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Eine typische Hofheim-Geschichte: Das Stadtparlament und die Gelbe Tonne

Gepostet in Allgemein

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Kürzlich hatten wir in diesem Newsletter über eine Facebook-Diskussion berichtet: Ein junger Student hatte wissen wollen, wo man in Hofheim größere Mengen gelber Säcke bekommen könne. Umweltbewusste User zeigten dafür kein Verständnis: Er solle doch besser eine Gelbe Tonne ordern, schrieben sie ihm.

Wenn’s denn nur so einfach wäre in Hofheim!

Das Thema „Gelbe Tonne“ steht heute in der Sitzung der Stadtverordneten auf der Tagesordnung. Es führt uns vor Augen, wie Politik in Hofheim funktioniert – oder besser: Es beweist, dass die Stadt die wenig schmeichelhafte Charakterisierung „Hofem Schlofem“ offenbar vor allem einigen verantwortlichen Lokalpolitikern zu verdanken hat.

Auf der Tagesordnung steht die Vorlage 2020/110 zur Diskussion. Die Linken – ja genau, wieder einmal diese nervige oppositionelle Truppe um Fraktionschefin Dr. Barbara Grassel – haben einen Antrag gestellt: Sie hatten festgestellt, dass es auf der städtischen Webseite keinen Hinweis gebe, wo und wie man eine Gelbe Tonne bekommen könne. Dabei sei die gerade in Mehrfamilienhäuser wesentlich praktikabler als Berge gelber Säcke.

Die Linken bitten in ihrem Antrag, dass der Magistrat einen Hinweis in seinem Müllkalender und auch auf der städtischen Homepage aufnimmt, wie man in Hofheim eine Gelbe Tonne bestellen kann und wie teuer das ist.

Das klingt doch eigentlich recht vernünftig, oder? Das wäre auch nicht allzu schwierig umzusetzen: Eine clevere Stadtverwaltung hätte binnen Stunden die städtische Homepage um einen schnellen Gelbe-Tonnen-Hinweis aktualisiert (kann ja mal passieren, dass eine Information vergessen wurde) – und alles wäre gut. Und die Stadtverordneten hätten sich heute Abend dieses läppische Thema ersparen können.

Aber in Hofheims Kommunalpolitik läuft alles ein bisschen anders:

Natürlich hat die Stadtverwaltung einen Gelbe-Tonnen-Hinweis nicht umgehend auf die Homepage gesetzt. Man findet dort viele interessante Informationen rund um Abfall und Abfallbeseitigung. Nur ein Hinweis, wo es die Gelbe Tonne zu welchem Preis gibt, fehlt bis heute.

Die Linken haben ihren Antrag, der die Aktennummer 2020/110 bekam, bereits am 10. August beim Magistrat eingereicht. Also vor genau vier Monaten! Er stand dann auch am 2. September in einer Sitzung der Stadtverordneten als Thema Nr. 22 auf der Tagesordnung, wurde aber zurückgestellt.

Am 28. Oktober tagten die Stadtverordnetenversammlung erneut. Und wieder stand Antrag 2020/110 auf der Tagesordnung, dieses Mal als Thema Nr. 17. Und wieder wurde nicht darüber entschieden. Im Protokoll heißt es lapidar: „Die Angelegenheit wird vertagt.“

Jetzt haben wir den 9. Dezember, die Stadtverordnetenversammlung versucht ein dritten Anlauf. Die Gelbe Tonne steht als Thema Nr. 21 auf der Tagesordnungpunkt. Man darf gespannt sein, zu welcher Entscheidung die Runde der Stadtverordneten diesmal kommt.

Oder vertagen sie das Thema am Ende doch wieder? Wir bleiben dran!

PS

Wir haben soeben nochmals nachgeschaut: Sage bitte keiner, die Stadtverwaltung informiere auf ihrer Webseite nicht äußerst umfänglich über Abfall und Abfallbeseitigung! Wussten Sie, dass dort der zweiseitige Flyer „Abfalltrennung“ in zehn(!) Sprachen hinterlegt ist? Sie können das Blatt in deutsch, englisch, französisch, spanisch und italienisch downloaden, dazu in polnisch, kroatisch, rumänisch, türkisch und nicht zuletzt arabisch. Die Abrufzahlen wären interessant zu erfahren! Es gibt auch Anmelde- und Ummelde- und Abmeldeformulare für Bio-, Papier- und Restmülltonnen – aber eben keinen Hinweis, wie man eine Gelbe Tonnen bekommt.

