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Wohnungen an der Hattersheimer, Gewerbegebiet in Diedenbergen: Alles genehmigt!

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Die einen sind happy, die anderen zutiefst enttäuscht. Hofheims Stadtparlament hat in einer gut dreistündigen Sondersitzung am Dienstagabend die Weichen gestellt: Auf dem Betriebsgelände von Polar Mohr sollen Hunderte Wohnungen gebaut werden, und in Diedenbergen soll ein riesiges Gewerbegebiet entstehen, sehr wahrscheinlich mit Mega-Möbelhaus. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, mit den Planungen zu beginnen. Vor allem die Entscheidung zum Gewerbegebiet war stark umstritten und kam am Ende nur zustande, weil sich ein junger Stadtverordneter gegen seine eigene Fraktion stellte.

Bürgermeister Christian Vogt hatte bereits Mitte Februar beide Entscheidungen „durchprügeln“ wollen. Als die Mehrheit im Stadtparlament angesichts fehlender Informationen eine Vertagung beschloss, warf der Rathauschef den Stadtverordneten vor, sie würden den Konsens in der Stadt zerstören (hier nachzulesen).

Diesmal hielt sich der CDU-Mann zurück. Allerdings unternahm er auch nichts, um den tiefen Riss in der Bürgerschaft zu kitten, den er selbst mit seinem unverständlichen Drängen auf schnelle Entscheidungen bei gleichzeitigem Fehlen wichtiger Informationen verursacht hat und der inzwischen mitten durch diese Stadt führt.

Polar Mohr, knapp einer Pleite entronnen, hatte zum Jahreswechsel sein Betriebsgelände an der Hattersheimer Straße verkauft: Der Kelkheimer Projektentwickler Horn will auf dem knapp 50.000 Quadratmeter großen Grundstück mehrere hundert Wohnungen bauen, dazu ein paar Geschäfte, vielleicht auch eine Kita, vielleicht auch ein Hotel – die Details sind offen, auf jeden Fall muss auch noch Platz bleiben für Verbindungswege nach Marxheim.

Das von Investoren aufgekaufte Restunternehmen – genannt Polar Cutting Technologies GmbH – sollte mit seinen derzeit rund 300 Mitarbeitern in der Stadt bleiben. Deshalb, so lautet das Mantra des Bürgermeisters, müsse in Diedenbergen ein Gewerbegebiet entstehen: Dort hat der Berliner Milliardär Kurt Krieger rund 100.000 Quadratmeter Flächen eingesammelt. Auf einem Drittel der Fläche will er ein riesiges Höffner-Möbelhaus bauen, auf der Restfläche könnten andere Gewerbebetriebe angesiedelt werden – zum Beispiel auch Polar Mohr (braucht rund 20.000 Quadratmeter).

Der Haken bei diesem Plan: Keiner kann sagen, ob Polar Mohr überlebensfähig ist – und wenn ja: ob das Unternehmen nach Diedenbergen umziehen will. Die neuen Eigentümer wie auch die Geschäftsführung haben sich bisher nicht dazu geäußert. Und selbst wenn Polar Mohr in Hofheim bleiben will: Das heutige Betriebsgelände muss in drei Jahren geräumt sein, spätestens in fünf Jahren. Es sei völlig unmöglich, sagen unisono alle Experten, dass ein neues Gewerbegebiet auf grüner Wiese in derart kurzer Zeit durch alle Instanzen genehmigt werde.

Vogt verlangt starkes Signal – und unterschlägt Fakten

Das hielt Bürgermeister Christian Vogt nicht davon ab, in der Sondersitzung beide Projekte miteinander zu verweben. Man habe die „einmaligen Chance zur Stadtgestaltung und Wirtschaftsförderung“. Auch sehe er die Stadt gegenüber Polar Mohr in der Pflicht: Das Unternehmen sei über Jahre hinweg wichtigster Arbeitgeber und größter Steuerzahler in Hofheim gewesen. Nun müsse man etwas zurückgeben und das Unternehmen unterstützen:

Es gehe um 300 Arbeitsplätze, sagte Vogt wiederholt. „Wenn Sie mir heute sagen, dass wir das Gewerbegebiet nicht wollen, dann müssen Sie die Verantwortung übernehmen, dass hunderte Arbeitsplätze verloren gehen.“ Er verlangte ein starkes Signal, um das Beste für die Stadt verhandeln zu können. 

