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Corona: Neue Details aus dem Tagebuch des Landrats

Gepostet in Allgemein

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Landrat Michael Cyriax veröffentlicht jeden Tag eine Art Tagebuch auf Facebook, in dem er neue Informationen zur Corona-Pandemie mitteilt. Manchmal übt er auch, ganz sachte natürlich nur, Kritik an den offiziellen Maßnahmen. Das macht seine Texte angenehm ehrlich, authentisch und unbedingt lesenswert.

So erfuhren wir von ihm gestern am späten Nachmittag, dass – Überraschung! – die Impfungen schon Mitte Dezember starten sollen. Dass der Kreis noch ein Gebäude als Impfzentrum suche. Und dass es vielleicht schwierig werden könne, auf die Schnelle ausreichend Personal zu finden.

Heute gibt es neue Details. Er habe, schreibt Cyriax, „meine Kolleginnen und Kollegen Bürgermeister gebeten, mir geeignete kommunale Liegenschaften vorzuschlagen. Die Anforderungen sind

– Mindestgröße Nutzfläche 1.200 Quadratmeter
– Parkplatzsituation mind. 100 Parkplätze
– Ausreichende Lüftungssituation (Frischluft)
– Ausreichende Heizungssituation
– Gute Infrastruktur (Internetanbindung, Strom, Wasser)
– Sanitäranlagen auch für Personal
– ÖPNV-Anbindung.“

Ansonsten wisse er derzeit keine weiteren Einzelheiten, teilt er mit, und deshalb könne er die „zahlreiche Fragen, wer wann geimpft wird und wie das mit den Einladungen funktionieren wird“, nicht beantworten. „Alles hängt von der Auslieferung des zugelassenen Impfstoffes ab. Verbindliche Informationen liegen mir noch keine vor.“

Für die geschätzten mehr als 20 Millionen Risikopatienten arbeite wohl die Entwicklungsabteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Berlin an einem Modell. Die Entscheidung über die bevorrechtigte Impfung solle demnach bei den Hausärzten liegen, die ihren jeweiligen Patienten je nach persönlichem Risiko einen QR-Code zuweisen könnten. Mit diesem Code kann sich der Bürger einen Termin in einem Impfzentrum vereinbaren.

Und wieder sind, ganz leise, kritische Untertöne zu hören, wenn der Landrat schreibt:

„Wenn sämtliche Risikopatienten in den nächsten Wochen ihren Hausarzt aufsuchen müssen, frage ich mich, warum die niedergelassenen Ärzte im Bedarfsfall nicht gleich auch die Impfung für diese Personengruppe vornehmen können… Es scheint zwischenzeitlich gesichert, dass selbst der Biontech-Impfstoff einige Tage in einem haushaltsüblichen Kühlschrank aufbewahrt werden kann.“

Viele hätten sich inzwischen gemeldet, um bei der Impfaktion mitzuhelfen. „Ich bitte hier noch um ein wenig Geduld.“ Erst müsse das Betriebskonzept nicht erstellt werden. „Möglicherweise werden wir auch einen Kooperationspartner gewinnen können, der das Impfzentrum betreibt (also auch Personal einstellt.“

Tagebuch
Die Grafik des Landratsamtes zeigt den Inzidenzwert seit Ausbruch der Pandemie bis heute an.

Neue Zahlen: 56-Jährige ist gestorben

Die neuen Corona-Zahlen sehen unverändert ernst aus: Im Main-Taunus-Kreis wurden seit gestern 25 neue Covid-19-Befunde registriert. Die 7-Tage-Inzidenz bleibt relativ stabil bei 145 (landesweit: 171). Aktuell sind derzeit in MTK 588 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert.

In Hofheim gibt es aktuell 82 Infizierte (im Vergleich zu gestern plus 2), in Kriftel 34 (plus 1)

In den Main-Taunus-Kliniken wurden heute Mittag 29 Patienten mit bestätigter Covid-19-Infektion behandelt. 6 Patienten müssen beatmet werden.

Es gibt vier weitere Sterbefälle, darunter eine 56-jährige Frau, die bereits seit mehreren Tagen in der Uni Klinik Mainz beatmet wurde, sowie 2 Bewohner des Altenheims in Schwalbach.


Hofheimerin vermietet Wohnung: für 38 Euro/qm

Heute Vormittag tauchten in der Facebookgruppe „Wir in Hofheim“ zwei Posts hintereinander auf. Gesendet worden waren sie von einer Hofheimerin und einem Hofheimer, und zwar unabhängig voneinander und zu unterschiedlichen Zeiten. Die Inhalte ihrer Post haben auch nichts miteinander zu tun, also wenigstens kaum etwas. Sie lassen allerdings kurz innehalten, auch ein wenig nachdenklich werden:

Mona Krutsch bietet eine Wohnung an. Es handelt sich um ein Minihäuschen, schreibt sie, gelegen am Steinberg. 18 Quadratmeter groß, für gerade mal eine Person geeignet. Toilette und Dusche sind links vom Eingang (können durch einen Vorhang abgetrennt werden), rechts steht eine Mini-Küche (augenscheinlich schon etwas in die Jahre gekommen). Dazu ein Mini-Tisch, natürlich ein Bett – viel Platz bleibt da nicht.