Gelbe Tonne
So sieht der Flyer aus, mit dem Hofheims Stadtverwaltung für Abfalltrennung wirbt – auf arabisch.

20201103 Corona

Cyriax: Schutzkonzepte in Altenheimen unvöllständig umgesetzt

Trotz zahlreicher massiver Einschränkungen des öffentlichen Lebens stagnieren die Infektionszahlen seit Wochen auf relativ hohem Niveau. Deswegen pocht die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina auf eine drastische Verschärfung der Corona-Beschränkungen bereits ab kommender Woche. Die Feiertage und der Jahreswechsel sollten für einen „harten Lockdown“ genutzt werden. „Mir erscheint ein kurzer und umfassender Lockdown in der Weihnachtszeit zielführender als ein auf Monate ausgelegter Teil-Lockdown. Letzterer hat sich als untauglich erwiesen.“

Mit dieser persönlichen Einschätzung beginnt MTK-Landrat Michael Cyriax heute sein Corona-Tagebuch auf seiner Facebookseite.

Mit Blick auf den Main-Taunus-Kreis sieht er vor allem Einrichtungen für Senioren gefährdet: „Einrichtungsbezogene Schutzkonzepte scheinen mir nach wie vor nicht (oder unvollständig) umgesetzt zu sein. (…)

Heute wurden weitere 12 Menschen einer Einrichtung für Behinderte in Hattersheim positiv getestet. 7 Bewohner aus zwei Hattersheimer Alteneinrichtungen sind mit dem Covid-19-Virus infiziert. Ein neues Ausbruchgeschehen gibt es in einem Kelkheimer Altenheim. 2 Personen sind mit einer bestätigten Corona-Infektion verstorben. Ein Verstorbener war Bewohner eines Altenheimes.

Morgen erhalten wir vom Land Hessen eine Großlieferung von FFP2-Masken für Altenheime. Ich hoffe und wünsche, dass diese auch tatsächlich genutzt werden.“

Zu den aktuellen Zahlen: Das Gesundheitsamt meldet heute 47 Neuinfektionen bei insgesamt 534 Infizierten. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 125 und liegt weiter unter dem Landesdurchschnitt (157).

In den Main-Taunus-Kliniken wurden heute Mittag 42 Patienten mit bestätigter Covid-19-Infektion behandelt. 9 Patienten müssen beatmet werden.“


Schüler bitten um Spenden für Abi-Ball

Michael Irani macht auf seiner Facebookseite auf eine Spendenaktion im Internet aufmerksam: Die 12. Klasse der Gymnasialen Oberstufe an der Main-Taunus-Schule versucht, ihren Abi-Ball 2021 zu planen. Auf einer Spendensammel-Plattform schreibt Aylin Gezer: „Aufgrund der momentanen Situation fällt es uns sehr schwer Geld zu verdienen, um den Ball zu finanzieren, da Kuchenverkauf und Ähnliches an unserer Schule verboten ist. Wir alle erhoffen uns eine letzte unvergessliche Erinnerung an unsere Schulzeit zu machen, da die letzten paar Monate das Gegenteil für uns alle war. Für jede Hilfe sind wir unendlich dankbar!“

80 Euro sind schon zusammen, 5.000 sollen’s werden. „Doc“ Irani: „Wir sollten die Kinder unterstützen, sie haben momentan so wenige Möglichkeiten, ihre Abifeier zu finanzieren, und es gibt aktuell auch kaum noch Dinge, auf die sie sich freuen können.“


Weinfreunde gründen Facebook-Gruppe

Wenn ich im realen Leben die Menschen nicht mehr zusammen bringen kann, dann mach ich’s eben über Facebook: Getreu diesem Motto startet Event-Unternehmer Karl Kurjak eine neue Gruppe für Weinliebhaber. Kurjak, bereits Administrator von „Wir in Hofheim“, gründete mit Michael Clasen und Axel Eisenkopf die Gruppe „Weinfreunde Hofheim“. Man darf dort über Wein plaudern, eigene Empfehlungen weitergeben, Einkauftipps verraten und natürlich träumen: Wann gibt’s endlich wieder ein richtig schönes Weinfest?


Kriftel: SPD beklagt Ablehneritis der CDU

Da hat sich eine Lokalpolitikerin aber richtig den Frust vom Leib geschrieben: Dorothea Barth, Vorsitzende der SPD Kriftel, listet in einem langen Artikel auf der SPD-Webseite auf, was sie mit ihren Genossen in den letzten Jahren alles so beantragt hat – und was dann von der CDU abgelehnt wurde:

Die SPD wollte keine Straßenerschließungsbeiträge mehr – abgelehnt. Sie wollte die Grundsteuer senken – abgelehnt. Kriftel sollte Fairtrade-Gemeinde werden – abgelehnt. Ein öffentlicher Bücherschrank – abgelehnt. Ein Preis für ehrenamtliches Engagement – abgelehnt (später beantragte die CDU einen Tag des Ehrenamts, dem die SPD dann zustimmte).

