal geplant? Wir blättern in der Zeitung – im September 2020 heißt es in einem Bericht:

„Der Linken-Stadtverordnete Bernd Hausmann erinnerte daran, dass man einst von Kosten von 3,3 Millionen Euro ausgegangen war…“

Natürlich sind die ersten Planungen nicht zu vergleichen mit dem, was später gebaut wurde. Es waren dann alsbald gut fünf Millionen im Gespräch. Daraus wurden sieben, dann acht, dann zehn, dann elf Millionen…

Inzwischen geht eine neue Kostenschätzung von 13.655.400 Euro aus. Die Zahl stammt aus Oktober, weshalb man sie nur mit größter Vorsicht nennen sollte. Wir haben inzwischen gelernt: Der Haltbarkeitswert der Zahlen, die Hofheims Rathausspitze zur Ländcheshalle vorlegt, hat sich bisher als äußerst gering erwiesen.

Ralf Domann hat auf seiner Webseite „Neuigkeiten aus Wallau und Marxheim“ eine knackige Zusammenfassung der Malaise geschrieben:

Im Sommer 2015 beschlossen die Stadtverordneten, die neue Ländcheshalle zu bauen – für 5,3 Millionen Euro. Dann wurden aus der Dreifeldhalle eine Mehrzweckhalle, das Bodengutachten wurde aktualisiert und unerwartet ein Parkplatz benötigt. Eine der beteiligten Baufirmen ging pleite, einer anderen wurde gekündigt, da diese absolut unzureichende Qualität bei der technischen Gebäudeausstattung ablieferte. Mittlerweile sind die Kosten auf 13,6 Millionen Euro angestiegen. Das entspricht einer Steigerung um schlappe 256 Prozent.“

Ländcheshalle
Die alte Ländcheshalle im Sommer dieses Jahres.

Aber wie gesagt, der Bau ist ja noch nicht vollendet. Dem sogenannten „Bautensachstandsbericht“ der Verwaltung, der in der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt wird, ist zu entnehmen:

⇨ Die Maurer- und Betonarbeiten sind zu 90 Prozent fertig.

⇨ Die Lüftungs-, Trockenbau- und Schlosserarbeiten sind erst zu 70 Prozent erledigt.

⇨ Bei Haustechnik, Sanitär, Heizung, Elektro und Malerarbeiten ist erst gut die Hälfte gemacht.

⇨ Derzeit wird der Sportboden verlegt.

Es ist also noch ordentlich was zu tun. In den Unterlagen finden sich Ausführungen, wonach vor allem im Außenbereich einige Arbeiten entfallen sollen. Einsparpotential: rund 366.000 Euro.

Andererseits steht da auch: „Nach aktuellem Stand November 2020 hat sich erneut eine Entwicklung von Mehrkosten im Elektrogewerk ergeben, die den Finanzierungsbedarf der Mehrkosten um 342.300 Euro erhöht hat.“

Es ist kaum zu erwarten, dass es dabei bleibt. Noch weniger ist zu erwarten, dass sich die Große Koalition in der Stadtverordnetenversammlung kritisch und offen-ehrlich dazu äußern wird. „Augen zu und durch“ heißt die Devise: Was soll man auch sonst machen angesichts der desaströsen Kostenentwicklung?

Bleibt die Frage, wann die Halle denn nun fertig wird. Den Stadtverordneten werde nächste Woche gesagt, das die Halle im Frühjahr nächsten Jahres eingeweiht werden könne – schreibt heute die Zeitung.

Solche Prophezeiungen haben wir allerdings im Archiv zuhauf gefunden. Oktober 2016 titelte die Zeitung: „Ende 2018 soll die neue Ländcheshalle Halle stehen“.

Zwei Jahre später, im August 2018, schrieb das Blatt: „Bau der neuen Ländchenshalle macht täglich Fortschritte.“

Seither sind wieder zwei Jahre ins Land gegangen. Und der Bau der Ländcheshalle macht immer noch Fortschritte, Tag für Tag…


Die aktuellen Corona-Zahlen

Aus Zeitgründen muss Landrat Michael Cyriax heute auf einen Eintrag in seinem Corona-Tagebuch verzichten – schade. Die neuesten Zahlen aber nennt seine Kreisverwaltung natürlich:

Die Zahl der Infizierte ist um 13 auf 533 zurückgegangen. Es gibt allerdings einen weiteren Toten, damit sind bisher 56 Menschen im Kreisgebiet an Corona gestorben.

