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Corona-Leugner in Hofheim: Ohne Masken – dafür mit Polizeischutz

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Es war eine gespenstische Veranstaltung, die an diesem Montagabend um 19 Uhr in Hofheims Stadtmitte begann: 50 bis 60 Menschen waren in der Dunkelheit auf dem Untertorplatz zusammengekommen. Einige hatten Kerzen in der Hand, eine ältere Dame hielt sich an ihrem Rollator fest, einige Kinder sprangen umher.

Ein Fahrzeug der Polizei und ein Wagen der Ordnungspolizei parkten direkt daneben.

Es handelte sich um eine Veranstaltung der Hofheimer Corona-Leugner. Katja, eine Frau mittleren Alters, stellte sich als Organisatorin der Demo vor. Ihren Nachnamen wollte sie nicht nennen, auch nicht ihren Beruf: „Ich will meinen Job nicht verlieren.“ Sie sagte, sie habe vor einigen Wochen erstmals eine solche Veranstaltung gemacht, „da war ich noch allein mit zwei, drei Freundinnen“. Mit der Zeit seien immer mehr gekommen, inzwischen melde sie jede Demo im Rathaus an, „alles ganz ordnungsgemäß“. Sie seien „Freiheitsboten“, und ganz unterschiedlichen Motive würde die Menschen zu diesen Versammlungen treiben: Einige hätten Angst um den Job. Andere akzeptierten die „völlig überzogenen Maßnahmen“ nicht. Sie schaut sich um: „Und hier sind wohl alle gegen die Impfung, also mindestens 99 Prozent.“

Nur wenige Minuten blieben sie an diesem Abend am Untertor zusammen, dann zogen sie los. In kleinen Grüppchen über den Parkplatz, rechts ab in die Hauptstraße – eine lange dunkle Prozession in dunkler Innenstadt. Es ging weiter durch die Burgstraße, bis zum Kellereigebäude, von dort aus wieder Richtung Untertor.

Vornweg Katja, eine Kerze in der Hand. Es wird geredet, es wird gelacht. Mit Abstand zueinander? Erkennbar nein, und gegen Ende der Demo sind die meisten eng beieinander. Mundschutz? Nein, kein einziger.

Ganz hinten sichert das Polizeifahrzeugr mit eingeschalteten Warnblinkern den Marsch der Hofheimer Corona-Leugner.

Corona-leugner
Am Untertor: Katja (Mitte) hatte die Demo angemeldet.

Gruppierungen der „Freiheitsboten“ existieren in etlichen Städten Deutschlands. Ursprünglich waren sie vom umstrittenen Arzt Bodo Schiffmann, der als eine der Führungsfiguren der deutschen Corona-Leugner-Szene gilt, ins Leben gerufen worden. Inzwischen werden ihnen Verbindungen in ein bundesweites Netzwerk von Wissenschaftlern, Meinungsmachern und Anwälten nachgesagt, auch eine Nähe zur Querdenken-Szene und in Kreise, in denen teilweise Verschwörungsmythen verbreitet werden.

„Die Verbreitung von Desinformation mag keine Straftat sein. Aber sie kann Gesellschaften spalten, Angst und Hetze verbreiten und im schlimmsten Fall Menschenleben kosten“, schreiben die Faktenchecker der Recherche-Gesellschaft Correctiv, die den Hintergrund der „Freiheitsboten“ intensiv ausgeleuchtet haben. Dabei agierten Corona-Leugner durchaus konspirativ: Sie organisieren sich über „Telegram“, einem sozialen Netzwerk, das anders als Facebook, Whatsapp oder Twitter bislang nichts gegen Desinformation unternimmt. 

Auf dem Untertorplatz sagte Katja an diesem Abend, alle Informationen über die Hofheimer Freiheitsboten könne man auf einer Webseite im Internet nachlesen. Den Namen der Seite will sie allerdings nicht verraten. Die Google-Suche zeigte später kein Ergebnis – außer Seiten, die lediglich auf die Telegram-Gruppe der „Hofheimer Freiheitsboten“ verweisen.


