Unter der Überschrift „Kotbeutelspender: Test läuft an zwei Standorten“ hat Hofheims Rathaus in dieser Woche eine Mitteilung verschickt: Danach wurde am Rande der Kernstadt ein erster kleiner Metallbehälter für Hundetüten aufgehängt. Es handelt sich um eine Box aus gebürstetem Edelstahl: 40 cm hoch, 27 cm breit und 6,5 cm tief. Ein zweites Kästchen wurde Lorsbach spendiert und ist auf dem Zimmerplatz zu finden.
Für die weit mehr als Tausend steuerzahlenden Hundebesitzer in der Kreisstadt wurden also gerade mal 2 – in Worten: zwei! – dieser Kästchen aufgehängt. Zugleich wird für dieses bisschen Hundehalter-Entgegenkommen ein gewaltiger Aufwand betrieben. Die Stadtverwaltung feiert sich, als habe sie eine großartige Leistung vollbracht:
Installiert wurden die Kästchen von einem Bauhof-Mitarbeiter. Danach fuhr der Erste Beigeordnete Wolfgang Exner (CDU) den Kapellenberg hinauf, ein Fotograf musste dazukommen. Der Stadtrat posierte neben dem „Kotbeutelspender“, der Fotograf machte das Foto:
Es zeigt den hauptamtlichen Beigeordneten. Unter einem dicken Winter-Parka mit Fellmütze trägt er einen Pullover in den Farben des Hofheim/Kriftel-Newsletters (sehr schick 🤗), seine linke Hand ruht lässig auf Hofheims erstem „Kotbeutelspender“, der unscheinbar am Rande der Straße „In den Jägergärten“ an einem Schilderpfosten hängt.
Später musste ein Mitarbeiter der Rathaus-Pressestelle einen Bericht darüber schreiben, natürlich mit Zitaten vom Bürgermeister und Beigeordneten sowie Ankündigung eines Ein-Jahres-Tests. Den Bericht verschickte die Pressestelle – natürlich erst nach Kontrolle durch die Stadtspitze – mitsamt dem Foto an diverse Redaktionen, außerdem wurden Text und Foto auf der städtischen Webseite veröffentlicht.
Hallo ihr da im Rathaus: Meint ihr das wirklich ernst?
Viel Aufwand für ein minimalistisches Invest
CDU-Bürgermeister Christian Vogt lässt sich in solchen Pressemitteilungen gerne namentlich erwähnen. Hier wird er u.a. mit den Worten zitiert: „Das Thema Hundekot auf Spielplätzen, Feldwegen und anderswo ist nicht neu, ist aber wieder akut geworden.“ Er sagte auch: Es gebe Hundehalter, „die außerhalb aller Regeln leben“ und denen „die Hinterlassenschaft ihres Tieres völlig egal ist“.
Für den CDU-Beigeordneten Exner wurde dieser Satz kreiiert: „Unseren Landwirten geht durch den Hundekot auf ihren Feldern die Ernte kaputt und für Tiere sind die Hundehaufen lebensgefährlich.“
Hundehaufen = ganz akut und lebensgefährlich!?! Dazu Hundehalter, die „außerhalb aller Regeln“ leben?!? Das klingt ja wirklich sehr bedrohlich!
Nach einer Schrecksekunde fragen wir uns bang‘: Warum wurden dann nur zwei „Kotbeutelspender“ im ganzen Stadtgebiet aufgestellt? Und warum erst jetzt?
Wenigstens auf die erste Frage findet sich in der Pressemitteilung eine Antwort: Die „Kotbeutelspender“ sollen erst getestet werden. Das ist kein Scherz: „Es soll ein Jahr lang getestet werden, wie die Beutel durch die Bevölkerung angenommen werden.“ So steht’s in der amtlich verbreiteten Pressemitteilung.
Und wie, bitte, funktioniert so ein Test?
„Der Bauhofmitarbeiter, der die Abfallbehälter im Umfeld der Kotbeutelspender leert, wird dies bei der wöchentlichen Leerung erfassen und die Spender befüllen. Dieser Verbrauch soll über das Jahr festgehalten werden.“
Auf diese Idee muss man erst einmal kommen: Strichlisten für Kacktüten! Ein Bauhof-Mitarbeiter muss die (gefüllten) Hundekottüten aus mehreren Abfallbehältern zusammentragen und zählen. Ein ganzes Jahr lang. In der Stadtverwaltung wurde bestimmt schon eine „Wvl.“ eingerichtet:
Wiedervorlage im März 2023 – dann erfolgt die behördliche Auswertung.
