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Hotel-Pläne: 5 Beispiele, wie Hofheims Bürgermeister trickst und täuscht

Gepostet in Allgemein

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An diesem Donnerstag (8. September) findet in der Stadthalle eine Bürgerbeteiligung statt, zu der alle Hofheimerinnen und Hofheimer eingeladen sind. Es geht um die Zukunft des städtischen Grundstücks an der Elisabethenstraße 3: Bürgermeister Christian Vogt will dort Hotel-Pläne realisiert sehen, doch dagegen wurde breiter Protest laut, und auch im Stadtparlament zeichnet sich keine Mehrheit ab. Seither stellt sich die Frage: Was soll denn dann mit dem Grundstück passieren? Die Bürgerbeteiligung soll jetzt eine Antwort bringen. Doch kümmern den Bürgermeister die Wünsche der Bürger überhaupt? Für Zweifel gibt es gute Gründe.

Der Bürgermeister verfolgt allein seine eigenen Pläne – was die Bürger wollen, das interessiert ihn nicht: Dass ein solcher Verdacht aufgekommen ist, dafür hat Christian Vogt selbst gesorgt. Von Anfang an agierte er beim Thema Hotel-Neubau undurchsichtig. Gelegentlich streute er Informationen – das war’s. Er hat die Stadtverordneten lange Zeit nicht offen einbezogen, geplante Sitzungstermine wurden nicht eingehalten, wichtige Unterlagen verspätet und unvollständig herausgegeben.

Die Existenz einer Hotel-Machbarkeitsstudie, die im Rathaus seit Jahren vorliegt, wurde von Vogt anfangs vehement bestritten. Die Unterlagen behielt er sogar dann noch unter Verschluss, als Stadtverordnete konkret danach fragten.

Der Hofheim/Kriftel-Newsletter hat über das Thema Hotel-Neubau ausführlich informiert, erstmals im November letzten Jahres. Der Bericht führte zu intensiven öffentlichen Diskussionen, in denen erkennbar wurde: Für dieses zentral gelegene Grundstück wünschen die meisten Bürger alles Mögliche, nur kein Hotel.

Bitte nicht noch einen Betonklotz, so lautet die überwiegende Meinung. Lieber endlich mehr Grün. Möglichst viel Grün!

Mit der Einberufung einer Bürgerversammlung deutet Vogt an, verstanden zu haben. Aber ist das Ergebnis der Bürgerbeteiligung wirklich offen? Gibt Vogt anderen Ideen eine ehrliche Chance? Würde er für eine gute Alternative von seinen Hotel-Plänen abrücken?

Die letzten Wochen und Monate stimmen nachdenklich. Zu oft hat der Bürgermeister in den letzten Monaten getrickst und getäuscht. Hier fünf Beispiele:

1. Vogt schmückt sich mit Grünen-Vorschlag

Man werde einen öffentlichen Beteiligungsprozess starten, verkündete Christian Vogt am Abend des 24. Mai via Facebook. Dazu postete er diesen Satz: „Dies habe ich soeben dem Planungsausschuss empfohlen.“

20220907 Vogt Facebook
Zum Vergrößern anklicken: Diesen Facebook-Post schrieb Christian Vogt im Mai: Er behauptete, im Planungsausschuss einen öffentlichen Beteiligungsprozess empfohlen zu haben.

Das war eine grobe Verdrehung der Tatsachen: Es waren die Grünen, die im Planungsausschuss eine Bürgerbeteiligung gefordert und durchgesetzt hatten. Die CDU/FDP/FWG-Koalition hatte das noch zu verhindern versucht, sie wollte unbedingt und möglichst schnell die Hotel-Pläne vorangetrieben sehen. Doch die Mehrheit stimmte für eine Bürgerbeteiligung.

Noch am gleichen Abend „klaute“ Vogt den Vorschlag der Grünen und gab ihn als seine eigene Idee aus. Das fand selbst die gemeinhin verwaltungsfreundliche Lokalzeitung merkwürdig: Der Bürgermeister habe „für Irritationen“ gesorgt, schrieb das Blatt. Und notierte nachdenklich, dass CDU/FDP/FWG ganz spezielle Vorstellungen von einer Bürgerbeteiligung verbreiteten: Demnach sollten die Hofheimer keineswegs über ein Hotel-Projekt mitentscheiden, sondern allenfalls bei Details mitreden dürfen, „beispielsweise zu den Fragen der Kubatur des Hotelgebäudes, seiner Ausrichtung oder dem richtigen Freiflächenkonzept“.

