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Aufgedeckt! Deshalb verfällt das Hofheimer Altstadthaus „Hof Ehry“

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Er könnte eine Perle inmitten des Zentrums von Hofheim sein: Hof Ehry, der denkmalgeschützte Gebäudekomplex am Übergang vom Kellerei-Gebäude zur Altstadt. Das Grundstück ist 704 Quadratmeter groß: Zum Ensemble gehören ein ehemaliges Wohnhaus mit rund 230 Quadratmeter Nutzfläche auf drei Etagen, ein zweigeschossiger Nebentrakt (rund 122 Quadratmeter), eine Scheune (230 Quadratmeter) und ein Bau mit öffentlichen Toiletten.

Daraus müsste sich doch etwas machen lassen! Doch das Gebäude wirkt seit Jahren heruntergekommen, es verfällt immer mehr. Warum nur? 

„BfH für Kulturzentrum Ehry“: So titelte das Kreisblatt zu Beginn in dieser Woche. Die kleine Wählergemeinschaft „Bürger für Hofheim“ hatte ihr Wahlprogramm vorgestellt und darin unter anderem verkündet, sie wolle aus Hof Ehry ein Bildungs- und Kulturzentrum machen.

Wir wollten mehr darüber wissen, sind dem nachgegangen – und entdeckten Politversagen in einer ganz neuen Dimension. Hofem Schlofem – die inzwischen allbekannte Bezeichnung für die Arbeit der Stadtverwaltung ist offenbar geschmeichelt. Die Daten und Fakten, die wir im Fall „Hof Ehry“ entdeckten, lassen vermuten: Im Rathaus wird nicht nur geschludert und geschlampt. Im Hofheimer Rathaus werden die gewählten Bürgervertreter der Stadt offenbar nicht ernst genommen. Aufträge der Stadtverordneten werden einfach ignoriert und nicht abgearbeitet.

Oder wird das Parlament, diese Frage drängt sich geradezu auf, etwa bewusst sabotiert? Die Unterlagen, die wir im Fall „Hof Ehry“ gefunden haben, könnten das vermuten lassen!

Wir haben im Archiv der Stadtverwaltung jede Menge alter Akten durchstöbert und mit Kommunalpolitikern gesprochen. Leitschnur war diese Frage: Warum wird ein derart interessantes Gebäudeensemble nicht als Juwel der Stadtgesellschaft gewertschätzt, dementsprechend herausgeputzt und genutzt? Wer ist verantwortlich, dass diese ebenso große wie großartige Immobilie in herausragender städtebaulicher Lage derart lieblos behandelt wird, immer mehr verkommt und verfällt?

Die Spur führt ins Rathaus. In zahlreichen Dokumenten entdecken wir die Belege: Die Politik hat dem Magistrat bereits vor längerer Zeit den eindeutigen Auftrag gegeben, sich der Zukunft von Hof Ehry anzunehmen. Ein Plan sollte erarbeitet werden, was man mit dem Gebäudekomplex machen könne.

Aber die Verwaltung hat sich einfach nicht gekümmert.

Zur Wahrheit gehört auch: Die Politik – hier ist vor allem die „herrschende“ Groß-Koalition aus CDU, SPD, FDP und FWG zu nennen – hat gegen die Untätigkeit der Verwaltung nichts unternommen. Sie drückt vor dem Versagen des Magistrats beide Augen fest zu, seit Jahr und Tag schon. 

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Das Wohnhaus von Hof Ehry von der Burgstraße aus gesehen: Das Haus verfügt über einen Keller (70 Quadratmeter) und hat zwei Stockwerke sowie ein Dachgeschoss (Nutzfläche: 233 Quadratmeter).

Das sind die Fakten:

Um 1880 wurde das Wohnhaus errichtet, die Stadt kaufte es gut hundert Jahre später und eröffnete darin 1983 ein Haus der Jugend.

2018 musste die Jugendarbeit ins benachbarte Wasserschloss umziehen: Für Hof Ehry gab es brandschutztechnische Auflagen, deren Umsetzung enorme Kosten verschlungen hätte. Es gab damals erste Überlegungen, wie man das Objekt nutzen könne – als Beratungszentrum für kirchliche Wohlfahrtsverbände zum Beispiel –, die jedoch schnell wieder verworfen wurden: Das Haus hätte komplett durchsaniert werden müssen. Das erschien zu teuer.