Wer einziehen will: Die Monatsmiete beträgt 700 Euro. Warm und incl. Internet. Das macht einen Quadratmeterpreis von 38 Euro. Es dürfte sich damit um eine der teuersten Mietwohnungen Hofheims handeln. Wenn nicht die teuerste.

Nur unweit entfernt taucht in der Facebookgruppe ein Post auf, den Thomas Völker zuvor abgesetzt hatte. Der Mann steht auf der Kandidatenliste der Hofheimer Linken für die Kommunalwahl im März 2021, er weist auf einen Bericht in der Frankfurter Rundschau hin:

Danach zahlt der Main-Taunus-Kreis für die Unterbringung von Geringverdienenden und Menschen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, maximal 7,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter beziehungsweise acht Euro für größere Wohnungen. Der Betrag habe sich seit zehn Jahren nicht verändert, schreibt die Zeitung. Die katholische und die evangelische Kirche, der DGB-Kreisverband und Flüchtlingshelfer:innen, die im runden Tisch „Viele Kulturen – eine Zukunft“ zusammenarbeiten, hätten das deutlich kritisiert. Die Linken hatten deshalb Anfang November im Kreistag beantragt, dass man den Betrag erhöhe. Das wurde mehrheitlich abgelehnt, nur die SPD stimmte zu.

Die Zeitung zitiert Kreissprecher Johannes Latsch mit dem Satz: „Auswertungen einschlägiger Internetportale ergeben regelmäßig, dass Angebote nach unseren Sätzen zu finden sind.“ Die Sätze für die Kaltmietpreise seien angemessen, es seien keine Anpassungen nötig.

Mini-Herzschrittmacher in MTK-Kliniken

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Screenshot vom Facebook-Eintrag der MTK-Kliniken: Mediziner präsentierten in einem Operationssaal den neuen Mini-Herzschrittmacher.

Im Mai dieses Jahres hatten die Kliniken des Main-Taunus-Kreises „Micra VR“ vorgestellt, den kleinsten Herzschrittmacher der Welt (hier). Er ist so groß wie eine Ein-Euro-Münze, funktioniert kabellos und verursacht dem Patienten nach der OP kaum Einschränkungen. Einziger Haken: Er eignet sich nicht für alle Patient:innen, da er nur in der Herzhauptkammer arbeiten kann.

Jetzt aber – so verkünden die Kliniken auf Facebook – kommt „Micra VDD“: Er ist ebenso klein, funktioniert aber sowohl in der Herzhauptkammer als auch in der Vorkammer und erweitert somit den Kreis an Herz-Patienten, die von dieser Technik profitieren können. 

Die Kliniken: „Bundesweit gibt es bisher nur wenige Kliniken, die diese neuartige Technik anwenden. In Hessen haben die Kliniken des MTK sogar die Vorreiterrolle übernommen und sind die erste Klinik hessenweit, die einen solchen Schrittmacher implantiert hat!“ Wow!

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Micra, der kleinste Herzschrittmacher der Welt. Zum Vergleich daneben eine 1-Euro-Münze.

SPD setzt Alexander Tulatz auf Platz 1

Jetzt hat auch die Hofheimer SPD ihre Kandidaten für die Kommunalwahl 2021 benannt, genauer: Es geschah bereits am letzten Freitag, heute steht’s groß im Kreisblatt und inzwischen auch auf der Webseite der Partei: Der Jurist Alexander Tulatz ist zum Spitzenkandidaten gewählt worden. Er sagt, es soll sicher spannend klingen: “Im Wahlkampf müssen wir andere Wege bestreiten als sonst, aber ich denke, wir haben bereits einige interessante Ideen.“

Auf Listenplatz 2 folgt Britta Schäfer aus Lorsbach, sie ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende, was auf der SPD-Webseite mit „Konstanz an der Spitze“ beschrieben wird. Auf Listenplatz 3 folgt mit Aaron Kowacs aus Langenhain der neue stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende.

Auf den Plätzen vier bis sechs folgen Förderschulrektorin Anette Wenzel, der Wallauer Ortsgerichtsvorsteher und SPD-Ortsbezirksvorsitzende Harald Piazzi und der Vorsitzende des Bau- und Planungsausschusses Rolf Engelhard aus der Kernstadt. 

Auffällig sind etliche junge Kandidat:innen auf der Liste – und viele Frauen, womit man sich deutlich von der CDU absetzt, die aus mittlerweile bekannten Gründen nur wenige Kandidatinnen nominierte.

CDU startet Hofheim-Umfrage im Internet

Der Wahlkampf zieht an: Die CDU wird aktiv und veröffentlicht zwei weitere Meldungen auf ihrer Webseite:

Weil Corona normale Begegnungen mit Bürger:innen nicht möglich macht, wurde – Bericht Nummer 1 – eine Umfrage im Internet gestartet: Die Fragen lauten beispielsweise: Fühlen Sie sich in Hofheim wohl? Was gefällt Ihnen besonders in Hofheim? Was gefällt Ihnen weniger? Welche Ideen und Anregungen haben Sie?