Bei einer solchen Bürgerbeteiligung, so schlußfolgerte der Kreisblatt-Redakteur, würde es also nur „um das Wie, nicht um das Ob eines Hotels gehen“.

Bürgermeister Christian Vogt hat dieser Darstellung nie widersprochen. Wenn zutrifft, was die Zeitung andeutete, dann wäre die Bürgerbeteiligung an diesem Donnerstag nur eine Farce.


Info: So soll die Bürgerbeteiligung ablaufen

Die Bürgerbeteiligung beginnt laut Rathaus-Information am Donnerstag, 8. September, um 19 Uhr in der Stadthalle. Wer interessiert ist, darf teilnehmen: An diesem Abend sollen – „unterstützt durch eine Expertenrunde“ – Ideen und Eckpunkte erarbeitet werden, wie das Grundstück Elisabethenstraße 3 künftig genutzt werden könnte. Folgende Termine sind derzeit vorgesehen:

Aus den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung sollen mehrere Planungsbüros Konzeptideen entwickeln, die im Februar 2023 öffentlich vorgestellt werden. Im März 2023 wird ein Auswahlgremium gebildet, das Empfehlungen für ein Konzeptvergabeverfahren entwickeln soll. Darüber entscheiden die Stadtverordneten im April 2023; die Ergebnisse sollen öffentlich vorgestellt werden. Im November 2023 sollen die Stadtverordneten endgültig entscheiden, was mit dem Grundstück Elisabethenstraße 3 passieren soll.

Bei einem Konzeptvergabeverfahren wird ein Grundstück nicht wie üblich an den Höchstbietenden vergeben:Die Qualität des einzureichenden Konzepts ist entscheidend.


2. Bürgerbeteiligung wie bei Sparkasse und Bücherei? 

Regelmäßig lässt Christian Vogt von einem Mitarbeiter der Rathaus-Pressestelle ein kleines Video von sich drehen und stellt es ins Internet. Er nennt es „Freitagsblick“: Letztens erzählte er darin, dass es eine Bürgerbeteiligung wie bei der Planung des Gebäudekomplexes Sparkasse/Stadtbücherei geben werde. In einer Sequenz – unser Foto oben ist ein Screenshot aus dem Filmchen – zeigt er auf die mächtigen Neubauten auf dem Kellereiplatz: Das sei doch „eine sehr gelungene Veranstaltung“ gewesen, so Vogt.

Ja, damals gab es eine Bürgerbeteiligung. Allerdings wurde nicht über das Ob, sondern nur über das Wie gesprochen: Es war längst festgezurrt, dass für Sparkasse und Stadtbücherei ziemlich große Gebäude errichtet würden. 

Vogts Videoauftritt lässt nur den Schluss zu: Er hält einen Hotel-Neubau an der Elisabethenstraße 3 für gesetzt – lediglich beim „Wie“ sollen die Bürger mitreden dürfen. 

Keine Frage: Wenn’s so käme, wäre die Bürgerbeteiligung eine burleske Inszenierung.

20220430 Hotel Neubau
Vom Chinon-Center aus fotografiert: Das Grundstück Elisabethenstraße 3 – hier waren bisher Stadtbücherei und Stadtarchiv untergebracht, inzwischen hat hier die Stadtverwaltung Büros bezogen. Bürgermeister Vogt will das Grundstück verkaufen und ein Hotel errichtet sehen.

3. Mit Scheinargument gegen Seniorenwohnungen

Es gab wiederholt den Vorschlag – zuerst von der SPD –, auf dem Grundstück Wohnungen für Senioren zu errichten. Betreutes Wohnen beispielsweise: Die Alten würden nicht abgeschoben an den Stadtrand, Geschäfte, Ärzte, alles in der Nähe. Wenn die Wohnungen bezahlbar wären: perfekt.

Über den Vorschlag könnte man gut diskutieren, aber Vogts CDU ist strikt dagegen. Als Begründung wird regelmäßig vorgetragen: Wenn auf dem Grundstück Wohnungen entstünden, könnten wegen der Lärmimmissionen keine Feste mehr auf dem Kellereiplatz stattfinden.

