Direkt zum Inhalt

Statistik des Todes: So wütet Corona bei uns

Gepostet in Allgemein

Teile diesen Beitrag:

Das große Leid, das Corona bringt, wird uns in seiner ganzen Dimension zumeist erst dann begreiflich, wenn wir die Situation auf den Intensivstationen der Krankenhäuser erleben. Oder zumindest Bilder davon sehen oder Berichte darüber lesen.

Die zerstörerischen Kräfte dieser Pandemie lassen sich aber auch in der nüchternen, kalten Statistik erkennen. Hier lesen wir derzeit zuallererst, dass der Inzidenzwert heruntergeht, zumindest bei uns, im Main-Taunus-Kreis. Das ist gut so, das könnte uns beinahe beruhigen…

Aber dann sehen wir die Zahlen aus den einzelnen Orten. In Hofheim gibt es 7 weitere Erkrankte (im Vergleich zu Dienstag). Damit haben sich in der Stadt seit Ausbruch der Pandemie schon 739 Menschen mit dem Virus infiziert. Diese Zahl steigt unaufhaltsam.

In Kriftel ist diese Entwicklung naturgemäß etwas langsamer: Es gibt einen weiteren Infizierten, meldet das Landratsamt heute: Damit hat das Virus jetzt 233 Menschen in der kleinen Gemeinde „erwischt“. 

Und dann schauen wir uns noch die Zahl der Verstorbenen im Main-Taunus-Kreis an – und erschrecken: Schon wieder 4 Tote! Die Pandemie hat bereits 120 Tote gefordert, und wir reden hier nur vom Main-Taunus-Kreis.

Wenn wir diesen kleinen Ausschnitt der Statistik etwas genauer unter die Lupe nehmen, wird deutlich, wie gefährlich das Virus inzwischen wütet:

Anfang April wurden die ersten 4 Toten registriert. Im Mai waren es dann 10, im Juli 17. Das sind im Durchschnitt – die Pandemie brach im März aus – gerade mal drei Tote pro Monat. Wen sollte das aufregen?

Es kam der Sommer, es veränderte sich wenig. Am 1. Oktober nannte die Kreisbehörde die neuesten Corona-Zahlen: Immer noch „nur“ 17 Tote. 

Vier Wochen später waren es 24. Na und?

Statistik
Zum Vergrößern Grafik anklicken: Seit November hat sich die Zahl der Corona-Toten im Main-Taunus-Kreis vervielfacht.

Aber dann, im November, explodierten die Zahlen regelrecht. Innerhalb von vier Wochen rund 30 weitere Tote! Am 1. Dezember teilte die Kreisverwaltung mit: Jetzt schon 54 Corona-Tote im Main-Taunus-Kreis!

Seither hört es nicht mehr auf: Tag für Tag wächst die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen. Kurz nach Weihnachten lag sie bereits bei 100. Am 4. Januar dieses neuen Jahres teilte das Landratsamt mit: 112 Tote im Main-Taunus-Kreis!

Heute, am 6. Januar, sind es bereits 120! Und es hört bestimmt noch nicht auf.

Auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts sind die Todeszahlen etwas genauer aufgeschlüsselt: 68 der Toten im Main-Taunus-Kreis – 30 Männer, 38 Frauen – waren über 80 Jahre alt. In der Gruppe der 60 bis 79-Jährigen trifft es vor allem die Männer: 24 Tote werden hier genannt, davon 16 Männer und 8 Frauen.

Der Schrecken geht wohl weiter. Landrat Michael Cyriax schreibt in seinem heutigen Corona-Tagebuch: „Die Lage in den Altenheimen ist weiter angespannt.“ Aktuell weise die Statistik 111 infizierte Bewohner und 26 Beschäftigte auf.

Statistik
Diese Grafik der Kreisbehörde nennt die Zahl der Infizierten in den einzelnen MTK-Kommunen.

Landrat Cyriax: 1032 Menschen wurden bisher geimpft

„Bis gestern Abend wurden 1.032 Mitbürger im Main-Taunus-Kreis geimpft. Neben Personal aus den Main-Taunus-Kliniken konnte zwischenzeitlich in neun der 16 Senioren- und Pflegeeinrichtungen im MTK geimpft werden. Heime, in denen aktuell ein Corona-Ausbruchsgeschehen ist, konnten bislang nicht aufgesucht werden. Damit ist mehr als ein Drittel der Heimbewohner im MTK sowie mehr als ein Viertel des Personals zwischenzeitlich geimpft.“

Das schreibt Landrat Michael Cyriax in seinem heutigen Corona-Tagebuch. Und weiter:

„Eine neue Impfstofflieferung ist für Freitag, den 8. Januar angekündigt. Wieviel Dosen wir erhalten werden, vermag ich noch nicht zu sagen. 