Etwas aus der Art schlägt die Frage: Wie empfinden Sie das politische Klima in Hofheim und seinen Stadtteilen? Was soll man denn darauf ernsthaft antworten?

Die Umfrage ist anonym, nur Alter und Stadtteil sollen angegeben werden. Unklar ist, ob eine mehrfache Teilnahme möglich ist, was das Ergebnis fragwürdig machen könnte. Direkt zur Umfrage geht’s hier.

In einem zweiten Bericht auf der CDU-Webseite wird die Senioren-Union mit ihren Zielen vorgestellt. Die Namen von Mitgliedern – Armin Thaler, Giuseppe Carleo sowie Dieter Kugelmann – stehen auf aussichtsreichen Listenplätzen für die Kommunalwahl 2021.

Im Altpapier geblättert

Großes Drama um kleine Kinder

„Dramatisch spitzt sich die Lage in der Kindertagesstätte Lorsbach zu.“ So aufgeregt beginnt ein Bericht von Sonja Lehnert in der Hofheimer Zeitung. Darum geht’s: Eine geplante Aufstockung der Kita war aus statischen Gründen nicht machbar, das Jugendamt reduzierte deshalb die zulässige Kinderzahl von 100 auf 60 Plätze. Eltern beschwerten sich bei Bürgermeister Christian Vogt, Stadtrat Bernhard Köppler und dem Träger, die Evangelische Kirchengemeinde in Lorsbach. Am heutigen Dienstagabend will man sich zusammensetzen und nach Lösungen suchen. Unter den Lorsbacher Eltern entstehe Verzweiflung, soll die Elternbeiratssprecherin Tina Morscheck an den Bürgermeister geschrieben haben. Jetzt gibt es wohl Hoffnung: „Es bewegt sich viel“, wird Wolfgang Nothdurft zitiert, der Vorsitzende des Kirchenvorstands.

Der für die Senioren kämpft

Die Hofheimer Zeitung veröffentlicht ein Porträt über Volker Gebhardt: Der ist im Vorstand der Evangelischen Kirchengemeinde und als Sicherheitsberater engagiert, seit Beginn des Jahres zudem Mitglied des Seniorenbeirats. „Ich glaube, dass die Belange älterer Mitbürger allzu oft nicht den richtigen Stellenwert genießen und daher vernachlässigt werden. Leider nicht nur in der ‚großen Politik’, sondern auch im kommunalen Bereich“, lautet eine seiner Erfahrungen. 

128 Lorsbacher wollten Apfelbaum pflanzen

Als vollen Erfolg preisen die Hofheimer Zeitung wie auch das Kreisblatt (nur in der gedruckten Ausgabe) eine Aktion des Lorsbacher Heimatvereins: „Gold-von-Tann“-Apfelbäume wurden vor etwa 150 Jahren in Lorsbach eingeführt und anschließend auf den Streuobstwiesen veredelt. „Wir wollen nun helfen, das Gold von Tann zu bewahren“, wird Vereinsvorsitzender Carsten Zeitz zitiert.  Anfang des Jahres wurde den alten Bäumen Edelreiser entnommen, die von einer Baumschule zu 45 kleinen Bäumchen veredelt werden konnten. 128 Bestellungen gingen dazu ein! „Die Aktion wird im kommenden Jahr weitergehen. Wer jetzt keinen Baum bekommen hat, der ist für 2021 vorgemerkt“, so Zeitz.

Besuch im Bahnhofskiosk

Das Kreisblatt hat in Kriftel Hans und Usch Willig besucht. Die beiden betrewiben das Bistro am Bahnhof, wo natürlich kaum noch Kunden kommen. Ein Trend macht beiden Mut: Sie bieten frisch gekochte Mittagessen an, zum Abholen natürlich. Die Zahl der Kunden, die sich das Essen abholen, sei im Lockdown spürbar gestiegen.

Drei Männer greifen 44-Jährigen an

Aus unbekannten Gründen wurde am Montagabend ein 44-jähriger Mann in Hofheim von drei Männern angegriffen. Er sei im Hundshager Weg im Bereich des Wildschweingeheges unterwegs gewesen, als er dem Trio begegnete. Die Männer sollen ihn zunächst angesprochen und ihm dann unvermittelt Reizstoff ins Gesicht gesprüht und ihn zudem geschlagen haben. Es soll sich um Osteuropäer gehandelt haben, wobei einer eine gelb-weiße Laufjacke trug. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und nimmt sachdienliche Hinweise unter Telefon 06192 2079 0 entgegen.

Auto des Ordnungsamtes beschädigt

In der Nacht zum Montag haben Unbekannte einen Stein auf die Windschutzscheibe eines in der Rudolf-Mohr-Straße geparkten Skoda geworfen. Es handelt sich um ein Fahrzeug des Ordnungsamtes. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 1.000 Euro.

Wasserhähne auf Friedhof zu

Die Wasserentnahmestellen auf allen Friedhöfen Hofheims werden am Dienstag, 1. Dezember, abgestellt. Mehr hier.

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