Schauen Sie sich die Grafik oben bitte genau an: Sie zeigt die Entwicklung des Inzidenzwerts im Main-Taunus-Kreis seit Beginn der Corona-Pandemie. Die Marke 50 ist mit einer durchgezogenen roten Linie markiert: Ab dann wird’s gefährlich! Links die Spitze – das war zu Beginn der Pandemie, da wurde die Marke fast erreicht. Ganz rechts die Spitze – das war gestern: Die rote Linie wurde deutlich überschritten. Alarm!
Es zeichnete sich bereits seit Tagen ab, nun ist es passiert: Die Corona-Zahlen in MTK haben die kritische Linie überschritten, und zwar sehr deutlich. Der Inzidenzwert, also die Zahl der Infizierten auf 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen, stieg übers Wochenende auf 59 an. Innerhalb von wenigen Tagen schoss die Zahl der aktuell Infizierten in MTK um 55 auf 168 hoch!
Ein Inzidenzwert von 50 gilt als kritisch: Dann geht die rote Warnleuchte an, dann muss ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werden, dann mischt auch das hessische Sozialministerium mit. Die Kreisverwaltung in Hofheim musste also gestern reagieren: Jetzt werden die Zügel wieder angezogen! Landrat Michael Cyriax teilte gestern die Beschränkungen mit, die vom heutigen Dienstag an gelten:
➼ Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, in Gruppen von maximal fünf Personen oder mit den Angehörigen des eigenen oder eines weiteren Hausstandes erlaubt. Diese Regelungen gelten auch bei Besuchen von Restaurants, Cafés und Bars. Für Treffen im privaten Bereich wird empfohlen, sich an diesen Vorgaben zu orientieren.
➼ Gastronomie und Bars müssen um 23 Uhr schließen.
➼ Die Teilnahme an Veranstaltungen wie Theater- und Opernaufführungen, Konzerten, Kinovorführungen wird auf maximal 100 Personen beschränkt.
➼ An privaten Treffen in öffentlichen oder gemieteten Räumen (etwa Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Konfirmationen) innerhalb geschlossener Räume dürfen nur maximal 25, außerhalb geschlossener Räume maximal 100 Personen teilnehmen.
➼ Bei privaten Treffen und Feiern wird eine Teilnehmer-Obergrenze von zehn Personen empfohlen.
➼ In Alten- und Pflegeheimen müssen Mitarbeiter und Besucher in sämtlichen Räumen Masken tragen, auch in den Räumen der Bewohner.
➼ Gäste in Gaststätten, Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben müssen beim Betreten und Verlassen in den Gängen Masken tragen, auch in Gemeinschaftseinrichtungen wie den Toiletten.
➼ Verboten sind Plexiglas-Visiere, die am Kinn aufgesetzt sind, weil sie nach Expertenmeinung keinen ausreichenden Schutz bieten.
Diese Beschränkungen gelten zunächst bis 31. Oktober. Landrat Cyriax appellierte noch einmal an alle Bürgerinnen und Bürger, Verantwortungsgefühl zu zeigen und die Hygiene- und Abstandsregelungen einzuhalten: „An allererster Stelle nämlich sind wir alle gefragt: Jeder kann mit seinem Verhalten zur Eindämmung des Virus beitragen.“
Ein Inzidenzwert von 59 in MTK: Damit erkranken im Main-Taunus-Kreis aktuell mehr Menschen als zu Beginn der Pandemie. Wie konnte es soweit kommen?
Eine Erklärung ist sicher die Nähe zu Großstädten, wo sich der Virus bekanntlich seit Tagen immer mehr verbreitet. In Frankfurt lag der Inzidenzwert gestern bei 65, in Mainz bei 56, in Offenbach sogar bei 77.
Außerdem gibt es im Main-Taunus-Kreis zwei Hotspots, wo die Zahl der Infizierten besonders hoch sind: In der Behinderteneinrichtung Antoniushaus in Hochheim wurden 28, im Krifteler Pflegeheim Kursana Domizil 32 Personen positiv getestet.
Darüber hinaus gebe es keine Schwerpunkte, so die Kreisverwaltung in einer schriftlichen Mitteilung. In Hofheim werden aktuell 23 Infizierte registriert. Die Verbreitungswege seien „diffus“, wird Gesundheitsdezernentin Madlen Overdick zitiert. In rund zwei Drittel der Fälle ließen sich Infektionswege nicht mehr nachvollziehen.
