Eine Woche nach der Landtagswahl. CDU-Wintermeyer triumphiert, auch die AfD zeigt sich zufrieden, alle anderen plagt ganz böser Katzenjammer. Die Wähler straften die Grünen ein bisschen und die SPD ganz doll ab. Es waren natürlich “nur” Landtagswahlen. Aber ein bisschen zu denken geben wird das Ergebnis den Lokalpolitikern an der Basis sicher auch. Hoffentlich.
Das Beste in den Tagen danach: Die Wahlplakate, die in Hofheim und Kriftel an nahezu jedem Laternenpfahl hingen, waren anderntags verschwunden. Nicht alle, aber die meisten. Das ging echt flott, alle Achtung!
Jetzt hat der Alltag uns wieder – und wir haben allerhand zu berichten:
Das fängt ja gut an: Erster Beigeordnete kriegt versprochene Blumen erst später
Erster Gedanke: Das fängt ja gut an! Vor zweieinhalb Wochen haben Hofheims Stadtverordnete Daniel Philipp zum neuen Ersten Beigeordneten gewählt. Ein Grüner ganz oben im Rathaus, er wird Stellvertreter des CDU-Bürgermeisters: Das gab’s noch nie in Hofheim!
Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler (CDU) wandte sich unmittelbar nach dem Wahlakt an das über hundertköpfige Publikum und erklärte: “Wir werden heute Abend nicht die Einführung haben.” Deshalb bekomme Philipp, der das Amt zum 1. Januar 2024 antrete, auch noch keinen Blumenstrauß von ihm: Die Einführung, so Hegeler wörtlich, “wird in der nächsten Stadtverordnetenversammlung sein”.
Die nächste Stadtverordnetenversammlung findet am kommenden Mittwoch, 18. Oktober statt (ab 18 Uhr, Stadthalle). Das Thema “Einführung des neuen Ersten Beigeordneten” steht allerdings nicht auf der Tagesordnung. Nur ein Versehen? Oder eine kleine Vorab-Schikane, um dem Mann zu zeigen, wer im Rathaus das Sagen hat?
Wir haben in der Stadtverwaltung nachgefragt, was da wieder los ist. Behördensprecher Jonathan Vorrath reagierte schmallippig: Herr Philipp werde “bis Ende des Jahres in einer Sitzung der Stadtverordnetenversammlung in sein Amt eingeführt”, teilte er mit.
Dann ist ja gut. Wir wollen nur hoffen, dass unsere Hofem-Schlofem-Verwaltung die Einführung nicht verschläft. Elf Wochen bleiben ihr noch…
RMV-Zentrale in Schwarz: So täuschen uns die Computer-Bilder der Architekten
Jeder Enttäuschung geht eine Täuschung voraus. Wer aus dem Bahnhof kommt, sieht die neue RMV-Zentrale wachsen. Ecke Alte Bleiche/Seilerbahn – ein neuer mächtiger Klotz ist entstanden, schwarz-drohend erhebt er sich am Straßenrand, sechs Stockwerke hoch.
Die neue RMV-Zentrale in Schwarz? Das haben wir ganz anders in Erinnerung: Auf den Bildern, die uns das Unternehmen seinerzeit zukommen ließ, wirkte die Fassade noch hell und leuchtend, richtig freundlich.
Wir hätten’s uns aber auch denken können: Die Visualisierung geplanter Gebäude sieht oftmals völlig anders aus als die spätere Realität. Computerdarstellungen von Architekten sind nicht selten reine Fiktion.
Seit die Rechenleistung von Hard- und Software eine digitale Simulation mit detail-fetischistischer Bilderzeugung ermöglicht, sind Anschauungen der Architektur nahezu unberechenbar. “Wir verstehen ein gelungenes Bild als eine atmosphärische Absichtserklärung”, sagen Architekten ganz unverblümt.
So vermitteln denn auch die Bilder der RMV-Zentrale eher die Idee, wie’s werden könnte, als das Versprechen, wie’s aussehen wird. Das ist kein Einzelfall. Erinnern Sie sich noch, mit welch’ stolzen Bäumen die Elisabethenstraße ausgestattet werden sollte? Die Architektenzeichnungen versprachen uns zwischen Sparkassen-Neubau und Chinon-Center eine einladende grüne Allee.
