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Kleine Gedenkstunde an Hofheims ehemaliger Synagoge

Gepostet in Allgemein

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Es ist ziemlich ruhig geworden in Stadt und Gemeinde. November, der graue Nebelmonat: Das Leben hat ein paar Gänge zurückgeschaltet. Wo soll man auch hingehen, was kann man noch machen? Corona verlangt Zurückhaltung, auch Rückzug von allen.

Es passt irgendwie zur Jahreszeit. Zum Glück scheint tagsüber die Sonne: Sie erweist sich noch immer als wirkungsvollste Medizin gegen jede Art von November-Blues.

Um 18 Uhr an diesem Montagabend fingen die Glocken der Pfarrkirche St. Peter und Paul an zu läuten. Ein Weckruf der Erinnerung: Es ist der Jahrestag der Reichskristallnacht 1938. Gedenkstunden finden in ganz Deutschland statt, zur Erinnerung an die ermordeten Jüdinnen und Juden. In Hofheim wurden Kerzen und Blumengebinde vor die Mauer der ehemaligen Synagoge in Hofheim aufgestellt.

Knapp 30 Menschen haben sich in der Dunkelheit auf dem Tivertonplatz versammelt. Meist Ältere, keine jungen Leute. Schwarzer Himmel, Kälte zieht von unten auf. Die Kerzen flackern unter der Gedenktafel, auf der die Namen der Ermordeten zu lesen sind. Mahnende und erinnernde Reden werden gesprochen (unser Foto zeigt Bürgermeister Christian Vogt bei seiner Ansprache).

Das Haus Burggrabenstraße 14 war vor Hunderten von Jahren ein Turm der Stadtmauer, es ging Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz der israelitischen Kultusgemeinde über und wurde als Synagoge genutzt. Die wurde1938 demoliert – in dem Gebäude finden wir heute das Restaurant „Zum Türmchen“.

Lokalzeitung enttäuscht von Marxheim-II-Veranstaltung

Zurück ins Leben: Gleich mehrere Tage lang bewegte das geplante Mega-Bauprojekt „Marxheim II“ die Menschen in Hofheim. Zum dritten Mal in Folge berichtet heute das Kreisblatt groß, und jetzt wird auch in der Lokalzeitung die sogenannte Informationsveranstaltung kritisch bewertet.

Der Bericht ist kostenfrei auf der Homepage des Kreisblatts nachzulesen – leider ohne den Kommentar von Redakteurin Barbara Schmidt. Das ist ausgesprochen schade, denn so erfahren nur die wenigen, die noch die Zeitung abonniert haben oder eine kaufen, ihren kritischen Zwischenruf. Auszug aus dem Kommentar mit der Überschrift „So nicht“:

„Kommentarfunktion? Abgeschaltet. Chat? Fehlanzeige. Bürger, die einen Namen und ein Gesicht haben? Dazu ist ein Youtube-Film das falsche Format. Eine Teilhabe-Möglichkeit auch für Menschen, die nicht zur Internetgemeinde gehören und die es gerade unter den Älteren ja noch geben soll? Keine Chance. Nachfragen? Nicht vorgesehen. Einen Vertreter der Kritiker auf dem Podium (…) gab’s ebenfalls nicht.“

Das ernüchternde Fazit der Kreisblatt-Redakteurin:

„Eine wirkliche Bürgerversammlung war diese steril wirkende ,Sendung‘ aus der Stadthalle nicht. Schade.“

Die aktuellen Corona-Zahlen

gedenkstunde
Es geht wieder aufwärts: Diese Grafik zeigt die Entwicklung des Inzidenzwertes in MTK.

Wer aus den Inzidenzwerten gegen Ende der vergangenen Woche abzulesen versuchte, dass wir Zuversicht haben könnten, der wurde heute eines Besseren belehrt. Um 17 Uhr veröffentlichte das Landratsamt wie gewohnt die neuesten Zahlen, und die sehen gar nicht gut aus:

Der Inzidenzwert in MTK ist übers Wochenende auf den neuen Rekordwert von 162 hochgeschnellt.

Seit Freitag wurden 147 Neuinfektionen gemeldet. Zwei Meldungen konnten den Ausbrüchen in Seniorenheimen in Schwalbach und Hofheim zugeordnet werden, zwei Fälle wurden aus einem Seniorenheim in Bad Soden gemeldet.

In Hofheim wurden übers Wochenende 23 neue Infizierte registriert, aktuell liegt die Zahl der an Covid-Erkrankten bei 95. In Kriftel gab es sechs neue Fälle, hier sind derzeit 39 Menschen erkrankt.

In den Main-Taunus-Kliniken in Bad Soden und Hofheim werden derzeit 29 Patienten mit Covid-19-Infektion sowie sechs Verdachtsfälle behandelt. Fünf Menschen müssen beatmet werden.

Mit Kokain am Steuer gestoppt

Hofheimer Polizisten haben nachts einen 38-jährigen Autofahrer kontrolliert, was gleich mehrere Konsequenzen für den Mann zur Folge hat. Der mitgeführte Führerschein war zur Beschlagnahme ausgeschrieben. Da es im Fahrzeug auffällig süßlich roch, wurde ein Drogenvortest gemacht, und der zeigte Kokain-Konsum an. Und weil er keinen festen Wohnsitz nachweisen konnte, musste der Mann eine Sicherheitsleistung in Höhe von 500 Euro zahlen. Sein Führerschein wurde sichergestellt.

Einblick in die Seelenlage eines Showspielers

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 20201109-Showspielhaus.jpg
Die Homepage des Showspielhauses. Ein Klick aufs Bild bringt sie direkt dorthin.