Hundehalter in Kriftel sind viel besser dran
Hofheim kassiert von jedem Hundehalter ziemlich viel Geld: 92 Euro pro Jahr für den ersten Hund, 104 Euro für einen zweiten Hund. Die Stadt rechnet dieses Jahr mit Hundesteuer-Einnahmen von 188.000 Euro.
Jetzt das Invest in zwei „Kotbeutelspender“. Die kosten zusammen im Internet keine 250 Euro (zzgl. MwSt.). Der Einsatz der Stadt ist also eher als minimalistisch zu bezeichnen.
Und jetzt schauen wir nach Kriftel: Die kleine Nachbargemeinde kassiert viel weniger Hundesteuer (1. Hund: 56 Euro, 2. Hund: 84 Euro), nimmt auch viel weniger ein (nur 33.000 Euro). Und trotzdem hat sie es geschafft, „Dog-Stationen“ – so nennen sie in Kriftel die „Kotbeutelspender“ – über das ganze Gemeindegebiet zu verteilen: nicht nur zwei, sondern 27 Stück. „Wir wollen doch, dass unsere Gemeinde gepflegt aussieht“, heißt es in der Verwaltung.
Längst gilt Kriftel als Geheimtipp für Hofheimer Hundehalter: Ungeniert bedienen sie sich an den Dog-Stationen des Nachbarn. Das erklärt den gewaltigen Tütenverbrauch: Inzwischen muss die Verwaltung jährlich 360.000 Hundetüten bestellen. Macht 1000 Tüten pro Tag. Kosten: rund 2000 Euro im Jahr.
Wie unterschiedlich die Rathäuser gegenüber Hundehaltern – und damit gegenüber ihren Bürgern – auftreten, ist auf ihren Webseiten abzulesen. Dort wurden Informationen für Neubürger hinterlegt, ein Absatz gilt allen Hundehaltern.
Die Stadt Hofheim verweist Neubürger mit Hund auf eine Hundesteuerseite, wo der erste Satz lautet:
„Das Halten von Hunden durch natürliche Personen zu privaten Zwecken im Stadtgebiet Hofheim unterliegt der Steuer.“
Auf der Webseite der Gemeinde Kriftel lesen wir:
„Haben Sie einen Hund? Bitte denken Sie daran, dass Sie Ihren Hund anmelden müssen! Dies können Sie im Steueramt erledigen oder die Anmeldung auch ausgefüllt im Bürgerservice abgeben. Hundekotbeutel erhalten Sie im Bürgerservice.”
Corona-Update: Immer mehr Infizierte
Zahlen lügen nicht, heißt es. Demnach sieht es an der hiesigen Corona-Front nicht richtig gut aus: In Hofheim wurden an diesem Freitag 881 Infizierte registriert, das sind nahezu 400 mehr als vor einer Woche, als die Infiziertenzahl mit 507 angegeben wurde. In Kriftel sprang die Zahl der Covid-19-Erkrankten von 211 auf 319.
Insgesamt werden aktuell 5940 Menschen im Kreisgebiet als infiziert gemeldet, letzten Freitag waren es „nur“ 3880. Damit steigt auch wieder der Inzidenzwert: Er kletterte auf 853 hoch, nachdem er letzten Freitag auf 624 gesunken war.
Die Gesundheitsbehörde meldet zudem 18 Erkrankte in den MTK-Kliniken. Davon müssen zwei Patienten intensivmedizinisch behandelt werden.
Vorderheide II: Schon 1,5 Mio Euro ausgegeben – und es wird immer mehr
Es gibt neue Informationen zu Vorderheide II, und die haben es in sich:
Die erste Nachricht lautet: Die Stadt will nach ihrer Niederlage vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel nun doch eine sogenannte Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig einreichen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Magistrat am Mittwoch. Zwei Gründe wurden genannt: Die Stadt wolle alle Rechtsmittel ausschöpfen, um eines Tages Schadensersatz einfordern zu können – zum Beispiel beim Land, das versäumt habe, das Gebiet als Vogelschutzgebiet auszuweisen. Auch soll der Gang nach Leipzig vor eventuell möglichen Schadensersatzansprüchen schützen – beispielsweise vom Projektentwickler EGH, der in dem geplanten Baugebiet ein Villenviertel errichten wollte und dafür bereits viel Geld ausgegeben hat.