Stimmt das wirklich?

Großveranstaltungen gibt es nicht so oft in Hofheim, und wenn, dann müssen alle Bewohner der Innenstadt viel Lärm hinnehmen, auch spätabends und in der Nacht. Keiner fragt groß danach.

Auch andernorts kennt man solche Probleme nicht – siehe Kelkheim: Dort wurde eine Seniorenresidenz mitten im Zentrum errichtet, direkt daneben finden regelmäßig die Volksfeste statt.

Lärmimmissionen scheinen in diesem Fall ein Scheinargument zu sein: Damit kann man gute Vorschläge bequem plattmachen.

4. Ein Uralt-Plan wird wieder aufgetischt

Vogt hat angekündigt, man werde sich in der Bürgerbeteiligung erst einmal die Pläne von Trojan & Trojan ansehen müssen. Denn darin sei, das betont er mit Nachdruck, weil es ja seine Hotel-Pläne stützt, eine Bebauung des Grundstücks Elisabethenstraße 3 vorgesehen. 

Kurz zur Erklärung: Vor gut 20 Jahren wurde die Planung entlang der Elisabethenstraße in Angriff genommen. Die Darmstädter Städtebauer Trojan & Trojan bekamen den Auftrag, den Bereich Kellereiplatz/Chinonplatz zu überplanen. Das Ergebnis: Im Süden – gegenüber von Rathaus/Chinonplatz – sollten L-förmige Wohn- und Bürogebäude errichtet werden. Die Häuserfront sollte einen großen Abstand zur Bordsteinkante haben: So würde ein langgezogener Vorgarten entlang der Elisabethenstraße entstehen, in dem auch Platz für „echte“ Bäume sein sollte.

Im Norden des Kellereiplatzes sollte eine neue Bücherei gebaut werden, umgeben von einer kleinen Parkanlage. Trojan & Trojan wollte hier Grün sehen.

20220907 Trojan
So sah der Vorschlag von Trojan & Trojan aus: Entlang der Elisabethenstraße viel Platz für große Bäume. Gegenüber vom Rathaus/Chinonplatz L-förmige Wohn- und Bürohäuser, kleinere Bebauung am Kellereiplatz.

Was aus dieser Vision wurde, ist bekannt: Am Nordrand des Kellereiplatzes wurden mit Sparkasse und Stadtbücherei zwei gewaltige Klötze hingesetzt, zudem wurde die Gebäudefront so dicht wie möglich zur Elisabethenstraße verschoben: Kein Vorgarten mehr. Eher eine Schlucht.

Angesichts der massiven Änderungen seiner Pläne zog sich Trojan zurück. Zu den Gebäudeklötzen auf dem Kellereiplatz sagte er mal, dass alles habe „nichts mehr mit dem ursprünglichen Konzept bzw. den Wettbewerbsergebnissen zu tun“. 

Hofheims Bürgermeister verschweigt solche Details und verkündet stattdessen seine eigenen Wahrheiten: Im „Freitagsblick“ vom 26. August betont er, Trojan habe auf dem Grundstück Elisabethenstraße 3 vorgesehen, „ein Gebäude zu errichten, mit einer entsprechenden Nutzung“.

Dass die Trojan-Pläne heute 15 Jahre alt sind, vielfach abgeändert wurden und somit kaum noch von größerer Bedeutung sein können: Das sagt Vogt nicht.

Und auch das Grün, das der renommierte Städteplaner einst für Hofheim vorgeschlagen hatte und das viele Bürger heute vermissen, erwähnt Vogt mit keinem Wort.

5. Vogts Märchen von Erlebnisgastronomie

Er persönlich finde, verbreitet Vogt in Internet-Netzwerken, „dass ein Hotel uns dort sehr gut zu Gesicht steht, vielleicht mit einer Erlebnisgastronomie, vielleicht auch mit einer besonderen Gastronomie mit Hofheimer Bezug“.

