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Überraschung! Stadtmuseum-Altbau ist 100 Jahre älter

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Muss die Hofheimer Stadtgeschichte umgeschrieben werden! Nein, ganz so schlimm ist der Irrtum nicht, dem die Stadtgesellschaft bislang aufgesessen war. Es ist eher eine feine Nuance, die im dicken Buch der Hofheimer Stadtgeschichte auszubessern ist:

Der Altbau des Stadtmuseums, das wurde jetzt bekannt, ist nahezu hundert Jahre älter als bisher angenommen. Man sei immer davon ausgegangen, dass das Gebäude nach 1805 erbaut worden sein, heißt es in einem Pressetext, den die Stadt auf ihrer Webseite veröffentlicht. Dann wäre der Bau rund 200 Jahre alt.

Jetzt aber steht fest: Der mächtige Altbau wurde bereits im Jahre 1717 errichtet, vielleicht auch 1718. Damit ist er also nahezu genau 300 Jahre alt!

Wie kam das heraus? Zweifel an der 200-Jahre-Version gab es wohl schon länger. Der bekannte Hofheimer Lokalhistoriker Dr. Dieter Reuschling konnte dann das Landesamt für Denkmalpflege veranlassen, die alten Eichenstämme im Dach des Altbaus „dendrochronologisch“ untersuchen lassen. Die Dendrochronologie ist die Wissenschaft vom Baumalter: Dabei werden die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Breite einer Wachstumszeit zugeordnet – so kann das Alter von Holz ziemlich genau errechnet werden.

Stadtmuseum
Die kleine Tafel mit Informationen zum Altbau des Stadtmuseums wurde aktualisiert.

Aus dem Alter des Holzes ergibt sich ziemlich exakt der Zeitpunkt, wann der Bau errichtet wurde. Denn damals musste das Holz kurz nach dem Fällen verarbeitet werden, weil es sonst zu hart für das Werkzeug geworden wäre. 

Der Pressetext der Stadt zeigt kurz die wechselhafte Geschichte des ursprünglichen Kurmainzer Hofguts auf, das in direkter Nachbarschaft zum abgeschlossenen Kellereibezirk mit Kellereigebäude und Wasserschloss gehörte. Die Informationstafel am Stadtmuseum, die einen kleinen Einblick in die Geschichte des Gebäudes gibt, wurde inzwischen geändert.

Ebenfalls aktualisiert wurde das Schild zum Raum „Kling“ im Kellereigebäude: Recherchen hätten ergeben, dass Johann Josef Kling nicht nur von 1868 bis 1884 Bürgermeister, sondern auch von 1861 bis zu seinem Tod Wirt des Gasthauses „Zum weißen Roß“ war.


Aus dem Corona-Tagebuch von Landrat Michael Cyriax

Software-Probleme, eine Blackbox und ziemlich trübe Aussichten

Die inzwischen allabendliche Lektüre des Corona-Tagebuchs von Landrat Michael Cyriax auf seiner Facebookseite kann nicht oft genug gelobt werden. Er kommt ganz ohne das typische Behördensprech aus, erklärt die Lage in klaren, verständlichen Worten. Und gewährt Einblicke in die Schwierigkeiten, mit denen sich eine Kreisbehörde in diesen Tagen auseinandersetzen muss. Wir zitieren (leicht gekürzt) aus dem Cyriax-Text des heutigen Abends:

„Am frühen Nachmittag erreichte mich ein 40-Seiten starkes Dokument. Es handelt sich um die Hessische Änderungsverordnung zur Eindämmung des Covid-19-Virus. Darin hat das Land die gestern politisch verabredeten Punkte bereits in geltendes Recht umgesetzt. (…) Wer bisher über Bürokratie und steigende Reglementierung klagte, hat noch keine Pandemie erlebt. Wem das alles viel zu kompliziert ist, möchte ich einen einfachen Hinweis zurufen: Eigenverantwortlich sich und andere schützen, indem die hinlänglich bekannten Abstands- und Hygieneregeln beachtet werden. 

Die zugesagten Hilfen scheinen mir durch bürokratische Anforderungen nicht schnell genug bei den Betroffenen anzukommen. Immerhin sollen die die von der Bundesregierung zugesagten Hilfen für Selbständige und Künstler in diesen Tagen beantragt werden können! Wow!