Die zweite Nachricht zu Vorderheide II wurde in den Lokalzeitungen nur am Rande erwähnt, was der CDU-Stadtspitze sehr gefallen haben dürfte: Für die Realisierung des Bebauungsplans wurden bereits 1,5 Millionen Euro von der Stadt ausgegeben. Hauptsächlich für Rechtsanwälte und die jahrelangen Gerichtsverfahren. Dazu ein bisschen für Planung (rund 150.000 Euro) und auch für vorbereitende Arbeiten im Baugebiet (rund 350.000 Euro).
Zum ersten Mal wurde diese Zahl genannt: 1,5 Millionen Euro – das Geld ist weg, endgültig. Und es wird nicht dabei bleiben. Vorderheide II wird garantiert noch viel, viel teurer:
⇨ Einen mittleren fünfstelligen Betrag – genauer wollte man das nicht sagen – werden die Rechtsanwälte für den Weg zum Bundesverwaltungsgericht kassieren.
⇨ Wird die Stadt in Leipzig abgewiesen, dürfte der Bund für Natur- und Umweltschutz (BUND) eine Rechnung schicken: Die Naturschützer hatten die Klage gegen den Bebauungsplan angestrengt. Die Stadt wird bei einer endgültigen Niederlage die Verfahrenskosten des Gegners übernehmen müssen.
⇨ Sollte dann die Planungsgesellschaft EGH Schadensersatz verlangen, weil der Bebauungsplan nicht realisiert wird, kommt auf die Stadt eine hohe sechs-, wenn nicht siebenstellige Forderung zu. Wird die Stadt zahlen – oder erst einmal dagegen klagen? Teuer wird’s auf alle Fälle.
⇨ Will die Stadt beim Land Schadensersatz einfordern, wird sie sicher ebenfalls klagen müssen. Der Ausgang ist offen, fest steht nur: Auch das kostet wieder…
Mit dem aktuellen Magistratsbeschluss wird die Stadt Hofheim für ein Luxus-Baugebiet, das viele Bürger ablehnen, weiterhin viel Geld verpulvern. Weil eine solche Nachricht in der Bürgerschaft nicht gut ankommen dürfte, wird jetzt munter getrickst und getäuscht und offensichtlich auch gelogen.
So sagt CDU-Bürgermeister Christian Vogt in seinem aktuellen Internetvideo „Freitagsblick“, der Magistrat wie auch der Haupt- und Finanzausschuss hätten in dieser Woche getagt: „Und man hat beschlossen, dass man gegen das Gerichtsurteil (…) weitere Rechtsmittel einlegt“, so Vogt wörtlich.
Diese Darstellung muss als eine gezielte Irreführung der Öffentlichkeit bewertet werden: Es ist eine krasse Unwahrheit, die Vogt verbreitet: Der Haupt- und Finanzausschusses hat nämlich gar nichts beschlossen.
Die Sitzung hatte um 19 Uhr begonnen, sie dauerte bis kurz vor 22 Uhr. Die Entscheidung, gegen das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs vorzugehen, war bereits vor der Ausschusssitzung ganz allein vom Magistrat getroffen worden. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses wurden vor vollendete Tatsachen gestellt.
Es war dann um exakt 20.08 Uhr, als Bürgermeister Christian Vogt aus dem Rathaus eine Pressemitteilung zu dem Magistratsbeschluss verschicken ließ: „Stadt Hofheim leitet weitere Schritte ein“.
In der Sitzung des Ausschusses drucksten derweil zwei Anwälte herum. Klare Antworten vermieden sie, was vielleicht auch daran lag, dass ihre Großkanzlei nicht nur das Interesse der Stadt im Visier hat: Die Anwälte gaben an diesem Abend zur Überraschung etlicher Lokalpolitiker zu, dass sie auch die Interessen der EGH vertreten würden.
