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Ein Dorf in Panik: Ist die Vollsperrung noch zu verhindern?

Gepostet in Allgemein

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Ist es nicht schon längst zu spät? Ziemlich hektisch, ja nahezu verzweifelt wirken die Bemühungen von Hofheims Lokalpolitik, die drohende einjährige Vollsperrung der L3011 vor Lorsbach zu verhindern. Eine Bürgerversammlung soll jetzt stattfinden, neue Verhandlungen wurden in Auftrag gegeben, der Magistrat wurde mit einer juristischen Prüfung beauftragt… Gar nicht gerne redet man darüber, dass die drohenden Probleme zumindest teilweise hausgemacht sind: Die Stadtverwaltung in Hofheim hat gepennt, das steht längst fest, und auch die meisten Stadtpolitiker sind viel zu spät aufgewacht. Wir schauen in ein Dorf, das sich in größter Panik befindet.

Stell dir vor, es ist Bürgerversammlung – und keiner weiß davon. Nächsten Freitag sollen die Lorsbacher über die geplanten Bauarbeiten auf der L3011 informiert werden.

Uuups: Ist der Termin überhaupt bekannt?

Mit erkennbarem Erschrecken wurde diese Frage gestellt, als letzten Mittwoch der Ortsbeirat Lorsbach tagte. Die Zeitung habe eine kleine Meldung gebracht, sagte einer. Wer liest denn noch Zeitung?, wurde entgegnet. Was können wir noch tun? fragten andere. Plakate drucken? Aushänge machen?

Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler (CDU), der für die Organisation der Bürgerversammlung verantwortlich ist, versprach sich zu kümmern. Dieter Kugelmann (CDU) wies darauf hin, dass der Andrang groß werden könne, aber nur 199 Besucher in die Halle dürften – „Brandschutzgründe“. Ob denn die Veranstaltung online übertragen werde, fragte einer. Ratloses Schweigen. Hegeler: „Das ist nicht geplant. Aber ich nehme es auf.“

Diese Szene im Lorsbacher Ortsbeirat ist symptomatisch für das Verhalten der Stadt Hofheim beim Thema L3011: Man reagiert, aber auf den letzten Drücker, manchmal auch erst, wenn’s schon zu spät ist.

Als die Landesbehörde „Hessen Mobil“ im Zuge der Planung die betroffenen Kommunen um Stellungnahme bat, hätte man im Hofheimer Rathaus laut Einspruch erheben können. Es war vor mehr als einem Jahr:  Vielleicht hätte die Landesbehörde reagiert und ihr Vorhaben überarbeitet. Aber der Magistrat sagte kein Wort, und das ist gemeinhin eine klare Ansage: Alles okay, wir sind einverstanden, ihr könnt so bauen.

Als dann die Fakten – vor allem die geplante Vollsperrung – öffentlich bekannt wurden, war die Bestürzung groß und der Aufschrei laut.

Seither wird die Stadtverwaltung nicht müde zu betonen: „Seitens der Stadt wurde mit höchster Priorität versucht, eine Lösung für die Verkehrsführung zu finden, bei der eine lange Vollsperrung vermieden wird.“ 

Stimmt das wirklich?

Nach geplatzten Verhandlungen wurde Enteignung geprüft

Längst ist die Baumaßnahme inclusive einjähriger Vollsperrung bis ins Detail durchgeplant. 93 Seiten umfasst allein die Plangenehmigung, die der grüne Landesminister Tarek Al-Wazir Ende letzten Jahres unterzeichnet hat:

Vor dem Ortseingang nach Lorsbach macht die L3011 eine scharfe Kurve: Das ist die „Klärwerkskurve”, weil rechter Hand das Klärwerk liegt. Auf der linken Seite befindet sich ein kleiner Bach, der Mühlgraben, dessen Stützmauer zur Straße hin völlig verrottet ist. Hessen Mobil sagt seit Jahren, eine Sanierung sei höchst dringlich, aus Sicherheitsgründen. Gleichwohl wurden die Bauarbeiten mehrmals vertagt, bis unlängst die Entscheidung fiel: Im März 2023 soll’s losgehen, definitiv.

Neben der Stützmauer-Sanierung soll zugleich die Fahrbahn etwas verbreitert und die Kurve entschärft werden. Ein seit Jahrzehnten geplanter Radweg von Lorsbach nach Hofheim sollte ursprünglich ebenfalls auf diesem Teilstück gebaut werden, wurde dann aber – zur Verärgerung der Lokalpolitik – aus der Planung wieder herausgenommen.

Als die Linken vor nicht allzu langer Zeit vorschlugen, auf den Kurven-Ausbau zu verzichten, weil dadurch Autofahrer zum Rasen verleitet würden, lehnte die Mehrheit der Hofheimer Stadtverordneten ab: Der Straßenausbau habe nach geltenden Richtlinien zu geschehen, und der sehe nun mal einen größeren Kurvenradius vor. Dass womöglich nur die Kombination aus  Stützmauer-Sanierung und Kurvenbegradigung für die lange Vollsperrung sorgt, fand keine Beachtung.

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Vor der Klärwerkskurve stehen Baufahrzeuge: Vorbereitende Arbeiten von Hessen Mobil für die Stützmauer-Sanierung und den Kurvenausbau sind bereits im vollen Gange.

