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Todes-Unfall auf A66: Die Raser reden – ein Pfarrer war’s

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Es sah zunächst aus wie ein typischer Raser-Unfall: Auf der Autobahn A66 bei Hofheim kollidierten mehrere Autos, der Skoda einer 71-Jährigen fing dabei Feuer, die Frau starb in ihrem brennenden Fahrzeug. Die Schuldigen schienen schnell gefunden: Drei Sportwagen-Fahrern wurde vorgeworfen, ein illegales Autorennen veranstaltet und so den tödlichen Crash verursacht zu haben. Mordvorwürfe wurden laut, Presse und Fernsehen empörten sich über Totraser, und Hessens Innenminister Peter Beuth wusste Tat wie Täter schnell einzuordnen: „Wer so egoistisch und rücksichtslos das Leben seiner Mitmenschen gefährdet, hat nichts hinter dem Lenkrad eines Sportwagens zu suchen, sondern gehört hinter Schloss und Riegel.“

Das passierte im Oktober 2020. Doch schon wenige Tage nach dem Unfall ließ die Staatsanwaltschaft den Mordvorwurf wieder fallen. Demnächst nun soll entschieden werden, ob es zu einem Prozess gegen die drei Männer kommt. Das gilt als wahrscheinlich; allerdings stellt sich die Sachlage inzwischen wesentlich anders dar als kurz nach dem Unfall:

Unmittelbarer Verursacher der tödlichen Karambolage soll ein hessischer Pfarrer gewesen sein. Gegen den Mann laufen bereits seit längerer Zeit Ermittlungen.

In den letzten Tagen haben bundesweite Medien ausführlich und mit neuen Informationen über den Fall berichtet. Der „Spiegel“ brachte einen großen Report, das öffentlich-rechtliche Fernsehen stellte einen halbstündigen Videobeitrag ins Internet. „Gefüttert“ wurden die Journalisten offensichtlich von den Verteidigern der Raser, die sich erstmals auch selbst äußern: Sie haben offenbar ein Interesse daran, ihre Sichtweise vom Unfallhergang publik zu machen. Sie spielen jetzt die Unschuldslämmer: Was haben wir denn falsch gemacht?

Raser-Unfall: Handy-Videos zeigen den Crash

Doch der Reihe nach. Das sind die drei Männer, die sich ein Rennen auf der Autobahn geliefert haben sollen:

Navid F., 29 Jahre alt – er fuhr einen Lamborghini Aventador S, 740 PS stark, Preis: ab 335.000 Euro.

Tim G., 26 Jahre alt – er saß in einem getunten hellblauen Porsche 991, 500 PS, 318 Kilometer schnell.

Ramsy A., 34 Jahre alt – er steuerte ein schneeweißes Lamborghini-Cabriolet, das ab 321.500 Euro kostet.

Am 10. Oktober 2020 nahmen die drei Männer an einer 170-Kilometer-Tour durch den Taunus teil. Die wurde von einer Event-Firma organisiert und sollte in der Klassikstadt Frankfurt enden.

Fest steht mittlerweile: Die Männer gaben richtig Gas, fuhren laut einem Gutachten auch mit über 200 „Sachen“. Wenn ein anderes Fahrzeug auf der Autobahn vor ihnen war, fuhren sie extrem dicht auf. Ein aggressiver Fahrstil, angsteinflößend. Sie überholten andere Autos links und auch rechts. Hochriskante Raserei, lebensgefährlich.

Dann der Unfall. Der Fall schien strafrechtlich klar zu sein: Drei Raser, alle irre schnell, einer verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug – wie das eben so passiert. Doch inzwischen hat sich der Fall als wesentlich komplizierter herausgestellt:

An jenem Tag, es war der 10. Oktober 2020, war Andreas L., ein evangelischer Pfarrer aus Hessen, gerade auf dem Weg zu Freunden in Frankfurt. Er fuhr in einem Opel Crossland X (kostet keine 20.000 Euro, ist maximal 170 km/h schnell) auf der mittleren Spur. Rechts neben ihm ein Skoda mit einer älteren Frau am Steuer: Petra D. wollte zu ihrem dementen Mann nach Hofheim. Nur noch wenige hundert Meter – dann wäre sie von der Autobahn abgefahren…

Es passierte laut sichergestellten GPS-Daten um 13.22 Uhr und 45 Sekunden: Der Pfarrer  blinkte nicht, er zog rüber auf die linke Spur – genau in dem Augenblick, als der olivgrüne Lamborghini an ihm vorbeirasen wollte. Der Opel rammte den Sportwagen, der jagte in die Leitplanke, schleuderte zurück über die Fahrbahn und prallte in den Skoda hinein.