Vogt unterschlug dabei wichtige Fakten: Polar Mohr müsste aus Grundstücksverkäufen an der Hattersheimer Straße und an der Homburger Straße einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kassiert haben. Wo ist das ganze Geld? Haben es sich, wie kolportiert wird, die bisherigen Eigentümer in die Tasche gesteckt? Wurde die Millionen also gar nicht zur Rettung der Arbeitsplätze verwendet?

Diese Fragen wurde bis heute nicht beantwortet. Stattdessen will die Stadt 100.000 Quadratmeter Natur versiegeln und ein Mega-Kaufhaus genehmigen:

Geht es wirklich um die Rettung der Arbeitsplätze bei Polar Mohr?

Wohnungen an Hattersheimer Straße schnell abgesegnet 

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In drei, spätestens in fünf Jahren soll Polar Mohr an der Hattersheimer Straße Geschichte sein.

Die Abstimmung in der Sondersitzung erfolgte in zwei „Paketen“: Wohnbebauung an der Hattersheimer Straße – da herrschte weitgehend Konsens. Die SPD hatte einen 9-Punkte-Antrag vorbereitet, der bis auf geringfügige Änderungen angenommen wurde: Ein Bebauungsplan mit dem Schwerpunkt Wohnen/Mischgebiet soll aufgestellt werden. Die Stadtverordneten sollen festsetzen, wie viele bezahlbare Wohnungen entstehen müssen. Maßnahmen zum Schutz des Klimas sollen verbindlich festgelegt werden. Investor Horn soll den Stadtverordneten seine Pläne – falls er bereits welche hat – zeitnah vorstellen.

Und wenn alles beschlossen ist, also erst ganz am Ende!, soll das Konzept – nein, nicht mit den Bürgern diskutiert, sondern den Bürgern „vorgestellt“ werden. 

Die zwei Linken im Parlament versuchten dagegen zu halten: Barbara Grassel und Bernd Hausmann verlangten eine breite Bürgerbeteiligung, so dass sich alle Bürger unmittelbar einbringen können. Das wurde mehrheitlich abgelehnt.

Grünen-Chef: Gewerbegebiet ist Gefälligkeitsplanung

Gewerbegebiet
So stellt sich Hofheims Stadtverwaltung das Gewerbegebiet in Diedenbergen vor: im Zentrum ein riesiges Möbelhaus (blaue Fläche), ringsum weitere Gewerbebetriebe. Gemacht wird das alles, damit Polar Mohr hierher zieht. Doch ob das Unternehmen überhaupt will? Das ist völlig offen.

Zweites Thema: Gewerbegebiet Diedenbergen. FWG-Mann André Seuberth, wohnhaft in Diedenbergen, konstatierte, die Stadtgesellschaft sei entzweit wie lange nicht mehr. Schlussfolgerungen, gar Konsequenzen nannte er keine. Wie auch? Er stimmte später fürs Gewerbegebiet.

Barbara Grassel erinnerte an einen Beschluss der Stadtverordneten aus dem Jahre 2007: Bereits damals wollte Krieger sein gewaltiges Möbelhaus errichten, das aber wurde einstimmig abgelehnt. „Was hat sich seither verändert?“ fragte sie, es war wohl eher rhetorisch

Die beste Rede des Abends hielt Grünen-Fraktionschef Daniel Philipp. Nachdenklich, sachkundig, kritisch. Was sei das für eine Stadtentwicklung, fragte er, wenn ein Gewerbegebiet gerade da ausgewiesen wird, wo sich eine Person entsprechende Flächen besorgt hat? Wozu gebe es einen Regionalen Flächennutzungsplan, in dem für Hofheim noch mehrere Gewerbegebiete zu finden sind, von denen es plötzlich heiße, sie seien nicht zu nutzen: „Haben damals Leute entschieden, die keine Ahnung hatten?“

Hofheim habe die Entwicklung neuer Gewerbegebiete lange Zeit verschlafen, so der Grünen-Chef. Jetzt aber einen Schnellschuss zu machen, wertvolle Naturflächen zu versiegeln und Arbeitsplätze für hunderte Mitarbeiter ohne Anbindung an Bus und Bahn schaffen zu wollen: Das sei alles andere als nachhaltige Planung.

