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Landrat: Corona-Anstieg gebremst – ein kleiner Zwischenerfolg

Gepostet in Allgemein

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„Seit 10 Tagen leben wir im Teil-Lockdown. Die Fallzahlen sind bundesweit weiter angestiegen. Die täglichen Steigerungsraten waren allerdings nicht mehr so groß. Diese Feststellung lässt sich auch auf den Main-Taunus-Kreis übertragen.

Mitte Oktober setzte das exponentielle Wachstum der Infiziertenzahlen ein. Seit November haben wir täglich zahlreiche Neuinfektionen. Jedoch konnte der starke Anstieg gebremst werden. Das bewerte ich mal als kleinen Zwischenerfolg.“

So fängt ein Text an, den Landrat Michael Cyriax heute Abend auf seiner Facebookseite veröffentlicht hat. Es ist ein Text voller Fakten – und auch mit vielen Fragen. Es ist ein offener, ehrlicher Text, der zeigt, wie vielschichtig und zugleich mühevoll der Kampf gegen das Virus ist. Auszüge:

Die Zahl der Infizierten bewegt sich im November zwischen 551 und 618 in der Spitze. Heute sind 598 Mitbürger infiziert, darunter 54 Neuinfizierte.

Die Inzidenz bleibt nahezu konstant bei 162. Also: Die Maßnahmen sind meines Erachtens noch nicht sonderlich erfolgreich. Vielleicht sind es auch nicht die Richtigen? Oder meine Erwartungen sind zu groß? Ich weiß es nicht.

4 Patienten müssen beatmet werden. Die Kliniken haben die vergangenen Tage für Umstrukturierungen genutzt und die Behandlungskapazitäten für Covid-19-Patienten erhöht. Zudem werden einzelne Patienten aufgrund einer Vorgabe des Landes Hessen nach Nordhessen verlegt. Ich finde das nicht gut. Patienten ist damit nicht gedient.

Gute Nachricht für die Klinikbeschäftigten. Nach Applaus und Dankesworten gibt es jetzt bald den lang versprochenen Bonus. Die vom Bund für unsere Kliniken bereitgestellten 213.000 Euro werden von der Klinikgesellschaft verdoppelt.

Wir haben auch heute wieder keine Neuinfektionen bei Schülern, wohl aber 6 Neuinfizierte aus dem Altenpflegeheim in Schwalbach. In Summe sind dort 22 Bewohner und 6 Mitarbeiter betroffen. Aktuell sind im gesamten Kreis 33 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren infiziert. Einen schulischen Hotspot gibt es nicht.

In diesen Tagen wird verstärkt über Beschulungsmodelle (Präsenzunterricht, digital gestütztes Lernen, Homeschooling) diskutiert. Landesweit gibt es Präsenzunterricht mit Maskenpflicht ab der 5. Klasse. Die 7-Tage-Inzidenz in Hessen liegt heute bei 175. Wir haben sogar eine leicht niedrigere Inzidenz von 162. Schon aus diesem Grund sieht unser Verwaltungsstab und ich keinen Grund, von den landesweiten Regeln abzuweichen. Wechselmodelle fordern Lehrer zusätzlich. Die Bildungschancen in einem Wechselmodell wären für so manchen Schüler geringer.

Den vollständigen Text finden Sie hier.

Corona: Ich dachte, er wird es nicht schaffen

Auf Facebook hat Michael J. Mike eine kleine Corona-Geschichte aus Kriftel veröffentlicht. Sie ist nur wenige Zeilen lang, aber sie macht nachdenklich.

Bisher kannte ich ja keinen, der Corona hat(te).  Auch kannte ich keinen, der einen kennt, der Corona hat(te). Aber jetzt rief mich ein Freund an,  der heute einen Termin beim Augenarzt gegenüber Heislitz hatte: Praxis zu – für 14 Tage…

Das tückische Virus – plötzlich ist es ganz nah. Die kleine Meldung wurde bereits vielfach kommentiert. In den Kommentaren spiegelt sich die ganze Bandbreite unserer neuen Befindlichkeit. Kleine Auswahl:

Bianca Kuhl: Bei uns im gesamten Familien- und Freundeskreis kein einziger Fall.

