Direkt zum Inhalt

6 Wochenend-News: Millionen-Explosion, ein bisschen Müll, ganz viel Blumen…

Gepostet in Allgemein

Teile diesen Beitrag:

Pünktlich zum ersten März-Wochenende: Sechs Berichte mit interessanten und exklusiven Informationen aus dem Hofheimer Stadtgeschehen. Es geht um Geld, Müll, Blumen, Versprechen der Stadtspitze… Eine alte Bauernweisheit sagt: „Der März soll wie ein Wolf kommen und wie ein Lamm gehen.“ Na, dann man los…

15 Mio über Plan! Kosten fürs Landratsamt explodieren

Landratsamt
So soll die Kreishaus-Erweiterung eines Tages aussehen. Rechts die Rückseite des heutigen Gebäudes.

Wenn die öffentliche Hand baut, explodieren regelmäßig die Preise. Berliner Flughafen, Stuttgarter Bahnhof, Hamburger Elbphilharmonie – das sind Milliarden-Projekte, die für ganz große Negativ-Schlagzeilen sorgten.

Aber wir hier können das auch! Federführend bei lokalen Kostenexplosionen ist das MTK-Landratsamt unter CDU-Landrat Michael Cyriax: Geld, so scheint das Motto des Behördenleiters zu sein, also Geld spielt bei uns im reichen MTK nun wirklich keine Rolle!

Die Main-Taunus-Schule (MTS) in Hofheim wird gerade ausgebaut, geplant waren dafür 63,5 Millionen Euro. Die Kosten wurden bereits mit 69,5 Millionen beziffert, das war vor einem Jahr. Was wohl heute auf der Rechnung steht? Kommt noch…

Das im Bau befindliche Hallenbad Kriftel sollte ursprünglich 15,9 Millionen Euro kosten. Im Herbst letzten Jahres musste die Kreisverwaltung einräumen, dass sich die Ausgaben auf 18,8 Millionen Euro erhöht hätten. Dabei ist der Bau noch längst nicht fertig! 20, vielleicht auch 25 Millionen Euro sollten bestimmt zu schaffen sein!

Solche Preissteigerungen sind allerdings echte Peanuts im Vergleich zu der Kostenexplosion beim Landratsamt. Die Lokalzeitungen berichteten in dieser Woche über den Erweiterungsbau, der im Sommer fertig werden soll. Unter der netten Überschrift „Noch viel zu tun auf der Kreishaus-Baustelle“ bedauern sie, dass es Verzögerungen gab (eigentlich sollte der Bau Anfang des Jahres fertig sein), sie staunen über die viele Technik („beeindruckend”) und freuen sich über kleine DesignDetails („die großen Fenster zeigen innen Eichenholz-, außen Aluminiumrahmen”).

Die wichtigste Information haben die Lokalzeitungen – Cyriax dürfte es gefreut haben – in einem Halbsatz bestmöglich versteckt: Die Kosten für die Kreishaus-Erweiterung sind inzwischen auf 48 Millionen Euro gestiegen.

48 Millionen! Geplant waren ursprünglich 33 Millionen! Das bedeutet Mehrkosten in Höhe von 15 Millionen Euro: fast 50 Prozent Kostensteigerung!

15 Millionen Mehrkosten – so teuer sollte ursprünglich das ganze Hallenbad in Kriftel werden…

Zu alledem lässt sich der Leiter des Hochbauamtes im Kreishaus mit diesem Satz zitieren: „Ich hoffe, wir kommen damit aus.“ Eine solche Aussage darf als sicherer Hinweis gedeutet werden, dass der Bau noch teurer werden wird. 

Kreishaus ganz
Das Kreishaus im Panoramafoto (zum Vergrößern anklicken): Rechts der „Altbau“, links die Erweiterung.

Wenn eines Tages alles fertig ist und uns Bürgern, den Steuerzahlern, die Endabrechnung präsentiert wird – die garantiert deutlich höher liegt als heute bekannt –, dann wird der Neubau nur für Behördenmitarbeiter geöffnet sein. Hier soll kein „Publikumsverkehr“ stattfinden, heißt es.