Bisher war das nicht möglich, weil die dafür notwendige Software noch nicht programmiert war. Die Hilfe muss über Steuerberater bei einem Online-Portal des Bundes angefordert werden, ausgezahlt wird über die Länder. Ich hoffe und wünsche, dass die November- und Dezember-Gelder jetzt zügig fließen. Das Sonderopfer der vom Lockdown Betroffenen ist sehr groß. Die staatliche Unterstützung sollte es auch sein. 

Bleibt als heller Lichtblick die Impfung, die vielleicht sogar noch in diesem Jahr starten könnte. Unsere Vorbereitungen laufen planmäßig. Eine Blackbox ist für mich das vom Land angedachte Einladungsmanagement. Im gestern veröffentlichten Beschlusstext der Bund-Länder-Konferenz lässt sich nachlesen, dass die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) im Auftrag des Bundes standardisierte Module zur telefonischen und digitalen Terminvereinbarung für alle Impfzentren einschließlich mobiler Impfteams erarbeitet. Mit anderen Worten: Genaues weiß man nicht.

Gleiches gilt für die nicht unwichtigen Fragen der Impfaufklärung und der Haftung. Hier will man sich bundesseitig mit den Ländern noch abstimmen. 

Das neue Corona-Regelwerk gilt „nur“ für 4 Wochen. Die Maßnahmen waren bislang untauglich, um die politisch gewünschte 50-ziger Inzidenz zu erreichen. Jetzt wurden sie ein wenig verschärft, um dann in der Weihnachtszeit wieder gelockert zu werden. Meine Prognose: Wir werden wohl auch noch im Januar und Februar auf alles schöne verzichten müssen. Ein trüber Ausblick!“

Die neuesten Corona-Zahlen

Fünf weitere Infizierte meldet das Kreisgesundheitsamt, aktuell sind damit 609 an Covid-19 Erkrankte im Kreisgebiet registriert. Der Inzidenzwert ging auf 143 runter.

Hofheim meldet einen neuen Krankheitsfall, aktuell sind in der Stadt 84 Menschen infiziert. In Kriftel stieg die Zahl um 4 auf nunmehr 22. Ein Blick über die Ortsgrenzen: Hattersheim kommt nicht zur Ruhe – dort gibt es 20 neu Infizierte, aktuell sind dort 123 Menschen betroffen.

In den Main-Taunus-Kliniken wurden heute Mittag 37 Patienten mit bestätigter Covid-19-Infektion behandelt. 8 Patienten müssen beatmet werden. Landrat Cyriax schreibt: „Unser Rettungsdienst und die Kliniken haben gut zu tun.“

Kunst-Szene aktiv

„Miteinander“-Installation im Park

Zum ersten Adventswochenende werden die Künstlerinnen Lara Mouvée, Birgit Samson und Ingrid Franke eine Installation „Miteinander“ in dem kleinen Park an der Wilhelmstraße gestalten. Unterstützt werden sie vom Kunstkreis Wallauer Fachwerk und Gästen. Die Stadt Hofheim hat die Aktion genehmigt und kündigt sie auf ihrer Webseite an. Mehr hier und hier.

Künstlerin im Gartencenter

Heike Wölfel, Künstlerin aus Langenhain und Nichte vom Seniorchef des „Tropica“, stellt im Krifteler Gartencenter ihre Kunstwerke aus, darunter weihnachtliche Post- und Klappkarten. Die Künstlerin ist selbst vor Ort. Mehr hier.

Kurz-Nachrichten aus Hofheim

Orange-Rathaus und Video-Tipp

Das Rathaus wird jetzt zwei Wochen lang orange angestrahlt – ein internationales Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Über die Hintergründe hatten wir bereits am Mittwochabend auf der HK-Newsletter-Webseite berichtet. Jetzt informiert auch die Presseabteilung des Rathauses. Mehr hier.

Passend dazu ein Video-Tipp: Das Möbelhaus Ikea – die Deutschland-Zentrale ist bekanntlich in Wallau – thematisiert häusliche Gewalt in einem ungewöhnlichen Werbeclip. Der als „Ghost“ betitelte Horror-Kurzfilm wurde für den tschechischen Markt gedreht, ist allerdings auch ohne Worte verständlich: Er zeigt eine Frau, die scheinbar von einem wütenden Geist verfolgt wird – der sich am Ende als der brutale Ehemann herausstellt. Unbedingt anschauen!