Corona in MTK: Die Zahlen gehen zurück – etwas

Heute ist Montag, der 18. Januar. Es war dunkel, und es war auch etwas gespenstisch. 50, vielleicht auch 60 Menschen zogen am Abend durch Hofheims Innenstadt. Einige mit Kerzen in der Hand – alle ohne Masken. Dafür geschützt von der Polizei. Die Corona-Leugner lassen nicht locker: Woche für Woche treffen sie sich am Untertor und demonstrieren – unter anderem gegen die Impfung. Ironie der Geschichte: Das Impfzentrum des Kreises ist fix und fertig, aber es gibt noch immer keinen Impfstoff. Außerdem: In Kriftel gibt's wieder Ärger mit Paketen, die keiner bestellt hat.
Die Zahl der Corona-Infizierten in den einzelnen Orten des Landkreises (Grafik: MTK)

Im Impfzentrum in Hattersheim hatte es am Wochenende eine Übung gegeben. DRK und ASB, die für die Durchführung der Impfungen engagiert wurden, probten den „Ernstfall“. Es klappte angeblich alles. „Ich konnte mich davon überzeugen, dass alles reibungslos und gut funktionierte. Herzlichen Dank an alle Beteiligte, die daran mitwirkten“, schreibt Landrat Michael Cyriax in seinem Corona-Tagebuch auf Facebook.

Aber sich dort impfen lassen? Das geht noch nicht! Und keiner kann sagen, wann es losgeht.

Bisher haben im ganzen Main-Taunus-Kreis erst 1.923 Personen eine Impfung erhalten. Das sind nicht mal ein Prozent der Menschen, die im Kreisgebiet leben.

In einer Altenpflegeeinrichtung wurde am Wochenende die Zweitimpfung gegeben. Danach musste die Arbeit wieder eingestellt werden: „Heute wird es mangels Impfstoffs keine Impfungen geben“, heißt es lapidar in einer Mitteilung des Landratsamtes.

Dafür gibt es Nachrichten, die uns vielleicht ein wenig beruhigter stimmen können: Die aktuellen Corona-Zahlen deuten auf eine leichte Entspannung hin. Die 7-Tage-Inzidenz im Main-Taunus-Kreis sinkt wieder etwas und beträgt 105 (Hessen: 129). 

In den Kliniken des Main-Taunus-Kreises liegen aktuell 25 Patienten mit Covid-19, acht von ihnen müssen intensivmedizinisch betreut werden. Anfang Januar waren es noch 48 Patienten.

In den Alteneinrichtungen sind „nur“ noch 35 Bewohner und 15 Beschäftigte infiziert. In der Dorea Familie Hattersheim wurden übers Wochenende ein Bewohner und eine Pflegekraft als infiziert gemeldet. In Eppstein wurden in der Seniorenresidenz Main-Taunus-Kreis zwei Pflegekräfte als infiziert gemeldet. Cyriax: „Vor einer Woche hatten wir fast drei Mal so hohe Fallzahlen in den Einrichtungen.“

Ein 72-Jähriger aus Liederbach verstarb mit Corona: Damit wurde übers Wochenende „nur“ ein neuer Todesfall gemeldet. Diese Angabe ist allerdings wie alle anderen Montags-Zahlen nur mit großer Vorsicht zu betrachten: Die Zahlen zum Wochenbeginn sind in der Regel „geschönt“, weil nicht alle Daten vom Wochenende vorliegen.

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Der Inzidenzwert in den MTK-Kommunen. Schwalbach liegt immer noch über 200. (Grafik: MTK)

Kriftel: Ärger mit Paketen, die nie bestellt wurden

Christine Koeth macht auf in der Facebookgruppe „Kriftel/Hofheim/Hattersheim“ auf ein großes Ärgernis aufmerksam: „Aktuell bekomme ich Pakete mit hochwertiger Ware auf meine Rechnung geschickt, die ich nie bestellt habe. Der Sinn dahinter ist, dass die Betrüger versuchen, die Pakete vor der Zustellung beim Paketboten abzugreifen. Ist hier im Umkreis noch jemand betroffen?“

Die Empörung in der Facebook-Gruppe ist verständlicherweise groß. Ylva Grundstein kommentierte: „Wir waren letztes Jahr betroffen. Das nennt sich Warenkreditbetrug und war in Kriftel damals sehr verbreitet gewesen (mehrere hundert Fälle im Laufe von 2 Wochen, laut Polizei damals). Wichtig ist, dass man umgehend die Polizei informiert. Diese kommt dann, kümmert sich um die Pakete und nimmt die Anzeige auf.“

Sie hat Recht! Die Betrugsmasche grassiert seit ein paar Jahren, die Fälle haben stetig zugenommen. Im Mai 2019 berichtete die Polizei von Vorkommnissen in Kriftel und bat die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Suche nach den Tätern:

Es gab damals rund 30 Ermittlungsverfahren, der Gesamtschaden lag bei mindestens 5.000 Euro. Die Polizei: „Die Vorgehensweise bei diesen Taten war immer sehr ähnlich: Es wurden Pakete auf einen fiktiven Namen mit einer Anschrift im Krifteler Wohngebiet bestellt und im Rahmen des im Vorfeld bekannten Zustellungstermins an der Adresse abgegriffen.“ Zeugen hatten damals aufgerissene und leere Pakete im Bereich des Schwarzbaches und auf dem Hattersheimer Weg in Kriftel gefunden. Auch wurden zwei Männer beobachtet, die auf dem Spielplatz „An der Landwehr 114“ Pakete öffneten.

Monate später meldete die Polizei in einem ähnlichen Fall einen Fahndungserfolg: Ein 38-jähriger Frankfurter hatte im Internet unter falschem Namen Smartphones im Wert von einigen tausend Euro bestellt und diese an eine Adresse in Hattersheim schicken lassen. An der Lieferanschrift nahm er die Pakete vor dem Eingang eines Mehrfamilienhauses entgegen, wobei er einen gefälschten Ausweis vorlegte. Irgendwann schöpfte der Paketbote Verdacht und informierte vorab die Polizei in Hofheim. Daraufhin konnten Polizeibeamte den 38-Jährigen auf frischer Tat festnehmen.

Vor einem Jahr veröffentliche Tina Schehler auf der Homepage der Gemeinde den Bericht „Betrug per Identitätsklau„: Senioren hatten jede Menge Rechnungen von online bestellten Kleidungsstücken und Schuhen bekommen. Dabei hatten sie die Waren weder bestellt noch geliefert bekommen. Insgesamt handelte es sich um eine Summe von mehreren hundert Euro.

Der Rat von Ylva Grundstein auf Facebook sollte unbedingt beherzigt werden: „Bitte niemals Pakete annehmen, die man nicht bestellt hat. Und falls man doch betroffen sein sollte (indem man ein nicht-bestelltes Paket geliefert bekommen hat oder eine unbegründete Mahnung erhält): umgehend die Polizei verständigen!“


Aus den Akten der Polizei

Dieb wollte Elektroschrott klauen

Ohne um Erlaubnis zu fragen hat sich ein Mann am Elektromüll eines Marktes an der Straße Am Wandersmann in Hofheim bedienen wollen. Doch auch vermeintlicher Müll ist eine fremde Sache: Wer die mitnehmen will, sollte vorher die Eigentumsverhältnisse klären. Dies tat der 34-jährige Wiesbadener nicht und lud mehrere defekte Elektrogeräte in seinen Transporter, was allerdings das Wachunternehmen des Marktes bemerkte. Das Unternehmen hat zur Entsorgung der Gegenstände einen Vertrag mit einer speziellen Firma, die die im Schrott enthaltene Rohstoffe ausbaut und die Edelmetalle verwertet. Gegen den Mann wurde ein Verfahren wegen Verdacht des Diebstahls und Hausfriedensbruchs eingeleitet.

Auto vorm Einkaufsmarkt zerkratzt

Nach einem Besuch in einem Einkaufsmarkt in Kriftel stellte die Halterin einer schwarzen Mercedes A-Klasse Kratzer an ihrem Fahrzeug fest. Der Sachschaden wird mit 150 Euro beziffert. Die Polizeistation Hofheim nimmt Hinweise auf den Täter unter Tel. 06192 20790 entgegen.

Baum kippte um – Bahnhof gesperrt

Wegen eines umgestürzten Baumes mussten am Samstag der Bahnhof Hofheim und die Bahnstrecke Richtung Lorsbach gesperrt werden. Der Baum war mittags in die Oberleitung gestürzt und hatte dabei Feuer gefangen. De Feuerwehr Hofheim löschte; erst nach Beendigung der notwendigen Reparatur der Oberleitung konnte die Sperrung des Bahnhofs und der Strecke zwischen Hofheim und Lorsbach wieder aufgehoben werden.