Auf das Dach des Kreishauses darf sowieso kein Mensch von außerhalb mehr drauf: Dort oben soll bekanntlich ein kleines Paradies angelegt werden. Die Zeitungen schreiben von einer „attraktiven Terrasse“ und einem „grünen Pausen- und Besprechungsraum“. Aber das trifft’s kaum:

Es handelt sich um eine Grünanlage hoch über den Dächern von Hofheim, die mal mit deutlich über 1000, mal mit rund 2000 Quadratmeter Größe angegeben wird. Hier sollen sich demnächst die Behördenmitarbeiter erholen und entspannen können, unter sich, ungestört. Eine intensive, hochwertige Bepflanzung aus Bäumen und Sträuchern lädt sie zum Relaxen und Wohlfühlen ein.

Eine exklusive Oase der Ruhe und des Grüns für unsere Behördenmitarbeiter als Alternative zu Verwaltungsstress und Behörden-Tristess. Für Photovoltaik blieb da leider nur wenig Platz. 

Man gönnt sich ja sonst nix.

Altstadtfreunde & Weintrinker getrennt auf Müll-Jagd

Findet jetzt zusammen, was eigentlich überhaupt nicht zusammen passt? An diesem Samstag, 2. März, wollen Mitglieder des Hofheimer Altstadtvereins eine Müllsammelaktion veranstalten. Treffpunkt ist um 10 Uhr das kleine Häuschen in der Bärengasse 17: Eineinhalb Stunden lang soll mit Greifzangen, Müllbeuteln und Eimern die Innenstadt nach Abfallresten durchsucht werden. Danach gibt’s Kaffee und Kuchen.

Nur gerüchteweise war zu vernehmen, dass bei der Gelegenheit die olle Holzhütte entsorgt werden soll, die auf dem Untertorplatz jeden Blick auf das historische „Türmchen“ schändet.

Da aber sei Polizist Baltruschat vor! Der CDU-Stadtrat und Vereinsring-Vorsitzende kündigte – nein, diesmal nicht weitere Strafanzeigen, sondern umgehend eine eigene Müllaktion an: gleicher Tag, gleiche Uhrzeit. Dazu verspricht er Weck, Worscht und Wein.

„Wir waren zuerst da“, beteuert Renate Hofmann, die Vorsitzende des Altstadtvereins. Womit das schon mal geklärt wäre…

Eigentlich spräche ja alles für ein großes Müll-Miteinander. Zumal Frau Hofmann ganz dicht an Baltruschat dran ist: Sie gehört dem Vereinsring-Vorstand als Beisitzerin an. Dass sie damit indirekt mitträgt, wenn Baltruschat im Namen des Vorstands Drohmails verschickt oder undurchsichtige Geschäfte am Weinstand betreibt: Davon will sie nichts wissen. Sie sei ja nur Beisitzerin, sagt sie.

Dass die Altstadtvereins-Chefin und der Vereinsring-Vorsitzende an diesem Samstag Hand in Hand zum Müllsammeln durch die Altstadt ziehen, ist gleichwohl nicht zu erwarten. Aber das macht auch nichts:

Genug Müll dürfte für beide zu finden sein.

Bürgermeisters Lieblings-Projekt: Absage im Ortsbeirat

Es geht um Blumen. Um ein schöneres Hofheim. Und irgendwie auch wieder um Politik. Seit Monaten, ach was: seit Jahren taucht das Thema immer wieder in städtischen Gremien auf. Letztens tagte der Ortsbeirat Kernstadt, und da waren Blumen wieder mal ein ganz großes, offenbar sehr wichtiges und deshalb lang diskutiertes Thema. Hören wir rein!

Also sprach Christian Vogt: „Für mich steht fest: Wir lassen die alte Idee des Hofheimer Blumenschmuck-Wettbewerbs wiederaufleben. Die Bürger können mit ihrem Engagement zur Verschönerung der Stadt beitragen.“

Was man so alles sagt, wenn man Bürgermeister werden will…

Das Zitat von Vogt stammt aus der Zeit kurz vor der Bürgermeisterwahl: Das ist jetzt genau fünf Jahre her. Seither verfolgen einige CDUler das Thema Blumenschmuck-Wettbewerb mit einer Beharrlichkeit, die an Sturheit grenzt.