Beide Fahrzeuge fingen sofort Feuer. Navid F. konnte sich retten, Petra D. starb in den Flammen.

Vorwurf gegen Pfarrer: fahrlässige Tötung

Die Schuldfrage schien unstrittig. Zwei der Raser kamen damals in Haft, der dritte verschwand (wochenlang wurde nach ihm gefahndet, er wurde ein halbes Jahr später festgenommen). Dann tauchten Handyfilme auf, auf denen das Unfallgeschehen in allen Einzelheiten zu erkennen war. Eines der Videos hatte der Beifahrer von Ramsy A. während der Fahrt gemacht, andere Filmsequenzen stammten von Autofahrern, die nicht am Unfall beteiligt waren. Die Staatsanwaltschaft vernahm rund 80 Zeugen.

Die Vorwurfslage hatte sich gedreht: Ein Pfarrer hatte einen Fahrfehler gemacht. Seither läuft gegen den Mann ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung.

Der Mordvorwurf gegen die drei Männer wurde fallengelassen, sie kamen wieder frei. Der Verdacht, sie hätten sich ein illegales Rennen geliefert, steht allerdings noch immer im Raum: Deshalb wird weiterhin gegen sie ermittelt, deshalb werden sie sich vermutlich auch vor einem Gericht verantworten müssen.

Die drei bestreiten den Vorwurf: Natürlich seien sie schnell gefahren, und sicher auch nicht immer vorschriftsmäßig, das zu leugnen wäre angesichts der Videoaufnahmen nur dumm. Aber: Ein Rennen hätten sie sich nicht geliefert. „Wir sind schon zügig gefahren, klar”, zitiert der „Spiegel“ Ramsy A., „aber doch nicht gegeneinander.“

Es klingt etwas selbstmitleidig, wenn er dann auch noch sagt: „Wenn mein Beifahrer nicht gefilmt hätte, würden wir alle drei noch im Knast sitzen.“

Den Rasern drohen bis zu zwei Jahren Haft

Es soll inzwischen zwei Gutachten geben: Nach dem einen waren die Männer bis zu 265 km/h schnell – so die Darstellung der Staatsanwaltschaft. Nach dem anderen fuhren sie „nur“ mit rund 150 km/h – so die Verteidigung.

Ramsy A. drückt gegenüber dem „Spiegel“ noch mehr auf die Bremse: „Wir waren an dieser Stelle mit höchstens 130, 140 unterwegs“, wird er zitiert, „mehr auf keinen Fall.“ Es klingt, als hätten drei Herren einen gemütlichen Sonntagnachmittag-Ausflug gemacht, mit 740 PS unterm Hinterm…

Ein Gericht wird beurteilen müssen, wie das Unfallgeschehen und die Gutachten zu bewerten sind. Der „Spiegel“ schreibt (hier nachzulesen, kostenpflichtig):

„Selbst wenn kein Rennen nachgewiesen wird, könnte es zu einer Verurteilung kommen. Laut Paragraf 315d des Strafgesetzbuchs kann mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe belegt werden, wer ,sich als Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen‘.“

Auszüge aus den Unfall-Videos sind inzwischen im Internet zu sehen: Funk, ein Online-Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, hat einen Film daraus gemacht. Für den 30-Minuten-Beitrag auf Youtube sprach Autorin Nadia Kailouli mit den Rasern und weiteren Unfallzeugen. Etwas irritierend wirkt, dass Frau Kailouli die Raser duzt und kumpelhaft als „Jungs“ bezeichnet. Unwidersprochen darf Navid F. bei ihr sagen: „Ich habe ja keinen Fehler gemacht.“ Und weil man ihn als „Totraser“ beschimpft hatte, darf er bei ihr auch ein wenig klagen: „Für eine Sache, was ich nicht gemacht habe, wurde ich schon verurteilt. Es ist schon sehr schlimm gewesen.“

Ramsy A., der sich nach dem Unfall sieben Monate versteckt hielt, sagt: „Ich habe ja nix verbrochen.“ Er sei rasant gefahren, „es war auch sehr viel Risiko dabei“, aber das heiße doch nicht, dass er ein Raser sei.