Video des Tages

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Mit dem Kajak den Schwarzbach bezwungen

Wie verrückt ist das denn! Zwei junge Männer – sie heißen Jonas und Kevin, nennen sich JK lives – sind mit ihren Kajaks auf dem Schwarzbach von Eppstein bis nach Hofheim gefahren, bei Hochwasser, durch wilde Strudel und unter umgestürzten Bäumen hindurch… Das Video ist auf Youtube zu sehen: Kalt war’s und streckenweise auch ganz schön ruppig, die Jungs wollen es aber noch einmal wagen: „Es wird noch einen zweiten Teil geben“, versprechen sie, nachdem sie in Hofheim gestrandet waren. Okriftel heißt das Ziel, da mündet der Schwarzbach in den Main.


Mülldeponie: So teuer waren die Ex-Geschäftsführer

Die SPD im Main-Taunus-Kreis hatte eine Anfrage an die Kreisverwaltung zu den Kosten der Mülldeponie in Flörsheim-Wicker gestellt. Jetzt hat die Partei die Antwort ins Internet gestellt – zusammengefasst: 1,5 Million Euro kosteten die drei Geschäftsführer, die zeitweise gleichzeitig seit 2017 tätig waren und jetzt allesamt nicht mehr für die RMD tätig sind. Dazu kommen 173.000 Euro Kosten für Rechtsstreite und eine Abfindungssumme für den ehemaligen Geschäftsführer Töpfer, deren beträchtliche Höhe öffentlich nicht genannt werden darf. Die ganze Antwort steht hier.


Hahn Flecko happy: Es darf weiter gekräht werden!

20210118 Flecko

Darauf erst einmal ein Glas Sekt! Flecko, der stolze Hahn von Marxheim, darf weiter krähen! Besitzerin Silvia Stengel verkündete glücklich via Facebook, dass der seit drei Jahren schwelende Nachbarschaftsstreit nun endlich ein Ende gefunden habe. Das Urteil war bereits Anfang Dezember letzten Jahres ergangen, aber die Kläger hätten noch Widerspruch einlegen können. Jetzt ist die Frist abgelaufen, der Richterspruch rechtswirksam.

Die Geschichte ist schon etwas irre: Familie Stengel wohnt mitten in Marxheim und hält sich seit vielen Jahren ein paar Tiere, darunter Hühner und eben Hahn Flecko. Der kräht, wie Hähne es eben tun, und kein Mensch hatte etwas dagegen – bis ein älteres Ehepaar aus Bayern in die Nachbarschaft zog, sich von Flecko gestört fühlte und auf Ruhe in Stall und Garten klagte.

Vor zwei Jahren sagte das Gericht, dass die Kläger ihre Vorwürfe schon nachweisen müssten. Und das geht nur mit einem Gutachten, das ein Sachverständiger erstellen muss – was nicht ganz billig ist. In den Kosten und vielleicht auch in der Erkenntnis, dass eine unzumutbare Lärmbelästigung wohl kaum vorliege, mag der Grund zu finden sein, weshalb die Kläger nie einen Gutachter engagierten. Und so blieb dem Gericht keine andere Wahl: Die Klage wurde abgewiesen. Und: „Die Kläger haben die Kosten des Rechtssteit zu tragen.“

Familie Stengel happy. Der Stress, den ein Gerichtsverfahren macht, ist vergessen. Auch das Kreisblatt freut sich und schreibt heute: „Für Tochter Kiara, die den stolzen Hahn und zwei weitere weibliche Küken mit Hilfe einer Wärmeplatte in ihrem Zimmer ausgebrütet hatte, ist es ein tolles Geburtstagsgeschenk. Heute wird sie 14 Jahre alt.“

Silvia Stengel will sich nun verstärkt für etwas größere Ziele als Fleckos gelegentliches Krähen im kleinen Marxheim einsetzen: Sie rief übers Internet eine Online-Petion ins Leben. Der Gesetzgeber solle dafür sorgen, dass die üblichen Geräusche des Landlebens als kulturelles Erbe geschützt werden. „Ein Gesetz, das die Nutztierhaltung sowie alle anderen ortsüblichen Emissionen unter ,kulturellen Schutz‘ stellen würde, würde den Gerichten viel Zeit sparen. Zudem würde die Existenz von innerörtlichen, landwirtschaftlichen Kleinbetrieben gesichert und die private Nutztierhaltung gefördert werden, die vielerorts zum Glück noch die Ortskerne prägen“, schreibt Frau Stengel im Internet.

50.00 Stimmen braucht sie, knapp 12.000 hat sie bereits zusammen. Wer unterschreiben will: Zur Online-Petition geht’s hier.