Hof Ehry stand also erst einmal leer…

Im Juni 2018 stellten die Grünen im Ortsbeirat Kernstadt eine Anfrage (Aktenzeichen KERN2018/033): Sie wollten wissen, wie die Zukunft von Haus Ehry aussehe, ob eine Renovierung oder aber ein Verkauf geplant sei. Es antwortete der damalige Stadtrat Wulf Baltruschat in typischer Verwaltungsmanier: „Die Anfrage kann derzeit nicht beantwortet werden. Der Magistrat arbeitet derzeit an einer Vorlage, die in den Geschäftsgang nach der Sommerpause eingebracht werden soll.“

Kurzer Einschub: Baltruschat war damals noch Mitglied der SPD, ein Jahr später – Herbst 2019 – trat er entnervt aus der Partei aus: Als Grund gab er den schlechten Stil seiner „Parteifreunde“ an. Für die Wahl im März dieses Jahres findet sich sein Name auf der Kandidatenliste der CDU.

Zurück ins Jahr 2018: Schon zwei Monate nach der Sitzung des Ortsbeirats machte der Magistrat – im Rathaus „regierte“ damals noch Gisela Stang (SPD) – einen Vorschlag, der sehr vernünftig klang: Man solle einen Ideenwettbewerb zur Nutzung des Gebäudes durchführen.

Das Papier mit dem Aktenzeichen 2018/085 stammt vom 30. August 2018. Stang hat es unterzeichnet, und es zeugt von einer überraschend kreativen Phase der Verantwortlichen in der Stadtverwaltung:

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft HWB könnte im Wohnhaus von Hof Ehry vier bis fünf Wohnungen einrichten, die Scheune würde als öffentlicher Raum erhalten bleiben, Kosten: mindestens eine Million.

Alternativ könnte die HWB dort Büros für ein städtisches Innovationszentrum einrichten. Das würde rund 1,8 Millionen kosten.

Oder man könnte, dritter Vorschlag, das Objekt an einen privaten Investor langfristig verpachten: Der könne die Anlage sanieren und nutzen – beispielsweise als Hotel.

Einen Monat später, am 26. September 2018, tagte die Stadtverordnetenversammlung im Obergeschoss der Stadthalle. Das Protokoll berichtet, dass Dr. Barbara Grassel für die Linken noch einen Antrag stellte: Man könne doch das städtische Archiv in Haus Ehry unterbringen. Entsprechende Pläne gab es bereits 2016, waren aber zwischenzeitlich verworfen worden: Die historischen Erinnerungen der Stadt sollten laut Beschluss der Stadtverordneten in den Ortsteil Diedenbergen ausgelagert werden. Doch dagegen hagelte es laute Proteste aus der Bürgerschaft, woraufhin sich auch etliche Lokalpolitiker mit dem eigenen Beschluss nicht mehr so richtig glücklich zeigten (später beschlossen sie dann eine Archiv-Unterbringung im neuen Sparkassen/Bücherei-Neubau).

Dr. Grassels Antrag hatte damals keine Chance: Die große Koalition lehnte geschlossen ab.

In der selben Sitzung wurde dann auch über den Vorschlag des Magistrats abgestimmt, einen Ideenwettbewerb zur weiteren Nutzung von Haus Ehry durchzuführen: 36 von 40 stimmten dafür – also beschlossen!

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„Kulturhof Ehry“ steht am Scheunentor. Tatsächlich nutzt die Hofheimer Kulturwerkstatt laut Darstellung der Stadtverwaltung heute nur das Erdgeschoss des Haupthauses für ihre Vereinstätigkeit.
 

Ungefähr zur gleichen Zeit  – wir sind noch immer im Herbst 2018 – schloss die Stadt mit dem Verein Kulturwerkstatt einen Überlassungsvertrag ab. Workshops sollten auf Hof Ehry stattfinden, das Kreisblatt schrieb damals: „Unter anderem gibt es jetzt die Wolle-Werkstatt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, traditionelle Handwerkstechniken am Leben zu erhalten.“

Als Übergangslösung war das sicher hinnehmbar. Nach einer zukunftsweisenden Immobiliennutzung hörte sich das alledings noch nicht an.

Doch dann erarbeitete der Verein ein Nutzungskonzept und schickte es allen Fraktionen zu. Es ist jetzt April/Mai 2019: Erneut war es Dr. Barbara Grassel, die das Thema in die parlamentarische Arbeit einbrachte: Sie beantragte, die Aktiven der Kulturwerkstatt einzuladen, damit die ihr Konzept vorstellen könnten.