Navid F. hält sich inzwischen für ein Opfer der Staatsanwaltschaft: „Die sehen das Auto und sagen, da muss er kriminell sein.“ Auf die Frage, ob er Schuldgefühle habe, antwortet er: „Ich weiß nicht, ob ich Schuldgefühle haben kann für eine Sache, was ich nicht gemacht habe.“

Die freundlich anmutende Nähe der Journalistin zu ihren Gesprächspartnern lässt vermuten, wie die Berichte zustande kamen: Normalerweise sind Beschuldigte und deren Anwälte nicht besonders redselig im Vorfeld eines drohenden Prozesses. In diesem Fall zeigten sie sich jedoch ungewohnt mitteilungsbedürftig:

So ist davon auszugehen, dass es sich bei den Medien-Berichten um Litigation-PR handelt. So nennen Fachleute eine prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit. Es ist eine Form der Rechtskommunikation, die ein klares Ziel verfolgt: Sie soll eine juristische Strategie – in diesem Fall: der Verteidigung – unterstützen, indem sie die öffentliche Meinung zu beeinflussen versucht, was dann wiederum Einfluss haben könnte auf das prozessuale Geschehen. Zugleich soll über gezielt verbreitete Informationen verhindert werden, dass die Reputation der jungen Männer während eines Prozesses noch weiter beschädigt wird.

Das dürfte, in diesem Fall, ein schwieriges Unterfangen werden. Denn die Videos von den Minuten vor dem tödlichen Crash beweisen: Die Männer pflegten einen geradezu mörderischen Fahrstil.

Am Ende kam dann auch eine Frau ums Leben.

Sollte der tragische Fehler eines Pfarrers die drei Raser wirklich von jeglicher Mitschuld freisprechen können?

Das Titelbild zeigt einen Screenshot der Webseite Funk von ARD und ZDF


Urteilsbegründung zu Vorderheide liegt vor – BUND: Es ist vorbei!

Vorderheide II – ein Gericht hatte die Pläne für ein Baugebiet am Fuß des Kapellenbergs Ende letzten Jahres für ungültig erklärt. Jetzt liegt die schriftliche Urteilsbegründung vor, und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kommt nach der Lektüre zu dem eindeutigen Ergebnis:

Selbst wenn die Stadt noch vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen sollte: Sie habe keine Chance mehr. Das Urteil zeige: Das Baugebiet Vorderheide II ist Geschichte!

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Vorderheide II: Hier wollten einige Lokalpolitiker ein feudales Villenviertel errichtet sehen.

Mehr als zehn Jahre dauerte der Rechtsstreit, mit dem der BUND das Baugebiet zu verhindern versuchte. Mitte Dezember 2021 erklärte der Verwaltungsgerichtshof in Kassel die Pläne für unwirksam. Revision wurde nicht zugelassen; dagegen allerdings kann die Stadt noch vor dem Bundesverwaltungsgericht klagen. 

Die jetzt vorliegende Urteilsbegründung aus Kassel umfasst 123 Seiten. Der entscheidende Punkt laut BUND: Das Verwaltungsgericht habe festgestellt, dass der Bereich des Bebauungsplans mit großen Teilen der angrenzenden Bauerlöcher Wiesen ein „faktisches Vogelschutzgebiet“ für den Gartenrotschwanz ist.

Im Klartext laut BUND: Hier dürfe auf keinen Fall gebaut werden. Vielmehr müsse die Landesregierung den Bereich endlich zwingend als Vogelschutzgebiet ausweisen.

Das Gericht habe außerdem etliche Rechtsverstöße im Bebauungsplan festgestellt, schreibt der BUND in seiner Presseerklärung. „Sie betreffen Verstöße gegen den Artenschutz für die Vogelarten Gartenrotschwanz, Grünspecht, Steinkauz und Neuntöter, die Fledermausarten Zwergfledermaus und Braunes Langohr und der Zauneidechse.“ Weitere Verstöße habe das Gericht erst gar nicht mehr ausgeführt, „da die Vollzugsfähigkeit des Bebauungsplans an oben umfangreich dargelegten Zugriffsverboten scheitert“.