Kinder, morgen Stiefel abgeben!

Termin-Tipp für alle Eltern mit Kindern: Die Adventsaktion des Gewerbevereins IHH startet am Wochenende. Kinder können am Samstag, 28. November, zwischen 12 und 14 Uh einen Schuh bei Lederwaren Wischert abgeben. Alle Infos hier.

Feueralarm im Kellereigebäude

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Blaulicht vorm Kellereigebäude: Mit zwei Fahrzeugen und Blaulicht raste Hofheims Feuerwehr am späten Nachmittag mitten durch die Altstadt. „Der Klassiker“, sagte ein Feuerwehrmann wenig später, er wirkte ziemlich entspannt: Putzfrau zerdeppert mit Besenstiel versehentlich das Glas des Feuermelders und kommt dann auch noch gegen den Knopf. So ein Alarmruf lässt sich nicht mehr stoppen: Sicherheit geht vor! Und zum Glück ist ja nichts passiert.

Leseförderung in den Kitas

Zum bundesweiten Vorlesetag, der am 20. November war, startete die Stadtbücherei eine Initiative zur Leseförderung in den Kitas. Wir hatten hier berichtet, jetzt informiert auch die Stadtverwaltung (hier

Afrika-Freundeskreis auf Wochenmarkt

Der Freundeskreis Hofheim Tenkodogo präsentiert eine kleine Internet-Broschüre (hier). Aktuell dazu dieser Termin: Am Samstag, 28. November, ist der Verein von 9 bis 13 Uhr mit einem Verkaufsstand auf dem Hofheimer Wochenmarkt vertreten.

10. Wallauer Krippenweg wird eröffnet

Der Wallauer Jubiläumskrippenweg – er findet zum zehnten Mal statt – wird am Sonntag, 29. November, um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche eröffnet. Anmeldung erforderlich! Der Krippenweg wird dann bis 10. Januar 2021 zu erkunden sein. Mehr hier.

Der Bachlauf bröselt

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Der kleine Bachlauf durch Hofheims Altstadt scheint ein paar Probleme zu haben. Die „Ufer“-Befestigung ist an einer Stelle in der Straße „Am Alten Bach“ herausgebrochen. Ob mutwillig zerstört oder einfach nur altersschwach: Das werden Fachleute sicher sagen können. Und die Stadtverwaltung wird, da sind wir ganz sicher, dafür sorgen, dass diese Gefahrenstelle schon bald ordentlich abgesichert wird.

Krifteler Kurznachrichten

Termin für Existenzgründer

Einmal im Monat bietet die Gemeinde in Kooperation mit dem „Verein zur Förderung von Existenzgründungen Kelkheim“ (VFE) eine kostenlose Wirtschaftsberatung an: Nächster Termin ist Dienstag, 8. Dezember, von 16 bis 19 Uhr. Anmeldung erforderlich! Mehr Infos hier.

Axel Lorth würde gerne wieder singen

Mit 500 Euro hat das Land Hessen einigen Vereinen gedankt, die sich mit ihrem Engagement und Hilfsbereitschaft in Zeiten der Corona-Pandemie verdient gemacht haben. Einen der Schecks bekam das Kulturforum Kriftel: Mit Axel Lorth hatte man mehrere Open-Air-Konzerte für die Krifteler Altenwohnanlage gestaltet. Jetzt wird das Engagement noch einmal mit einem Bericht auf der Gemeinde-Webseite gewürdigt. Die wichtigste Nachricht steht im letzten Absatz: Wenn er grünes Licht bekomme, werde er weiter für die Senioren singen, sagt Axel Lorth. Zum Bericht geht’s hier.

Zum 50. eine Geschichte von der Gemeinde

Frank Siebers feierte seinen 50. Geburtstag. Er ist Präsident des größten Baseballvereins in Hessen, dessen Name ebenfalls ziemlich groß ist: „Baseball Club Main-Taunus Redwings Hofheim/Kriftel 1994 e.V.“ Die Wurzeln liegen in Kriftel; weil sich aber Mitte der 90er Jahre Anwohner am Linsenberg von den Trainingsgeräuschen belästigt fühlten, zog man um nach Hofheim. Zum Geburtstag gibt’s eine Geschichte von der Gemeinde,  weil auch Bürgermeister Christian Seitz gratuliert hat. Geschrieben von Tina Schehler: einfach nett, typisch Kriftel eben.