Ulrike Tetzner: ich kenne 5 Leute 

Ercan Er: Mein Schwager lag 10 Tage im Koma mit Intubation. Ich dachte, er wird es nicht schaffen. Er hatte auch immer gesagt, Corona wäre politisch gelenkt. Jetzt denkt er gaaanz anders.

Jennifer Tröger: Ich war auch positiv und darf seid gestern wieder raus. Als ich gestern mit meinen Hund spazieren war, hab ich gemerkt, das aus einer Selbstverständlichkeit eine Besonderheit geworden ist

Silvia Stengel: Könnte aus dem Stehgreif ca. 20 aufzählen, die es hatten/haben – bei den meisten nur leichte Symptome, aber zwei sind leider auch verstorben. (…) Was ist schon eine blöde Maske oder 1 bis 2 Jahre Kontaktbeschränkung gegen ein ganzes Menschenleben!

Arztpraxis wegen Corona geschlossen

Auf der Webseite der Augenarztpraxis von Dr. Stephan Kehrein in Kriftel ist zu lesen, dass wegen eines Corona-Falls die Praxis bis zum 25. November geschlossen bleiben müsse.

„Wir bedauern dies zutiefst und können Ihnen versichern, dass unser Hygienekonzept bis zur Schließung die Sicherheit aller Patienten gewährleistet hat. Gerade durch unsere strengen Eigenkontrollen konnten wir einen Corona-Fall identifizieren, bevor für Patienten ein Risiko bestand.“


Grünenhasser versucht’s bei der FDP

Wenn eine Ortspartei ihre Kandidaten für die Kommunalwahl nominiert, dann nennt eine Zeitung in der Regel den Spitzenkandidaten zuerst. So war das letztens bei der CDU, auch vorige Tage bei den Linken. Und folgerichtig schreibt das Kreisblatt heute auch über eine Meldung: Dr. Kristin Seitz wird CDU-Spitzenkandidatin“ (wobei natürlich die CDU Marxheim gemeint ist)

Unlängst wurde Michaela Schwarz von der Stadt-FDP auf Platz 1 gesetzt, weil sie die kleine Partei so „visibel“ gemacht habe. Heute schreibt auch das Kreisblatt darüber. Doch diesmal lautet die Überschrift: Ralf Weber kandidiert für die FDP“.

Das ist ungewöhnlich: Der Mann steht nur auf Platz 4 der Kandidatenliste

Über den Grund der redaktionellen Bevorzugung kann nur gerätselt werden. Die im Bericht erwähnte frühere CDU-Mitgliedschaft des Maklers kann’s kaum sein: Weber hat sich bereits vor Jahren von den Christdemokraten abgewendet. 

Tatsächlich fällt auf: Die Lokalzeitung und der Immobilienmakler pflegen seit Jahren enge Kontakte. Weber darf die Lokalzeitung regelmäßig nutzen, wenn ihm irgendetwas in der Stadt nicht in den Kram passt. Dabei wird er in seinen Meinungsäußerungen des öfteren ziemlich ausfällig. In anderen Redaktionen landen solche Leserbriefe im Papierkorb. Das Kreisblatt druckt sie.

Weber kann so seinen Grünen-Hass offen ausleben („Ein Grüner ist nur dann zufrieden, wenn er anderen etwas verbieten kann“). Er darf die Befürworter von Tempo 30 als „Ideologen“ und „Demagogen“ beschimpfen („Dass es kein Tempo 30 auf der Rheingaustraße geben soll, finde ich hervorragend. Dass behauptet wird, dies wäre kein verantwortungsvolles Handeln, finde ich zum Kotzen.“

Wer es wagt, sich gegen die Ausweisung von neuen Baugebieten zu äußern, wird von Weber öffentlich abgestempelt – wahlweise als „egoistisch“ oder „im höchsten Maße unsozial„. Solche Leute seien „Verhinderer„, denen es „einfach zu gut“ gehe.