Die Stadtverordnetenversammlung tagte am 8. Mai 2019. Hier tat CDU-Mann Alexander Kurz, was man in der Mehrheitspartei gerne mit den Anträgen von kleinen Fraktionen macht: Er beantragte, den Grassel-Vorschlag erst einmal in den Haupt- und Finanzausschuss zu überweisen. Im Klartext: Das Thema sollte „auf die lange Bank geschoben“ werden. Kurz hängte noch einen Halbsatz hintendran, der in der Folge wichtig werden sollte: Der Ausschuss sollte sich mit dem Grassel-Antrag befassen, „sobald der 1. Ideenwettbewerb vorgestellt wurde“. 

Der Mehrheit war sich CDU-Mann Kurz natürlich sicher: 32 von 37 stimmten für seinen Vorschlag. 

Und es geschah: nichts. Gar nichts.

Natürlich nicht: Denn von einem Ideenwettbewerb, den das Parlament 2018 beschlossen hatte, war zu jener Zeit schon nichts mehr zu hören. Also musste man sich wegen des Kurz-Antrags auch nicht die Aktiven der Kulturwerkstatt anhören.

Die übermächtige Regierungskoalition mit ihren vielen Mandatsträgern kümmerte sich in der Folgezeit – und bis heute – nicht weiter darum, dass sie von der eigenen Stadtverwaltung so hingehalten wurde. Nur die kleine Linken-Fraktion blieb am Ball. Am 24. November 2019 hakte Dr. Grassel noch einmal nach: Was aus dem Ideenwettbewerb geworden sei, begehrte sie zu wissen. Und: „Ist die Ausschreibung zwischenzeitlich erfolgt?“

Die Fragen sind unter Aktenzeichen 2019/166 im Rathaus dokumentiert. Auf Anfrage erklärte die Linken-Politikerin jetzt: „Bis heute habe ich keine Antwort auf meine Fragen erhalten. Ich gehe davon aus, dass der Beschluss, einen Ideenwettbewerb durchzuführen, vom Magistrat nie umgesetzt wurde.“

Das wäre allerdings ein skandalöser Vorgang, käme das doch einer Missachtung des Parlaments durch die Stadtverwaltung gleich.

Hof Ehry
Auf diesem Schild an der Hauswand steht noch immer, dass Haus Ehry als Haus der Jugend genutzt wird.

Fassen wir kurz zusammen:

Im Jahr 2018 beschließt das Plenum der Stadtverordneten, einen Ideenwettbewerb zur Nutzung von Hof Ehry durchzuführen.

Im Jahr 2019 wird nachgefragt, was aus dem Ideenwettbewerb geworden sei. Keine Antwort!

Jetzt haben wir das Jahr 2021.

Am Donnerstagvormittag dieser Woche wollten wir von der Pressestelle des Rathauses wissen, was aus dem Ratsbeschluss von 2018 – Stichwort Ideenwettbewerb Hof Ehry – geworden sei. Wir baten um zeitnahe Antwort, möglichst am Nachmittag.

Am späten Nachmittag kam eine E-Mail: „Eine Beantwortung Ihrer Anfrage betr. Hof Ehry befindet sich noch in der Abstimmung und wird heute nicht mehr erfolgen.“

Am heutigen Freitag um kurz vor 13 Uhr teilte Iris Bernardelli von der Rathaus-Pressestelle mit: „Der Ideenwettbewerb ist in der Vorbereitung.“ Corona-bedingt sei der Start derzeit für das 2. Quartal 2021 geplant. 

Frau Bernardelli kann natürlich nur sagen, was man ihr in der Rathausführung zu sagen geheißt hat: Der Ideenwettbewerb sei also in Vorbereitung. Seit drei Jahren nun schon? 2018 wurde er beschlossen, 2019 wurde danach gefragt. Man hätte ihn längst vorbereiten können, zu einer Zeit, als noch kein Mensch das Wort Corona kannte.

Jetzt haben wir 2021!

Es ist wohl eindeutig: Ein Beschluss des Hofheimer Parlaments wurde vom Magistrat bis heute nicht umgesetzt. Und Haus Ehry verfällt. Zusehends.

Wie kann so etwas nur passieren? Unfähigkeit? Überforderung? Schlamperei? Oder gar vorsätzliche Missachtung der gewählten Bürgervertreter?