Wir reden von rund 500 Metern Straßenausbau: Dafür braucht Hessen Mobil ein Jahr. Weil die Straße so schmal ist und die Baumaschinen so groß sind, muss die Fahrbahn komplett gesperrt werden. Die offizielle Umleitung führt über Kelkheim (ziemlich weit), die inoffizielle über Langenhain (ziemlich eng und steil). Und das ein ganzes Jahr lang – für die Betroffenen in der Tat eine Zumutung!

Es hätte eine Möglichkeit gegeben, das Leid der Lorsbacher zumindest ein bisschen zu lindern: Hessen Mobil müsste eine einspurige Behelfsstraße neben der Baustelle anlegen. Das wäre teuer geworden – egal. Die Umleitung hätte über das Klärwerksgelände führen müssen – kein Problem. Man hätte Flächen des benachbarten Reiterhofs benötigt – da hakte es. Der Reiterhof-Besitzer sagte sinngemäß:  Mach ich nicht. Will ich nicht. Denn dann ist mein ganzes Geschäft kaputt.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Selbst bei einer einspurigen Umfahrung hätte die Straße ebenfalls voll gesperrt werden müssen – für mindestens vier Monate. Gleichzeitig würde sich die Gesamtzeit der Bauzeit verlängern – auf 16 Monate.

Hessen Mobil sagt, man habe lange mit dem Reiterhof-Besitzer verhandelt: ohne Erfolg. Als die Landesbehörde dann den Baustart verkündete, meldete sich auf dem letzter Drücker das Rathaus: Man wolle als Stadt mit dem Mann zu reden versuchen, Hessen Mobil möge bitte noch ein bisschen warten. Die Landesbehörde verschob den Baustart. Nach einigen Wochen gab der Magistrat auf: keine Einigung möglich.

Wenig später veröffentlichte Hofheims Rathaus die Meldung, man werde auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung eine Enteignung des Reiterhofes prüfen.

Wie bitte? Eine Enteignung ist absolut unvorstellbar, weil in diesem Fall zutiefst rechtswidrig.

Es hat den Anschein, als wolle der Magistrat seine Bürger für dumm verkaufen. Die Enteignungs-Meldung ist immer noch auf der städtischen Webseite zu finden. Ein Ergebnis der Prüfung wurde bis heute nicht mitgeteilt.

Lorsbach abgeriegelt: Und was passiert im Notfall?

Dass eine Vollsperrung droht, ist schon lange bekannt. Bereits im Herbst 2020 hatte die CDU im Ortsbeirat einen Antrag vorgelegt: Die Stadt solle bei Hessen Mobil darauf drängen, dass mindestens eine Fahrspur mit Ampelregelung zur Verfügung stehe: „Den wenigen, aber sehr wichtigen Geschäften in unserem Ort wird durch eine Vollsperrung das Einkommen bis zur drohenden Insolvenz genommen.

Ein SPD-Antrag zielte in dieselbe Richtung: „Der Magistrat wird gebeten, auf Hessen Mobil einzuwirken, die Vollsperrung der L3011 auf das absolut unvermeidbare Maß zu begrenzen.“

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Dieses Straßenstück soll für ein Jahr voll gesperrt werden. Das Foto wurde am Samstag gemacht – werktags bilden sich vor der Baustellenampel oftmals lange Schlangen.

Nun ist es nicht so, dass der Magistrat von sich aus den Mandatsträger ein Update zukommen lässt: Das wurde getan, das wurde erreicht usw. Anfang 2021 fragten deshalb die Linken nach: „Hat der Magistrat bei Hessen Mobil im Sinne des Ortsbeiratsbeschlusses interveniert?“

Die Antwort der Stadtverwaltung war karg und dürftig: „Die Verwaltung steht mit Hessen Mobil (…) in Kontakt. Bislang liegen keine genauen lnformationen über Zeitpunkt, Dauer und Umfang einer Sperrung vor.“

Sieht so die „höchste Priorität“ in Hofheims Stadtverwaltung aus?

Lorsbacher Bürger sammelten wenig später mehr als 1.600 Unterschriften gegen die drohende Vollsperrung und überreichten sie Bürgermeister Christian Vogt (CDU). Fotos wurden gemacht, die Lokalzeitung berichtete. Was daraus wurde? Unklar. Ob danach ein Ruck durch die Stadtspitze ging? Eher nicht. Wenigstens hat man nichts davon gespürt.

Hofheims Stadtverwaltung reagiert schlapp, wirkt desinteressiert. Nehmen wir an, die Vollsperrung kommt wie angekündigt im nächsten Jahr: Wie soll dann im Notfall – Feuer! Herzinfarkt! – ein Rettungsfahrzeug schnellstens nach Lorsbach kommen? Und was ist mit Einsätzen für die häusliche Pflege oder das Essen auf Rädern? Was geschieht, wenn die Bahn zwischen Lorsbach und Hofheim ausfällt, was bekanntlich häufiger vorkommt?

Solche Fragen, die viele Bürger unmittelbar betreffen, werden seit Monaten gestellt, immer wieder. Die Spitze der Stadtverwaltung verspricht, sich kümmern zu wollen.