Warum tut Vogt so, als sei das machbar? Er weiß doch ganz genau, dass solche Pläne völlig unrealistisch sind:

Als die Machbarkeitsstudie zur Hotelplanung endlich vorgestellt wurde (den Bericht finden Sie hier) kam heraus:

Ein Hotel sei möglich, ja, und der Standort an der Elisabethenstraße sei auch vielleicht geeignet. Aber: Das Grundstück sei so klein, dass dort nur Platz für ein Hotel mit maximal 70 Zimmer wäre. Ein so kleines Hotel sei wirtschaftlich nur schwierig zu betreiben.

Und weiter: Die 70 Zimmer auf dem Grundstück seien nur möglich, wenn auf ein Restaurant verzichtet wird.

So steht es in der Machbarkeitsstudie. Trotzdem verbreitet Vogt weiter sein Märchen von einem Hotel mit Erlebnis-Gastronomie:

Warum?

20220907 Hotel Grün
Mit einer solchen Grafik versucht die Stadtverwaltung dafür zu werben, auf das Grundstück Elisabethenstraße ein großes Gebäude – zum Beispiel ein Hotel – zu setzen: Hinter dem Baukörper entstehe doch schließlich eine große Grünfläche. Doch Vorsicht: Solche Darstellungen täuschen oft. So sind die hier eingezeichneten angeblich großen Bäume in Wahrheit eher Miniatur-Bäumchen.

Hotel-Pläne brachte Vogt aus Rüsselsheim mit

Das ist jetzt die spannende Frage: Warum nur hält Christian Vogt so krampfhaft an den Hotel-Plänen fest? Warum gönnt er der Stadt nicht mehr Grün, warum öffnet er sich nicht neuen Ideen und Gedanken?

Eine Erklärung ist vielleicht in seiner jüngeren Vergangenheit zu finden: Vogt hat sich die Hotel-Pläne wie auch sein Vorgehen bei einem engen Parteifreund abgeschaut.

2014 war er von Patrick Burghardt nach Rüsselsheim geholt worden. Man kannte sich: zwei stramme CDU-Mitglieder, beide hier in der Region geboren. Der nur wenige Monate ältere Burghardt hatte etwas schneller Karriere gemacht, war Abgeordneter im Landtag gewesen und saß seit 2012 auf dem Chefsessel der Stadtverwaltung Rüsselsheim.

Vogt wurde sein Büroleiter.

Burghardt hatte die Idee, auf einem städtischen Grundstück in bester Main-Lage ein Hotel mit einer großen Brauerei-Gaststätte zu bauen. Wenn die Medienberichte aus jener Zeit richtig sind – und daran bestehen keine ernsthaften Zweifel –, bezog der Oberbürgermeister das Stadtparlament erst auf dem letzten Drücker in seine Pläne ein. Einen Investor hatte er da parat, natürlich. Dem wurde das städtische Grundstück verkauft – angeblich zum Schnäppchenpreis. Ein Mitspracherecht der Stadt bei der Gestaltung des Hotelneubaus lehnten Burghardt und seine CDU ausdrücklich ab: Das könnte den Investor vergraulen.

Burghardt verlor die nächste Wahl knapp und wechselte ins Landesministerium für Wissenschaft und Kunst. Seinen Buddy Christian nahm er mit: Vogt blieb in Wiesbaden, bis er 2019 zum Bürgermeister von Hofheim gewählt wurde.

Und so kam die Hotel-Idee aus Rüsselsheim in Hofheim an.

Im Bürgermeister-Wahlkampf 2019 veröffentlichte Vogt auf der CDU-Webseite diesen Satz : „Jetzt gilt es, auf dem alten Standort der Bücherei ein Hotel anzusiedeln.“

Es klang, als sei ein Hotel längst beschlossene Sache. Und beinahe hätte Vogt ja auch seine Hotel-Pläne ungehindert realisieren können – wenn es nicht einen Mann in der Stadt geben würde, der von Vogts Plänen hörte, sich gegen einen Hotel-Neubau „an dieser Stelle“ wandte und einen offenen Brief an Hofheims Kommunalpolitiker verschickte.

Und dann gibt es ja noch den Hofheim/Krifteler-Newsletter, der davon erfuhr und berichtete: Mit einem Schlag wurden Vogts private Hotel-Phantasien einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Seitdem diskutieren die Menschen in der Kreisstadt, sie äußern offen ihre Wünsche und ihre Vorstellungen, was man mit dem städtischen Grundstück Elisabethenstraße 3 anfangen könnte.