Bisher ist ihnen jedoch kein Erfolg beschieden. Selbst in der der Partei heißt es, das sei ein großes Glück: Wer will heutzutage noch einen Blumenschmuck-Wettbewerb? Was soll das bringen?

Als Galionsfigur der Blumenfreunde unter Hofheims Christdemokraten zeigt sich immer wieder Beate Faust

Vor zwei Jahren hatte die bald 75-Jährige, inspiriert von einem Bericht im Hofheim/Kriftel-Newsletter, eine sympathisch klingende Forderung erhoben: Die Kreisstadt möge sich bei der Bepflanzung von Blumenkästen bitte an Kriftel orientieren. Die kleine Nachbargemeinde schafft es alle Jahre wieder, selbst eine triste Schwarzbach-Brücke in ein opulentes Farbenmeer zu verwandeln.

Nach monatelangem Hinhalten tat Hofheims Stadtverwaltung den Wunsch von Frau Faust mit dem lapidaren Hinweis ab, ein solcher Aufwand, wie ihn Kriftel für Blumen erbringe, „wäre für unseren Bauhof in der jetzigen Besetzung nicht leistbar“.

Blumen
Vorbild Kriftel: Die Gemeinde begeistert jedes Jahr mit fantastischem Blumenschmuck.

Aber Frau Faust ließ nicht locker: Im April letzten Jahres formulierte sie einen Antrag („Charme und Attraktivität durch Blumen”), der bei Bürgermeister Vogt eigentlich für Entzücken hätte sorgen müssen:

„Wir bitten den Magistrat, einen Blumenwettbewerb für die Altstadt auszuschreiben. Prämiert wird der schönste Blumenschmuck, und es sollen attraktive Preise locken und zur Teilnahme anregen.“

Im Ortsbeirat fanden’s alle gut. Ein bisschen wurde am Text gefeilt, am Ende lautete der Beschluss: „Wir bitten den Magistrat zu prüfen, einen Blumenwettbewerb für die Altstadt für 2024 auszuschreiben. Prämiert wird der insektenfreundlichste Blumenschmuck, und es sollen attraktive Preise locken und zur Teilnahme anregen.“

Der Antrag wurde, das ist wichtig zu wissen, von allen Mitgliedern des Ortsbeirats Kernstadt angenommen. Also einstimmig! 

Im Oktober, die Zeit des schönen Wetters neigte sich dem Ende zu, formulierte Frau Faust ihren (bereits bewilligten) Antrag nochmals etwas um: „Es geht um grüne Oasen, es geht um unser Stadtklima“, dichtete sie, „die Pflege unserer Häuser und Straßen für mehr Lebensqualität, das sollte uns unsere Umwelt wert sein“. Und deshalb: „Wir bitten den Magistrat, den Antrag Blumenwettbewerb zu wandeln in einen Antrag, mehr grüne Oasen in der Stadt auszuschreiben.“ Die Hofheimer sollten begrünte Balkone und Vorgärten fotografieren, die schönsten müssten prämiert und in einer Ausstellung gezeigt werden: „Es sollen attraktive Preise locken und zur Teilnahme anregen.“

Draußen war’s schon kalt und dunkel, als sich der Ortsbeirat damit befasste. Es war im November 2023: Man beschloss, den allerneuesten Faust-Antrag erst einmal zu vertagen.

Was wiederum, man kann’s sich denken, Frau Faust nicht ruhen ließ.

Blumen2 e1709294186465
„Blumenpracht“ in der Kreisstadt Hofheim am Ambet-Brunnen…
Blumen1
…und in Blumenkästen am Busbahnhof. Sie haben’s sicher gut gemeint!

So kommen wir jetzt zur ersten Sitzung des Ortsbeirats in diesem Jahr, letztens fand sie statt, und auf der Tagesordnung stand – keine Überraschung! – der Blumenschmuck-Wettbewerb von der CDU.

Diesmal wurde es allerdings ein bisschen hitzig:

Denn war der Magistrat nicht bereits vor gut einem Jahr beauftragt worden – einstimmig! –, für 2024 einen Blumenschmuck-Wettbewerb vorzubereiten? Was ist damit? Was ist daraus geworden?