Antworten hat sie bis heute nicht geliefert. 

„Aktionsbündnis“ will juristische Schritte prüfen lassen

Längst werden Vokabeln genutzt, die an eine Apokalypse gemahnen: Von einer „Vollkatastrophe“ ist die Rede, von einem „Todesstoß für Lorsbach“. Es heißt, die Menschen hätten „Existenzängste“, den letzten Geschäften drohe „die Pleite“, den Handwerksbetrieben „der Ruin“

Angesichts des drohenden „Horror-Szenarios“ haben sich Lorsbachs Lokalpolitiker kürzlich – erst kürzlich! – zu einem „Aktionsbündnis L3011“ zusammengetan. Als erstes bastelten sie sich ein buntes Logo. Es sieht etwas wirr aus.

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So sieht das Logo aus, das sich Lorsbachs Lokalpolitiker für ihr „Aktionsbündnis L3011“ gaben.

Das Aktionsbündnis drängte die Stadtspitze, eine Bürgerversammlung durchzuführen. Ergebnis: siehe oben.

Daneben wurde dem Magistrat ein umfangreicher Fragenkatalog übermittelt. Einige Fragen sind überaus fachlich und werden von einer Stadtverwaltung kaum zu beantworten sein – Beispiel: Könnte Schichtarbeit die Bauzeit reduzieren, und wenn ja: was kostet das? Daneben soll offenbar auch geprüft werden, ob die Stadt juristisch gegen die Baumaßnahme vorgehen kann: Bei Planungen sei schließlich der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten. Es stelle sich die Frage, ob von Hessen Mobil wirklich alles unternommen wurde, um nachteilige Wirkungen für die Bevölkerung zu vermeiden.

Über diesen Fragenkatalog wurde bisher öffentlich nicht informiert. Er wirft auch jede Menge neuer Fragen auf: Kommt er nicht viel zu spät? Und werden in der Kürze der Zeit qualifizierte Antworten auf die teilweise sehr komplexen Fragen überhaupt möglich sein?

Selbst wenn es irgendwann Antworten geben wird: Ob damit die sehr aufwendige Bauplanung wirklich kurzfristig noch zu stoppen ist, dürfte mehr als fraglich sein.

Kann Reiterhof mit viel Geld „bekehrt“ werden?

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Hinten links der Reiterhof, rechts im Gebüsch der Mühlgraben, dazwischen die L3011, die für ein Jahr voll gesperrt werden soll. Erste Bauarbeiten haben begonnen.

Schließlich hat das Aktionsbündnis „abseits des offiziellen Parketts“ Gespräche mit dem Besitzer des Reiterhofes geführt. FWG-Mann Andreas Nickel berichtete davon im Ortsbeirat. Es klang, als ob alles gut werden könne – wenn der Reiterhof-Besitzer kriegt, was er verlangt. Das ist allerdings eine ganze Menge:

Die Stadt müsste Weideflächen anmieten und sie für den Reiterbetrieb herrichten, sie müsste eine Behelfsbrücke über den Schwarzbach bauen, damit die Pferde zu den neuen Koppeln geführt werden können, und sie müsste Parkplätze am Waldrand anlegen. Eines Tages, wenn die Baustelle verschwunden sein wird, müsste natürlich alles wieder in den heutigen Zustand zurückversetzt werden. Auf Kosten der Stadt, versteht sich.

Außerdem müsste die Stadt dafür sorgen, dass der Reiterhof auf einem Grundstück an der Gundelhard eine Lagerhalle errichten kann. Naturschutzrechtlich könnte das aber sehr problematisch sein…

Und schließlich müsste die Stadt Geld in die Hand nehmen, vermutlich sogar sehr viel Geld: Nickel wurde nicht konkret, er sprach von einer „angemessenen pauschalen Entschädigung“. Im Dorf wird von einer hohen fünfstelligen Summe gemunkelt, die der Reiterhof-Besitzer aus der Stadtkasse erwartet. 

Über all dies soll jetzt der Magistrat noch einmal mit dem Reiterhof-Besitzer verhandeln, beschloss der Ortsbeirat.

Frage: Hat die Stadtverwaltung nicht erst unlängst Gespräche mit dem Reiterhof-Besitzer geführt? Hat sie vielleicht nicht gut genug verhandelt?

Darauf gibt’s keine Antwort. Nickel wird nicht müde zu betonen, es bleibe nur noch „ein enger Korridor“, durch den man jetzt gehen müsse, um die Vollsperrung vielleicht doch noch abwenden zu können.

Aber warum erst jetzt? Warum nicht viel früher?

Fragen, die keine Antworten finden.

Sollte die Stadt wirklich bereit sein, alle Wünsche des Reiterhof-Besitzers zu erfüllen, ist das Ziel noch nicht erreicht:

Hessen Mobil müsste sich bereit erklären, eine sehr aufwändige, mit vielen Behörden abgestimmte und rechtskräftige Planung in den Papierkorb zu werfen…

Städtische Baugesellschaft hat zweite Baustelle eröffnet

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Zweite Rot-Ampel bei der Ortseinfahrt. Die Straße ist halbseitig gesperrt.
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Ortsauswärts: Die Häuser links sollen abgerissen und neugebaut werden.