Heute säumen ein paar mickrige Bäumchen in Kästen den Straßenrand.
Wir müssen erkennen: Architekten und Investoren zeigen uns ein Trugbild. Eine Welt, wie wir sie sehen sollen. Und eines Tages – vielleicht – auch wirklich sehen können:
In einer Zukunft, die gar nicht mehr so weit entfernt sein muss, werden wir nicht nur mit dem Display in der Hand herumlaufen, sondern vielleicht auch mit einer Datenbrille vor den Augen. Die spiegelt uns eine virtuelle Realität auf die Netzhaut – und dann kann’s uns egal sein, wie die reale Welt um uns herum aussieht.
Dann wird die Elisabethenstraße zur grünen Allee, und der schwarze RMV-Klotz erstrahlt leuchtend-hell.
Sieht doch gut aus, oder?
Frank in der Krise? CDU-Bauexperte ist als Geschäftsführer ausgestiegen
Was ist nur los mit dem einst stolzen Immobilien-Unternehmen Frank? Gleich mehrere Geschäftsführer weg, eine Firmenschließung droht – dazu gilt offenbar das Motto: Nur nix sagen! Offenbar soll keiner erfahren, was bei der Firma wirklich abgeht.
Das Unternehmen mit Zentrale in Hamburg beschäftigt rund 300 Mitarbeiter und verwaltet laut Wikipedia rund 7.800 Einheiten aus eigenem und fremdem Bestand. In Hofheim gibt es eine Niederlassung gegenüber vom Bahnhof: im halbrunden Bau an der Ecke Kirschgartenstraße/Alte Bleiche.
Michael Henninger war hier mehr als 20 Jahre lang als Geschäftsführer tätig. Jetzt ist er raus. Und zwar aus allen Unternehmen, bei denen er für Frank mitgewirkt hat: “Frank Projektentwicklung Rhein-Main GmbH”, “Frank Main/Taunus Verwaltungs GmbH”, “Frank Am Urselbach GmbH”, “Projektgesellschaft Auf den Gleichen mbH”…
Im Gespräch versichert Henninger, er sei aus freien Stücken gegangen: “Ich mache das, was ich will.” Außerdem wolle er sich um seine Eltern kümmern, die seien 85: Die Zeit, die ihm mit ihnen verbleibe, wolle er nutzen.
Henningers Abgang aus der Frank-Gruppe ist deshalb eine Erwähnung wert, weil der Mann eine nicht ganz unwichtige Politgröße in der Kreisstadt ist. Er gilt als die graue Eminenz in Hofheims CDU. Als Bauexperte vertritt er seine Partei in den lokalen Bau- und Planungsgremien, wobei oftmals unklar bleibt, ob ihn das Wohl des Gemeinwesens antreibt oder die Interessen “seiner” (Ex-)Firma oder aber schnöder Eigennutz.
Der Mann gilt auch als eng verbandelt mit den großen Projektentwicklern der Region, was ihm heute helfen könnte, seinen Alltag neu zu gestalten. Er sagt selbst, er mache jetzt Consulting. Auf deutsch: Er arbeitet als Berater. ““Manchmal ist meine Expertise gefragt”, sagt Henninger. “Und es macht ja auch Spaß.”
Ein solcher Berater-Job funktioniert so: Sollte – nur mal als Beispiel – der Kelkheimer Immobilien-Unternehmer Horn bei seinem Groß-Projekt an der Hattersheimer Straße (fast 500 Wohnungen) Umsetzungsprobleme oder besondere Wünsche haben, könnte er künftig Henninger engagieren. Der würde sich im Rathaus und bei den Stadtverordneten dafür einsetzen, dass alles nach des Investors Vorstellungen geschieht.
Das nennt sich Lobbyismus, also Einflussnahme auf politische Entscheidungen zur Durchsetzung geschäftlicher Interessen. Damit dürfte sich Henninger bestens auskennen. Er ist Vorsitzender im “Landesverband Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland”, und auf der Webseite des Verbands offeriert er ganz offen: “Wir bieten unseren mittelständischen Mitgliedsunternehmen eine hervorragende Vernetzung und verfügen über beste Kontakte zu wirtschaftlich und politisch entscheidenden Persönlichkeiten und Institutionen.”
