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Dubiose Abzock-Firma schleicht sich auf Webseite der Stadt Hofheim

Gepostet in Allgemein

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Haben Sie schon einmal von Herrn Meier aus Hofheim gehört, genauer: von Herrn Gerd Meier? Dessen Firma sitzt laut städtischer Webseite in der Niederhofheimer Straße 61 und offeriert eine Möglichkeit, schnell und leicht die private Haushaltskasse aufzubessern. „Online Geld verdienen“: Jeder könne zu seinem normalen Lohn ein paar Euro zusätzlich kassieren, lesen wir auf Meiers Webseite www.philokles.de. In allerlei Texten erklärt er, wie das mit dem Kasse machen funktionieren soll.

Wir wollen das hier nicht vertiefen, es ist natürlich barer Unsinn. Herr Meier will mit seiner Webseite nur selbst Geld verdienen, in seinem Fall könnte man auch sagen: Er versucht, mit dumm-dreisten Sprüchen den Leuten ihr Geld aus den Taschen zu ziehen. Geschickt verteilte Verlinkungen auf seiner Webseite sollen Besucher dazu bringen, Mitglied in einem ominösen „Digital Money Maker Club“ zu werden.

Von solchen obskuren Geschäftsmodellen ist das Internet prallvoll. In diesem Fall ist das Ärgerliche: Herr Meier wirbt für seine Firma auf der Webseite der Stadt Hofheim. Dabei ist der Mann wie auch seine Hofheimer Firma nur ein Fake: Die Adresse Niederhofheimer Straße 61 gehört zum Audi-Autohaus, und die angegebene Philokles-Webseite wird in Wahrheit von einem Mann betrieben, der in Klipphausen lebt, einem 10.000-Seelen-Dorf in Sachsen.

Webseite
Die Abzock-Firma mit ihrem Eintrag auf der Hofheimer Homepage.

Wenn wir uns jetzt die Webseite der Stadt Hofheim www.hofheim.de etwas genauer anschauen, entdecken wir: Vor allem im wichtigen und sensiblen Bereich „Wirtschaft“ ist sie zu einer Kraut- und Rübenveranstaltung verkommen. Es gibt jede Menge Einträge, die offenbar völlig unkontrolliert auf die Seite gestellt wurden. Ausgerechnet im „Branchenverzeichnis”, das sicher mit dem guten Vorsatz der lokalen Gewerbeförderung angelegt wurde, findet sich inzwischen derart viel Unsinniges, dass es für lokale Unternehmen schon fast wieder geschäftsschädigend wirken könnte.

Ein paar Beispiele: 

In der Rubrik „Abfallentsorgung“ werden insgesamt sechs Firmen genannt. Darunter ist die Schreinerei Wolfgang Füll GmbH in Diedenbergen, das Umzugsunternehmen Wolfgang Mende und die Gebäudereinigungsfirma Siegfried Eichert & Tochter. Was diese Firmen mit Abfallentsorgung zu tun haben, erschließt sich nicht einmal auf dem zweiten Blick.

Laut dem städtischen Branchenverzeichnis gibt es in der ganzen Stadt nur zwei Gaststätten („Galileo Galilei“ und „Zum Rührborn“ in Diedenbergen) und auch nur zwei Heilpraktiker. Das ist natürlich falsch. Warum werden all die anderen nicht erwähnt?

Ein Hofheimer Internetdienstleister hat sich in der Rubrik „Computer/PC“ gleich dreimal breitgemacht, jedesmal unter einer anderen Bezeichnung: Mit dieser Masche kann er Mitbewerber natürlich leicht an die Seite drängen, und das auch noch mit Hilfe der Stadtverwaltung.

Andere Firmenseiten sind total veraltet (für die Lokalzeitung „Höchster Kreisblatt“ zeichnet Klaus Hellmich zuständig, der seit Jahren im Ruhestand ist). Bei anderen Firmeneinträgen sind die angegebenen Webseiten entweder falsch oder längst stillgelegt.

Und immer wieder haben sich Firmen eingeschlichen, die von auswärts kommen. Ihr Ziel ist klar: Sie wollen den ortsansässigen Firmen Kunden abjagen – gerne mit freundlicher Unterstützung durch die Stadtverwaltung: Wir finden eine Pflegevermittlung aus Friedrichsdorf/Bad Homburg, einen Nachhilfeanbieter aus Wiesbaden, Mediendienstleister aus Flörsheim und Kriftel, eine Druckerei und eine Kommunikationsagentur aus Frankfurt…

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Eine Frankfurter Druckerei präsentiert sich auf der Homepage der Stadt und darf so lokalen Unternehmen Konkurrenz machen.
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Der „Loulidi Zulassungsdienst“ existiert im Internet nicht. Die auf der Stadtseite angegebene Webadresse ist „leer“.
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Die MTKom ist im Internet nicht zu finden. Thomas Wild ist heute Chef von Titan Networks in Wallau.