Als wolle die Stadt die Leidensfähigkeit der Lorsbacher auf die Probe stellen: Wer es geschafft hat, an der Baustelle in der Klärwerkskurve vorbeizukommen und in den Ort hereinzufahren, wird gleich noch einmal gestoppt. Die Straße wurde für eine weitere Baustelle halbseitig gesperrt: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft HWB will die alten Mehrfamilienhäuser abreißen und durch Neubauten ersetzen. Autofahrer klagen, dass die Ampeln der beiden Baustellen nicht gekoppelt: So stehen sie zweimal vor „Rot“ auf wenigen hundert Metern – und müssen manchmal 20 Minuten und mehr warten.

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20 Mietwohnungen und eine Tiefgarage will die HWB bauen.

Einladung zur Bürgerversammlung

Inzwischen wirbt die Stadt auf Facebook für die Bürgerversammlung. Ein Hinweis findet sich auch auf der städtischen Webseite (hier): Die Bürgerversammlung beginnt am Freitag, 20. Mai, um 20 Uhr in der Turnhalle des TV Lorsbach. Die Stadtverwaltung schreibt: Fragen dürfen gestellt werden; damit eine umfassende Antwort erteilt werden kann, sollten Fragen vorab per E-Mail (lwoelfel@hofheim.de oder fboehme@hofheim.de) ans Rathaus geschickt werden.


Deshalb schneidet die BMW-Bande Löcher in die Autos

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Fotografiert in Kriftel: Einbruchsspuren an einem ausgeplünderten BMW. Die Täter schneiden ein Loch in die Fahrzeugtür. Danach kommen sie recht einfach ins Wageninnere. (Foto: Hüttner)

BMW-Fahrer in Hofheim und Kriftel haben derzeit wenig zu lachen: Mitglieder einer Autoknacker-Bande halten gezielt Ausschau nach Fahrzeugen der Bayerischen Motoren Werke und plündern sie regelrecht aus.

Zu Beginn der Woche schlugen sie wieder zu – Tatort: die Feldbergstraße und Richard-Wagner-Straße in Kriftel. Um in das Fahrzeuginnere zu gelangen, schnitten die Täter das Blech der Seitentüren auf, bauten dann Lenkrad, Tacho und Navi-Display aus und verschwanden. Schaden: hoch vierstellig. Der Hofheim/Kriftel-Newsletter hatte kürzlich über ähnliche Fälle berichtet (hier).

Warum schneiden die Täter ein Loch in die Tür? Ein BMW-Fachmann erklärt: „Die Täter gelangen durch das Loch an die Seilzüge der elektrischen Fensterheber.“ Werden diese mit einem Seitenschneider gekappt, fallen die Scheiben herunter – der Weg ins Wageninnere ist frei…

Trächtige Damhirsch-Kuh zu Tode gefüttert

Eine Damhirsch-Kuh im Wildgehege am Kapellenberg wurde von Spaziergängern gefüttert – und verendete qualvoll. Die Tochter von Heinz Steinle – beide gehören dem Verein Tierpark-Retter an – entdeckte das Tier bei einem Spazierengang: Da lebte es noch, hatte aber bereits Schaum vor dem Mund. Die Stadtverwaltung teilte mit, Revierförster Leif Leonhardt habe die Damhirsch-Kuh nach Rücksprache mit einem Tierarzt von seinen Qualen erlöst. „Ich kann nicht verstehen, dass Menschen einfach Futter über den Zaun werfen. Es hängen neue Warnschilder, es gibt zwei Boxen für Futterspenden. Was sollen wir noch tun?“ so der Förster.

Steinle („Es war ein trächtiges Tier, also wurde das Damwild-Baby leider auch vergiftet“) schreibt auf Facebook: „Bitte nicht die Hirsche und Rehe füttern! Sagt es weiter und sprecht Leute an, die Brot und Nudeln o.ä. den Tieren geben. Nur weil sie zutraulich an den Zaun kommen, darf man sie trotzdem nicht füttern. Wir werden weitere Plakate aufhängen, aber appellieren an jeden unserer Besucher.“

Im Wildgehege leben neben den Wildschweinen jetzt noch ein junger Hirsch und vier Hirschkühe. In der städtischen Pressemitteilung heißt es: „Wer die Tiere unterstützen möchte, kann gerne die Futterspenden-Boxen am Zaun nutzen und altes Brot, Eicheln, Bucheckern, Kastanien, Nüsse, Obst und Gemüse hineinlegen – allerdings keine verdorbenen Lebensmittel, Gebäck oder Süßwaren.“

Video der Woche

Mit einer vorbildlichen Aktion punktet die Gemeinde Kriftel: Reden, streiten, gemeinsam Ideen entwickeln und diese den politischen Gremien vorstellen – das soll in der „Jugendwerkstatt Kriftel 2022“ geschehen. 60 Jugendliche sind dabei: An zwei Wochenenden im September und Oktober sollen sie Vorschläge erarbeiten, wie sich Jugendliche in Kriftel beteiligen können, wie sie gehört werden und wie sie etwas verändern können. Ein Youtube-Video erklärt und wirbt für das Projekt. Bürgermeister Christian Seitz schafft es, überzeugend klarzumachen, dass ihm die Aktion ein ehrliches Anliegen ist. Mehr hier.