…und die Stadt Hofheim will wirklich ein großes Fest feiern?
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Pandemie-Zahlen in den nächsten Tagen entwickeln werden. Offen ist auch noch, welche Auswirkungen die anrollende Corona-Welle auf das öffentliche Leben hat. Hofheim plant bekanntlich für das nächste Wochenende den Gallusmarkt mit Krammarkt und Weindorf. Auf der Facebookseite „Wir in Hofheim“ werden schon erste kritische Stimmen laut. So schreibt Tanja Lindenthal: „Damit hat sich ja die Diskussion zum Gallusmarkt leider von selbst erledigt…“ Und Pete van de Drums postet: „Wer klar denken kann ist im Vorteil. Der Gallusmarkt war ne gute Idee, ist aber vor einer Woche schon absehbar gewesen das es nie klappen wird.
Abwarten, sagt sich offenbar die Stadtverwaltung und hält sich noch merkwürdig bedeckt. Lediglich auf der Facebookseite der Stadt ist zu lesen: „Wie sich diese Regelungen auf die in Hofheim anstehenden Veranstaltungen auswirken werden, wird gemeinsam mit der Verfügung des MTK auf www.hofheim.de zeitnah bekannt gegeben.“
Polizei fahndet nach dem dritten Raser
Der Raser-Unfall vor den Toren Hofheims bestimmte an diesem Montag die Schlagzeilen. Drei Männer hatten sich in ihren Sportwagen auf der A55 ein Wettrennen geliefert. Einer war in die Leitplanken gedonnert und gegen einen Skoda geschleudert, in dem eine Frau verbannte. Sie soll 71 Jahre alt gewesen sein.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wegen versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen mit gemeingefährlichen Mitteln. Gegen die drei Autofahrer – zwei fuhren Lamborghini, einer Porsche – wurden Haftbefehle erlassen. Der 29-Jährige, der mit seinem Lamborghini bei Tempo 200 den Unfall verursacht hatte, wurde inzwischen in diversen Medien „enttarnt“: Es soll sich um einen Frankfurter handeln, der unter dem Namen Navid Alpha“auf Instagram als Star gilt. Er hat dort über eine Million Abonnenten. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft, ihm droht eine mehrjährige Gefängnisstrafe.
Der am Wettrennen beteiligte Porsche-Fahrer hatte sich Stunden nach dem Unfall gestellt. Er kommt aus Essen, sitzt jetzt ebenfalls im Gefängnis.
Der dritte Fahrer ist geflüchtet, sein Lamborghini mit einem Kennzeichen aus Dubai wurde wenige Stunden nach dem Unfall in einem Hofheimer Stadtteil entdeckt. Die Polizei hat gestern eine öffentliche Fahndung eingeleitet, incl. Bild vom Tatverdächtigen: „Bei dem gesuchten Tatverdächtigen handelt es sich um den 34-jährigen Ramsy Azakir.“
Peinliche Schlappe für Stadtverwaltung
Die kleine Fraktion der Linken im Hofheimer Stadtparlament entwickelt sich immer mehr zum Schreckgespenst für die Rathausführung: Die Truppe um Bernd Hausmann und Barbara Gassel deckte bereits wiederholt krasses Fehlverhalten und Schlamperei in der Stadtspitze auf.
Erst unlängst hatten die Linken den Entwurf des Haushaltsplans 2020 auseinandergenommen und nachgewiesen, dass Bürgermeister Christian Vogt einen geschönten Finanzplan mit etlichen Phantasiezahlen im Stadtparlament vorgestellt habe.
Jetzt musste die Verwaltungsspitze sogar vor Gericht eine bittere Niederlage einstecken: Das Oberlandesgericht Frankfurt urteilte, dass die Stadtverwaltung mit Äußerungen das Persönlichkeitsrecht von Bernd Hausmann verletzt habe. Das berichtet das Kreisblatt in seiner heutigen Ausgabe (nur in der gedruckten Ausgab).
Geschehen war folgendes: Hausmann (er war damals Mitglied im HWB-Aufsichtsrat) hatte sich 2018 als Stadtpolitiker kritisch über Praktiken des kommunalen Wohnungsbauunternehmens geäußert: Das wollte ältere Häuser verkaufen, um das Eigenkapital aufzubessern. Hausmann hielt dagegen: So gehe der Stadt günstiger Wohnraum verloren, und zwar ohne dringende Notwendigkeit.