Wenn’s allerdings darum geht, dass er mit seinem breiten Geländewagen durch die enge Altstadt brettert, weil er dort eine Garage hat, dann fordert Weber im Kreisblatt „mehr Toleranz“ – natürlich von den Fußgängern gegenüber ihm als Autofahrer. 

Jetzt sein Versuch, über die FDP ins Stadtparlament zu kommen. Aktuell sind die Liberalen in einer Koalition mit der CDU und SPD. Den beiden Parteien hat Weber wiederholt öffentlich bescheinigt, sie würden „eine Politik gegen die Bürgerinteressen“ machen. Einer seiner Aussprüche: „Sie haben damit den Hofheimern einen großen Schaden zugefügt.“

Oder: „Ich hoffe nur, dass sich die Wahlberechtigten bei den nächsten Wahlen daran erinnern, dass es CDU und SPD offensichtlich für einen Sport halten, (…) völlig abgehoben gegen den erklärten Bürgerwillen und jegliche Vernunft zu handeln.“

O-Ton Weber zur Stadtpolitik: „Was der Bürger will, ist eh egal!“

Das wird bestimmt alles besser, wenn Weber nach der Wahl ins Parlament kommen sollte (Achtung: Scherz!)

Im Altpapier geblättert

Streit um die Ultranet-Trasse beschäftigt städtischen Anwalt

Die große Geschichte im Kreisblatt dürfte bei den wenigsten Leser auf Interesse stoßen: Schon die Überschrift „Amprion fühlt sich zu Unrecht am Pranger“ setzt detailliertes Fachwissen voraus, das der Text nicht zu vermitteln vermag. Im Kern geht’s darum: Amprion baut die Hochspannungsleitung Ultranet über Hofheimer Gebiet. Die ausgewählte Trasse gefällt einer Bürgerinitiative nicht, und auch die Stadt hat Einwände: Man habe eine Alternativtrasse vorgeschlagen, die von Amprion nicht hinreichend gewürdigt worden sei. Eine Amprion-Sprecherin entgegnet kühl: „Die Trassenkorridore in der aktuellen Offenlage basieren auf den Vorschlägen, die von der Stadt, der Bürgerinitiative oder sonstigen privaten Einwänden eingereicht wurden.“ Erkenntnis nach Lektüre: So versteht das kein Mensch! Und: Hier werden vermutlich nur Gerichte Klarheit schaffen können. Wer sich vorher informieren möchte, findet hier und hier erste Infos.

Redaktion buddelt alten PR-Bericht aus

Der heutige Bericht aus Kriftel macht ratlos: „Krifteler Initiative hilft dem Regenwald in Costa Rica“ ist er überschrieben. Er handelt von der „Initiative Einheitsbuddeln“ – die fand allerdings bereits im September statt. Seither steht ein PR-Text dazu auf der Webseite von „Tropica„, und der wurde jetzt nahezu unverändert vom Kreisblatt übernommen.

BI-Sprecher beklagt „Sammelsurium an Superlativen“

Die Frankfurter Rundschau berichtet jetzt ebenfalls über „Kritik an virtueller Bürgerversammlung“. Helmut Kornmann, der Sprecher der Bürgerinitiative, wird zitiert: Stadtplaner Torsten Becker, Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler und Beigeordneter Wolfgang Exner hätten ein „Sammelsurium an Superlativen“ vorgetragen. Und: „Kritische Stimmen wie etwa Mitglieder der BI wurden erst gar nicht eingeladen.“ Der Bericht ist onliine hier zu lesen.