Der Inzidenzwert ist erneut leicht zurückgegangen, er liegt jetzt bei 136.

In Hofheim sind aktuell 55 Menschen an Covid-19 erkrankt, das sind 3 mehr als gestern. In Kriftel sind 22 Menschen infiziert (+1)

In den Main-Taunus-Kliniken in Bad Soden und Hofheim liegen derzeit 32 Patienten mit bestätigter Covid-19-Infektion, davon werden 7 beatmet.

20201203 Corona Zahlen
Nur nicht irritieren lassen: In einer solchen Karte nannte der Kreis gestern den Inzidenzwert der einzelnen Kommunen. Heute wird die Zahl der aktuell Infizierten angegeben.

Aus den Akten der Polizei

Einbrecher in zwei Wohnungen

Gleich zwei Einbrüche meldet die Polizei aus Wallau: In der Bleichstraße wurden zwei Wohnungen von Einbrechern „besucht“.  Die Balkontüren wurden aufgehebelt, alle Räume durchsucht. Im ersten Fall klauten die Täter eine Jacke, aus der anderen Wohnung Bargeld und Schmuck.

Postzusteller bestohlen

Aus dem Fahrzeug eines Postzustellers haben bislang unbekannte Täter ein Navigationsgerät und Kopfhörer geklaut. Der 33 Jahre alte Fahrer hatte das Auto am Bahnhof abgestellt. Nach seinen Angaben ist der erste Täter 16 bis 18 Jahre alt, ungefähr 1,80 Meter groß, er hat blonde Haare und trug eine dunkelgrüne Pelzkragenjacke, sprach Türkisch. Der zweite Täter war genauso alt, aber etwas kleiner. Er hat schwarze Haare mit einem auffälligen einrasierten Strich und trug eine schwarze Jacke. Mögliche Hinweisgeber werden gebeten, sich bei der Polizei in Hofheim (Tel. 06192 20790) zu melden.

Helfer wurde bestohlen

Während der Mitarbeiter eines Automobilclubs einem Hofheimer bei Fahrzeug-Problemen half, klauten unbekannte Diebe zwei Handys aus seinem Auto. Der Mann hatte seinen Wagen morgens kurz nach 7 Uhr unverschlossen in der Vincenzstraße abgestellt. Wer Beobachtungen gemacht hat, möchte sich in der Polizeistation in Hofheim (Tel. 06192 20790) melden.


Im Altpapier geblättert

RMV: Shuttle-Service kommt nach Hofheim

Der RMV will in Hofheim bis Ende nächsten Jahres bestellbare Shuttle-Fahrzeuge als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr einsetzen. Das berichtet die Hofheimer Zeitung. Fahrzeuge können dann per Telefon oder Smartphone-App jenseits starrer Fahr- und Linienpläne bestellt werden. Ein Pilotprojekt läuft im Landkreis Offenbach, ab Januar wird eine neue Software installiert, danach soll das Konzept auf weitere Gemeinden ausgebreitet werden. Der Bericht ist kostenfrei hier zu lesen.

Feuer-Alarm selbst bei Nichtigkeiten

Die Krifteler Feuerwehr hatte in letzter Zeit jede Menge Einsätze ganz ohne Feuer – ein Beispiel, über das wir berichteten: Eine Familie saß im Aufzug am Bahnhof fest und musste befreit werden. Das Kreisblatt sprach jetzt darüber mit Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian: Der schätzt, dass fast zwei Drittel aller Einsätze technische Hilfeleistungen seien. Oft genug werde die Feuerwehr selbst bei Nichtigkeiten alarmiert. Kilian: „Viele Bürger denken immer noch, wir machen das hauptberuflich


Video-Tipp des Tages

20201203 Kriftel Daubitz
Sceenshot aus dem HR-Filmbeitrag: Bernhard Daubitz vor seinem Weihnachtshaus in Kriftel. Zum Angucken des Videos aufs Bild klicken.

Krifteler Weihnachtshaus leuchtet wieder

Das vielleicht schönste Weihnachtshaus Hessens steht in Kriftel: Bernhard Daubitz installiert seit 1982 – also seit fast 40 Jahren! – eine spektakuläre Weihnachtsbeleuchtung. Fast 30.000 Lichter erleuchten am Haus und im Garten. Dem Hessischen Rundfunk ist es eine kleine Reportage wert. Unser Tipp: Film angucken, staunen – und dann hinfahren und selbst erleben. Kriftel, an der Ecke zur Gundelhardstraße, täglich von 16.30 bis 22 Uhr. Gucken ist völlig gratis, Spenden sind erwünscht: Bernhard Daubitz sammelt für einen guten Zweck: Also ruhig etwas Geld mitnehmen.