Im Altpapier geblättert

CDU Hofheim: Laschet ist „auch kein Falscher“

Vor der Wahl des CDU-Vorsitzenden hatte das Kreisblatt ein paar lokale Politgrößen gefragt, nach der Wahl machte die Redaktion erneut eine Umfrage. Stadtverbandsvorsitzender Christian Vogt tendierte bislang zu Norbert Röttgen, aber die CDU habe ja ausgemacht, nach der Wahl gemeinsam nach vorn schauen zu wollen. Stefanie Soucek, Vorsitzende der Frauen-Union in Hofheim und im Kreis, wird mit Worten zitiert, die nicht gerade Begeisterung verraten: „Wir können mit Herrn Laschet leben.“ Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler, Fraktionschef Alexander Kurz und die Ortsvorsteherin der Kernstadt, Elli Wagner, waren für Merz: Laschet sei aber „auch kein Falscher“, wird Hegeler zitiert. Lediglich Axel Wintermeyer, CDU-Kreisvorsitzender aus Hofheim und Landesminister in Wiesbaden, der sich vor der Wahl nicht festlegen wollte, fand uneingeschränkt positive Worte: Laschet sei „eine richtige Entscheidung“, denn jetzt würden Leitungs- und auch Regierungserfahrung gebraucht. 

Feuerwehr Marxheim wird 120

Die Freiwillige Feuerwehr Marxheim wird 120 Jahre alt. Das Kreisblatt schaut zurück: Fleißig werden die Namen all der Männer aufgezählt, die seit 1901 Führungsaufgaben innehatten. Die Zeitung kündigt zudem ein weiteren Bericht an: „Blick auf Gegenwart und Zukunft“.

Den Krifteler werden Gratis-Berichte verkauft

Die Krifteler Leser sind an diesem Montag arm dran: Im 2,20 Euro teuren Kreisblatt finden sie nur zwei Berichte, die sie auch auf der Homepage und Facebookseite der Gemeinde lesen können – völlig kostenlos: Ehrenamtliche Wahlhelfer werden gesucht. Und: Rathaus vergibt Termine bald online.

Neues Buch über das alte Hofheim

In der Samstagsausgabe stellte das Kreisblatt groß das Buch vor, in dem sich die drei Hofheimer Dieter Bender, Bernd Seelbach und Peter Kolar an ihre Kindheit erinnern. Es erschien bereits vor sechs Wochen, die Autoren hatten damals mit einem Video dafür geworben (HK-Newsletter vom 6. Dezember). Wer das Buch noch nicht hat: „Dehaam, uff de Gass un in de Schul“ kann weiterhin für 14,60 Euro nach Vorbestellung in den Buchhandlungen am Alten Rathaus und Tolksdorf abgeholt werden.

Klage über Schlafmützigkeit im Rathaus

Ab und zu finden sich auch im Kreisblatt kritische Anmerkungen zur Hofem Schlofem-Stadtverwaltung. Am Samstag zum Beispiel: Vor vier Monaten hatte es einen Workshop in Diedenbergen zur Zukunft des ehemaligen Feuerwehrhauses gegeben. Eigentlich sollte dort das Stadtarchiv einziehen, das aber nach Bürgerprotesten im Neubau der Sparkasse/Bücherei seinen Platz finden wird. Bis heute liege kein Protokoll des Workshops vor, kritisiert laut Kreisblatt Michael Müller, der CDU-Fraktionschef im Ortsbeirat und und Vorsitzender des Vereinsrings ist. Unterstützung findet er in Stadtverordneten-Vorsteher Andreas Hegeler (CDU), der eine etwas schnellere Gangart der Verwaltung ebenfalls für notwendig hält: „In einem halben Jahr weiß ja keiner mehr, was wir dort gesagt haben.“ Hofheims CDU-Bürgermeister Christian Vogt hingegen, als Chef der Stadtverwaltung für deren Schlafmützigkeit verantwortlich, will keinen Grund zur Eile erkennen: Die Ideen, die Ende August genannt worden seien, müssten erst einmal auf ihre Umsetzungsmöglichkeit geprüft werden. 

Zuschuss vom Land für TV 1860

5740 Euro erhält der TV 1860 Hofheim aus dem Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert!“ des Landes Hessen. Von dem Geld soll ein Programm angeschafft werden, dass die bisher dezentrale Verwaltung der neun Abteilungen in dem 2300 Mitglieder zählenden Verein vereinheitlicht und damit vereinfacht. Das Fördergeld „erleichtert uns die dringend notwendige Transformation all unserer Geschäftsprozesse in die digitale Zukunft“, werden die Vorstandsvorsitzenden Dr. Peter Sander und Michael Schwerdtfeger im Kreisblatt zitiert. – Die Mitteilung des Landes ist hier zu lesen.