Das bedeutet: Die Rechtsanwälte vertreten einerseits die Stadt und wollen Schadensersatzansprüche verhindern. Andererseits vertreten sie auch ein Unternehmen, das vielleicht hohe Schadensersatzansprüche gegen die Stadt erheben wird. Könnte es da nicht zu starken Interessenkonflikten kommen – womöglich zu Lasten der Stadt? Das blieb in der Sitzung offen. Zu verblüfft waren die meisten Ausschussmitglieder, als dass sie den merkwürdigen Vorgang näher hinterfragen konnten.
Es läuft nicht gut für Hofheim. Wenn tatsächlich Schadensersatzansprüche drohen, habe die Stadt einen schlechten Vertrag gemacht, heißt es beim BUND. Mit einer Nichtzulassungsbeschwerde füge die Stadt „der langen Kette ihrer Fehlentscheidungen ein neues Glied hinzu“.
Aber vielleicht kehrt doch noch Vernunft ein. An diesem Freitagabend hat sich Hofheims SPD auf einer Mitgliederversammlung darauf geeinigt, gegen eine Bebauung von Vorderheide II zu stimmen. Dass bedeutet: Die Opposition – Grüne, Linke, Bürger für Hofheim und eben die SPD – hat beim Thema Vorderheide II die Mehrheit im Parlament: Diese Parteien sind gegen das Baugebiet. CDU, FDP und FWG, die als Regierungskoalition auftreten, könnten das Nachsehen haben.
Bernd Hausmann von den Linken macht zudem darauf aufmerksam: Laut Hessischer Gemeindeordnung könne der Magistrat gar nicht allein über „die Führung eines Rechtsstreits von größerer Bedeutung“ entscheiden. Das heißt konkret:
Für den 5. und 6. April ist eine Stadtverordnetenversammlung terminiert. Dann wird Vorderheide II noch einmal Thema sein. Und vielleicht beschließt dann nicht allein die Verwaltungsspitze, wie es mit dem Bebauungsplan Vorderheide II weitergeht. Sondern die folgenreiche und teure Entscheidung wird, wie es sich für ein demokratisches Gemeinwesen gehört, dem Plenum der gewählten Mandatsträger überlassen.
Hofheim & Kriftel: Solidarität mit der Ukraine!
Kriftel muss Spendenaktion stoppen
In einer ersten Meldung hieß es hier, dass an diesem Wochenende würden in Kriftel Spenden für Flüchtlinge gesammelt. Am Samstagnachmittag aber wurde die Aktion überraschend gestoppt: „So viele Bürgerinnen und Bürger haben gestern und heute Spenden für Flüchtlinge aus der Ukraine in der Schwarzbachhalle abgegeben, dass der für den Transport in Kriftels polnische Partnerstadt Pilawa Gorna vorgesehene Lkw jetzt schon bis oben hin voll sein wird“, heißt es auf Facebook. Bürgermeister Seitz wird zitiert: „Die Hilfsbereitschaft der Kriftelerinnen und Krifteler ist einfach überwältigend!“
Wer noch etwas tun möchte: Vom Partnerschaftsverein Kriftel wurde ein Spendenkonto eingerichtet: DE80 5019 0000 0044 1590 07; Verwendungszweck: Ukraine.
Wegen der vielen Hilfsangebote hat die Gemeinde inzwischen auch ein Registrierungstool auf ihrer Webseite eingerichtet. Alle Details dazu hier.
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Friedensdemonstration an Hofheimer Schule
Die Schülervertretung des Montessori-Zentrums hat eine Friedens- und Solidaritätsaktion organisiert: Schüler und Lehrer stellten sich auf dem Schulhof in der Form des Friedenszeichens auf. Von einer Drohne aus wurde die Aktion gefilmt und fotografiert. Mehr Infos und ein kleines Video von der Aktion sowie ein Link zu Tipps für Eltern, wie sie Kinder-Fragen zum Krieg begegnen können, sind auf der Webseite der Schule zu finden (hier).
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Am Sonntagabend wieder Mahnwache in Hofheim
Auch an diesem Sonntag (13. März) beginnt um 18 Uhr in Hofheim auf dem Chinonplatz eine Mahnwache gegen den russischen Angriff auf die Ukraine. Sprechen wird u.a. Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU). Außerdem wird es eine Botschaft der Friedensinitiative Main-Taunus und einen musikalischen Beitrag geben.