Landratsamt schreibt Ehrenamtspreis aus

Das Landratsamt in Hofheim schreibt wieder den Ehrenamtspreis aus: Einzelpersonen oder Gruppen können sich noch bewerben – bis zum 25. Mai. Die Abstimmung läuft dieses Jahr online. „Für ein Miteinander und Füreinander ist das Ehrenamt eine ganz zentrale Säule“, wird Landrat Michael Cyriax in einer Pressemitteilung zitiert. Der „Mitmachkreis MTK“ wolle mit dem Preis einen Beitrag leisten, dieses Engagement weiter zu fördern. Die Auszeichnungen sind mit je 500 Euro dotiert. Mehr hier.

Trickbetrüger nehmen mehrere ältere Menschen aus

Aus aktuellem Anlass schauen wir über den „Tellerrand“: Gleich in mehreren Nachbargemeinden von Hofheim und Kriftel haben Telefon-Betrüger bei älteren Menschen fette Beute machen können:

Unbekannte Anrufer erzählten einer 90-jährigen Frau in Bad Soden am Telefon, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, weshalb sie in Haft sitze und nur freikomme, wenn sie eine Kaution auftreibe. Die ältere Dame übergab wenig später ihren Schmuck an eine unbekannte Frau. 

Tage zuvor war eine ähnliche Tat bekannt geworden: Eine 80-jährige Frau in Eppstein war mit einem „Schock-Anruf“ dazu gebracht worden, mit ihren Ersparnissen in die Ortsmitte zu gehen. Dort hielt ein graues Fahrzeug, ein Mann stieg aus, nahm der Frau das Geld ab und verschwand.

Auf einen anderen Trick fiel eine 80-jährige Frau in Liederbach herein: Die Täter schickten ihr eine WhatsApp-Nachricht, in der es hieß, sie stamme von ihrem Sohn. Er habe eine neue Handynummer, schrieb der angebliche Sohn, und er brauche dringend Geld. Im guten Glauben, ihrem Kind zu helfen, überwies die Frau dem vermeintlichen Sohn 1.500 Euro. Als der Betrug auffiel, war’s zu spät…

In Schwalbach war zuvor ein 77-jähriger Mann per WhatsApp kontaktiert worden: Angeblich meldete sich seine Tochter, und die schrieb, sie benötige dringend Geld zum Bezahlen einer Rechnung. Der Mann überwies die gewünschte Summe.

Die Polizei appelliert: Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Und lassen Sie sich auch mit WhatsApp-Nachrichten nicht zu übereilten Geldüberweisungen überreden! In den meisten Fällen kann eine kurze Rückversicherung bei den „echten“ Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen schnell Klarheit bringen.

Auch wichtig: Wer ältere Menschen in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft kennt, sollte sie über diese neuen Betrugsmaschen informieren. Die Polizei: „Je mehr Menschen über die Maschen aufgeklärt werden, umso schwieriger haben es die Täter!“

Hofheim/Kriftel-Kurznachrichten

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Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek ließen sich am Stand der Familie Theis frisch geerntete Krifteler Erdbeeren schmecken. (Foto: Gemeinde Kriftel)

Für die süßen roten Früchte ist Kriftel in der ganzen Region bekannt. Der Start in die neue Erdbeer-Saison ist der Gemeinde deshalb eine extra Pressemeldung wert – Auszug: „Laut Junglandwirt Johannes Theis gibt es in diesem Jahr reichlich Früchtchen. Ein Schälchen kostete bei ihm an diesem Tag 4 Euro. Auch die weiteren Obstbaubetriebe in Kriftel – Hasenbach, Hoss und Heil – haben ihren Erdbeerverkauf gestartet und bieten die Früchte in ihren Hofläden und an Verkaufsständen verteilt über das Ortsgebiet an.“ Mehr hier.

Ikea Wallau unterstützt einen Hilfstransport in die polnische Partnerstadt Pruszcz Gdański: Tim Aldenhoff von der Geschäftsleitung und Marketing-Mitarbeiterin Saskia Liedig übergaben 2.000 Euro an die Stadt. Mehr hier.

Zum Internationalen Museumstag bietet das Stadtmuseum Hofheim an diesem Sonntag, 15. Mai, von 11 bis 18 Uhr ein Programm zum Entdecken, Mitmachen und Genießen an. Der Eintritt ist frei. Mehr hier.

Zum „Tag der Kinderbetreuung“ bekamen die Erzieherinnen der städtischen Kindertagesstätten Blumen überreicht. Mehr hier.

Am „Sauberhaften Kindertag“ haben sich rund 100 Kinder aus vier Hofheimer Kitas beteiligt. Mehr hier.

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Heute stehen hier große grüne Bäume: Dieses Bild aus den Anfangsjahren des Freizeitparks veröffentlicht die Gemeinde auf ihrer Webseite.

Der Freizeitpark Kriftel wird 50: In einer mehrteiligen Serie stellt Alexander van de Loo den Park in all seinen Aspekten vor – bis zum großen Fest, das vom 15. bis 17. Juli im Park gefeiert wird. Mehr hier.

Deutsch Lernen steht ganz oben auf der Liste für 19 ukrainische Kinder in der neu gegründeten Intensivklasse an der Weingartenschule (WGS). Mehr hier.