Künstler klagen über gekappte Wäscheleine

Mitglieder des Kulturkreises Wallauer Fachwerk hatten vor einiger Zeit eine Wäscheleine im Mini-Park an der Wilhelmstraße von Baum zu Baum gezogen und ein paar Bilder aufgehängt, wetterfest verschweißt in Plastikfolie. Sie sprachen von einem Kunstinstallation und nannten sie „Miteinander„. Später wurden auch Bilder von Kindern dazugehängt.

Vor einer Woche hat jemand die Wäscheleine gekappt, die Bilder lagen am Boden: Da war die Empörung unter den Kunstschaffenden sehr groß. Von „Vandalismus“ und „Zerstörung“ sprachen am Wochenende Kreisblatt (nur in der gedruckten Zeitung) und Frankfurter Rundschau in identischen Artikeln. „Der Täter oder die Täterin ist sehr gezielt vorgegangen“, zitieren beide Blätter die Aktion-Initiatorin Lara Mouvée. Wobei: Blinde Zerstörungswut sei es wohl nicht gewesen, schreiben die Zeitungen dann auch, denn die Arbeiten selbst seien schließlich nicht beschädigt worden.

Heute Nachmittag, eine Woche nach dem mutwilligen Zerstörungswerk bis heute Unbekannter, hat dann auch die Stadtverwaltung einen Empörungsbericht auf ihrer Webseite veröffentlicht. Und wieder wird Frau Mouvée zitiert: Sie hätte nie gedacht, „dass alle drei Schnüre mit jeweils nur einem Schnitt durchtrennt würden und jemand so die Arbeiten, die darin enthaltenen Gefühle und Gedanken und die Kunst einfach fallen lässt“.

Auf Facebook fragte letztens einer: Könnte nicht auch heftiger Wind dafür gesorgt haben, dass die Wäscheleine riss? Widerspruch gab’s keinen, es klang ja auch nicht völlig abwegig… 

Spielenachmittag per Zoom

Kriftels Gemeindeverwaltung macht schon heute darauf aufmerksam: Am Sonntag, den 31. Januar, geht es von 16 bis 17 Uhr mit den „Online-Spielenachmittagen“ weiter: Familienzentrum und Spiel-Punkt laden zum „3. Familien-Bingo“ per Zoom ein. Rechtzeitig anmelden per E-Mail an info@familienzentrum-kriftel.de – dann wird der Link zur Zoom-Sitzung zugemailt.

Diedenbergen: Fasse-Netz-Sitzung

Der Vorstand der Narrengilde Diedenbergen will seiner Fangemeinde wenigstens ein bisschen Fassenachts-Feeling bieten – und lädt zur 1. Fasse-Netz-Sitzung ein. Termin unbedingt vormerken: 2. Februar, 19.11 Uhr. Details folgen.

Geisenheimer Weg gesperrt

Der Geisenheimer Weg in Wallau ist in Höhe der Hausnummer 18 voraussichtlich bis 25. Januar vollgesperrt. Mehr hier.

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4 Kommentare

  1. Michael Hoffmann

    „Corona-Leugner“ ist ein Diffamierungsbegriff, der von Systemsteuerung und unkritischen Medien verwendet wird, um Menschen, welche die Corona-Politik der Regierung kritisch hinterfragen, verächtlich zu machen. Diese Wortwahl lässt bedauerlicherweise die ideologische Voreingenommenheit und Einseitigkeit des Schreiber*in erkennen, und kein Interesse an sachlicher Informationsweitergabe.
    Statt eine neutraler Berichterstattung wird hier „zwischen den Zeilen“ (wenn man bei einer Überschrift dies so nennen möchte) Propaganda, und Hetze (Wenn man die daraus resultierenden Kommentare in den Sozialen Netzwerken dann liest) gegen Andersdenkende betrieben.
    Ich bin neugierig, ist man sich dessen bewusst und möchte eine Spaltung der Menschen, oder resultiert so etwas aus Desinteresse, sich mit anderen Meinungen zu befassen und Bequemlichkeit des Schreiber*in?