„Polar Mohr ist im Augenblick eine große Blackbox“, so Philipp. Keiner könne sagen, ob das Unternehmen hier bleibe oder nicht doch weiterverkauft werde. Es gebe einfach zu viele offene Fragen: „Wir wissen nur, dass ein Investor eine wertvolle Ackerfläche gekauft hat, die er jetzt teuer veredeln will. Das ist Gefälligkeitsplanung.“

Überraschend klare Töne von Hofheims Ober-Grünen. Starker Auftritt!

SPD-Vorschlag: Halbes Gewerbegebiet sollte reichen

Aaron Kowacs, der gerade mal 25 Jahre alte Parteichef der Hofheimer SPD, versuchte sich „an einer vermittelnden Lösung“. Er hatte einen 9-Punkte-Plan mitgebracht: Der Magistrat solle andere Gewerbeflächen im Stadtgebiet überprüfen, ob sie für Polar Mohr geeignet sein könnten, ansonsten die Planung in Diedenbergen vorantreiben, ein Verkehrsgutachten für Diedenbergen nerstellen, Kurt Krieger in den städtischen Bau- und Planungsausschuss einladen…

Als Knackpunkt hatte Kowacs ausgemacht: Die notwendige Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans werde eine äußerst langwierige Sache. In Bad Vilbel ziehe sich ein vergleichbares Verfahren seit 15 Jahren hin. Für Polar Mohr werde es deshalb keine Planungssicherheit geben – außer, man bekomme eine Änderung des Flächennutzungsplans schneller genehmigt. Deshalb sein Vorschlag: Das Gewerbegebiet solle nicht zehn, sondern „nur“ fünf Hektar groß werden. Dann würde das behördliche Verfahren vielleicht schneller gehen.


IHH: Gewerbegebiet ist investorengetrieben

Gewerbeverein IHH 202303
Die neue Homepage des Hofheimer Gewerbevereins.

Der Hofheimer Gewerbeverein IHH hat umgehend auf die Beschlüsse des Stadtparlaments reagiert. Auf der neu gestalteten Vereins-Webseite schreibt IHH-Vorsitzender Markus Buch:

Mit der Schaffung eines Wohngebiets auf dem Firmengelände von Polar Mohr sei man einverstanden. Allerdings sei im Beschluss die Forderung „versteckt“, an der Gemeindegrenze zu Kriftel weiteren Einzelhandel anzusiedeln. Das halte man  „nach wie für falsch“, und man werde gegebenenfalls dagegen vorgehen.

Das Gewerbegebiet in Diedenbergen wird wesentlich kritischer gesehen. Arbeitsplätze von Polar Mohr könnten dort nicht gerettet werden: Das Unternehmen müsse sein Firmengelände bis Ende 2025 räumen, aber bis dahin werde das Gewerbegebiet nicht genehmigt sein. Das Projekt diene damit „vor allem der Ansiedlung von großflächigem Möbeleinzelhandel“, es sei „ein rein investorengetriebenes Projekt“. Zur Rettung der Polar-Arbeitsplätze sei eine Alternative weder erörtert noch beschlossen worden.

Man werde zunächst abwarten, wie die zuständigen regionalen Parlamente vorgehen, schreibt Buch. Im späteren Verfahren werde man dann fachliche Stellungnahmen abgeben und diese innerhalb von Verbänden und Trägern öffentlicher Belange abstimmen.


Frank Härder von der CDU – er ist Architekt und deshalb immer für neue Baugebiete – winkte umgehend ab: Fünf Hektar würden nicht schneller genehmigt, behauptete er, im Gegenteil. Auch sei die notwendige Infrastruktur nur umsetzbar, wenn eine bestimmte Größe entstehe. Deshalb: Die CDU bleibe bei der „vollen Forderung“, also zehn Hektar. Zusammenstreichen könne man immer noch. 

BfH-Chef fällt Fraktionskollegin in den Rücken

Tanja Lindenthal von den „Bürgern für Hofheim“ (BfH) wies ebenfalls darauf hin, dass man mit der Planung des Gewerbegebiets die Arbeitsplätze gar nicht rette: Polar Mohr werde schließlich viel früher das Feld räumen müssen. Es gebe jedoch eine Lösung: An der Reifenberger Straße im Norden Hofheims sei bereits ein Gewerbegebiet ausgewiesen, auf dem das Unternehmen ausreichend Platz finde. Warum das nicht geeignet sein soll, verstehe sie nicht: „Das geht uns alles viel zu schnell.“

Uns“ geht das alles zu schnell? Das war nicht ganz korrekt: Lindenthals noch junger Fraktionsvorsitzende Wilhelm Schultze, 28 Jahre alt, vertritt eine gänzlich andere Meinung als seine Fraktionskollegin. Sein Abstimmungsverhalten machte deutlich, wofür er steht: Gewerbegebiet jetzt! So groß wie’s geht! Und so schnell wie möglich! 