Hof Ehry, das wertvolle Gebäudeensemble in allerbester Lage von Hofheim, liegt seit Jahren weitgehend brach. Verkommt. Und verfällt

Und so erwächst mit jedem neuen Tag, an dem nichts passiert, aus der denkmalgeschützten Hofanlage ein warnendes Mahnmal: für das Versagen einer Stadtpolitik, die sich von der eigenen Stadtverwaltung vorführen lässt.


Corona-Verstöße: Kreis kassiert 90.000 Euro an Bußgeldern

Satte 90.000 Euro an Bußgeldern wurden im Main-Taunus-Kreis bisher wegen Verstöße gegen Corona-Vorschriften verhängt. Einzelheiten nennt eine Pressemitteilung des Hofheimer Landratsamtes:

Im November und Dezember trafen insgesamt 330 und in der ersten Januarhälfte weitere 140 Anzeigen beim Kreis ein.  In den meisten Fällen geht es um Verstöße von Privatpersonen gegen das Kontaktverbot im öffentlichen Raum, die mit jeweils 200 Euro geahndet werden. Vor allem seien das Jugendliche, die das Bußgeld teilweise in Raten über mehrere Monate abbezahlen, so Kreisbeigeordnete Madlen Overdick.

Fehlende oder unzureichende Hygienekonzepte, fehlende oder unvollständige Gästelisten schlügen mit jeweils bis zu 1000 Euro zu Buche. Wenn Gaststättenpersonal keine Maske trage, würden bis 200 Euro fällig. Bei mehrfachen Verstößen würden die Bußgelder erhöht. Das höchste bislang festgesetzte Bußgeld seien 2418 Euro gewesen. Die meisten Ertappten seien Overdick zufolge einsichtig. Nur 20-mal sei gegen einen Bußgeldbescheid Einspruch eingelegt worden. In diesen Fällen gehe der Fall dann ans Amtsgericht. Mehr hier.


Die neuesten Corona-Zahlen: 140 Tote

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Die Zahl der Infizierten in den einzelnen MTK-Kommunen

Jetzt gibt es bereits 140 Tote im Main-Taunus-Kreis: Ein 60-Jähriger aus Eschborn starb an der Covid-19 Infektion.

Bis zum 1. Januar wurden im Kreisgebiet noch 112 Corona-Tote registriert, bis zum 1. Dezember letzten Jahres waren es „nur“ 54. Wenn das Sterben so weitergeht, wird die Pandemie bis Ende dieses Monats 200 Menschenleben im MTK gefordert haben.

Der Inzidenzwert lag am heutigen Freitag bei 117, gegenüber dem Vortag ist er leicht gesunken (-4). Schwalbach dagegen erreichte den dritten Tag hintereinander einen Wert von über 200 und muss deshalb bis einschließlich 13. Februar neue Beschränkungen hinnehmen. Die werden früher aufgehoben, wenn die 7-Tage-Inzidenz in Schwalbach an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 200 sinkt.

Aus Hofheim wurden 10 weitere Infektionen gemeldet, der höchste Wert im Kreisgebiet. Damit sind in der Stadt bisher 796 Menschen an Corona erkrankt. In Kriftel liegt die Zahl der Infizierten inzwischen bei 245 (+2)

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Diese Grafik nennt den Inzidenzwert in den Kommunen des Main-Taunus-Kreises.

Landrat Cyriax: Ab sofort nächtliches Ausgangsverbot in Schwalbach

Deutschland über eine weitere Verschärfung des Lockdowns, der alle bisherigen an Härte übertreffen soll: Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, Homeoffice für fast alle und eine Ausgangssperre. MTK-Landrat Michael Cyriax schreibt in seinem Corona-Tagebuch auf Facebook, er könne nicht beurteilen, wie viel gefährlicher“ die Virusvarianten B.1.1.7 (Ursprungsort wohl GB) oder Y501.V2 (Ursprungsort wohl Südafrika) tatsächlich sind. Ihm liegen die bekannten statistischen Auswertungen vor; Auszüge aus seinem Tagebuch:

Aus den veröffentlichen Zahlen lässt sich eine leichte Entspannung in den Krankenhäusern und bei den Neuinfektionen ablesen. Zufriedenstellend ist das nach den ganzen und langen Einschränkungen aber nicht. Wie schon oft an dieser Stelle erwähnt, fürchte ich, dass wir in den Wintermonaten die erstrebenswerten niedrigen Inzidenzwerte nur erreichen werden, wenn wirklich alle zuhause bleiben. Das hat naturgemäß weitreichende Folgen für alle in sämtlichen Lebensbereichen. 