Wer ist eigentlich für dieses Kuddelmuddel verantwortlich? Auf Nachfrage teilt Rathaussprecherin Iris Bernardelli mit, dass die Firmen sich selbst eintragen könnten, aber alle Einträge würden natürlich „seitens der Verwaltung geprüft und freigegeben“. Hauptverantwortlich sei die städtische Wirtschaftsförderung, wofür wiederum laut städtischer Homepage Thorsten Kolar zuständig ist.

Natürlich müsse jedes im Branchenverzeichnis genannte Unternehmen seinen Sitz in Hofheim haben, sagt Frau Bernardelli auch. Regelmäßig würden Stichprobenprüfungen gemacht, „bei denen dann auswärtig erfolgte Einträge verwaltungsseitig gelöscht werden“. Warum dann trotzdem bis heute etliche Unternehmen aus umliegenden Städten und Gemeinden auf der Webseite für sich Werbung machen können: Das wird nicht gesagt. Bei den Stichprobenprüfungen, so scheint’s, wurde bisher nicht so genau hingeschaut…

Es wird allerhöchste Zeit, dass hier aufgeräumt wird: Das hat man jetzt auch wohl in der Stadtverwaltung erkannt. Damit solche Fehler künftig nicht mehr passieren, schreibt Iris Bernardelli, sei ein Relaunch der Homepage geplant. Der Internetauftritt der Stadt Hofheim soll neu gestaltet werden.

Das kostet natürlich nur einiges, auch vergehen bis zur Fertigstellung in der Regel viele Wochen, wenn nicht Monate. Zumindest der Eintrag der sächsischen Abzock-Firma wurde, nach unserem Hinweis, am Freitag von der Webseite gelöscht. Im Sinne der lokalen Gewerbetreibenden sollten auch die restlichen Seiten jetzt schleunigst überprüft und inhaltlich aufgeräumt werden.


Kreis: Corona-Impfzentrum ist startklar

Gute Nachrichten von der Hofheimer Kreisverwaltung: Das Corona-Impfzentrum in Hattersheim wurde an diesem Wochenende fertig eingerichtet. Laut Landrat Michael Cyriax sei alles vorbereitet, wenn die Impfdosen vom Land einträfen: „Der Kreis hat seine Hausaufgaben gemacht. Wir stehen in den Startlöchern.“ Zur Finanzierung des Aufbaus muss der Kreistag an diesem Montag über außerplanmäßige Mittel von einer Million Euro entscheiden.

In einem Pressetext des Kreises finden sich weitere Informationen: Danach soll es im Impfzentrum eine zentrale Anmeldung geben, dahinter dann sieben so genannte Impfstraßen. Dort finden die vorbereitenden Arztgespräche und die Impfung selbst statt. Geimpft werden soll an sieben Tage in der Woche von 7 bis 22 Uhr im Zwei-Schicht-Betrieb. Pro Tag können bis rund 1200 Personen geimpft werden.

Wichtig: Geimpft wird nur nach Termin. Die Terminvergabe regelt das Land zentral und hat dazu ein Online-Portal und eine Hotline angekündigt. Ohne Termin und Einladung durch das Land ist eine Impfung nicht möglich. Bis in die zweite Jahreshälfte sollen die Impfungen abgeschlossen sein. Die Impfungen sind kostenlos und freiwillig.

Laut Cyriax werden in dem Impfzentrum und in mobilen Impfteams rund 220 Personen arbeiten, darunter 40 Ärzte. Hinzu kommen Kräfte für Reinigung, Desinfektion, Sicherheit und Kreispersonal. Die Impfdosen werden von einem zentralen Lager des Landes mit einer Temperatur von minus 70 Grad angeliefert und im Impfzentrum in Kühlschränken und Kühlcontainern bis zur Impfung zwischengelagert.

Das Impfzentrum ist mit dem Auto und per Bus erreichbar. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht dorthin kommen kann, wird durch so genannte mobile Impfteams betreut.

Der ausführliche Pressetext ist hier zu nachzulesen. Weitere Informationen und auch ein paar Schnappschüsse von den Umbauarbeiten im neuen Impfzentrum hat der Kreis auf seiner Facebookseite veröffentlicht.


Ab heute: FFP2-Masken für Risikopersonen

Von heute an sollen Corona-Risikopersonen kostenlos drei FFP2-Masken erhalten. Das soll relativ unkompliziert in Apotheken geschehen. Der Allgemeinmediziner Michael Irani hat auf seiner Facebookseite einen Link zu einem Artikel gepostet, in dem alle relevanten Informationen gegeben werden. Zu dem Bericht in dem Magazin „Hausarzt-Journal“ geht es hier.