Damit fiel er Lindenthal in den Rücken. Als Begründung dürfte ihm dienen: Bei den „Bürgern für Hofheim“ gibt’s keinen Fraktionszwang. Jeder darf abstimmen, wie es ihm gefällt. 

Hier allerdings zeigt sich die Schwäche einer vielleicht gut gemeinten Idee: Lindenthal ist Mitbegründerin und Co-Vorsitzende der Hofheimer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Sie macht sich für die Erhaltung der Natur stark. Wenn sie als „Fachfrau“ sagt, ihr würden Informationen für eine Zustimmung fehlen, und ihr Fraktionschef setzt sich darüber hinweg, dann fügt er der Glaubwürdigkeit seiner Wählergemeinschaft schweren Schaden zu.

Am Ende bestimmte das Verhalten von Wilhelm Schultze das Ergebnis der Abstimmung: Er schlug sich auf die Seite von CDU/FDP/FWG. Damit hatte die Opposition keine Mehrheit mehr, der Fünf-Hektar-Vorschlag war vom Tisch – und Hofheims Stadtparlament entschied:

Die Planung wird jetzt vorangetrieben: Das Gewerbegebiet in Diedenbergen soll kommen – in kompletter Größe, 100.000 Quadratmeter groß.

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9 Kommentare

    • Thomas Ruhmöller

      Das Möbelhaus wird im SPD-Antrag nicht explizit erwähnt, das ist richtig. Aber warum sollte das notwendig sein? Es ändert nichts daran:

      Der Magistrat soll „einen Antrag zur Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans (RegFNP 2010) beim Regionalverband Frankfurt RheinMain zur flächenhaften Darstellung von Bauflächen für die genannte Nutzung gewerbliche Bauflächen sowie für die geplante Verbindungsstraße“ stellen, heißt es wörtlich im Beschluss.

      Das Möbelhaus wird nicht erwähnt, aber auch nicht ausdrücklich ausgeschlossen.

      Weiter wurde mehrheitlich beschlossen, dass Vertreter der Krieger Grundstücksgesellschaft in den Ausschuss für Planung, Bauen, Umwelt und Verkehr eingeladen werden sollen. Sie sollen ihre Ideen für den Gewerbepark vorstellen.

      Krieger ist der Mann, dem die Grundstücksflächen gehören. Er hat über Jahre hinweg 100.000 qm Land gekauft – mit dem erklärten Ziel, dort eines seiner Möbelhäuser errichten zu wollen. Er wird für die Realisierung des Gewerbegebietes teuer bezahlen müssen: Warum sollte er das machen, wenn er sein Möbelhaus nicht errichten darf?

      Insofern ist der SPD-Antrag eine kleine Show-Nummer, bei der die Mehrheit der Stadtverordneten mitmachten: Das Möbelhaus wird nicht erwähnt (beruhigt die Leute), aber auch nicht verhindert (gibt der Politik Zeit). Folgerichtig schreibt Herr Becht in der Zeitung, dass es fraglich sei, ob die Ausweisung eines Gewerbegebietes (ohne Nennung eines Möbelhauses) wirklich bedeute, dass das umstrittene Möbelhaus nicht kommen werde.

      Die Anregung, das Publikum mehr in die Informationen einzubeziehen, ist richtig und wichtig. Es ist für „Nicht-Eingeweihte“ bisweilen überaus schwierig, den Ausführungen zu folgen, wenn man sich nicht vorher in das Thema einlesen konnte. Andernorts ist man weiter: Dort werden Kopien der Sitzungsvorlagen im Publikum verteilt.