Frau Barth schreibt, die Ablehneritis der CDU bedrücke die Genossen sehr: „Stellt die SPD einen Antrag, drängt sich der Eindruck auf, die CDU prüft vorrangig, ,wie können wir ihn ablehnen‘. Das ist verwunderlich, setzen wir alle uns doch für das Bessere für Kriftel ein.“


Im Altpapier geblättert

Corona belastet Klinik-Finanzen

Im Ausschuss für Eigenbetriebe des Main-Taunus-Kreises hat Martin Menger berichtet. Er ist Sprecher der Geschäftsführung der Kliniken des Main-Taunus-Kreises und des Klinikums Frankfurt-Höchst. Das Kreisblatt berichtet auch online: 310 Covid-Patienten wurden bisher behandelt, 27 verstarben – das entspricht bundesweitem Durchschnitt. Rund 60 Mitarbeiter wurden positiv getestet, rund 200 mussten in Quarantäne. Aktuell ist die Belegung rückläufig, weshalb Einnahmen fehlen – die Hoffnung ruht auf Hilfe vom Bund. „Trotz aller Schwierigkeiten“ gehe die Geschäftsführung von einem erneut positiven Jahresergebnis aus. Ziel sei ein Plus von 1,2 Millionen Euro. Das avisierte Ziel von vier Prozent Plus sei aber wenig realistisch. Und bleibe Corona das ganze nächste Jahr, werde es hohe Verluste geben.

Kommunikationsprobleme um Kita Lorsbach

In Lorsbach geht der Zoff um die zu kleine Kita weiter: Die Kinder sollten – so der Plan der Stadt – die Bücherei benutzen dürfen, die wiederum sollte in die Malschule umziehen, die wiederum sollte in den Keller des Gemeindezentrums untergebracht werden. Aber jetzt spielt der Geschichtsverein angeblich nicht mehr mit: Er sagte einen Termin ab, was die Stadtspitze laut Kreisblatt als Weigerung interpretierte, mit der Bücherei umzuziehen. Dagegen beteuert Vorsitzender Carsten Zeitz in dem Blatt, sein Verein halte an seiner Zusage fest. Es ist vermutlich alles eine Frage der Kommunikation, aber das hatten wir ja schon…


Diebe klauten iPad aus Auto

Unbekannte haben aus einem in der Delkenheimer Straße in Marxheim abgestellten weißen Peugeot einen Tablet-PC gestohlen. Die Täter schlugen zwischen 13 und 14 Uhr eine Seitenscheibe des Wagens ein und ließen anschließend das iPad mitgehen. Hinweisgeber werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in Hofheim unter Telefon 06192 20790 in Verbindung zu setzen.


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20201209 Sofias Cafe

Neues Altstadt-Cafe

In der Burgstraße, rechts neben dem spanischen Restaurant „Tapas Bar El Cilantro„, wurde in dem alten Fachwerkgebäude jetzt ein Cafe eröffnet: Sofia’s Cafe – das gibt es bereits in Königstein und versucht jetzt auch in Hofheim sein Glück. Im Angebot: allerlei Kaffee-Spezialitäten, frisch zubereitete Limonaden, Sandwiches, jede Menge selbstgebackener Kuchen und Eis – derzeit nur „to go“. Öffnungszeiten: von Mittwoch bis Sontag jeweils von 12.30 bis 17 Uhr. Mehr Infos hier.

20201209 Schramm

Süßwarenstand am Untertor

Wenn Sie durch Hofheims Altstadt gehen und dann Richtung Untertor: Halten Sie doch ruhig mal an dem kleinen Büdchen an, das dort aufgebaut wurde. Die nette Vivien Schramm würde sich bestimmt ganz doll freuen, wenn sie etwas kaufen: Es ist ein kleiner Verkaufsstand mit vielen Schleckereien, mit dem die Schaustellerfamilie Schramm dort bis Anfang nächsten Jahres stehen darf. Letztes Jahr hatte sie ihren großen Wagen direkt am Hofheimer Eiszauber stehen. In diesem Jahr läuft bei den Schaustellern bekanntlich gar nichts – nur eben dieses kleine Büdchen…

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