Es dürfte uns eigentlich nicht mehr wundern, es ist halt die Hofheimer Stadtverwaltung: Der Beschluss des Ortsbeirats war, mal wieder, nicht umgesetzt worden!

Da kann man schon stinkig werden! Eine derart unverfrorene Missachtung parlamentarischen Engagements durch eine verbeamtete Stadtspitze ist wirklich unsäglich!

Dann entglitt die Diskussion: Bodo Tadewald, mit seinen bald 87 Jahren den Schönheiten des Alltags weit entrückt, hielt plötzlich gar nichts mehr von einem Blumenschmuck-Wettbewerb (dem er vor einem Jahr zugestimmt hatte). Ein solcher Wettbewerb bedeute eine immense Arbeit für die Verwaltung, befand der FWG-Mann, bringe aber der Stadt keine erkennbare Verbesserung.

Zustimmendes Nicken im Rund: Kann man so sehen – auch wenn man vor einem Jahr einstimmig eine komplett andere Meinung vertreten hatte…

Tanja Lindenthal (Bürger für Hofheim), erkennbar genervt von immer neuen Blumenschmuck-Wettbewerb-Diskussionen, suchte einen Ausweg: Der Wettbewerb sei längst beschlossen. Wenn man jetzt der Meinung sei, dass der Verwaltung die Arbeit nicht zuzumuten sei: Müsse dann der Beschluss nicht aufgehoben werden? Alternativ könne man natürlich auch der Verwaltung beistehen: Vielleicht wollten Ortsbeiratsmitglieder einen solchen Wettbewerb selbst durchführen?

Im Tohuwabohu der Wortbeiträge zeichnete sich ab, dass der Wettbewerb, wiewohl beschlossen, eigentlich nicht mehr gewünscht wird. Oder doch? Vielleicht würde es ausreichen, hieß es auch, wenn die Stadt an die Bürger appelliert, für mehr Grün zu sorgen, für mehr Blumen, für ein schöneres Hofheim… 

So oder so ähnlich müsste der Beschluss gelautet haben, der aber dann doch nicht gefasst wurde. Macht nichts: In ein paar Wochen tagt der Ortsbeirat wieder, und vielleicht kann Frau Faust dann noch einmal…

Bürgermeister Christian Vogt dürfte geweint haben, als er davon erfuhr. War es doch sein Herzensanliegen, sein großes Versprechen vor der Bürgermeisterwahl: das Wiederaufleben der angeblich alten Idee eines Blumenschmuck-Wettbewerbs in der Kreisstadt Hofheim.

Wie steht er denn da, wenn er auch dieses Versprechen nicht umgesetzt bekommt?

Erste E-Bike-Ladestation steht – noch ohne Strom

Ladestation
Hofheim kann nur klotzen: Die neue E-Bike-Ladestation am Rathaus. Nicht sonderlich hübsch, aber hoffentlich zweckmäßig.

Weil wiederholt nachgefragt wurde: Ja, zu den E-Bike-Ladestationen haben wir inzwischen eine Antwort auf unsere Fragen von der Hofheimer Stadtverwaltung bekommen!

Wir hatten vor zwei Wochen von einem weiteren Bürgermeister-Versprechen berichtet: 2022 hatte Christian Vogt verkündet: „Wir sind gerade dabei, zwei neue E-Bike-Ladestationen einzurichten, höchstwahrscheinlich am Untertor und am Rathaus.“

Wo bleiben die denn? hatten wir wiederholt in der Stadtverwaltung angefragt und eine Behörde erleben müssen, die einfach wegduckte: Kein Wort mehr zu den versprochenen E-Bike-Ladestationen!

Freundliche Leser schickten daraufhin den Hinweis, dass doch am Rathaus bereits eine Ladestation stünde…

Nach Wochen behördeninterner Recherche gelang es daraufhin auch Rathaussprecher Jonathan Vorrath, unsere Fragen zu beantwort. Hier der Wortlaut seines Schreibens:

„Die Ladestation am Fahrradständer am Chinonplatz steht, ist jedoch noch nicht in Betrieb. Hier verzögert sich die Abstimmung eines Termins mit einem Dienstleister zum Anschluss der Station, der geringfügige Tiefbauarbeiten nötig macht.