KKK-Urgestein Edwin Kurz feierte am Dienstag seinen 75. Geburtstag, seine Tochter Simone Kurz-Pedersen den 50. Beide sind im Krifteler Karneval Klub aktiv. Die Gemeinde gratulierte. Mehr hier.

In Lorsbach ist die Hofheimer Straße teilweise halbseitig gesperrt. Grund: erste Arbeiten für den geplanten Abriss der HWB-Häuser. Mehr hier.

Die Schulstraße in Marxheim wird im unteren Abschnitt vom 16. bis 20. Mai voll gesperrt. Die Syna demontiert Oberleitungen. Mehr hier.

In der Solmsstraße werden vom 23. Mai bis 31. Juli Tiefbauarbeiten im Auftrag der Syna durchgeführt. Mehr hier.

Die Außenstelle Wallau bleibt am Donnerstag, 19. Mai, geschlossen. Mehr hier.

Die Außenstelle Langenhain bleibt am Wäldchestag, 7. Juni, geschlossen. Mehr hier.

Die Friedhofskultur in Deutschland ist Immaterielles Kulturerbe. Jetzt gehören auch die Hofheimer Friedhöfe  dazu. Ein entsprechendes Hinweisschild wurde aufgestellt. Mehr hier.

Ein neues Freitagsblick-Video hat Bürgermeister Christian Vogt hat ins Netz gestellt. Er verrät auch wieder, wo er steht 😉 Mehr hier.

Michael Quast führt mit seinem Ensemble von Barock am Main das Stück „Bleiwe losse“ am Sonntag, 19. Juni, um 17 Uhr im Alten Wasserschloss auf. Mehr hier.

Der THW-Ortsverband Hofheim bekam für den Ausbau eines neuen Fahrzeugs 5.000 Euro von der Stiftung der Taunus Sparkasse. Mehr hier.

Hofheims Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler (CDU) sitzt jetzt auch im Kreistag. Er rückt für Axel Fink nach, der hauptamtlicher Kreisbeigeordneter wurde.

Am internationalen „Rotary Action Day 2022“ (21. Mai) will der Rotary Club Main-Taunus eine Müllsammelaktion durchführen. Clubmitglieder werden von 10 bis 13 Uhr den Hofheimer Wald von Unrat befreien.

Vorderheide II: Opposition verzichtet auf Klage gegen den Bürgermeister

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Vorderheide II: Hier, wo ein faktisches Vogelschutzgebiet besteht, möchten CDU-Bürgermeister Christian Vogt ein Luxus-Baugebiet errichtet sehen.

Ganz still und leise haben Hofheims Oppositions-Parteien – wie sagt man so schön? genau: „den Schwanz eingezogen“. Sie werden nun doch nicht gegen Bürgermeister Christian Vogt vor Gericht ziehen.

Kurz die Vorgeschichte: Der Bebauungsplan Vorderheide II war nach jahrelangem Rechtsstreit vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof für ungültig erklärt worden: Revision wurde nicht zugelassen, dagegen aber kann die Stadt vorm Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vorgehen. Der Magistrat entschied, dass die Stadt weiter klagen soll. Das Stadtparlament, wo die Opposition mit Grünen, SPD, Bürger für Hofheim (BfH) und Linken die Mehrheit stellt, pfiff den Magistrat zurück: Es wird nicht weiter geklagt, so der Beschluss. Das wiederum passte CDU-Bürgermeister Vogt nicht: Er stufte den Beschluss kurzerhand als Verstoß gegen geltendes Recht ein und hob ihn damit auf.

Dagegen hätte die Opposition vor Gericht klagen können. Doch dazu reichte die Kraft wohl nicht: Seit Mitte dieser Woche findet sich auf der Webseite der Genossen ein längerer Text: „Parlamentsmehrheit wird nicht gegen Bürgermeister Vogt klagen“. Die Begründung klingt etwas bemüht: Bei einem Rechtsstreit zwischen den Gremien der Stadt wären alle Hofheimer die Leidtragenden, denn die Kosten würden in jedem Fall an der Stadt hängenbleiben. Und selbst wenn man gewinnen würde, wäre nicht viel erreicht: Schließlich hat habe Vogt die Anwälte bereits auf den Weg nach Leipzig geschickt…

Rund 50.000 Euro kostet der „Leipzig-Ausflug“, das Geld hat der Magistrat aus der Stadtkasse genommen. Zum Vergleich: Als die Grünen letzte Woche einen barrierefreien Weg zu den Urnengräbern auf dem Lorsbacher Friedhof wünschten, lehnte der Magistrat ab: Das koste 40.000 Euro – zu teuer.

Fürs Baugebiet Vorderheide II wurden bereits Millionen pulverisiert. Am Fuß des Kapellenbergs, inmitten eines faktischen Vogelschutzgebietes, wollen CDU, FDP und FWG ein Villen-Viertel entstehen lassen. Sollte eine Revision zulässig sein, geht der Fall zurück nach Kassel. Vor der Stadt liegt dann ein Klageweg, der noch etliche Jahre dauern kann.