Leuchtender Protest gegen Marxheim2

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Als es dunkel war, leuchteten mehr als 300 Kerzen in Marxheim beidseits der Eddersheimer Straße, eben dort, wo sie in Feld und Wiesen übergeht und wo nach den Plänen der Stadtpolitiker eines nahen Tages ein neuer Stadtteil für mehr als 3000 Menschen entstehen soll. Die Bürgerinitiative Marxheim2 tat auf diese stille Art ihren Protest gegen die Pläne für das Mega-Bauprojekt kund. Die Verantwortlichen zeigten sich mit der Resonanz auf ihren Aufruf sehr zufrieden, und vor allem: So kamen noch einmal jede Menge Unterschriften zusammen, die notwendig sind, um als Wählergemeinschaft „Wir für Marxheim“ (WfM) an den nächsten Kommunalwahlen im März 2021 teilnehmen zu können. „Das Echo ist toll, wir haben deutlich über 200 Unterschriften – und noch längst nicht alle ausgezählt“, sagte BI-Sprecher Dirk Brüggemeier.


Im Altpapier geblättert

FC Lorsbach verteilt Spenden

Christoph Eckerscham und Dieter Kugelmann haben im Namen der Soma des FC Lorsbach 1000 Euro an die Leberecht-Stiftung der Frankfurter Neuen Presse überreicht, zu der auch das Kreisblatt gehört. Das Geld stammt aus dem Reinerlös des letzten Lorsbacher Enten-Rennens, das ausgerichtet worden war. 6000 Euro wurden dabei eingespielt, die zu gleichen Teilen an Leberecht, die Feuerwehr, den Turnverein, den FC Lorsbach, den Verein Wurzelkinder und die Bücherei des Heimat- und Geschichtsvereins gingen. 

Kreisschülersprecher wollen bekannter werden

Jonathan Droste von der Montessori-Schule ist neuer Kreisschülersprecher. Seine Stellvertreter sind Laura Rozic von der Hofheimer Brühlwiesenschule und Samuel Steinemann von der Mendelssohn-Bartholdy-Schule in Sulzbach. Das Kreisblatt stellt die jungen Leute vor und auch ihren großen Plan: Sie wollen den Kreisschülerrat bekannter machen, die Webseite auf Vordermann bringen und den Instagramm-Account wiederbeleben.

DRK sucht Unterkunft

In Kriftel sucht das DRK weiter nach einer geeigneten Unterkunft, schreibt das Kreisblatt. Ein Objekt in der Goethestraße erwies sich als nicht geeignet, und die aktuelle Unterkunft in der Bleichstraße ist zeitlich befristet. Laut DRK-Vorsitzenden Franz Jirasek wird intensiv nach einer Lösung gesucht. Möglich seien auch Module in Fertigbauweise auf einer freien Fläche. In 2021 ist die Gemeinde bereit, 50.0000 Euro für Planungskosten auszugeben.


Wildpark-Bambusbecher in Sonderedition

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Die Wildparkretter schreiben auf Facebook, dass sie ihren Plätzchen-Liefer- und Abholservice vorerst beenden – bis 2021. In der Zwischenzeit gebe es den beliebten Hofheimer Wildpark-Bambusbecher in Sonderedition mit rotem Bambus-Deckel. „Dazu können wir gerne eine kleine Tüte Plätzchen legen oder auch ohne Zugabe verkaufen.“ Bei Interesse einfach eine E-Mail schicken an info@wildparkretter.eu.

Adventskalender für mehr Fitness

Einen etwas anderen Adventskalender hat sich der TV Lorsbach ausgedacht: Hinter jedem Türchen findet sich ein 30-minütiges Live-Workout via Zoom. Alle Infos gibt’s hier.

Internet-Predigt der Franziskaner

Zum 3. Advent haben die Franziskaner im Exerzitienhaus wieder eine Video-Predigt ins Internet gestellt. Es sprechen Helmut Schlegel und Norbert Lammers, zum Abschluss singt der Tenor Andreas Walke ein Weihnachtslied, begleitet von Henrik Schuld (Orgel) und Steffen Hilling (Trompete). Zum Video geht’s hier.

„Lichtblick 5“ soeben erschienen

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Der Wallauer Chor „Soundwerk“ hat am Wochenende einen weiteren Lichtblick veröffentlicht. Die Nummer 5 ist der Choral „Wie soll ich dich empfangen“. Besinnlich, ruhig, passend in diese Zeit und zum 3. Advent. Zum reinhören hier klicken.

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