Wir sollten uns noch stärker auf den Schutz der besonders gefährdeten Personengruppen fokussieren. Zuversichtlich bin ich, dass die Bewohner von Alteneinrichtungen durch die Impfungen und die eingeleiteten Maßnahmen endlich besser geschützt werden. Für die mir heute per E-Mail vom Chef des Bundeskanzleramtes Helge Braun angebotene Unterstützung zur Durchführung von Corona-Tests in Altenheimen durch die Bundeswehr bin ich dankbar. Nach meiner Einschätzung werden wir darauf wohl nicht zurückgreifen (müssen). (…)

Die 7-Tage-Inzidenz in Schwalbach liegt heute erneut über der 7-Tage-Inzidenz von 200. In Abstimmung mit Bürgermeister Alexander Immisch werden wir wieder nächtliche Ausgangsbeschränkungen verfügen. Allerdings werden wir die Schwalbacherinnen und Schwalbacher nicht an die Corona-Leine legen; selbst wenn diese 15 km „weit“ reichen sollte.

Der ganze Tagebuch-Eintrag von Landrat Cyriax ist hier nachzulesen. Was die Verfügung für Schwalbach im Detail bedeutet, steht in einer Allgemeinverfügung des Landratsamtes.


Video-Tipps zum Wochenende

Jeden Tag “fahnden” wir im Internet nach neuen Videos aus Hofheim und Kriftel. Heute stellen wir vier vor. Wenn Sie für uns einen Tipp haben, schicken Sie einfach eine kurze E-Mail an mail@hk-newsletter.de

20210115 Video BfH

„Bürger für Hofheim“ präsentieren sich dynamisch

Die Mitglieder der Wählergemeinschaft „Bürger für Hofheim“ waren die ersten , die ihre Kandidaten für die März-Wahl mit einem eigenen Video im Internet vorstellten. Perfekt gemacht, schnelle – teilweise sehr unterhaltsame – Schnitte: Das etwas altbackene Image der letzten Jahre hat die Truppe um den neuen Spitzenkandidaten Wilhelm Schultze offenbar ganz schnell abschütteln können. Selbst die „alten Haudegen“ kommen richtig dynamisch rüber. 3:55 Minuten, die jeder investieren sollte, der sich für die Zukunft der Stadt Hofheim interessiert. Zum Video geht’s hier.

20210115 Video CDU Diedenbergen

Diedenbergener CDU-Kandidaten spielen Ball

Die Diedenbergener CDU ist ebenfalls mit einem Video an den Start gegangen, etwas betulicher als die BfH, aber immerhin auch hier mit einer originellen Idee. Die Kandidaten für den Ortsbeirat stellen sich nacheinander vor, indem sie sich einen Ball zuwerfen: „Wir verstehen uns als Team, wie im Fußballsport“, erklärt der Ortsvorsitzende Andreas Hegeler. 6:44 Minuten dauert’s bis zum Abspann: Pflicht-Film zumindest für alle Diedenbergener.

20210115 Video Familienzentrum

Kinder basteln einen Schneemann

Sollten Sie kleine Kinder haben und fürs Wochenende noch kein festes Programm: Dann schauen Sie sich doch mal ein Filmchen des Familienzentrums Kriftel an: Schneemann basteln heißt es. Und geht offenbar ganz einfach. Sieht wenigstens danach aus. Einmal mal ausprobieren, Ihren Kleinen gefällt’s bestimmt!

20210115 Video Buergermeister

Bürgermeister kündigt digitalen Neujahrsempfang an

Das Freitagsvideo von Bürgermeister Christian Vogt entspricht der aktuellen Geschäftigkeit des Stadtlebens: sehr ruhig, nahezu fad. Er erinnert an den Neujahrsempfang des letzten Jahres in der Stadthalle und kündigt an, einen digitalen „Neujahrsempfang“ Ende Januar senden zu wollen. Ansonsten nur zwei Meldungen, die bereits bekannt sind: Das Rathaus bietet demnächst digitalen Bürgerservice an. Und die Stadt kassiert nur Kita-Gebühren, wenn Kinder das Angebot nutzen (das Land erstattet den Kommunen einen Großteil der entfallenen Einnahmen). Das Video ist auf der Facebookseite der Stadt zu sehen.