Rechtsanwältin berät kostenlos

Einmal im Monat bietet das Familienzentrum Kriftel eine „Sprechstunde Familienrecht“ mit Rechtsanwältin Elisabeth Schmücker kostenfrei an. Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 15. Dezember, von 16 bis 18 Uhr statt. Die Beratung ist telefonisch, eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Infos hier.

Autozulassung gibt Gas

Gute Nachricht für Autokäufer: In der Straßenverkehrsbehörde des Kreises können wieder mehr Kundentermine vergeben werden. Kreisbeigeordneter Johannes Baron sagt, die Lage habe sich entspannt. Zeitweise waren Mitarbeiter in Quarantäne geschickt worden, sie sind nun da. „Der Betrieb kommt wieder in die Gänge“, so der Verkehrsdezernent. Die Zahl der möglichen Termine sei von zwei auf acht pro Stunde erhöht worden, in den nächsten Tagen seien sogar noch einige Termine frei. Mehr hier.

Mehr Geld für Jugendsport

Es gibt mehr Geld zur Förderung des Jugendsports. Der Main-Taunus-Kreis erhöht die Mitel und zahlt im laufenden Jahr 121.000 Euro an 155 Vereine mit insgesamt rund 30.400 jugendlichen Mitglieder. „Dieses Jahr ist ein Jahr der Unsicherheit, des Verzichts und der Mühsal für die Sportvereine“, so Landrat Michael Cyriax mit Verweis auf die Corona-Pandemie. Die Gelder seien „nicht nur ein Zeichen der Anerkennung, sondern auch der praktischen Unterstützung in diesem nicht nur für den Jugendsport so schwierigen Jahr.“ Mehr hier.

Eine kurze Geschichte von der Bequemlichkeit

Zum Abschluss wollen wir Ihnen noch kleine Geschichte erzählen, die wir auf Facebook gefunden haben: „Wo bekommt man gelbe Säcke in größeren Mengen her? Keine Lust alle 2 Wochen wegen so ner Rolle zum Rathaus zu latschen.“ So meldete sich ein „Lukas“ im Namen einer Vierer-WG in der Gruppe „Wir in Hofheim“ zu Wort.

Typisch Facebook, ist der erste Gedanke, da ergießt sich schließlich im breiten Strom, was Leuten so gerade in den Sinn oder vor die Handy-Linse kommt. Interessant allerdings ist oftmals auch, wie die Menschen darauf reagieren.

„Lukas“ bekam tatsächlich mehr als 50 Kommentare, von denen etliche allerdings etwas anders ausfielen, als der junge Mann erwartet haben dürfte. Natürlich gab es sachdienliche Hinweisen: Nahkauf Diedenbergen, Allerlei Marxheim, Spar, Rewe, Bürgerbüro, Buch… Oder eben Amazon. Oder noch besser: Gelbe Tonne ordern.

Aber vielfach wurde er auch aufgefordert, dass er sich das „Latschen zum Rathaus“ ersparen könne, wenn er einfach weniger Müll produzieren würde.

Inès Woltmann schreibt den besten Kommentar. Den geben wir hier gerne ungekürzt wieder:

Coole Einstellung Lukas! Ein junger Mann, der zu bequem ist ALLE 2 WOCHEN zum Rathaus zu laufen, um sich gelbe Säcke zu besorgen. Gleichzeitig aber nicht smart genug, selbständig zu überlegen, wie die Alternativen aussehen könnte (gelbe Tonne, Amazon etc.) Dafür fragt er lieber eine Gruppe mit 7.000 Menschen! Ich bin nur froh, dass nicht alle 38.000 Einwohner Hofheims so denken wie Du und unbedingt „größere Mengen“ gelber Säcke horten wollen, weil sie nicht zum Rathaus (oder an eine der vielen anderen Möglichkeiten zur Abholung) „latschen“ wollen. Sonst gäbe es nämlich irgendwann an den diversen Stellen nicht mehr ausreichende Mengen für z.B. ältere Menschen, die eben leider auch für 2 Rollen dorthin laufen müssen. Sorry, aber Dein Post hat mich wirklich umgehauen!

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