Neue Gottesdienst-Termine für Katholiken

Die Fusion der katholischen Pfarrgemeinden Hofheim-Kriftel und Eppstein rückt näher. Es wirkt wie ein Bürokratiemonster, wenn vom „Pastoralen Raum Hofheim, Kriftel, Eppstein“ die Rede ist oder auch vom „Pastoralen Raum Main-Taunus Mitte“, der zukünftig „Pfarrei St. Elisabeth“ heißen soll. Zu dieser Pfarrei gehören immerhin zwölf Kirchen. Jetzt wurden die Gottesdienste neu terminiert, „damit unsere drei Priester das Pensum schaffen und auch nicht vor allzu leeren Bänken predigen müssen“. Auf der Webseite von St. Peter und Paul wird ein Plan mit allen Gottesdiensten und Uhrzeiten zum Download angeboten.

MTK-Kliniken: Patienten dürfen nicht besucht werden

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Das Krankenhaus in Hofheim: Patienten dürfen derzeit nicht besucht werden.

Eine Frau hat sich beim Hofheim/Kriftel-Newsletter beklagt: Ihre betagte Mutter liege im Krankenhaus Bad Soden und dürfe nicht besucht werden – wegen Corona. Am Muttertag hat meine Mutter fürchterlich am Telefon geweint, weil ihre Kinder nicht zu ihr durften“, sagt die Tochter. Eine Freundin dagegen, die im Krankenhaus in Königstein stationär behandelt werde, habe besucht werden dürfen: „Wie soll man das noch verstehen?“

Es ist wirklich so: Die Hochtaunus-Kliniken in Königstein verkünden auf ihrer Webseite: „Allgemeines Besuchsverbot ist seit Montag, 7. März 2022 aufgehoben!“ Ein Besucher pro Patient sei ab sofort möglich, mit aktuellem Test und FFP2-Maske…

Der schnelle Check bei Google zeigt: Das Bürgerhospital in Frankfurt verfährt ähnlich, ebenso das St. Elisabethen-Krankenhaus. Selbst die Uni-Kliniken lassen Besucher wieder herein.

Dagegen untersagen die MTK-Kliniken in Hofheim und Bad Soden sowie das Klinikum Höchst alle Patientenbesuche: Auf der Webseite der drei Krankenhäuser, die unter dem Namen „Varisano“ zusammenarbeiten, heißt es: „Besuchsstopp in varisano-Kliniken weiter in Kraft.“ Ähnlich verfahren andere Krankenhäuser, zum Beispiel die Frankfurter Rotkreuz-Kliniken, das Krankenhaus Nordwest…

Das große Corona-Durcheinander. Überall unterschiedliche Regeln. Wir haben nachgefragt: Warum sind Patienten-Besuche woanders möglich, nicht aber in den MTK-Kliniken?

„Varisano“-Pressesprecher Roland Eberle spricht von Fürsorgepflicht und von Verantwortung gegenüber „besonders vulnerablen Patienten“. Deshalb habe man sich für ein generelles Besucherverbot entschieden. Das werde jedoch in den nächsten Tagen überprüft: Wenn die Corona-Zahlen weiter zurückgehen, „wird es sehr bald Änderungen geben, vielleicht schon am nächsten Wochenende.“

Save the Day

10 Jahre Bücherei am Bornplatz wird an diesem Sonntag, 15. Mai, von 11 bis 17 Uhr in Wildsachsen gefeiert. Mehr hier.

Der Lorsbacher Schindlerwaldlauf findet am 3. Juni statt. Veranstalter ist der TV Lorsbach. Mehr hier.

Der TV 1860 Hofheim richtet einen Turnwettkampf der Frauen in der Landesliga aus: am 4./5. Juni in der Brühlwiesenhalle. Mehr hier.

Ein neuer Wäldchestag steht an, findet am 7. Juni ab 18 Uhr auf dem Parkplatz am Untertor statt – schreibt Vereinsring-Chef Wulf Baltruschat auf seiner Facebookseite.

Zum Mittsommerlauf lädt der TV Wallau 1861 ein. Termin: 10. Juni. Mehr hier.

Die Evangelische Kita Kunterbunt in Diedenbergen feiert 50-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst am 26. Juni um 10.30 Uhr. Mehr hier.

Der TV Diedenbergen lädt zur Mitgliederversammlung ein: am 28. Juni um 20 Uhr. Mehr hier.

Zu einem Open Poetry Slam lädt die Hofheimer Kulturwerkstatt in das Alte Wasserschloss ein: am 8. Juli um 20 Uhr. Mehr hier

Die Musikschule Hofheim bietet am Ende August einen Workshop „Endlich wieder singen“ für Grundschul-Kinder an. Jetzt bewerben! Mehr hier.

Zu guter Letzt

Es gibt Leute, die beklagen, dass Hofheims Linke in der Presse immer wieder so gut wegkommen: Viel zu oft würde die kleine Partei genannt und zitiert

Aber ach, was soll man denn machen? Die Linken in Hofheims Stadtparlament – wir reden hier von Barbara Grassel und ihrem Mann Bernd Hausmann – sind eben unglaublich aktiv. Sie kümmern sich. Und offenbar studieren sie auch alle Unterlagen, die an die Mandatsträger verteilt werden. Das führt dann manchmal zu skurrilen Szenen:

Ortsbeirat Lorsbach –  es geht um eine neue Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte. Ein Entwurf, von der Verwaltung vorbereitet, war allen zugegangen, die Mandatsträger sollen ihre Meinung sagen. Schweigen in der Runde, einige nicken: Offenbar sind alle einverstanden.