      16. März 2023
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      • Bernd Hausmann

        SPD stimmte verklausuliert FÜR Möbel-Großmarkt

        In dem Antrag, den der Stadtverordnete Kowacs (SPD) in der Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung am 14.03.23 namens seiner Fraktion stellte, heißt es lt. Protokoll unter Punkt 3 wörtlich:

        „3. Sollte es aktuell keine für Polar Cutting Technologies geeigneten Gewerbeflächen in Hofheim geben, wird der Magistrat gebeten, einen Antrag auf Zielabweichung von den Zielen des Regionalen Flächennutzungsplans/Regionalplans 2010 (RegFNP) zur Realisierung gewerblicher Bauflächen zu stellen. Dabei ist aufgrund der Lage außerhalb des Vorranggebietes Siedlung sowie des Vorranggebiets Industrie und Gewerbe insbesondere von der Freiraumfestlegung des Vorranggebiets Regionaler Grünzug und des Vorranggebiets für Landwirtschaft sowie von den einzelhandelsbezogenen Zielen des RegFNPs abzuweichen.“

        Das heißt: Auch die SPD spricht sich nunmehr für einen Möbelmarkt aus, denn sie fordert den Magistrat ausdrücklich auf, einen Abweichungsantrag „von den einzelhandelsbezogenen Zielen des RegFNPs“ zu stellen, also die Zulassung eines großflächigen Möbelmarktes zu beantragen. Dies so deutlich zu sagen wie die Rest-Koalition: Das hat sich die SPD nicht getraut. Sie bringt ihre Zustimmung zum Höffner-Markt nur verklausuliert zum Ausdruck.

        Für diesen Punkt und damit für die Zulassung eines Möbel-Großmarktes in Diedenbergen stimmtent 26 Stadtverordnete (CDU, SPD, FDP, FWG geschlossen und 1 BfH, dagegen waren 15 (alle GRÜNEN und LINKEN und 2 BfH).

        Abgelehnt wurde auch der Antrag von Stadtv. Dr. Grassel:
        „Die Stadtverordnetenversammlung bekräftigt ihren Beschluss vom 25.04.2007, wonach die Ansiedlung eines großflächigen Möbelmarktes verhindert werden soll.“
        Abstimmung über den Antrag von Stadtv. Dr. Grassel:
        – 16 dafür –
        – 19 dagegen –
        – 7 Enthaltungen –
        Also: Nur 16 Stadtverordnete hielten an der Ablehnung des Möbelmarktes fest, 19 stimmten diesem Möbelmarkt nunmehr zu.

        23. März 2023
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  1. Ludwig Frölich

    Eine denkwürdige Sitzung und kein Aushängeschild für bürgernahe Politik. Eine nicht berechenbare SPD-Fraktion, die eine ambivalente Rolle zwischen den Fronten einnimmt, und eine BfH, die ihr Abstimmungsverhalten nicht erklären kann. Einzig die Grünen, die klare Kante zeigen. Gewinner ist der sichtlich unter (Zeit)Druck stehende BGM Vogt und seine ihm anscheinend sehr verbundenen Projektentwickler. Ganzheitliche und qualifizierte städtebauliche Entwicklung mit Bürgerbeteiligung sieht anders aus. Bleibt zu wünschen, dass die Stadtverordneten nicht weiter wie im Zirkus durch die Manege geführt werden.

    16. März 2023
    |Antworten
  2. Hebling

    Hofheims *Dicke-Berta* heißt jetzt *Wilhelm*

    Hofheim ist dabei, Charme und Lebensgrundlagen zu zerschießen.

    Ich kann garnicht mehr hinschauen… Der SPD-Vorschlag zum Gewerbegebiet mit Maß und Ziel ist ausgewogen… Gut Ding will Weile haben, und nachhaltige Planung braucht Zeit.

    Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los

    17. März 2023
    |Antworten
  3. Christof Eichner

    Das ist alles unfassbar verlogen, Diedenbergen verkommt immer mehr vom beschaulichen Wohnort zum Moloch. Im Süden die laute Autobahn und kleines Gewerbegebiet, im Westen demnächst ein noch schlimmeres Gewerbegebiet, im Norden Speedwaybahn, wo im Sommer vorwiegend Veranstaltungen von Ortsfremden stattfinden, natürlich am liebsten am Wochenende mit entsprechendem An-und Abreiseverkehr. Im Wohnbereich selber eine unverschämte Verdichtung, völlig ungesteuert, denn es gibt ja keinen Bebauungsplan. Und das Bauamt genehmigt jedes Vorhaben. Ich bräuchte dringend einen Lottogewinn, um hier abhauen zu können.

    18. März 2023
    |Antworten
  4. Silvia Stengel, Dipl. Ing. Landespflege

    Schade, dass die gesamte Diskussion um das Gewerbegebiet auf dem Rücken der Polar Mohr-Mitarbeiter ausgetragen wird.