Ein weiterer Kritikpunkt des Gerichts: Die Stadt habe zu wenig Flächen als Ausgleich für die Zerstörung der Lebensstätten geschützter Arten vorgesehen. Der BUND: „Die Zerstörung von elf Hektar des hochwertigen, zusammenhängenden Lebensraums in der Vorderheide wollte die Stadt mit der Planung von nur sechs Hektar verteilt auf einzelne kleine Grundstücke innerhalb der Bauerlöcher Wiesen heilen. Das sah das Gericht als unzureichend an.“

Der BUND hat die Urteilsbegründung seit Mittwoch dieser Woche (16. Februar) vorliegen. Zur gleichen Zeit dürfte sie auch das Rathaus in Hofheim erreicht haben. Das gab an diesem Freitag nur eine magere Presseerklärung heraus. Zentraler Satz darin: „Die Kreisstadt wird nun durch Hinzuziehung anwaltlicher Hilfe die Urteilsbegründung auswerten.“ Am 9. März solle dann der Magistrat entscheiden, wie die Stadtverordneten informiert werden, „so dass eine abschließende politische Entscheidung getroffen werden kann, ob weitere Rechtsmittel eingelegt werden sollen“.

Die Zeit drängt: Die Frage, ob die Stadt in Revision geht, muss innerhalb von vier Wochen beantwortet werden – das wäre bis zum 15. März. Die nächste Stadtverordnetenversammlung findet aber erst Anfang April statt…

Im Parlament hat das Vorhaben bereits keinen Rückhalt mehr: Die Grünen, die SPD, die Bürger für Hofheim (BfH) und die Linken haben sich bereits gegen den Bebauungsplan ausgesprochen. Gemeinsam haben sie eine Stimme mehr als die Koalition aus CDU, FDP und FWG

Aber selbst, wenn der Bebauungsplan endgültig Geschichte sein sollte – das Thema wird die Lokalpolitiker noch weiter beschäftigen:

Die Opposition verlangt Auskunft über die Verträge mit einem Projektentwickler. Sie will wissen, ob wegen Vorderheide II noch irgendwelche Forderungen auf die Stadt zukommen könnten. Zuvor hatten die Linken nachgefragt, welche Kosten Vorderheide II bisher verursacht hat.

Beide Anfragen wurden von der Stadtverwaltung bisher noch nicht beantwortet.

Landratsamt: Die große Weide wird nun doch gefällt

Es gibt Neuigkeiten rund um die Erweiterung des Landratsamts. Kürzlich trafen sich der Chef der Kreisbehörde, Michael Cyriax, und Hofheims Bürgermeister Christian Vogt mit einigen Nachbarn der Kreisbehörde, wegen Corona war es eine Zusammenkunft vor Bildschirmkameras von Computern.

Wir erinnern uns: Vor genau einem Jahr begannen die Erweiterungsarbeiten für das Landratsamt, es wurde ein Park plattgemacht und ein Teich trockengelegt. Mehr als 1000 Bürger hatten mit ihren Unterschriften dagegen protestiert – vergebens. Es war längst beschlossene Sache, es ging dann auch ratzfatz: Bäume fielen um, Absperrgitter wurden aufgestellt, Bagger rückten an. Immerhin: Angesichts der breiten Empörung versprach der Landrat, die Öffentlichkeit künftig zu einem „Dialogforum“ einzuladen.

Jetzt die Zoom-Konferenz, weniger für die Öffentlichkeit, eher für ein handverlesenes Publikum aus der Nachbarschaft. Karin Arndt, damals Initiatorin der Unterschriftensammlung, informiert hier über die wesentlichen Themen des Treffens:

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Die große Weide, die die Rodungsarbeiten hinterm Landratsamt überlebte, soll nun doch gefällt werden.
  1. Die große Weide, die eigentlich stehen bleiben sollte, wird nun doch verschwinden. Angeblich habe sich eine Hauptwurzel in einem Schacht ausgebreitet, wurde bereits gekappt: Nun sei der Baum nicht mehr zu retten, noch in diesem Monat soll er gefällt werden.
  2. Die städtische Hochzeitswiese ganz in der Nähe der Kreisbehörde soll als Ersatz für den verschwundenen Park umgestaltet werden: Das hat Hofheims Stadtverordnetenversammlung vor einem Jahr beschlossen. Der Magistrat sollte „ein attraktives Angebot zur Naherholung“ erarbeiten, hieß es. Dabei kam bisher wenig heraus, genauer: nichts. Beim Zoom-Meeting sagte Bürgermeister Vogt, er könne sich eine Hecke als Tor oder Hinweistafeln zum Thema „Wasser“ vorstellen. Jetzt soll die Bevölkerung ran: Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht.
  3. Neben dem Neubau des Landratsamts soll eine Art Fenster geschaffen werden: Dahinter soll dokumentiert werden, dass hier einstmals Römer lebten.
  4. Für den Platz mit den Containerbüros werden ebenfalls Vorschläge gesucht: Es soll etwas mit Wasser sein. Vielleicht ein Teich? Oder ein Springbrunnen? Ideen bitte an bauprojekte@mtk.org
  5. Die Öffentlichkeit sollte in einem „institutionalisierten Rahmen“ an der weiteren Gestaltung beteiligt werden: Das hatte das Landratsamt vor Monaten versprochen. Aber mit einem Arbeitskreis kann man sich offenbar nicht richtig anfreunden. Zugesagt wurde lediglich ein Spaziergang mit Mitarbeitern der Behörde und Interessierten: Dabei könnten Gestaltungsvorschläge von Bürgern besprochen werden.

Landrat Cyriax verschickte abschließend noch einen Plan: Es ist ein erster Entwurf für eine Gestaltung des künftigen Parks am Kreishaus. Er schrieb dazu: „Wir freuen uns auf Anregungen und Ideen, die Sie uns bis zum 31. März 2022 zukommen lassen können.“

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Zum Vergrößern anklicken: So könnten die Grünanlagen um das Landratsamt und den Neubau aussehen. Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht.

Aus den Akten der Polizei

Tatort: Marxheim, Breckenheimer Straße: Als die Hausbewohnerin ein paar Tage nicht da war, kamen Einbrecher. Sie kletterten durch ein Fenster, durchsuchten alles und verschwanden wieder. Unklar, was sie gestohlen haben.

Tatort: Kriftel, Oberweidstraße: Einbrecher wollten mittags in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus einbrechen. Im zweiten Obergeschoss hebelten sie eine Wohnungstür auf, wurden aber gestört und flüchteten. Sachschaden: rund 1.500 Euro.

Tatort: Hofheim, Bundesautobahn 66: Bei einer Fahrt über die A66 fiel Beamten ein Dacia auf, den sie zur Kontrolle anhielten. Der 47-Jährige Fahrer aus Spanien konnte keinen Führerschein vorweisen. Außerdem roch sein Atem stark nach Alkohol: über 2,3 Promille! Der Mann wurde erst nach Zahlung einer Sicherheitsleistung auf freien Fuß gesetzt.

Tatort: Hofheim, Feldstraße: Bei einem Einbruch in die Wohnung eines Mehrfamilienhauses erbeuteten unbekannte Täter hochwertige Schmuckstücke und Bargeld.

Tatort: Hofheim, Homburger Straße: Einbrecher hebelten die Eingangstür einer Bäckerei auf. Sie nahmen Getränke mit. 

Wallau, Hessenstraße: Auf einem Firmengelände brachen unbekannte Täter die Tür eines Containers auf: Sie klauten Bargeld.

Tatort Hofheim, Chinonplatz: Schon wieder wurde ein Fahrzeug vor dem Chinon-Center aufgebrochen. Diesmal war es ein Taxi: Die Täter schlugen eine Seitenscheibe ein und klauten eine Geldbörse, die auf der Rückbank lag.

Lorsbach: Bauarbeiten auf L3011 beginnen erst im nächsten Jahr

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In der letzten Woche fanden vorbereitende Arbeiten statt für die große Baustelle auf der L3011 vor Lorsbach.

Das Behörden-Kuddelmuddel um den Ausbau der L3011 vor Lorsbach geht weiter. Die Landesbehörde Hessen Mobil hatte bisher immer auf einen zeitnahen Baubeginn gedrängt, und zwar ausdrücklich spätestens in diesem Jahr:

In der Plangenehmigung hieß es dazu, dass die Stützmauer zwischen Fahrbahn und benachbartem Mühlgraben „zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit“ dringend saniert werden müsse: Die Mauer sei derart verrottet, dass sie „lediglich eine Restnutzungsdauer bis zum Jahr 2022 aufweist“. Das habe ein Gutachter ermittelt.