Wenn alles gut läuft, werden die Bürger bei der Bürgerbeteiligung nicht nur mitreden, sondern auch mitentscheiden können.

Das wird aber nur gelingen, wenn sie sehr wachsam bleiben.

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5 Kommentare

  1. Norbert Preusche

    Vielen Dank für diese ausführliche Hintergrundinformation. Seit Monaten schon setze ich mich dafür ein, dass bei diesem letzten Schritt rund um den Kellereiplatz von Anfang an weitergedacht wird.

    1. Nicht nur die ca. 1.600 qm frei werdende Grundstückfläche zu sehen, sondern einen Gesamtkomplex, der den Kellereiplatz und auch die Flächen vor dem Wasserschloss miteinbezieht.

    2. Vor jeglicher Ideenfindung ist erst einmal ein Anforderungsprofil nach neuestem Stand zu erstellen, das vor allem aktuelle Forderung aufgrund der Klimalage, gewachsener Wünsche der Bürgerschaft nach Stadtnatur und zusätzliche Treff- und Aufenthaltsqualität im innerstädtischen Raum berücksichtigt.

    3. Diese Ziele sind wie gesagt in einem Anforderungsprofil/Pflichtenheft oder auch Aufgabenstellung zu nennenden Papier festzuhalten. Idealerweise ist dies im Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung abzusegnen.

    Erst dann, wenn es dieses Grundlagenpapier gibt, können entsprechende Ideen entstehen, die dann aber auf ihre Tauglichkeit hin, an dem Anforderungsprofil zu bemessen sind. Das ist professionelles Vorgehen, und das habe ich in der letzten Zeit immer wieder auch persönlich in Gesprächen eingefordert.

    In diesem Sinne sollte es auch in der Bürgerbeteiligung Gehör und Zustimmung finden. Das ewige Rufen nach einem Hotel, betreuten Wohnen, Musikschule oder Markthalle ist ein Handeln wie beim Topfschlagen – mal das, mal das …. es ist ein Vorgehen ohne geistiges und vor allem nachhaltig wirkendes Konzept für eine sinnvolle zukunftsfähige Stadtplanung.

    8. September 2022
    |Antworten
  2. Frank Laur

    Nach dem ersten Teil der Bürgerbefragung möchte ich nochmal Stellung nehmen:

    Erst einmal ist es schön, dass nun auch die Bürger zu Wort kommen und ihre Ideen vortragen dürfen. Es wurde vor allem davon gesprochen, alles auf Null zu setzen und mit der Planung neu zu beginnen. Das ist sehr begrüßenswert.

    Dennoch sei eine wirklich abschließende Anmerkung zu den bisherigen Planungen gestattet. Die Stadt hatte selbstverständlich bereits Pläne für eine neue Gestaltung und einen möglichen Baukörper (Hotelbau), zumal ja auch eine Machbarkeitsstudie für einen solchen in Auftrag gegeben und bereits vorgestellt wurde (das hieraus entstandene Modell mit diesem „möglichen“ Baukörper konnten wir am gestrigen Abend in der Stadthalle sehen). Daraufhin begann ja erst die allgemeine Diskussion auf Facebook oder hier an dieser Stelle und die Berichterstattung in einigen Zeitungen – resultierend daraus folgte die Frage, was eigentlich die Hofheimer wollen.

    Ein Zuhörer hat gegen Ende der Veranstaltung „gefordert“, dass diese Berichterstattung und das „Pro und Kontra Hotel“ endlich eingestellt werden sollte. Genau diese Berichterstattung aber hat doch die gestrige Veranstaltung erst ins Leben gerufen! Sie hat aufgerüttelt und den Hofheimern die Möglichkeit gegeben, selbst Ideen zu posten (z.B. durch Abstimmung auf der „Wir in Hofheim“-Gruppe auf Facebook). Somit kamen die Wünsche nach mehr Grünflächen, einer Markthalle, Seniorenwohnungen u.v.m. überhaupt erst auf den Tisch.

    Weil es nun nicht mehr um die Frage geht Hotelbau oder nicht, sondern um eine komplette Neuorientierung – gegebenenfalls sogar unter Einbeziehung des ganzen Kellereiplatzes – ist es natürlich richtig, sich nicht mehr nur um das Hotel-Thema zu kümmern. Die Forderung, ein Thema nicht mehr öffentlich diskutieren zu dürfen, empfinde ich als nicht richtig. Wir dürfen doch froh sein, dass wir keinen Maulkorb verpasst bekommen und frei unsere Meinung äußern dürfen.