Das alles ist ganz legal und mitnichten unüblich. Umso wichtiger ist: Wenn ein solcher Akteur bei Entscheidungen in den lokalpolitischen Gremien mitmischt, sollte man immer ganz genau hinschauen. Geht es dem CDU-Mann wirklich um das Wohl des Gemeinwesens? Oder vertritt er nicht doch nur die wirtschaftlichen Interessen eines Investors?
Zurück zur Hofheimer Frank-Niederlassung: Im Handelsregister werden heute als neue Geschäftsführer unter anderem die Namen der Hamburger Marc und Ulf Schauenburg genannt, die Miteigentümer des Unternehmens sind. Etwas irritierend: Auf der Unternehmens-Webseite sind für Hofheim zwei andere Namen – Frank Bösch und Guido Kany – angegeben.
Spätestens jetzt drängt sich die Frage auf: Was ist los in dem Unternehmen? Ist angesichts der widrigen Situation in der Baubranche etwa eine Konzentration am Stammsitz Hamburg geplant – vielleicht sogar ohne den Standort Hofheim?
Wir hätten dazu gerne Informationen erhalten, aber wie gesagt: Das Unternehmen zeigt sich verschlossen. Clemens Thoma, der bei Frank als “Leiter der Kommunikation” fungiert, war am Telefon nicht zu sprechen. Seine Mail-Adresse auf der Frank-Webseite ist gesperrt. Bitten um Rückruf, bei der Firmenzentrale hinterlegt, blieben unerhört.
Das ist ziemlich viel Verschwiegenheit. Und das wiederum ist in der Regel kein gutes Zeichen für ein Unternehmen.
Schauen wir noch kurz rüber zur Frank Immobilien Service GmbH, die im Geschäft der Wohnungsverwalter mitmischt. Erst vor wenigen Monaten war diese Frank-Firma umgezogen: Im ehemaligen Möbelgeschäft “Quadrat Einrichtungen” an der Ecke Alte Bleiche/Kirschgartenstraße gönnte man sich niegelnagelneue und richtig schnieke Büros.
Wenig später allerdings brach der Laden zusammen. Jede Menge Wohnungsbesitzer, die die Frank-Hausverwaltung engagiert hatten, wurden zwar weiter abkassiert, aber nicht mehr bedient. Unterlagen wurden, wenn überhaupt, mit Wochen Verzögerung bearbeitet, gesetzlich vorgeschriebene Eigentümerversammlungen wurden nicht abgehalten, Abrechnungen nicht pflichtgemäß vorgelegt…
Dann verschwand der Geschäftsführer, wenig später setzte sich auch die zweite Reihe ab. Auf der Strecke blieben Wohnungsbesitzer, die dem “großen” Namen Frank vertraut hatten.
“Einlass nur nach vorheriger Terminvereinbarung” steht neuerdings auf einem Schild an der Eingangstür. Darunter der Zusatz: “Wir bitten von Klopfen an die Scheiben etc. abzusehen.” Offenbar hatten Wohnungseigentümer, die sich von der Frank-Hausverwaltung über den Tisch gezogen fühlten, direkt vorsprechen wollen: Da hat man sie kurzerhand ausgesperrt und die Eingangstür dicht gemacht.
Inzwischen wird gemunkelt, Ende des Jahres werde die Frank-Wohnungsverwaltung komplett von Hofheim abgezogen. Auch hier: Keine Auskunft – siehe oben.
Von wegen sauer auf die Politik: Lorsbacher zeigen sich bei der Wahl ganz zahm
“Die Wähler haben sich eine Suppe eingebrockt, die ihnen selbst nicht schmeckt.” Der Satz stammt von ARD-Wahlmoderator Jörg Schönenborn, und viele Lorsbacher werden zustimmend nicken. Hadern sie doch seit Monaten mit Politikern, die sie selbst gewählt haben. Die Gründe sind schnell erzählt:
Die Landstraße L3011 wurde von der zuständigen Landesbehörde “Hessen Mobil” direkt vorm Ortseingang abgesperrt, weil eine in die Jahre gekommene Stützmauer am Straßenrand erneuert werden muss. Unterhalb der Stützmauer fließt ein kleines Bächlein, das angeblich erhalten bleiben muss – Naturschutz! –, und das macht die Bauarbeiten offenbar enorm aufwändig. Mindestens Jahr lang soll die Straße teilweise voll gesperrt bleiben müssen.