    Alle Entscheidungsträger hätten sich unabhängig von einer möglichen Unterbringung der Firma Polar für oder gegen das Gewerbegebiet oder eben doch für eine kleinere Lösung entscheiden müssen. Nur so kann man für alle Eventualitäten auch noch in 10 Jahren hinter seinem „Händchen heben“ stehen. Für einige im Koalitionszwang ist es leider nichts anderes.

    Mag ja sein, dass es auch gute Gründe für ein riesiges Gewerbegebiet an einer Stelle zu Gunsten anderer Flächen gibt und man das Möbelhaus, wegen der Abhängigkeit des Grundstücksinhabers, mit in Kauf nimmt.

    Egal wie – mit der Firma Polar sollte das nichts zu tun haben, denn

    1. passen die Zeitschienen nicht zusammen, und Polar benötigt eine kostenintensive Interimslösung.

    2. steht die Zukunft des Unternehmens schon in den nächsten fünf Jahren auf der Waagschale zwischen Weiterführung und Schließung – die Umsatzzahlen der nächsten fünf Jahre werden hierüber entscheiden.

    (Habe da leider selbst keine schöne Erfahrungen mit dem Traditionsunternehmen der Firma Gebr. Becker Sportanlagen aus Taunusstein mit 100 Mitarbeitern machen müssen – nur so viel: Trotz schwarzer Zahlen entschied der Investor aus den NL, der das Unternehmen samt riesigem Grundstück für einen obligatorischen Euro übernommen hatte, die Firma nach vier Jahren zu schließen – keine Insolvenz! Einfach nur Schließung.
    Auf der Fläche stehen jetzt Mehrfamilienhäuser! Ein Schelm wer Böses denkt!
    Ich habe hier jetzt ein gewisses Deja Vue, besonders da Familienangehörige der ehem. Eigentümer davon ausgehen, dass diese Technik im Zuge der Digitalisierung nicht zukunftsträchtig ist… – wir werden sehen…)

    Daher MUSS eine langfristige Gebietsentwicklung unabhängig von Firma Mohr geschehen – diese benötigt so oder so eine kurzfristige Lösung.

    Eine kurzfristige Lösung ist aber in Diedenbergen nicht gegeben, wenn ich da nur an die ganzen Abwägungsprozesse und Belange der Beteiligten denke..😉

    Was in Hofheim schon immer fehlt – und das entschuldigt unseren BM, der immer kurzfristig auf sich ändernde Situationen reagieren muss –, ist eine Grundlagenplanung eines Städteplaners, der FÜR das Wohl der Bürger Gebiete entwickelt.

    In Hofheim entwickeln schon immer Investoren, und die Stadt muss aus der Not heraus springen und sich der Planungen anderer bedienen, da nicht genügend eigenes, fachliches Planungspersonal vorhanden ist.

    Eine Never-Ending-Story der Abhängigkeit, wenn nicht in gute Planer investiert wird und stadteigene Grundstücke nicht behalten werden.

    18. März 2023
    |Antworten
  5. DererVonZiethen

    Zitat: „Am Ende bestimmte das Verhalten von Wilhelm Schultze das Ergebnis der Abstimmung: Er schlug sich auf die Seite von CDU/FDP/FWG…“
    Nun, ich will ja nicht unken – aber aus der Vergangenheit und dem, was ich so von/über Politiker in meinem (langen) Leben bisher lernte, könnte ich mir vorstellen, daß sich der gute Herr Schultze demnächst vielleicht „irgendwo“ einen neuen Wagen der Luxusklasse abholen kann? Oder vielleicht auch lebenslang Freibier genießen kann?
    Ich hab´ keine AHnung, wer weiß das schon – aber möglich ist erfahrungsgemäß ja alles. Denn sich eine Meinung zu bilden funktioniert nicht nur mental im Kopf, es kann auch über Gutes von außen gehen…

    21. März 2023
    |Antworten
    • Wilhelm Schultze

      Sie können sich sicher sein, dass Sie mich auch die nächsten Monate bis Jahre weiterhin im verbeulten Fiat Punto sehen können… Ich habe lediglich in einem von neun Punkten ausschließlich mit der Koalition gestimmt, und das sicher nicht zum eigenen Vorteil

      23. März 2023
      |Antworten

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