In den Polizeiakten geblättert
Der E-Bike-Klau geht um…
Wieder wurde in Hofheim ein hochwertiges E-Bike gestohlen: Diesmal gelangten die Täter nachts unbemerkt in die Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses an der Mainzer Straße in Marxheim. Sie ließen ein schwarz-weißes Fahrrad (Hersteller Pegasus, Wert: ca. 3.500 Euro) mitgehen, obwohl es mit zwei Schlössern gesichert war.
Einen Tag zuvor in der Lessingstraße in Hofheim: Aus der Garage eines Einfamilienhauses verschwand ein grau-schwarzes Mountainbike der Marke Cube (Wert: ca. 2100 Euro).
Erst kürzlich waren Unbekannter in den Keller eines Mehrfamilienhauses in Kriftel an der Sindlinger Straße eingebrochen: Zwei E-Bikes der Marken Centurion und AsVIVA wurden geklaut, ihr Zeitwert wird mit etwa 4.000 Euro angegeben.
Davor stiegen Täter in die Kellerräume eines Mehrfamilienhauses an der Neugasse in Hofheim ein. Sie stahlen ein grau-blaues Gravel-Bike der Marke „Ridley“ sowie ein Mountainbike. Beide Räder haben einen Wert von rund 2.500 Euro.
Hinweise zu den Diebstählen nimmt die Ermittlungsgruppe der Polizeistation Hofheim unter Telefon 06192 20790 entgegen.
Laptop aus Auto geklaut
Tatort Hofheim, Zeilsheimer Straße: Unbekannte schlugen das Beifahrerfenster eines PKW ein. Sie klauten ein Laptop samt Tasche. Der Wert wird auf einen niedrigen vierstelligen Bereich geschätzt.
Einbrecher kamen während des Mittagsschlafs
Tatort Diedenbergen, Wildsachsener Straße: Während eine Frau auf dem Wohnzimmersofa einen Mittagsschlaf machte, kletterten Einbrecher in ihre Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Sie durchwühlten unbemerkt die Kommoden im Schlafzimmer und entwendeten Schmuck sowie Münzen im Wert von mehreren Tausend Euro.
Trickbetrüger im Haus
Tatort Kriftel, Lindenstraße: Mittags klingelte ein Mann bei einem Einfamilienhaus in der Lindenstraße an. Er gab sich als Telekommunikationstechniker aus. Im Haus angekommen, wurde die Bewohnerin jedoch stutzig und schöpfte Verdacht. Wiederholt forderte sie den jungen Mann auf, das Haus zu verlassen. Er flüchtete schließlich.
Aus den Rathäusern
Der English Reading Club feierte in der Hofheimer Stadtbücherei seinen dritten Geburtstag. Neue Teilnehmer sind willkommen. Mehr hier.
In der Mainzer Straße werden ab dem 14. März Baumscheiben und Pflanzflächen angelegt sowie zehn Bäume und Stauden gepflanzt. Zeitweilig werden Parkplätze gesperrt. Mehr hier.
Die Stadtbücherei bleibt ab 1. April für die Vorbereitungen und den Umzug in das neue Gebäude geschlossen. Mehr hier.
Das Freizeithauses an der Weingartenschule in Kriftel hat einen neuen Leiter: Yaman Fakhani (31) kommt aus Syrien, wohnt in Flörsheim und hat 2021 sein Bachelor gemacht. Mehr hier.
Hofheimer Sportlerinnen und Sportler, die in 2020 und 2021 erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen haben, will der Magistrat im Rahmen eines Empfangs ehren. Vorschläge können bis 1. Juni eingereicht werden. Mehr hier.
Das Bürgerbüro im Hofheimer Rathaus erweitert seine Öffnungszeiten. Mehr hier.
Vereine im Stadtgebiet Hofheim sind am Samstag, 26. März zum „Frühjahrsputz“ in ihrem Stadtteil aufgerufen. Mehr hier.