Kurz vor der Wahl: CDU-Podcast startet wieder

Im Frühjahr hatte er angefangen, nach acht Folgen aber wieder aufgegeben. Jetzt, wenige Wochen vor den Kommunalwahlen im März, hat Alexander Kurz seinen Podcast wieder aktiviert, den er „Hofheim aktuell“ benannte und der eigentlich „Hofheim CDU“ heißen müsste: Kurz ist Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, und er lässt in seinem Podcast wohl nur seine CDU-Freunde zu Wort kommen. Die neue Runde startet mit Axel Wintermeyer, dem CDU-Vorsitzenden im Main-Taunus-Kreis. Der will vom Holperstart der Impfaktion wenig wissen. Auch kein Wort davon, dass die Landesregierung mit einer eigenwilligen Entscheidung für das Chaos mitverantwortlich ist – wie der Hessische Rundfunk herausgefunden hat. Jeder, er geimpft werden wolle, werde geimpft, versichert der Landesminister. Alle über 80-Jährigen würden „bis Ende Februar/Anfang März geimpft“, und das sei ja wohl „eine tolle logistische Leistung„, lobt Wintermeyer.

Lorsbach: Online-Petition im Netz

Der Protest der Lorsbacher gegen eine Vollsperrung der Straße von und nach Hofheim nimmt zu: CDU-Ortsvorsteher Dieter Kugelmann startete eine Unterschriftenaktion, die Linken versuchen Druck auf den Magistrat zu machen – jetzt hat der Internet-Experte Christoph Huppert (im Auftrag von Dieter Kugelmann) eine Online-Petition gestartet. Mehr als 150 haben schon mitgemacht. Einfach mal reinklicken (und vielleicht auch unterschreiben): hier.

Tierklinik sucht fleißige Helfer

Die Tierklinik Hofheim sucht Mitarbeiter, ärztliches Können wird wohl nicht verlangt: „Ihre Aufgabe ist die Unterstützung unserer Tierärzt/innen und der Tiermedizinischen Fachangestellten in allen Abteilungen der Klinik. Sie helfen bei medizinischen und tierpflegerischen Verrichtungen aller Art und sind mitverantwortlich z.B. für das Festhalten von Hunden und Katzen, das Ausführen stationärer Tiere sowie die Durchführung von Hygienemaßnahmen in den Behandlungsräumen und auf der Station.“ Wer Interesse hat: Hier mehr.

Kriftel braucht noch Wahlhelfer

Wie die Stadt Hofheim sucht auch die Gemeinde Kriftel noch Freiwillige, die bei der Wahl am 14. März mithelfen. Um 7.30 Uhr beginnt die erste Schicht, gegen 13 Uhr die zweite. Ab 18 Uhr, wenn die Wahllokale schließen, müssen alle Wahlhelfer anwesend sein: Dann werden die Stimmen ausgezählt. Als Entschädigung wird ein „Erfrischungsgeld“ in Höhe von 35 Euro gezahlt. Wer Interesse hat: Bitte im Wahlamt bei Sven Sander melden (Tel. 06192 400 454; E-Mail: sven.sander@kriftel.de oder gemeindeverwaltung@kriftel.de). Name, Adresse und Telefonnummer angeben! Mehr hier.

Auto zerkratzt – Zeugen gesucht

Auf der Facebookseite „Krifteler helfen Krifteler“ bittet Gudrun Behnke-Brum um Hilfe: In der Nacht oder am späten Abend am Donnerstag sei ein Mercedes A 150 vor der Garage Rossertstraße 112 in Kriftel durch tiefe Kratzer mutwillig beschädigt worden. „Vielleicht hat jemand etwas beobachtet?“ Dann bitte melden – hier.

Dieb nutzte Hilfsbereitschaft aus

Die Hilfsbereitschaft eines 65-jährigen Hofheimers hat ein Krimineller ausgenutzt: Der Täter sprach sein Opfer kurz nach 18 oberhalb des Busbahnhofes auf der Brücke der Rheingaustraße an und bat um Wechselgeld. Als der Mann sein Portemonnaie hervorholte, riss es ihm der Täter aus der Hand. Neben rund 100 Euro Bargeld erbeutete der Dieb auch Bankkarten.