Hans-Jürgen Mock meldet sich zu Wort. Er ist einer der Macher im Showspielhaus Kriftel, und er schiebt wegen Corona bisweilen verständlicherweise Frust, gibt sich aber zugleich auch ungebrochen und kämpferisch. Produktionen fallen aus, wurden verlegt, mussten wieder abgesagt werden, in einen neuen Veranstaltungsplan eingebaut werden… Das Schlimmste dabei: Ein Ende ist nicht absehbar. Auf Facebook gewährt Mock Einblick in die Seelenlage eines corona-gebeutelten Showspielers:

„Wir sind nunmehr seit acht Monaten out of order, unser Leben ist seit 12. März 2020 nicht mehr das selbe. Wir entschuldigen uns seit acht Monaten für Dinge, die wir nicht zu verantworten haben. An dieser Stelle deshalb ein herzliches Dankeschön an alle, die uns in den vergangenen Monaten mit Spenden, Geduld und vor allem Verständnis unterstützt haben. Ohne euch, die große ShowSpielhaus-Familie würde es uns, die kleine ShowSpielhaus-Familie nicht mehr geben. Danke!“

Im Altpapier geblättert

Die große Marxheim-II-Geschichte im Kreisblatt haben wir bereits erwähnt (oben). Ansonsten hat die Zeitung wenig Neues aus der Kreisstadt zu bieten: Groß gezeigt wird das Foto des Beigeordneten Bernhard Köppler, der bekanntlich herausfinden will, wie es Pflanzen in engen Blumenkästen ergeht. Hingewiesen wird außerdem auf eine Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung: Die Schauspielerin und Regisseurin Petra Kunik berichtet aus ihrem Leben als Jüdin während der Nazi-Zeit. Es ist ein Online-Vortrag; Details hier.

Hofheim muss darben – dafür kriegt Kriftel einen eigenen Bericht: Robin Kunze schreibt über das Vereinsleben in Corona-Zeiten: Digitale Wege helfen – aber sie sind natürlich kein Ersatz für Geselligkeit. Und die fehlt!

Großer Frust über Paket-Zusteller

Ein Post in der Facebook-Guppe „Wir in Hofheim“ hat ungewöhnlich breiten Zuspruch gefunden. Pete van de Drums hatte dort seine Verärgerung über die Post abgelassen und damit offenbar vielen aus dem Herzen gesprochen. Er hatte geschrieben:

Nur so nebenbei: DHL scheint nicht mehr zu klingeln. Hätte mein Paket heute (eben) bekommen sollen. Per E-Mail kam eben: Nicht Zustellbar!! Ich mein, ich bin Zuhause, kein Klingeln an der Tür, NICHTS!!! 

Die Reaktion: Nahezu 100 Kommentare wurden bisher geschrieben. Die meisten bestätigen die traurigen Erfahrungen mit den Paketzustellern. Ein paar Beispiele: 

Stefanie Wiegand: Bei mir genau das gleiche. Sollte laut Sendungsverfolgung heute ein Päckchen bekommen. Email bekommen, stand drin, leider nicht zustellbar, da kein Empfänger zu Hause. Was ein Schwachsinn, sag ich nur. Bin den ganzen Tag zu Hause

Thomas Lipinski: Nichts Neues. Kenne ich nur zu gut und keinen interessiert’s bei DHL-

Heidi Jung: Die klingeln doch gar nicht mehr. das wird gescannt und abgestellt

Stefan Flettner: Ist meist Zusteller abhängig…. wenn unser Stammfahrer im Dienst ist klappt alles super, aber wenn er mal verdient frei hat, merkt man es sofort…

Steffen Kerting: Die Qualität lässt leider immer mehr zu wünschen übrig. In diesem Monat hatte ich schon 2 Pakete die auf dem Amt abzuholen waren, aber ich hatte keine Benachrichtigungskarte. Ein hoch auf die App, sonst wären die Pakete zurück gegangen.

Katja Krämer: Ich bekam heute eine Mail, dass mein Paket bei einem Nachbarn abgegeben wurde, leider steht nicht dabei bei welchem – kein Zettelchen im Briefkasten

Gesine Weber: Mein Mann hat neulich einen Paketboten beobachtet, der versuchte, ein Paket auf einen Balkon zu werfen …bei uns gibt’s aber auch immer auch die aberwitzigsten Zustellarten.

Sabine Diener: Oh, das kenne ich – oder die legen es einfach vor die Tür. Das ist bei mir vor dem Tor, ich wohne mitten in der Altstadt. Also brauch keinen erzählen, wie viele Pakete schon weg gekommen sind.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass sich auch einige Kommentare lobend und dankbar über fleißige und pünktliche Paketzusteller äußern. Aber es ist natürlich nur ein schwacher Trost, wenn der Paketzusteller beim Nachbarn klingelt – und man selbst auf ein Päckchen wartet und wartet und wartet…

Infos aus der Gastro-Szene

Auf der Langenhainer Webseite wird darauf hingewiesen: Im Sander’s Restaurant sind die Gänse wieder da! Es gibt frische Deutsche Dittmarscher Gans mit Apfel-Mandelfüllung, Kartoffelklöße und Rotkohl ab 4 Personen auf Vorbestellung! Telefon: 06192 900145

Und die Gaststätte„Zu den Eichen – Da Luca“ ändert ihre Öffnungszeiten. Mehr hier.

Die Orientierbar macht wieder auf – natürlich nur mit Abholservice. Alle Infos hier.

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