Aus den Akten der Polizei

Busfahrer bremste zu spät: 2 Verletzte

Auffahrunfall auf der Rheingaustraße in Hofheim: Ein 59-jähriger Busfahrer fuhr stadtauswärts. In Höhe Mainzer Straße musste ein vorausfahrender VW-Fahrer (28) abbremsen, was der Busfahrer zu spät bemerkte. Bei dem Auffahrunfall wurde eine Businsassin wie auch der VW-Fahrer verletzt. Der Sachschaden betragt rund 10.000 Euro.

Kurznachrichten aus Hofheim

Zwischenerfolg
Obere Hauptstrasse – seit gestern mit freiem Blick auf die Kirchturmspitze

Freier Blick auf die Kirchturmspitze

Alle Jahre wieder: Die Platanen in der Oberen Hauptstrasse wurden gestern von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs zurückgeschnitten. Jetzt sehen sie natürlich nahezu bemitleidenswert aus, dafür gibt’s einen freien Blick auf die Kirchturmspitze. Bei der „Platanus arceri folia“, so der botanische Name, handelt es sich um eine Sorte, die als ideal für Städte gilt. Die Bäume sind pflegeleicht, haben keine Probleme mit dem Streusalz im Winter und kommen auch mit Wärme gut zurecht, was bei immer wärmer werdenden Innenstädten im Rhein-Main-Gebiet durchaus ein Vorteil ist.

Mühlgasse wird gesperrt

Die Mühlgasse in Wallau wird am Montag, 23. November, in Höhe der Hausnummer 11 von voraussichtlich 10 bis 16 Uhr voll gesperrt. Mehr hier.

Senioren gehen online

Der Verein Senioren Nachbarschafts Hilfe startet am 1. Dezember einen neuen Kursus „Senioren können auch online“. Mehr hier.

Vortrag über die Nabatäer

Der Volksbildungsverein lädt zu einem Online-Vortrag mit Mario Becker ein. Thema: „Die Felsenstadt der Nabatäer“. Mehr hier.

Die meisten wollen Fastnacht ausfallen lassen

Holger Raab  hat eine kleine Umfrage auf in der Facebookgruppe „Wir in Hofheim“ gemacht: Wie sehen die Hofheimer eine Fastnachtskampange 2020/2021? Bisher wurden rund 250 Stimmen abgegeben – eindeutiges Ergebnis: 194 stimmten für „Fastnacht ausfallen lassen“. Immerhin 45 können sich Karneval unter freiem Himmel vorstellen.

Kliniken werben um Medizinstudenten

Die Kliniken des Main-Taunus-Kreises weisen darauf hin: Für Medizinstudenten hat die Anmeldefrist für das praktische Jahr (Start im Mai 2021) begonnen. In einem kleinen Video werben die Kliniken für sich.

Kurznachrichten aus Kriftel

Seit 25 Jahren der Wassermann

Drago Knezevic ist für alles rund um das Trink- und Abwasser zuständig – seit 25 Jahren. Zum Jubiläum gratulierten Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, Tina Schehler schrieb ein nettes Porträt. Mehr hier.

GlücKwünsche vom Bürgermeister

Winfried und Uta Frey feierten den 80. Geburtstag. Bürgermeister Christian Seitz überbrachte dem  Ehepaar die Glückwünsche der Gemeinde. Mehr hier.

Es weihnachtet vorm Rathaus

Na endlich: Der Weihnachtsbaum steht vor Rathaus. Die Rotfichte aus dem Vogelsberg ist neun Meter hoch. Weitere acht Bäume wurden im Außenbereich aufgestellt. Alle Details hier.

Gedenkfeier fällt aus

Wegen Corona wird es am Volkstrauertag – nächsten Sonntag – keine Gedenkveranstaltung am Ehrenmal geben. Bürgermeister Christian Seitz, der Erste Beigeordnete Franz Jirasek und der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Bodo Knopf, werden einen Kranz am Ehrenmal niederlegen. Mehr hier.

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