Im Altpapier geblättert

Küchen Keie sucht Nachmieter – für 870 Quadratmeter

Wie das Kreisblatt, veröffentlicht nun auch die Hofheimer Zeitung eine Sammel-Geschichte über das Geschäftsleben in der Altstadt. Die Kollegen wissen, was Markus Buch dem Kreisblatt nicht verraten hatte: dass in seinem kleinem Laden an der Hauptstraße künftig Donuts angeboten werden (siehe unten). Neben vielen altbekannten Infos, die allesamt bereits im Hofheim/Kriftel-Newsletter zu lesen waren, ist zu erfahren, dass sich Küchen Keie in Diedenbergen halbiert hat: Die Ladenfläche wurde von 1500 auf 700 Quadratmeter verkleinert. Laut Geschäftsführer Oliver Kost entdecken die Kunden die weniger als vorher.

Nicht im Zeitungsartikel zu lesen: Die freigewordene Keie-Ladenfläche – insgesamt 870 Quadratmeter – wird derzeit im Internet zur Miete angeboten. Preis: 9,50 Euro pro Quadratmeter. Zuzüglich 2 Euro Nebenkosten. Mehr hier.

Bauern in Wallau kämpfen um ihr Land

Das Kreisblatt erklärt seinen Bericht „Bauern kämpfen um ihr Land“ zur zentralen Geschichte für ganz Hofheim: Wie bekannt, soll mit einer etwa vier Kilometer langen Wallauer Spange eine direkte Verbindung zwischen dem Wiesbadener und dem Frankfurter Ast der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main entstehen. Für Parkplätze und Busbahnhof wird Land genutzt, wertvolle Ackerflächen , was den betroffenen Landwirten naturgemäß nicht gefällt Im Ortsbeirat legten sie einen Alternativplan vor. Der Erste Beigeordnete Wolfgang Exner (CDU) ließ laut Zeitung bereits durchblicken, dass der Stadt an einer Einigung gelegen ist, dass dies aber auch seine Grenzen habe. „Am Ende kann es auch Entscheidungen geben, die manchem wehtun.“

66 neue Wohnungen – fast alle weg

Für seine Leser in Kriftel hat sich das Kreisblatt das Bauprojekt „Wohnen am Obstmarkt“ angeschaut: Auf dem Gelände der ehemaligen ROWG werden 66 Wohnungen gebaut. Die Kelkheimer Projektgesellschaft Horn hatte sich das Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof gesichert, laut Geschäftsführer Patrick März sind 90 Prozent der Wohnungen bereits verkauft. Und er will gerne mehr machen: „Kriftel hat viel Potenzial“, sagt er, „daher wäre es für uns toll, wenn wir erneut gestalterisch mitwirken dürften“.

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Donut-Laden eröffnet in Hofheims Hauptstraße

Jetzt ist es raus: Nalan Tüm, die im Ladencenter Buch das „Fitnesscoach for women“ betreibt, wird Mitte Februar ein Donut-Geschäft eröffnen – in dem kleinen Laden an der Hauptstrasse, wo bislang die Boutique Corinna Knoll war. „Sugar Mum“ soll der Laden heißen, die 38-Jährige will ihn neben dem Fitnesscenter in Eigenregie betreiben, auf Dauer soll aber ein Konditor helfen. Öffnungszeiten: von 12 bis 19 Uhr. 


Letzte Meldung:

Wenn der Schneemann Lächeln schenkt

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„So lieben wir den Schnee“ schreiben die Main-Taunus-Kliniken auf ihrer Facebookseite und zeigen einen ausgewachsenen Schneemann vor ihrem Gebäude. „Dank eines Patienten unserer Geriatrie kriegt man bei einem Spaziergang ums Hauptgebäude direkt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.“ Dazu die Info: In der neuen Geriatrie kümmern sich die Mitarbeiter ausschließlich um ältere Menschen. „Weil diese spezielle Unterstützung brauchen, um wieder selbständig durch den Alltag zu kommen. Dafür wurde unsere Geriatrie als Alterstraumazentrum zertifiziert.“