Video der Woche
Andrea Leyer ist freiberufliche Tanzlehrerin in Hofheim. Als Beitrag zum Weltfrauentag führte sie mit einigen Frauen einen Tanz zum „Respect“-Song in der Fassung von Aretha Franklin auf: für mehr Respekt für Frauen in der ganzen Welt. Den Facebook-Eintrag überschrieb sie mit einem Aufruf, der Astrid Lindgren zugeordnet wird: „Lasst euch nicht unterkriegen, seid frech und wild und wunderbar!“
Jetzt plötzlich doch: Stadt hält Wohnungsmarkt für angespannt
Erinnern Sie sich noch? Vor einem Jahr offerierte das Land Hessen allen Kommunen erweiterte Mieterschutzrechte – Bedingung: Der örtliche Wohnungmarkt müsse angespannt sein. 49 Kommunen nahmen das Angebot an, auch Kriftel. Im Rathaus Hofheim aber reagierte man selbst auf mehrmalige Aufforderung durch das Wirtschaftsministerium nicht: Hofem Schlofem eben. Vertreter der Immobilienbranche dürften Bürgermeister Vogt vor Dankbarkeit fest gedrückt haben: Die Mieterschutzrechte gelten seither nicht mehr in der Kreisstadt (hier und hier).
Jetzt soll ein bundesweites „Baulandmobilisierungsgesetz“ gegen überhitzte Wohnungsmärkte wirken – aber nur in Gebieten mit angespannten Wohnungsmarkt. Die 49 Kommunen in Hessen sind dabei – und jetzt möchte auch Hofheim dazugehören. Ein entsprechendes Schreiben wurde laut Rathaus-Mitteilung an die Landesregierung geschickt.
Das Gesetz sieht u.a. ein Vorkaufsrecht für Kommunen vor. Sie sollen gegen verwahrloste Grundstücke und Schrottimmobilien vorgehen und Eigentümer brachliegender Grundstücke zum Bauen verpflichten können. Und wenn Investoren in größerem Stil Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umwandeln wollen, kann die Stadt eine Genehmigung verweigern (das gilt allerdings nur bei Mehrfamilienhäuser mit mehr als sechs Mietwohnungen).
Bienen füttern ist wieder angesagt
Pünktlich zum Pflanz-eine-Blume-Tag am 12. März startete die Saison des Bienenfutterautomaten am Untertor in Hofheim. Die ehemaligen Kaugummiautomaten, die der Vereinsring aufgestellt hat, sind mit bienenfreundlichem Saatgut bestückt und sollen Passanten motivieren, ihren Ort aufblühen zu lassen.
Die gelben Automaten sind Teil eines bundesweiten Netzwerks aus über 200 Standorten, die von Vereinen, Schulen, Kommunen, Unternehmen oder Privatpersonen mit viel Engagement betrieben werden. Entstanden ist die Initiative 2019 aus einer Idee eines Handwerkmeisters und der Aktion „Lass deinen Ort aufblühen“ des Frankfurter Bildungsprojekts „Bienenretter„. Als Kooperationspartner stellt das Sozialunternehmen „Bienenretter Manufaktur“ das Füllmaterial mit heimischen Pflanzen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung.
“In unserem Automaten bieten wir zwei Blühmischungen an, die für Garten und Balkon geeignet sind, denn jeder Quadratmeter zählt”, sagt Vereinsring-Vorsitzender Wulf Baltruschat. Vom Verkauf jeder Kapsel geht ein Förderbeitrag an die Bienenretter.
Häßlichen Lampen werden angestrichen
Rettung für Langenhain? Der Hofheim/Kriftel-Newsletter hatte die ausgesprochen häßlichen Straßenlampen vorgestellt, die seit einiger Zeit den alten Ortskern des Dorfes verschandeln (hier). Eine Anfrage war zuvor ans Rathaus gegangen, wo man allerdings für eine Antwort unangemessen lange brauchte. Jetzt, nach fast zwei Wochen, reagierte Hofheims Stadtverwaltung:
Die Leuchten seien „in Abstimmung zwischen Stadt und Syna ausgesucht“ worden, heißt es. Jetzt werde auch nachgebessert: Die vier Meter hohen Zink-Masten seien „mit Absicht“ nicht gestrichen worden, damit sie beim Aufstellen keine Kratzer bekommen. „Sie werden später in der zum Lampenschirm passenden Farbe gestrichen.“
Im Altpapier gefunden
Der Verein Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen hat seinen Geschäftsführer Ulrich Mann „von seiner Arbeit freigestellt“, berichten die Lokalzeitungen. Heißt: Man will ihn loswerden, sucht nach einer einvernehmlichen Lösung – sonst muss ein Arbeitsgericht entscheiden.