Letztes Wochenende waren Landtagswahlen in Hessen. Tage zuvor hatte das „Aktionsbündnis L3011“, das gegen die Baustelle kämpft, in einem Aufruf geschrieben: „Es dürfte nicht überraschen, wenn zahlreiche Wählerinnen und Wähler aus der Region bei der Landtagswahl am 8. Oktober 2023 ihre Konsequenzen ziehen.“
Offenbar wurde erwartet, dass die vermeintlich zornigen Lorsbacher ihren Unmut an der Urne zum Ausdruck bringen. Doch die Ergebnisse aus den zwei Wahllokalen des Ortsteils zeigen ein ganz anderes Bild:
Die Dorfbewohner gaben sich zahm und brav. Von Protestwahl kann wirklich nicht die Rede sein:
CDU-Kandidat Axel Wintermeyer, der sich als Minister der Landesregierung für Lorsbach hätte einsetzen können, aber bis heute nicht erkennbar kümmert – ihn wählten die Lorsbacher mit starken 36,71 bzw. 38,37 Prozent. Zwar bekam der Mann in anderen Wahlkreisen Hofheims deutlich mehr Stimmen. Aber wenn das Lorsbacher Ergebnis eine Abstrafung gewesen sein soll…
Der Grüne Landesminister Tarek Al-Wazir zeichnet verantwortlich für die Straßenbaubehörde “Hessen Mobil”, weshalb die Baustellen-Kritiker vor allem die grüne Politik ins Visier nehmen. Für diese Partei kandidierte Bianca Strauß, die bisher so gut wie keine Anteilnahme für das Leiden der Lorsbacher gezeigt hat. Sie schielt auf eine späte Politkarriere, da legt man sich natürlich nicht mit dem eigenen Minister an.
Im Ortsteil Wallau, wo sie lebt und wo man sie kennt, musste sich die angebliche Journalistin mit mageren 13,88 bzw. 15,37 Prozent begnügen. In Lorsbach kam sie auf 20,77 bzw. 19,68 Prozent.
Ein unbekannter Sprayer hat mal auf eine Wand gesprüht: “Wer seine Stimme abgibt, hat nichts mehr zu sagen.”
Das gilt mehr denn je in Lorsbach.
Heiße Gerüchte um CDU-Parteivorsitz: Wird Vogt von einer Frau abgelöst?
Zum Schluss noch ein Gerücht, also eine unverbürgte Nachricht, die von größerem öffentlichem Interesse, aber eben auch ungesichert ist:
Es heißt, dass Christian Vogt – er ist bekanntlich auch Hofheims Bürgermeister – sein Amt als CDU-Parteivorsitzender loswerden will. Auf Fragen dazu reagiert er ungewohnt wortkarg, will eigentlich nichts sagen – außer: “Wo haben Sie das her?”
Und dann verweist er auf eine Versammlung seiner Stadtpartei am 2. November: “Da finden Vorstandswahlen statt, da wird entschieden.” Ob er wieder antritt und kandidiert? Keine Antwort, nur: “Warten Sie’s ab.”
Ein klares Dementi hört sich anders an. Ein überzeugendes Bekenntnis zur Führung der Stadtpartei auch.
Spricht man mit Parteimitgliedern, heißt es, “dem Christian” werde alles ein bisschen zu viel. Der Job als Bürgermeister fordere ihn offenbar mehr, als er gedacht habe.
Und außerdem müsse der Mann, darauf wird unisono verwiesen, neben Job und Partei mit nie zuvor gekannten Stress im Privatleben in Diedenbergen fertig werden: Vor einem Jahr bekam seine Frau Zwillinge. Heißt: viel ungewohnte Unruhe im Hause Vogt.
Man kann sich gut vorstellen, dass für den Mann alles ein bisschen viel wird. Aber wer bitte soll denn dann die Partei künftig führen?