Auch vermag ich noch nicht zu sagen, wie es ab Montag in hessischen Kindergärten und Schulen weitergeht. Die hessische Landesregierung berät noch.“

Schließlich ruft der Landrat noch auf, an der diesjährigen Sternsingeraktion unter dem Motto: „Heller denn je – die Welt braucht eine frohe Botschaft!“ teilzunehmen:

„Da die Kinder und Jugendlichen der MTK-Gemeinden in diesem Jahr beim Dreikönigssingen nicht persönlich von Tür zu Tür gehen können, sammeln sie auf neuen Wegen Spenden: mit Segenspaketen, kontaktlos und kreativ.“

Im Jahr 2020 habe das Dreikönigssingen in der Pfarrei St. Peter und Paul Hofheim-Kriftel 16.985 Euro für bedürftige Kinder erbracht. „Wenn Sie mögen, machen Sie ebenfalls mit und unterstützen die Sternsinger in Ihrer Kommune – der Segensspruch „20 * C + M + B + 21“ („Christus mansionem benedicat“, also „Christus segne dieses Haus“, und die aktuelle Jahreszahl) soll durch ein gesundes neues Jahr begleiten!

Ich denke, dass können wir alle gut gebrauchen.“

(Info: Mehr Informationen über die Sternsingeraktion von St. Peter und Paul finden Sie auf der Webseite der Kirchengemeinde (hier)

Statistik
Diese Grafik zeigt den Inzidenzwert in den MTK-Kommunen an.

Im Altpapier geblättert

Eine Stunde lang Vögel zählen

Das Kreisblatt macht auf eine Aktion des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) aufmerksam: In ganz Deutschland werden vom 8. bis zum 10. Januar Vögel gezählt. Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands.  Mindestens eine Stunde muss man investieren, zu gewinnen gibt’s auch etwas. Alle Details hier.

BI Marxheim2: Für eine neue Art der Politik

Wir wissen es zwar seit längerer Zeit, aber macht ja nichts, wenn man es noch einmal liest. Und deshalb berichtet das Kreisblatt nochmals: Die Bürgerinitiative Marxheim2 nimmt mit den Kandidaten Helmut Kornmann (72) und Gabriele Wilhelm (60) an den Kommunalwahlen im März dieses Jahres teil. Man wolle das geplante Mega-Baugebiet am liebsten ganz verhindern, auf alle Fälle auch mehr Einblick in die Planung bekommen. Außerdem wolle man sich des „Hofheimer Hauptproblems“ annehmen, der zunehmenden Verkehrsbelastung, die ja längst nicht nur Marxheim betreffe. Und überhaupt: Man wolle sich für mehr Bürgerbeteiligung und eine neue Art, Politik stärker vom Bürger her zu denken, stark machen, wird Beate Brüggemeier von der Wählergemeinschaft zitiert. Der Bericht ist auch online zu lesen: hier.

Kreisblatt: Die Nerven liegen blank

Haben Sie auch schon über den Ford gesprochen? Oder zumindest davon gehört? Nein? Da weiß das Kreisblatt irgendetwas mehr: „Ein Ford sorgt seit Monaten für Gesprächsstoff und Spekulationen im Taunusörtchen.“ Die Fakten: Der Wagen steht seit einiger Zeit irgendwo in der Stadt, den genauen Ort verrät die Lokalzeitung nicht, denn das Auto wurde schließlich ganz ordnungsgemäß am Straßenrand geparkt. Doch nun gibt es ein Problem: Das Auto steht da. Und keiner fährt damit. Das wiederum regt angeblich eine Nachbarin auf, schreibt jedenfalls das Kreisblatt: „Jedes Mal, wenn sie aus dem Küchenfenster schaue, sehe sie das Fahrzeug. Wer wisse schon, was eigentlich los ist? ,Die Nerven liegen langsam blank – es könnte ja auch sein, dass der Halterin oder dem Halter etwas passiert ist'“ wird die Frau zitiert, anonym, leider. Die Polizei wurde bereits alarmiert, das Ordnungsamt benachrichtigt, sogar das Polizeipräsidium Westhessen musste sich mit dem Ford befassen. Ergebnis: Auch wenn’s der lieben Nachbarin nicht gefällt – es ist nicht verboten, sein Auto ordnungsgemäß am Straßenrand abzustellen.