Ein Denkmal geschütztes Haus in Lorsbach verfällt – das Problem: Es gehört einem Chinesen, und der ist für die Behörden nicht erreichbar. Die Linken meldeten sich im Kreisblatt zu Wort: Der Kreisausschuss soll prüfen, ob der Besitzer enteignet werden könne. Dann könnte der Kreis dafür sorgen, dass das Haus erhalten bleibt.
Alle Fraktionen in Kriftel haben in der Gemeindevertretung grünes Licht gegeben, dass der Bebauungsplans „Am Krifteler Wäldchen“ offengelegt werden kann. Auf einem 18 Hektar großes Gelände zwischen den Bahngleisen und der A 66 sollen 400 Wohneinheiten entstehen, schreibt das Kreisblatt. Die Bahn verlange allerdings sehr hohe Lärmschutzmaßnahmen.
Der Luxus-Dachgarten auf dem Erweiterungsbau des Kreishauses bleibt umstritten: CDU-Landrat Michael Cyriax cancelte Kritiker des Projekts öffentlich ab: Das Weltklima werde „nicht gerettet und der Klimawandel aufgehalten, wenn man hier alle Dächer mit Solarpanelen zupflastert“, zitiert ihn das Kreisblatt. Auch die Erste Beigeordnete Madlen Overdick (Grüne) hält die geforderten Solaranlagen beim Kreishaus-Neubau für verzichtbar: Mit dem geplanten Dachgarten leiste man schließlich „einen effektiven Beitrag zur Klimafolgenanpassung und Biodiversität“. Ein Hinweis auf die Mehrkosten wird vom Landrat abgetan: „Das kann man meinetwegen Steuerverschwendung nennen. Uns geht es aber um den ökologischen Mehrwert“. Das Kreisblatt berichtet nur in der gedruckten Ausgabe, die Rundschau auch online.
Tanja Seitz übernimmt die Leitung des Krifteler Kinderbeirats, Sara Morawietz ist ihre Stellvertreterin. Über diesen Beschluss der Gemeindevertreter berichtet das Kreisblatt auch online.
Die katholische Kirche zockt: Immer mehr Gläubige treten aus, das bedeutet weniger Geld in der Kirchenkasse. Der Finanzdirektor des Bistums, Thomas Frings, kündigt jetzt im Kreisblatt an: Man wolle bei den Kindertagesstätten sparen. 330 Einrichtungen gibt es, 85 Prozent der Kosten tragen Land und Kommunen, die Kirchen zahlen 15 Prozent. Dazu kommen Zuschüsse zu Baukosten. Im Kreisblatt liest sich das so: „Die Reduzierungen der Baukostenzuschüsse ist für Thomas Frings kurzfristig unabdingbar, damit das Bistum finanziell handlungsfähig bleibe. Mittelfristig werde man allerdings auch über den 15-prozentigen Betriebskostenzuschuss mit den Kommunen verhandeln müssen.“ Im Klartext: Kommunen und Land sollen mehr zahlen, sonst…
Jobs im Angebot
Der Gossip Pub 2 sucht Vollzeit-Verstärkung. Mehr hier.
Der Reit- und Fahrverein Kriftel sucht einen Pferdepfleger. Mehr hier.
Das MTK-Straßenverkehrsamt sucht einen Leiter für das Sachgebiet Kfz-Angelegenheiten/Führerscheinwesen. Mehr hier.
Die Kliniken des Main-Taunus-Kreises suchen einen Oberarzt für die Klinik für Pneumologie. Mehr hier.
Das Showspielhaus sucht einen Koch für seinen Food-Truck. Mehr hier.
Ich dachte, es sei schon der 1. April, als ich den Beitrag „Stadt Hofheim feiert sich: Zwei Tüten-Spender für Hundehalter aufgestellt“ las. Die „Führung“ Hofheims, insbesondere der ober-eitle Bürgermeister Christian Vogt ist m.E. untragbar. Und mich wunderte damals sehr, daß die CDU wirklich wiedergewählt wurde. Gegen die Witze aus Hofheims Rathaus waren die vom verstorbene Fips Asmussen geradezu ein Witz !