Kriftel sucht Ingenieur

Die Gemeinde Kriftel sucht für ihr Bauamt einen Ingenieur der Fachrichtung Bauingenieurwesen. Zur Stellenanzeige geht’s hier.


Kurznachrichten aus Hofheim

Achtung, Jagd auf Wildschweine!

Spaziergänger aufgepasst: Am Kapellenberg findet an diesem Freitag eine Drückjagd statt, und zwar von 8.30 bis 14 Uhr im Wald oberhalb des Restaurants Viehweide und der Gundelhard. Absperrungen unbedingt beachten! Mehr Infos hier.

Adventskalender im Rathaus

Das Rathaus gibt sich adventlich: Die Kinder der Betreuung der Heiligenstockschule haben 24 vorweihnachtliche Bilder gebastelt, die nacheinander in den Erdgeschossfenstern der Verwaltung ausgestellt werden. Mehr Infos hier.

Tannenbaum im Rathaus

Und noch ein wichtiger Termin für Hofheims Stadtspitze: Kinder der Kita Wandersmann in Wallau haben Schmuck für den Tannenbaum im Rathaus-Foyer gebastelt. Wegen Corona konnten sie nicht selbst zum Schmücken kommen: Das übernahmen Bürgermeister Christian Vogt, Stadtrat Bernhard Köppler und die Leiterin des Bürgerbüros Petra Hückel. Mehr Infos hier.

Strassensperrung in Wallau

Die Straße „Herrnpfad“ in Wallau wird wegen Bauarbeiten am Dienstag, 8. Dezember, von circa 7.30 bis 13.30 Uhr teilweise voll gesperrt. Mehr hier.

Erste Arbeiten für Neubaugebiet

Die Arbeiten zur Erschließung des Neubaugebiets „Hobelheck“ in Wallau beginnen am Montag, 7. Dezember. Die Baumaßnahme soll im Sommer 2021 abgeschlossen werden. Alle Details hier.

Chor präsentiert neues Video

Soundwerk, der Chor aus Wallau, hat wieder ein Video auf Youtube gesetzt. Es ist der zweite Film in der digitalen Serie „Lichtblicke“. Unbedingt gucken (Lautstärke aufdrehen nicht vergessen!). Zum Video geht’s hier.

Senioren-Verein legt Programm 2021 vor

Der Verein Senioren-Nachbarschafts-Hilfe (SNH) hat sein Jahresprogramm 2021 vorgelegt. „Wir wollten ein hoffnungsvolles Zeichen setzen“, sagt der SNH-Mitarbeiter Michael Breitenbach. Das Programm 2021 ist ab dem 15. Dezember im Internet unter www.snh-hofheim.de und im Bürgerbüro des Rathauses erhältlich. Mehr Infos hier.

Infos für alle Langenhainer

Starkes Angebot: Das Langenhainer „Blättche“ ist wieder erschienen, mit vielen aktuellen Informationen aus dem Dorfleben, mit einem Rückblick auf das Corona-Jahr, einigen Anzeigen und Hinweisen für 2021. Zum Download geht’s hier.

Freundeskreis sagt Dankeschön

Der Freundeskreis Hofeim-Tenkodogo bedankt sich via Facebook bei allen, die letzten Wochenende beim Wochenmarkt-Stand reichlich eingekauft haben. Jetzt überlege man, den Stand am 12. oder 19. Dezember noch einmal aufzubauen. Mehr hier.


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20201203 Tropica

Tannenbaum am Glücksrad gewinnen

Das Tropica in Kriftel bietet frischgeschlagene Nordmanntannen an – ab 15 Euro. An diesem Freitag und Samstag wird dazu ein Glücksrad aufgestellt: Mit etwas Glück könnt man „seinen“ Baum „erdrehen“. Dazu wird Glühwein ausgeschenkt, wegen Corona natürlich nur „Glühwein to go“. Und:  Freitag/Samstag gibt’s zum gekauften Baum eine 1-Liter-Flasche gratis dazu (wahlweise auch als alkoholfreien Punsch). Mehr hier.

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