DRK wartet auf ein neues Domizil

Kreisblatt-Redakteur Robin Kunze hat sich beim DRK Kriftel umgehört, welche Auswirkungen Corona auf die Ortsvereinigung hat. „Normalerweise haben wir pro Jahr zwischen 11.000 und 13.000 Einsatzstunden. 2020 waren es etwa 6.400“, berichtet Bereitschaftsleiterin Monika Beisheim.  Denn all die Veranstaltungen, bei denen die Rotkreuzler ihren Dienst taten, fielen weg. Für das neue Jahr hofft man sehnlichst auf ein neues Domizil. Die Gemeinde müsse endlich tätig werden, die ersten Helfer zeigten schon Anzeichen von Demotivation.


Video-Tipp des Tages

20210106 Clownschule

Probleme haben wir ja derzeit mehr als genug – deshalb empfehlen wir Ihnen heute das Video der Clownschule in Lorsbach: „Ein Clown ohne Problem hätte ein Problem“, sagt Schulleiter Michael Stuhlmiller und nennt das „die gute Nachricht“: Denn was wir im richtigen Leben als Scheitern betrachten, ist für einen Clown eine Einladung zum Spielen. In dem Youtube-Video führen Clowns die „Kunst des spielerischen Scheiterns“ auf. O-Ton Stuhlmiller: „Der Zuschauer hat die Wahl, über die Tollpatschigkeit des Clowns zu lachen oder sich selbst darin zu erkennen. Auf jeden Fall löst das Lachen den Stau, die Starre und den Schock.“


Chinon Center-Läden treten kürzer

Der Bericht im gestrigen Hofheim/Kriftel-Newsletter über die Mietpreise im Chinon Center war heute eines der Top-Themen in den sozialen Netzwerken – und wohl nicht nur dort! Laut Maklerangaben sollen künftige Mieter des bisherigen Restaurants „Yangtse“ für die Nutzung der Räumlichkeiten 6.600 Euro zahlen, pro Monat natürlich. Hinzu kommen Nebenkosten in Höhe von 1.980 Euro, natürlich ebenfalls pro Monat. 8.580 Euro muss also berappen, wer hier einzieht – und er kriegt noch nicht mal einen Parkplatz dafür. Der kostet 66 Euro extra (pro Monat).

In den lokalen Netzwerken „Wir in Hofheim“ und „Kriftel/Hofheim/Hattersheim“ wurden mehr als 100 Kommentare zu dem Bericht geschrieben: von ungläubigem „Das soll wohl ein Witz sein?!“ oder auch „Einfach nicht mehr normal“ über ein ironisches „ein Schnäppchen“ bis hin zur fachlichen Einschätzung: „Regulärer Kurs, das geht noch teurer in der Branche“.

Beatrice Edwards Ist mit ihrer Einschätzung vermutlich ganz dicht an der Wahrheit: „Nordsee, McDonalds oder wie sie auch alle heißen freuen sich“.

Noch ist gar nicht sicher, ob dort wieder ein Restaurant eröffnet: Möglich wäre schließlich auch eine Arztpraxis, eine Anwaltskanzlei, ein Fitnesscenter… Centermanager Uwe Lippold wollte gestern keine Stellungnahme geben: Ihm gefiel nicht, dass über die 6.600-Euro-Offerte berichtet worden war.

Nur eines bestätigte er: Die Filialen von Müller wie auch Apollo Optik schließen ab sofort früher. Sie haben jetzt nur noch bis 19 Uhr geöffnet (statt wie bisher bis 20 Uhr). Zu abendlicher Stunde noch schnell Drogerieartikel kaufen? Oder nach einer neuen Brille schauen? Das ist im Chinon Center ab sofort nicht mehr möglich.

Gründe wollte der Center Manager nicht verraten. Auch wollte er nicht sagen, was mit den großen Geschäftsräumen passieren soll, dessen Fenster abgeklebt sind: Hier war bisher Bijoux Brigitte. Laut Internet-Kommentaren steht das Schmuckgeschäft leer. Tatsächlich verzeichnete das internationale Unternehmen dramatische Umsatzeinbrüche, schloss diverse Filialen auch in Deutschland und verhandelte mit Vermietern, um Kosten reduzieren zu können.

Teile diesen Beitrag:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Erfahren Sie es zuerst!

Abonnieren Sie den HK-Newsletter! Er ist die perfekte Ergänzung zu dieser Webseite: Sie werden per E-Mail informiert, sobald ein neuer Bericht veröffentlicht wurde – kostenlos und werbefrei!