Na, bei 1,5 Millionen Ausgaben ohne Nutzen, wundert es ja nicht, dass für die Straßenlaternen in den Ortskernen kein Geld mehr da ist und an allen Ecken und Enden besonders an der Gestaltung gespart wird…
Der nachträgliche Anstrich hält doch nur von heut bis gestern und fängt dann an abzuplätten. Die Originallaternen werden werkseitig pulverbeschichtet, das hält für immer und gibt wegen der besseren und härteren Legierung auch keine Kratzer.
Ich habe im ganzen Bundesgebiet noch nicht gesehen, dass Straßenlaternen von Hand angestrichen werden?!?
Auch müsste das wirtschaftlich gesehen vollkommen kontraproduktiv zu dem originalen Pfosten sein🤔
Zudem ist es äußerst bedauerlich, dass die Abstimmung nur zwischen Stadtverwaltung und Syna erfolgte!
Auch Langenhain hat Ensemble Denkmalschutz im ganzen Bereich um den Friedhof herum und zudem Einzeldenkmäler- hier hätte laut Landesdenkmalamt auch bei Straßenlaternen eine Abstimmung mit dem Denkmalschutz erfolgen müssen und es braucht sogar eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung!
Ich bezweifle, dass diese vorliegt und auch dass der Denkmalschutz diese Kombi mit Zinkpfosten überhaupt genehmigt hätte!
Das Gleiche in Marxheim- auch hier wurde vom Denkmalamt sicher nicht diese Kombi mit Zinkpfosten genehmigt.
Zudem steht hier im Ensemble Denkmalschutz auch noch eine moderne Lampe- das Landesdenkmalamt sprach sich jedoch klar dafür aus, dass im Bereich des Denkmalschutzes nur eine Lampenart im gesamten Bereich sein soll (nicht nur dort wo möglich und sinnvoll!)
Mit einer guten Vorplanung und Auswahl der Lampen für alle Gegebenheiten im Ensemble Denkmalschutz, gibt der Straßenlaternen-Markt sicher eine passende her.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Eine gute Vorplanung mit rechtzeitiger Einbindung von Denkmalschutz und Ortsbeiräten, hätte hier viel Geld für nachträglichen Anstrich und auch noch kommenden wieder Ausbau von Laternen gespart!
Beim Setzten der zukünftigen Laternen in Alt-Marxheim werden wir ja dann sehen, ob auch hier erst die Zinkpfosten „zum Schonen von Kratzern“ 🤣 gesetzt werden und dann im ganzen Ortskern von Hand angestrichen werden – oder ob dann doch die Originalpfosten der plötzlich sinnvollere Weg sind….😜
Zur Hundetütensituation: der Ortsbeirat Wildsachsen hat vor fast einem Jahr beantragt, daß solche aufgestellt werden. Der Bürgermeister sagte, daß in Hofheim nun ein Versuchsprojekt gestartet werden solle (als ob man ein Konzept, daß sich in vielen tausenden Gemeinden in Deutschland schon mehr als bewährt, erst testen müsse), in Wallau würden solche versuchsweise aufgestellt, da könne man Wildsachsen ja dranhängen. Wir haben dann sogar eine kleine Ortsbegehung gemacht und Stellen geortet, an denen das Aufstellen der Spender nebst Müllbehälter sinnvoll wäre.
Raten Sie mal, was seither passiert ist: null komma nix.
Nun gut, ich verstehe, daß es auf der Welt wichtigere Dinge gibt als Hundekotbeutelspender und die dazugehörigen Abfallbehälter. Aber überall um Hofheim herum gibt es diese auf von Hundehaltern hoch frequentierten Strecken, Wiesbaden-Breckenheim, Kriftel, Eppstein, Niedernhausen….überall stehen diese Dinger und werden tatsächlich auch benutzt.
Und jetzt lese ich, daß die Stadt es tatsächlich geschafft hat, insgesamt 2(!) am Kapellenberg und in Lorsbach aufzustellen… Wenn eine Stadtverwaltung es noch nicht einmal schafft, sich um ‚Scheiße‘ zu kümmern (verzeihen Sie meine Ausdrucksweise), was soll man da noch zu sagen…..