Bei der Ladestation für den Standort am Platz Am Untertor gibt es weiterhin Lieferschwierigkeiten des Dienstleisters. Dieser hat nun eine Lieferung im Laufe des ersten Halbjahrs 2024 in Aussicht gestellt.“

Gut, dass wir drüber gesprochen haben!

Geschenkt I: Drei Stunden E-Auto fahren

Sie meinen’s nur gut und haben’s doch echt schwer in Hofheim: die Betreiber von „nahCar“, einem Carsharing-Angebot der Bürger-Energiegenossenschaft Solarinvest Main-Taunus:

Sie haben in der Kreisstadt eine Ladestation eingerichtet (Am Klingenborn 2 auf dem Kapellenberg), ein E-Auto angeschafft (Renault Zoe), ein Konzept entwickelt (hier) – das Problem: Es gibt zu wenig Interessenten. „Eigentlich lohnt sich der ganze Aufwand in Hofheim nicht“, sagt Stefan Ruppert, der das nahCar-Angebot managt.

E-Carsharing
Ein nahCar auf dem Untertorplatz. Das Auto kann in diesem Monat kostenlos getestet werden.

Jetzt soll eine kleine Werbeaktion für mehr Bekanntheit sorgen. Das Angebot: Wer Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ist, kann bis Ende März das E-Auto von nahCar kostenlos nutzen. Registrierungs- und Grundgebühr entfallen, drei Stunden und bis zu 50 Kilometer sind gratis. Mehr Infos hier.

Zum Thema passt: Ein paar unermüdliche Kämpfer für eine bessere Welt haben sich unter dem Label „Wandel im MTK“ in Hofheim zusammengefunden. Mit befreundeten Gruppen in der Stadt laden sie nun zu einem Vortragsabend ein: „E-Mobilität – die Lösung?“ – dazu spricht Rainer Kling , der sich u.a. als Vorsitzender des Vereins SolarMobil Rhein-Main intensiv mit E-Mobilität befasst. Termin für alle, die offen sind für neue Gedanken: 11. März, 19 Uhr, Gemeindezentrum St. Vitus in Kriftel. Mehr hier.

Geschenkt II: 50 Euro jeden Monat aus der Stadtkasse

Soeben reingekommen: Es gibt sie noch, die Versprechen unseres Bürgermeisters, die auch eingehalten werden. Sie erinnern sich vielleicht, exklusiv im Hofheim/Kriftel-Newsletter war’s zu lesen, lang ist’s her: Am 15. Dezember 2022 berichteten wir über eine Werbekampagne von Bürgermeister Christian Vogt. Self Promotion auf Steuerzahlers Kosten – mit einer Idee, die man durchaus gut finden kann: Er versprach jungen Eltern einen Windelzuschuss.

Dass er selbst gerade Vater von Zwillingen geworden war: Naja, wir müssen ja nicht alles kritisch hinterfragen…

An diesem Freitag verschickte die Stadt eine Pressemitteilung, die wir weitgehend ungekürzt wiedergeben. Fällt Ihnen darin etwas auf? Auflösung unten.

Das ist der Rathaus-Text:

Einwegwindeln belasten die Umwelt, da deren Herstellung nicht ressourcenschonend und die Entsorgung zudem teuer ist. Bis ein Kind keine Windeln mehr benötigt, werden zwischen 4000 und 5000 Stück verbraucht.

Um Hofheimer Familien bei der sinnvollen Anschaffung von Mehrwegwindeln finanziell zu entlasten, können Privathaushalte mit Babys und Kleinkindern unter drei Jahren nun eine Zuwendung in Höhe von 50 Euro pro Kind beantragen. Ein entsprechendes Formular hält das Team Abfallwirtschaft im Rathaus für die Antragsteller bereit und kann zudem auch auf der städtischen Homepage www.hofheim.de heruntergeladen werden.