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3 Kommentare

  1. Ralf Weber

    Hallo, der Zustand von Hof Ehry ist tatsächlich ein Jammer, da muss man Ihnen Recht geben. Es hat mehrere Gründe, die zwei wichtigsten sind einerseits, dass die Stadtpolitik stets den falschen Ansatz hatte, man suchte nach einem überzeugenden Verwendungszweck, den man auch politisch verkaufen könnte. Das führt aber zwangsläufig dazu, dass ein Gebäude auf einen bestimmten Verwendungszweck umgestrickt werden muss bzw. soll und das geht nie ohne stets teure Eingriffe in Bausubstanz, Statik und Gebäudekonzept. Hier konnte man bereits vor Jahren beobachten, welch unglaubliche Kosten entstanden sind bei der Herrichtung des Kellereigebäudes für die jetzige Nutzung!
    Der zweite Punkt ist natürlich, dass ein Umbau bzw. eine Herrichtung eines öffentlichen Gebäudes für einen bestimmten öffentlichen Zweck immer dazu führen wird, dass die neuesten und teils völlig überzogenen Vorschriften für öffentlich zugängliche Gebäude, insbesondere Brandschutz umgesetzt werden müssen. Und so kommen da Zahlen zustande, die es einem gruseln lässt, nämlich dass der Umbau für eine bestimmte öffentliche Nutzung mit über 2 Mio. Euro veranschlagt wurde. Und da hat dann die Stadt richtigerweise die Notbrense gezogen und das nicht weiter verfolgt.
    Na klar ist der Ehry Hof ein wichtiges Gebäude mitten in der Altstadt und er muss auf jeden Fall erhalten bleiben und in seiner äußeren Anmutung möglichst unverändert bleiben. Es wäre halt eine kluge Einsicht, einfach von dem Weg abzugehen, dass hier unbedingt eine öffentliche Nutzung stattfinden muss.
    Ich denke eher in die Richtung, dass das Objekt -natürlich mit entsprechenden grundbuchlich gesicherten Auflagen – privatisiert werden sollte. Neuer Eigentümer könnte ein Privatmann sein, der dort fünf Wohnungen errichtet und die Erlaubnis erhält, die Scheune gewerblich zu nutzen, z.B. für Gastronomie, das Ganze natürlich in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde. Und möglichst mit der Auflage, bei der Vermietung bestimmte Miet-Obergrenzen nicht überschreiten zu dürfen. Da muss natürlich dann auch dann der Kaufpreis passen.
    Oder die Stadt vergibt es auf Erbpacht. Alles, was die Stadt selber macht bzw. baut, wird die Stadt bzw. uns alle viel Geld kosten. Bei einer Reprivatisierung so wie von mir beschrieben, wird auf mittlere Sicht der nächsten 30 Jahre die Gebäudesubstanz zukunftsfit gemacht und das Objekt wird einem vernünftigen sozialen Zweck zugeführt, nämlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
    Mit freundlichen Grüßen Ralf Weber

    16. Januar 2021
    |Antworten
  2. Irmgard

    Hallo Hr. Ruhmöller,
    ich lese seit einer Woche Ihren Newsletter und muss sagen, der ist wirklich toll! Vielen Dank dafür. Das hat Hofheim eindeutig gefehlt und ist soooo wichtig und wertvoll.
    Ich habe keine Lust, auf meine alten Tage einen Facebook-Account zu eröffnen um informiert zu bleiben, und dass das Höchster Kreisblatt noch viiiiiiel Luft nach oben hat, haben Sie ja bereits geschrieben.
    Also: nochmals vielen Dank und weiter so.
    Ich bin auch bereit dafür zu zahlen (wenn das mal zur Sprache kommen sollte….)
    Herzliche Grüße aus Hofheim
    Irmgard Königsfeld

    16. Januar 2021
    |Antworten
  3. Gudrun Kossalitz

    Sehr geehrter Herr Weber, Sie haben völlig recht, ich finde Ihren Vorschlag gut. Vielleicht gibt es auch noch weitere Möglichkeiten für Hof Ehry, darüber kann und sollte man dann diskutieren. Wenn ich aber den Autor der Geschichte richtig verstehe, ist sein Thema nicht die Frage nach einem konkreten Verwendungszweck, sondern dass die Politik nichts in diese Richtung unternommen hat. Die Stadtverordneten haben schon vor drei Jahren einen Ideenwettbewerb beschlossen, der vom Magistrat nicht umgesetzt wurde! Sollte der Bericht wirklich wahr sein, woran ich keinen Zweifel habe, halte ich das für einen Skandal. Die Stadtverordnetenversammlung ist schließlich kein Kasperletheater! Hof Ehry verfällt immer mehr, der Schaden trifft am Ende die ganze Stadt. G. Kossalitz

    16. Januar 2021
    |Antworten

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