    18. Januar 2021
    |Antworten
  2. M. Großmann

    Sehr geehrter Herr Ruhmöller,

    ich habe mir Ihren aktuellen Artikel (zur „Demo der Corona-Leugner) und anschließend auch Ihren Lebenslauf durchgelesen und muss mit großem Bedauern feststellen, dass Sie trotz einiger journalistischer Erfahrung nicht in der Lage sind, wenigstens einigermaßen objektiv die Eindrücke von der Versammlung am 18. Januar 2021 wiederzugeben.
    Insbesondere in Anbetracht der sich schnell und umfangend wandelnden Medienlandschaft, gäbe es nun die Möglichkeit für unabhängige Journalisten sich zu beweisen. Diese Option möchten Sie augenscheinlich nicht wahrnehmen und schließen sich einer, spätestens im Jahr 2020 üblich gewordenen, Verleumdungskampagne der Leitmedien an – sehr schade!
    Als Historikerin erkenne auch ich in Begriffen wie Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker, Maskenverweigerer, Gefährder, Impfgegner uvm. eine Vielzahl an bösartigen Bezeichnungen („Kampfbegriffe“9, die genutzt werden um Andersdenkende zu diffamieren und auf diese Weise letztlich eine Spaltung innerhalb der Gesellschaft herbeizuführen – und das mitten in einer Krise?
    Eine solche Form der Kommunikation ist einer Demokratie nicht würdig!
    Aus meiner historisch-philosophischen Perspektive ist mir dies völlig unverständlich, denn der Berufsethos des Journalismus wird auf diese Weise vernachlässigt (wenn nicht sogar ad absurdum geführt) und die Demokratie verliert mehr und mehr ihre vierte Säule – die freie Presse – es ist ein Trauerspiel!

    Ich möchte Ihnen ein wenig unter die Arme greifen und über die Werte und Ziele des gestrigen Versammlung berichten:

    Die Menschen, die sich jeden Montag um 19 Uhr in Hofheim am Untertor versammeln, sind nicht bloß gegen die staatlichen Maßnahmen – ganz im Gegenteil: Die Anwesenden sind für eine freie Gesellschaft und die Wiederherstellung der Grundrechte, welche in den Artikeln 1-19 (GG) festgelegt werden: Sie stehen dort für die Freiheit, für ein selbstbestimmtes Leben, für ein menschliches Miteinander, für den Schutz der Kinder und Senioren, für eine offene Diskussion und für die Erörterung einer wissenschaftliche Grundlage der staatlichen Maßnahmen. Jede Einschränkung dieser Grundrechte darf und kann nur in absoluten Ausnahmesituation erfolgen und niemals von langer Dauer sein.
    Wenn unsere Regierung (trotz de Opposition im Parlament sowie kritischer Stimmen aus allen Bereichen der Wissenschaft) diese Grundrechte dauerhaft einschränkt, ohne eine wissenschaftliche Basis (bspw. Studien für die Gültigkeit eines Lockdowns – die WHO bspw. spricht sich ganz klar dagegen aus) für ihre massiven Einschränkungen in die Grundrechte darzulegen, wenn ferner jegliche produktive (auf einen Konsens bedachte) Diskussion durch Anfeindungen (wie in ihrem Artikel) im Keim erstickt und mithilfe von Angst und Zwang eine ganze Bevölkerung in Panik versetzt wird, dann haben wir nicht nur ein Problem, sondern eine gravierende gesellschaftliche Notlage mit fatalen Konsequenzen.

    Ich bitte Sie hiermit inständig, in Zukunft einmal in sich zu gehen, bevor Sie solche Worte veröffentlichen, denn auf diese Weise machen sich sich (vorsätzlich?) mitverantwortlich für diese Notlage, welche jeden Tag enorme, sogenannte Kollateralschaden mit sich bringt. Dabei handelt es sich bspw. um leidende Kinder (die ihrer Kindheit beraubt werden), vereinsamte Senioren (die alleine sterben), eine kollabierende Volkswirtschaft mit massenhaft zerstörten Existenzen und steigender Arbeitslosigkeit, stagnierende Bildung und vor allem eine gesellschaftlichen Spaltung und Schieflage, deren soziale Folgen unermesslich sind – einige scheinen dabei geradezu ihre Menschlichkeit zu verlieren – lassen Sie uns bitte ALLES in unserer Macht Stehende tun, um uns diese zu bewahren.