Und? Ist Ihnen etwas aufgefallen? Genau: Normalwerweise werden Rathausmitteilungen über solch spendable Gesten unserer Stadtspitze mit einem Satz garniert, den der Bürgermeister oder ein Beigeordneter dazu sagte bzw. gesagt haben soll.

Ein solches Zitat fehlt diesmal! Erleben wir damit etwa den Beginn einer neuen Ehrlichkeit und Bescheidenheit im Rathaus?

Wirkt auf jeden Fall gleich wesentlich sympathischer!

Teile diesen Beitrag:

4 Kommentare

  1. J. Pracht

    Baltruschat sammelt Müll, wie löblich. Es ist eine Werbeveranstaltung für den Weinstand, sonst nichts. Auch Ortsbeiratsvorsitzende Elli Wagner (CDU) macht fleißig mit, toll.
    An diesem Samstag war der Weinstand wieder stundenlang offen, mit bestimmt hohen Einnahmen. Alles für den Vereinsring natürlich, wo bleibt die Transparenz?
    Einfach weiter machen wie bisher, noch dazu ein Leserbrief (im Höchster Kreisblatt) einer Dame aus Zeilsheim, für die der Weinstand natürlich bleiben muss…
    Bürgermeister Vogt hält seinen Mund dazu, er hat keinen Mut, hier ein Machtwort zu sprechen.
    Ich denke alle Hofheimer/innen haben inzwischen kapiert, was hier läuft, und werden bei der nächsten Kommunalwahl die richtigen Kreuze setzen.
    Ob es der Bolzplatz im Thüringer Weg ist oder das geplante Baugebiet „Römerwiesen“, es
    passiert nichts in Hofheim. Vogt sollte seine letzten Monate dazu nutzen, aus der Deckung zu kommen!

    3. März 2024
    |Antworten
  2. Sascha Bronte

    Zunächst zur Müllsammelaktion:
    Natürlich könnte man erwarten, dass im Vorfeld einer solchen Aktion diese miteinander abgestimmt wird. Aber es soll hier kein „Müllzangenduell“ heraufbeschworen werden, sondern letztlich geht es um die Sache, nämlich unsere Stadt sauber zu halten und möglichst viele Menschen auf das Müllproblem aufmerksam zu machen.

    Am 01. Juni um 10 Uhr sammelt die Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt wieder. Treffpunkt Bärengasse 17.

    Zur Begrünung:

    Was in der Diskussion um „Blumenwettbewerb“ und „grüne Oasen“ völlig aus dem Blick gerät, ist das Engagement einiger Menschen außerhalb der Politik. Zum Beispiel „Essbare Stadt“: Die Mitglieder bauen zur Zeit wunderschöne Tomaten-Hochbeete, um diese rund um das Kellereigebäude aufzustellen.

    Außerdem stellt der Ortsbeirat Kernstadt der Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt einen nicht unerheblichen Betrag zur Verfügung, mit dem die zur Zeit brachliegenden Pflanzinseln wieder begrünt werden sollen.

    Wer nicht warten möchte, bis die Diskussion politisch geklärt ist, kann sich gerne am kommenden Samstag beteiligen. Treffpunkt ist die Bärengasse 17 um 14 Uhr.

    3. März 2024
    |Antworten
  3. Peter Kordes

    Was wurde eigentlich aus dem Fragenkatalog zu der Bude: Wurde der schon beantwortet? Heute konnte man mal wieder sehen, wie die Dame aus Flörsheim die auch dort einen Weinstand betreibt, die Bude bewirtet. Wann wird endlich der Bürger aufgeklärt über diese Dinge?

    3. März 2024
    |Antworten
  4. Stefan

    Wer braucht eigendlich eine hässliche E-Bike-Ladestation? Kein Mensch! Wir Rad- und E-Bike-Fahrer brauchen Sicherheit durch

    RADWEGE!

    Sonst nix! Auch keine Bike-Aufbwahrungsboxen!

    11. März 2024
    |Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Erfahren Sie es zuerst!

Abonnieren Sie den HK-Newsletter! Er ist die perfekte Ergänzung zu dieser Webseite: Sie werden per E-Mail informiert, sobald ein neuer Bericht veröffentlicht wurde – kostenlos und werbefrei!