Ein Name wird heiß gehandelt: Dr. Kristin Seitz, Juristin bei einer Bank in Frankfurt und Ortsbeirätin in Marxheim. Sie war Vogts Favoritin für das Amt des Ersten Beigeordneten. Weniger ihre mangelnde Qualifizierung für das Amt als vielmehr die Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament gaben der Frau von vornherein null Chancen. Trotzdem kam sie dem Drängen der Männer in der Parteiführung nach und stellte sich der Wahl.
Im Gegenzug soll sie jetzt, heißt es, mit dem Vorsitz der Stadtpartei bedacht werden. Ein kleines Dankeschön sozusagen. Netter Nebeneffekt:
Der unvergessliche Ausspruch von CDU-Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler, dass Frauen häufig nicht gern weit vorn stehen wollen, wäre endgültig als das entlarvt, was er ist: machohafter Unsinn.
Gerüchte sind doch immer wieder spannend. Gut geschrieben, aber was bitte soll dieser letzte Satz? Machohafter Unsinn? Woker Unsinn? Mädchen und Frauen können alles erreichen, sie tun es aber oft nicht, ganz freiwillig und absichtlich, vielleicht auch, weil sie weit vorn stehend solche gut gemeinten Kommentare zu eigenen, ganz offensichtlich richtigen Aussagen lesen würden.
Ja das mit den vermeintlich zahmen Lorsbachern ist so eine Sache. Klar hätte ich auch erwartet, dass ein deutliches Signal bei der Landtagswahl in Richtung grüne Behörde Hessen Mobil und in Richtung grünen Verkehrsminister ausgesendet wird. Dieser hatte sich ja bei seinem furchtbaren Auftritt in Lorsbach nun nicht gerade zur Wiederwahl empfohlen.
Aber gut, ebenso hätte man von Lorsbacher Stadtverordneten (und welchen, die sich mit unserem Stadtteil identifizieren) erwarten können, eben nicht den Grünen Daniel Philipp zum Ersten Stadtrat der Stadt Hofheim zu wählen. Ob er als viel gepriesener „High Potential“ zukünftig in der Rolle eines Vize-Behördenchefs auf Augenhöhe mit anderen Behördenleitungen wie zum Beispiel von Hessen Mobil in den notwendigen Clinch gehen will oder überhaupt kann, erscheint doch recht fraglich. Wahrnehmbar hat er sich ja ohnehin bislang eher weniger mit den Sorgen und Nöten der Hofheimerinnen und Hofheimer befasst, sondern stand – wie auch seine Parteikollegin Frau Strauß – mehr für grüne Symbolpolitik. Es gibt aber zum Glück sehr wohl auch ein paar vernünftige Grüne, im Ort und sogar im Hofheimer Magistrat, die das Aktionsbündnis gegen die einjährige Vollsperrung der L 3011 gut unterstützt haben.
Ein paar Sätze noch zu dem Lieferdatum der Blumen für Herrn Philipp. Ob das wirklich ein Problem ist? Viel interessanter ist doch die Frage, welche Deals noch in dem einzig funktionierenden Hinterzimmer der Hofheimer Lokalpolitik ausgehandelt wurden, nämlich dem der Opposition. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit entschied sich also eine Kungelrunde dafür, Daniel Philipp zum Ersten Stadtrat zu wählen. Nach Ihrem Bericht, Herr Ruhmöller, haben die Linken zwar geschickt um ihre Pfründe verhandelt, dann auch eifrig mitgestimmt, letztlich aber ihren Teil der Beute nicht erhalten (Magistratsposten & Antragsrecht im Ausschuss).
Was kriegt eigentlich die SPD für ihre Stimmen im Gegenzug? Denn wer glaubt, dass die SPD jetzt aufgrund einer neu entdeckten Passion für den Klimaschutz Daniel Philipp gewählt hat, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Eine Annahme – natürlich ganz unbestätigt – wäre, dass die Grünen keinen Bürgermeister-Kandidaten stellen, aber dafür ganz emsig den SPD-Kandidaten unterstützen werden.
Soll es denn eigentlich auch was für die BfH geben? Tja, und mehr ist dann auch nicht so wirklich belastbar zu prognostizieren. Das ist eben der Unterschied zwischen einer nach außen transparenten Koalitionsvereinbarung, in der man Personal-und Sachthemen miteinander verbindet, und einem Deal im schattigen Kungelclub 😉