Also: Wenn ein Gutachter sagt, die Mauer könne nach 2022 einbrechen, dann sollte sie wirklich schleunigst saniert werden.

Jetzt aber diese Nachricht: Der Baubeginn, erst unlängst für August dieses Jahres terminiert, sei auf das nächste Jahr verschoben worden. Das berichtet das Kreisblatt. Die Begründung klingt wie ein schlechter Scherz: „Wetterbedingt“ könne es „im Winter zu Unterbrechungen der Arbeiten kommen, und das sei der Bevölkerung nicht zumutbar“.

Kleiner Vorteil: Die Stadt gewinnt wieder etwas mehr Zeit. Sie will schließlich dafür sorgen, dass eine zwölfmonatige Vollsperrung vermieden wird.

News aus den Rathäusern

Der Verein Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt stellte vor sein Domizil in der Bärengasse 17 eine Infotafel auf. Mehr hier.

Die Hofheimer Sicherheitsberater für Senioren (SfS) berichten über ihre Tätigkeit 2021. Mehr hier.

Mit dem Projekt „Digitaler Engel“ will die Bundesregierung ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Medien unterstützen. Der Termin am 24. Februar setzt allerdings gewisse Grundkenntnisse voraus: Er findet per Zoom statt. Mehr hier.

Die Straße „Herrnpfad“ in Wallau muss bis zum 25. Februar voll gesperrt werden. Mehr hier.

Polizeioberkommissar David Ausbüttel, Schutzmann vor Ort in Hofheim, ist am Mittwoch mit einem Info-Stand-Termin auf dem Wochenmarkt. Mehr hier.

Das Spielmobil der Stadt Hofheim kann wieder für Feste und Veranstaltungen gemietet werden. Mehr hier.

Die Stadtbücherei Hofheim hat nun auch den Freegal Music Service, einen weltweit bekannten Musik-Streaming und Download-Dienst, im Angebot. Mehr hier.

Eine Multivisionsshow findet am 24. März in der Stadthalle statt: Dirk Rohrbach hat Nordamerikas längste Flüsse „erpaddelt“. Mehr hier.

Das Theaterstück „Lippenrot“ von Tannöd-Autorin Andrea Maria Schenkel wird am 16. März in der Stadthalle aufgeführt. Mehr hier.

Ein Mammutbaum wird am Parkplatz des Waldfriedhofs am 22. Februar gefällt. Mehr hier

Die Gemeinde Kriftel ermöglicht jedes Jahr bis zu vier Schülern ein Schulpraktikum im Rathaus. Tina Schehler berichtet, wie es den jungen Leuten erging. Mehr hier.

Hobbyfotograf Gerhard Jaeger feierte 90. Geburtstag. Ein nettes Porträt von Gemeinde-Sprecherin Tina Schehler ist hier zu lesen.

Hier-stehe-ich-Bürgermeister Christian Vogt hat ein neues Freitagsblick-Video herausgegeben. Es dauert knapp 3 Minuten, einzige Neuigkeit: Im April werde eine Studie zu einer Fußgänger- und Fahrradbrücke vorgestellt, die von Marxheim kommend über die Bahnstrecke bis zur Innenstadt bzw. Rathausnähe führt.

Corona-Inzidenzwert wieder deutlich unter 1000er Marke

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Diese Grafik hat die Kreisverwaltung herausgegeben.

Gute Nachrichten von der Corona-Front: Die Zahlen der Infizierten gehen deutlich zurück. Der Inzidenzwert, der letzte Woche noch bei 1210 lag, rutschte unter die 1000er Marke und wird an diesem Freitag mit 906 angegeben.

In Hofheim sind aktuell 407 Menschen an Covid-19 erkrankt (vor einer Woche: 1.255). Insgesamt wurden in der Kreisstadt seit Ausbruch der Pandemie bisher 5.306 Menschen registriert.

In Kriftel sind aktuell 146 Menschen erkrankt (vor einer Woche: 368), insgesamt wurden 1.602 Infizierte gezählt.

Im ganzen Kreisgebiet sind aktuell 3.352 Menschen infiziert. Vor einer Wochen waren es 8.591.

Nur der Hospitalisierungsinzidenzwert steigt ganz leicht an. Er liegt jetzt bei 7,17 (vor einer Woche: 7,13). Derzeit liegen 35 Infizierte in den MTK-Kliniken (vor einer Woche: 28), davon müssen sechs (vor einer Woche: 1) intensivmedizinisch behandelt werden.