Dann meldet sich Barbara Grassel. Fast ein Dutzend Punkte hat sie gefunden, die fehlerhaft sind oder inhaltlich keinen Sinn ergeben. Beispielsweise steht in den Unterlagen: Stellungnahmen von Ortsbeiräten müssten „innerhalb eines Monats“ abgegeben werden. Grassel: „Wir tagen doch manchmal zwei, drei Monate nicht.“ Oder: „Auf schriftlichen Antrag einer Partei“ sei namentlich abzustimmen, heißt es in der Vorlage. Grassel: Das macht keinen Sinn, ein mündlicher Antrag sei allemal ausreichend.

Die Mandatsträger im Ortsbeirat schauen etwas bedröppelt drein: Erwischt! Sie hatten die Vorlage nicht gelesen, hätten das Papier trotz der Fehler abgenickt. Stadtrat Wolfgang Exner ist blass geworden. Er schweigt: Was sollte er dazu auch sagen?

Der Besucher verspürt leichte Beklemmungen: Gehen Lokalpolitiker eigentlich immer so unvorbereitet in die Sitzungen? Dann darf man sich über nichts wundern

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6 Kommentare

  1. Einer

    Dem Rathaus scheint das Leiden der Lorsbacher und aller Anderer egal zu sein.

    Aktuell wurde eine zweite Baustelle auf der Durchfahrtsstrasse eingerichtet, Begründung der Stadt, es sei nicht anders möglich und falle mit den aktuellen Bauarbeiten in der Klärwerkkurve zusammen. Also eine zweite Ampel…

    Jeder vernünftige Mensch denkt, die werden ja wohl die beiden Ampeln elektrisch verbinden und gemeinsame Grün Phasen herstellen…

    Weit gefehlt, jede Ampel tut, was sie will, und die Autofahrer schaffen sich irgendwie durch…

    Genauso ist es mit den Baumassnahmen an der Mauer.

    Gut, das Kind ist nun durch dauerhaftes Wegschauen und konsequentes Nix-tun quasi in den Brunnen gefallen. Aber man könnte ja auch mit Hessen Mobil vereinbaren,
    dass erst einmal der erste Punkt der aktuellen Baugenehmigung durchgeführt wird, nämlich dass der Bach in ein Rohr gelegt und der Graben verfüllt und verdichtet wird.

    Dann könnte die Mauer nicht mehr weg, und man könnte an einer ordentlichen Lösung mit allen Beteiligten arbeiten.

    Aber,

    die Damen und Herren im Rathaus spielen wieder mal Mikado…

    14. Mai 2022
    |Antworten
  2. Einer

    man könnte natürlich zur Bürgerversammlung in Lorsbach die Frage stellen:

    Sind denn die Behörden zur Anwesenheit verpflichtet, die für das Desaster verantwortlich zeichnen?

    also

    Hessen Mobil
    Naturschutzbehörde
    Wasserbehörde

    ohne diese gibt es keine Antwort auf die Frage,

    was soll das…

    16. Mai 2022
    |Antworten
  3. Heinz Dornia

    Etwas anderes zu der 2. Sperrung. Da sieht man 3 Häuser, die abgerissen werden sollen – für 20 Mietwohnungen, wie auf dem Schild steht.
    Wie viele Mietwohnungen existieren in diesen 3 Häusern, bzw. fallen durch den Abriss weg? Ist die Differenz zu den dann entstehenden 20 Mietwohnungen den Aufwand und die Kosten wert? Wäre eine Aufstockung nicht günstiger bei gleichem Ergebnis?
    Es wird ja von Ausbau statt Neubau aufgrund des Resourcenverbrauchs und CO2-Emissionen hingewiesen, aber das interessiert die Wohnbau Hofheim wohl nicht – der die wissen nicht wohin mit dem Geld.

    16. Mai 2022
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    • Thomas Ruhmöller

      Keine Antwort auf die Frage – nur ein Hinweis: Informationen zu den Häusern hat die HWB im Internet veröffentlicht – hier.

      16. Mai 2022
      |Antworten
      • Einer

        Habe nach dem letzten Artikel zur Klärwerkkurve im HK noch mal so nachgedacht…….

        Man stelle sich vor, der Eigentümer des Mühlbaches würde die Mühlbach Parzelle zu üblichen Konditionen Hessen mobil zum Kauf anbieten, mit der vertraglichen Bindung, dass der Bach ins Rohr muss und der Radweg bis zur Krebsmühle verlängert wird…

        Man würde wahrscheinlich in Lorsbach eine Strasse nach ihm benennen und es gäbe bei jedem Dorffest Bier und Bratwurst umsonst…

        2. Juli 2022
        |Antworten
  4. DererVonZiethen

    Zitat:
    Hofheims Stadtverwaltung reagiert schlapp, wirkt desinteressiert.

    Richtig.
    Und das m.E. bei jedem „Problem“, was den Bürgermeister nicht interessiert…

    17. Mai 2022
    |Antworten

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