    In diesem Sinne:
    Lassen Sie uns bitte offen und freundlich miteinander in den Diskurs gehen. Lassen Sie und einander zuhören und die Sorgen des Gegenübers wahrnehmen und respektieren. Lassen Sie uns gegenseitig Mut zusprechen und Lösungen finden, um aus dieser Krise letzten Endes einen Wandel hervorgehen zu lassen, der sogar noch unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte (freie und selbstbestimmte) Existenz auf diesem wundervollen Planeten Erde ermöglicht. Lassen Sie uns einander die Hände reichen (vorerst symbolisch;) und für eine friedliche Zukunft Sorge tragen, in der wir Menschen im Einklang mit der Natur unserer schöpferischen Bestimmung gerecht werden können.

    Und sollte Ihnen diese Visionen eine Nummer zu groß sein, bedenken Sie erst Recht Ihre Worte und halten Sie sich gegebenenfalls etwas zurück – lassen Sie den Menschen mit großen Idealen und Zielen zum Wohle der Gemeinschaft gewähren!

    Mit den besten Grüßen und Wünschen

    das Geburtstagskind von gestern

    19. Januar 2021
    |Antworten
  3. M. Großmann

    Nachtrag

    Meinen persönlichen Redebeitrag vom gestrigen Abend möchte ich nur allzu gerne der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen – es handelt sich dabei um ein Gedicht, welches ich im Zuge der kürzlich vergangenen Rauhnächte verfasst habe:

    Die Freiheit

    Wir finden die Freiheit im Wald
    sie thront auf den Gipfeln der Berge
    heult mit den Wölfen alsbald
    erstrahlt im Glanze der Sterne.

    Der menschliche Wille ist frei
    drum wohnt sie in unserem Herzen
    und wartet darin alle Zeit
    vertreibt jeden Kummer & Schmerzen.

    Ist sie dort einmal erkannt
    gewährt sie uns immer Geleit
    und droht von außen der Zwang
    bewahrt sie im Innern das Sein:

    Mit freien Gedanken & offenem Herzen
    wird der Mensch seinem Schöpfer
    GERECHT:

    Auf solche Weise wird Wirklichkeit werden
    in unserer Welt der Himmel auf Erden.

    Dieses Versprechen gab uns einst
    der große, göttliche Geist ♡

    19. Januar 2021
    |Antworten
  4. M.v.Ziethen

    Ich finde diesen Newsletter sehr informativ und die Art der „Schreibe“ gefällt mir gut! Ist es doch eine gängige Wortwahl und die Sprache von „Otto-Normalo“.
    Trotz meiner Dreivierteljahrhundert sind Begriffe wie „Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker, Maskenverweigerer, Gefährder und Impfgegner, etc.“ genau das, was sie aussagen, bezeichnen nämlich Leute, die -wie die Masern-Impfgegener“ – andere vernünftige Menschen von wesentlichen, wichtigen medizinischen Handlungen abhalten wollen!
    Ich wurde in meinem Leben schon so viel geimpft! Egal, ob´s seinerzeit die verpflichtende Pockenimpfung als Baby war, die „zuckersüße“ POLIO-Schluckimpfung gegen Kinderlähmung, Masern, Diphtherie, Tetanus, Hepatitis, Pneumakokken, Röteln, etc. – bis hin zuletzt gegen Herpes-Zoster oder Grippe, wie alle Jahre.
    Und nur weil ich geimpft wurde, bin ich auch so alt geworden!
    Und weder meine Bekannten noch ich stellen uns auf den Marktplatz, um DAFÜR zu demonstrieren. Denn ich denke, daß auch Leute ohne besondere med. Bildung wissen, wie wichtig Impfungen sind. So erwarte ich eben auch von denen, die sich nicht impfen lassen wollen, dies mit sich und ihrer Familie zu bereden. Aber nicht, sich öffentlich auf „Reklametour“ zu begeben, zu hetzen und andere zu diffamieren. Denn das zeigt, daß sie nicht wissen, was sie tun! Wenn sie sich selbst schädigen wollen, ist das deren Bier. Aber auf Corona bezogen schädigen sie ANDERE durch ihre Impfverweigerung und verbreiten somit das Virus. Nur DARUM gibt´s den Lock-Down“! Und das ist in meinen Augen schon vorsätzliche Körperverletzung, der Gemeinschaft gegenüber. Darum muß das auch gesagt werden. Und genau das macht der Newsletter.
    Das finde ich mehr als gut: den Finger auf die Wunde legen und das auch mit treffender Wortwahl zu benennen. Dann wird´s, wie man sieht, auch diskutiert…

    19. Januar 2021
    |Antworten

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