    Zu den Hotelplanungen hatte ich bereits im Vorfeld alles gesagt, von daher werde ich das hier an dieser Stelle nicht mehr tun. Ich freue mich auf das Ergebnis der Bürgerbeteiligung und bin wirklich gespannt, was dabei rauskommt.

    9. September 2022
    |Antworten
    • Axel Pabst

      Falls mit dem Zitat „Pro- und Kontra Hotel“ mein Redebeitrag gegen Ende der Bürgerbeteiligung gemeint gewesen sein soll, fühle ich mich nicht richtig wiedergegeben. Ich hatte gebeten, eine Spaltung zu verhindern und dafür plädiert

      1. Die Diskussion, was an diesem Standort passieren soll, in einem Folgetermin der Bürgerbeteiligung zu diskutieren und eben nicht weiter hinter verschlossenen Türen auf Facebook oder in Leserbriefen. Weder liest die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger die Lokalzeitung, noch sind alle Generationen dort oder bei facebook vertreten. Deshalb wäre die Bürgerbeteiligung neben der Stadverordnetenversammlung für mich der richtige Ort dieser Diskussion.

      2. Die gemachten Vorschläge in der Verwaltung alle ernst zu nehmen und nicht nur auf diesen Standort zu beziehen. Wörtlich meine ich gesagt zu haben „nicht jeder, der gegen ein Hotel an diesem Standort ist, ist ein Hotelgegner“. Und so hatte ich die erweiterte Diskussion auch wahrgenommen: Man wünscht sich ein größeres Konzept, bei dem neben der Nutzung des konkreten Grundstücks die Bedürfnisse und Funktionen für die gesamte Innenstadt (z.B. Grün, Hotel, Musikschule, Busbahnhof, Wasser, Jugend, Verkehr…) berücksichtigt werden. All diese Bedürfnisse könnten ja vielleicht im Bereich zwischen Schwarzbach und Bücherei, zwischen Chinoncenter und Türmchen untergebracht und anhand eines „Masterplans“ erfüllt werden – wenn man wollte.

      3. Die Diskussion im Ringen um einen Konsens zu führen. Nicht um einen (faulen) Kompromiss, sondern um die bestmögliche Lösung bei der aus ursprünglichen Gegnern und Befürwortern des Hotelplans „die Bürgerschaft“ wird, die sich gemeinsam ihr „Wohnzimmer der Stadt“ einrichtet und dabei eine Lösung findet, die auf breite Zustimmung, wenn nicht gar Begeisterung stößt.

      Ich meine, dass zeitnah ein zusätzlicher Termin der Bürgerbeteiligung erfolgen sollte in dem das „ob“ und „was“ einer Bebauung besprochen wird. In meinen Augen wäre das sinnvoll, bevor Planungsbüros beauftragt werden.

      21. September 2022
      |Antworten
  3. Eberhard Schmidt

    Ich finde es richtig, zurück auf Anfang zu setzten, um eine wirklich offene Ausgangsbasis zu haben. Was mir bis jetzt zu kurz kommt – auch gestern im Bürgerforum – ist die Einbeziehung des Klimawandels, der m. E. nicht mehr verhandelbar ist. Jeder Eingriff in die Umwelt muß heute mit Klimawandel/Klimaschutz abgeglichen werden, denn wir können nicht so weitermachen wie bisher. Wir sind schon voll im Klimawandel und diskutieren über eine Angelegenheit, die weit in die Zukunft wirkt. Deshalb sind wir heute verpflichtet, den Klimaschutz bei all unserem Handeln zu berücksichtigen, um unseren Kindern und Enkelkindern eine noch lebenswerte Welt zu übergeben.

    9. September 2022
    |Antworten
  4. Karl Heinz Hellenkamp

    Ich begrüße, dass die Neubaupläne endlich öffentlich diskutiert werden sollen und sich nicht allein an den Wünschen des Bürgermeisters orientieren.

    Es gibt ein weiteres gtoßes Projekt, bei dem ich mir das gewünscht hätte: Das Kreishallenbad.

    15. September 2022
    |Antworten

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