Im Altpapierkorb gefunden

Die Rundschau schreibt über die Hofheimer Wildpark-Retter: Der Verein plant einen Teich im Wildschwein-Gehege anzulegen. Mehr hier.

Söhnke Seeler ist der neue Leiter des Martha-Else-Hauses. Das Kreisblatt stellt den Mann ausführlich vor. Die wichtigsten Infos: 45 Jahre alt, verheiratet, zwei Töchter, wohnhaft im Rheinhessischen. Gelernter Altenpfleger, studierten Diplom-Pflegewirt. Mehr hier.

Ein Führungsmitglied einer Bande, die sich auf die Sprengung von Geldautomaten spezialisiert hat, wurde von Spanien nach Deutschland ausgeliefert. Das berichtet die Hessenschau. Der 31-Jährige soll Ende letzten Jahres auch an einer Sprengung in Hofheim beteiligt gewesen sein. Mehr hier.

2015 wurde Silke Thielsch in Kriftel von einem Mercedes- Fahrer angefahren und zu Tode mitgeschleift. Der Bundesgerichtshof hatte 2019 das Urteil des Landgerichts (5 Jahre, 6 Monate Haft) kassiert. Eine Neuauflage des Prozesses war für Januar angesetzt, jetzt wurden alle Termine gecancelt. Grund: Personalmangel und pandemiebedingte Ausfälle am Landgericht. Mehr hier.

Jobs zu vergeben

Das Restaurant Zum Türmchen sucht Service-Mitarbeiter. Mehr hier.

Die Viola GmbH in Wallau stellt Schreiner und Holzmechaniker ein. Mehr hier.

Die Aldi-Filiale in der Niederhofheimer Straße sucht studentische Aushilfskräfte. Mehr hier.

Die Frankfurter Volksbank sucht für Hofheim einen stellvertretenden Filialleiter. Mehr hier.

Das Dehner Gartencenter in Diedenbergen stellt Minijobber ein. Mehr hier.

Das Vital Hotel an der Rhein-Main-Terme ist auf der Suche nach einem Barkeeper. Mehr hier.

…und nicht vergessen!

An diesem Samstag startet um 20.11 Uhr das Online-Programm zur Krifteler Küchenfassenacht. Unbedingt einschalten, es lohnt sich bestimmt: https://youtube.com/user/KriftelHellau. Nähere Infos auch auf der KKK-Homepage.

Es gilt das Motto: „Heut’ wird die kleinste Küchenzeile zur Online-Fastnachts-Partymeile!“ Helau!

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Ein Kommentar

  1. Jan

    Sehr interessante Sichtweise. Ein rücksichtloser Irrer im Pseudo-SUV zieht ohne Blinken, ohne Gucken auf die linke Fahrspur – Schuld ist dann der Gerammte?
    Und der besagte Mann Gottes schweigt sich aus, während Unschuldige des Mordes bezichtigt werden? Das ist für mich die wahre Headline dieser Geschichte.

    Auf einer 2-spurigen Fahrbahn könnte ich das Rausziehen vielleicht noch nachvollziehen – dort muss man ggf. einen 80 km/h Laster überholen, fährt selbst 100km/h und nimmt die Situation als so risikoarm und landstraßenartig an, dass man mal nicht drüber nachdenkt und links rauszieht.

    Auf einer dreispurigen Fahrbahn ist das schlichtweg unerklärlich. Dort kann man für die ganz linke Fahrspur Geschwindigkeiten von 150-160 voraussetzen und wer keine Superman-Reflexe hat, der zieht nur nach sorgfältiger Prüfung und Blinken auf die ganz linke Spur.

    Dass die Jungs in der Doku mit Samthandschuhen angefasst wurden, finde ich insofern gerechtfertigt. Sie sind Opfer einer ungerechtfertigten Bezichtigungen des Mordes, einer Straftat auf die LEBENSLANG steht. Wer als UNFALLOPFER so eine Anschuldigung präsentiert bekommt, darf auch ruhig mal seine Sicht präsentieren. Interessieren würde mich die Aussage des Pfarrers, der sich im Zweifelsfall wohl doch selbst der nächste ist.

    19. Februar 2022
    |Antworten

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