Diese Kritik gefiel den Stadtoberen naturgemäß überhaupt nicht. Als sie dann erfuhren, dass sich Hausmann in dieser Angelegenheit bei einer Bank über Förderrichtlinien erkundigt hatte, sahen sie ihre Chance gekommen: Der Magistrat warf Hausmann aus dem HWB-Aufsichtsrat. Er habe mit seinen Fragen in die Kompetenzen der Geschäftsführung eingegriffen und so die Geschäftsbeziehungen der Gesellschaft gefährdet, teilte die Stadtverwaltung damals in einer Presseerklärung mit.
Hausmann („Wer hinterfragt, was verkündet wird, der fliegt. So ist es in Hofheim“) wollte den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen. Er klagte vor Gericht – und bekam jetzt umfassend und endgültig Recht. Die Stadt habe eine unzulässige Wertung vorgenommen, was dem Ruf des Kommunalpolitikers schädigen könne, so der Richter. Wenn die Stadtverwaltung ihre Vorwürfe noch einmal wiederholt, droht ein Ordnungsgeld in Höhe von bis zu 250.000 Euro.
Steuereinbruch: Hat Hofheims Magistrat nichts mitbekommen?
Und ein weiteres Mal tun die Linken der Stadtverwaltung richtig weh: Sie hatten, wie beschrieben, dem Bürgermeister vorgeworfen, beim Haushaltsplan mit geschönten Zahlen zu mogeln. Dagegen wehrte sich der Magistrat und verbreitete öffentlich: Als der Haushaltsplan für das nächste Jahr erstellt worden sei, habe niemand eine negative Entwicklung bei den Steuereinnahmen wegen Corona vorhersehen können.
Wirklich nicht? Diese Argumentation des Magistrats zerpflückte jetzt Linken-Stadtpolitikerin Barbara Gassel in einem Leserbrief, der heute im Kreisblatt steht (nur in der gedruckten Ausgabe): Der Hofheimer Kämmerer habe den Etatentwurf im Juli erarbeitet, im August sei das Zahlenwerk vom Magistrat beschlossen worden. Aber schon im Mai habe Hessens Finanzminister Michael Boddenberg deutliche Rückgänge bei den Steuereinnahmen vverkündet. Und auch der Städtetag habe im Mai „beispiellose Einbußen“ vorhergesagt.
Und das alles wollen Hofheims Stadtoberen wirklich nicht mitbekommen haben?
Casteller Straße: Bauarbeiten dauern vier Wochen
Wegen Bauarbeiten in Höhe der Hausnummer 49 kann die Casteller Straße in Diedenbergen in Fahrtrichtung Hofheim seit dem gestrigen Montag und für voraussichtlich vier Wochen nicht befahren werden. Detaillierte Informationen für Busfahrgäste und Autofahrer veröffentlicht die Stadtverwaltung auf ihrer Internetseite.
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10 Jahre Chinon-Center: 3 Geschäfte locken mit Aktionen
Das Hofheimer Chinon-Center feiert 10-jähriges Bestehen vom 18. bis 25. Oktober. Auf der Webseite finden sich aktuell drei Geburtstags-Angebote (die allerdings auch zeigen, dass sich die Geschäftsleute nicht auf eine richtige Jubiläumswoche haben einigen können):
Weltbild verkündet eine „Familienwoche“ vom 19. bis zum 25. Oktober und lockt mit einem 10%-Rabatt-Coupon (wichtiger Zusatz: „Das Angebot gilt nur in den Weltbild-Filialen ab einem Mindesteinkaufswert von 29 Euro. Der Rabatt ist nicht mit anderen Aktionen kombinierbar und gilt nicht für preisgebundene Bücher, eBooks sowie Geschenkkarten.“) 20 Prozent gibt’s auf alle Geschenke mit Tee, dazu einen Piccolo on top! (wichtiger Zusatz: „solange Vorrat reicht“).
Da klingt schon etwas interessanter, was das Brillengeschäft Apollo offeriert, wo die Jubiläumswoche vom 18. Oktober bis zum 7. November andauert: 50 Prozent Rabatt auf alle Brillengläser, auf alle Ray-Ban-Brillen und Sonnenbrillen in Sehstärke, 25 Prozent auf alle iWear-Kontaktlinsen und Pflegemittel
Das Edeka-Geschäft macht zum Jubiläum ein Gewinnspiel und verlost Einkaufsgutscheine über 100, 150 und 200 Euro. Vorsicht: Hier geht die Jubliäumswoche nur bis zum 24. Oktober.