Wer an diesem vierten Advents-Wochenende durch Hofheim spazieren ging, sah eine Stadt am Rande der Vermüllung. Am schlimmsten sah der Platz vor der neuen Stadtbücherei aus (Bild oben). Leser des HK-Newsletters empörten sich: „Warum macht die Stadt eigentlich nichts?“ Ja, warum eigentlich nicht? Tatsächlich macht die Stadtspitze was, doch ihre Bemühungen wirken recht altväterlich. Und vor allem haben sie bisher wenig Erfolg gebracht, wie die aktuellen Fotos unserer Leser beweisen.
Monat: Dezember 2021
Der in seiner Klarheit bemerkenswerte Richterspruch zum Bebauungsplan „Vorderheide II“ („nicht wirksam“) hat in Hofheim heute für mächtig Aufregung gesorgt: Die einen können nicht fassen, dass wertvolle Natur von einem Gericht gerettet wurde. Einige Immobilien-Geschäftsleute dagegen trauern erhofften Millionen-Gewinnen nach. Wie geht’s nun weiter? War’s das wirklich? Die Stadt will sich noch nicht äußern. Die Frage – und damit die Befürchtung – bleibt: Wird die Bau-Lobby in der CDU darauf pochen, ihre Pläne doch noch umsetzen zu können?
Vorderheide II: Seit zehn Jahren plant die Stadt Hofheim unter diesem Namen ein üppiges Wohnbaugebiet für 220 Häuser mit großzügig angelegten Gärten. Streuobstwiesen mit Platz für Vögel und Fledermäuse sollten dafür geopfert werden. Naturschützer haben gegen die Pläne geklagt – jetzt steht ihr Sieg endgültig fest: Der 3. Senat des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs erklärte heute Abend den Bebauungsplan Vorderheide II für unwirksam. Eine Revision zum Bundesverwaltungsgerichtshof wurde nicht zugelassen.
Zwei Hofheimer haben eine Braumanufaktur in der Kreisstadt gegründet. Sie stellen damit ihr eigenes Bier her: „Taunus Hell“ wird bereits in den ersten Restaurants und Gaststätten ausgeschenkt. Jetzt planen sie ihren nächsten Coup: Das Bier soll demnächst auch in Flaschen in Supermärkten angeboten werden. Wir haben „Taunus Hell“ in einem Marxheimer Lokal getestet. Und dabei erfahren, dass die beiden jungen Männer noch einen großen Traum haben. Ob der wohl eines Tages wahr wird? Der Stadt Hofheim wäre’s zu wünschen…
Der Vorsitzende des Lorsbacher CDU-Ortsverbandes (im Bild oben 3. von links) hat im Internet einen Feldzug gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen eröffnet. Die aktuellen Beschränkungen vergleicht er mit der Judenverfolgung, und sich selbst sieht er als einen Widerstandskämpfer. Dass er damit den industriellen Massenmord in der NS-Zeit verharmlost und die Opfer des Holocaust verhöhnt, ficht ihn offenbar nicht an. Der Vorsitzende des übergeordneten CDU-Stadtverbandes schweigt dazu: Auf eine Anfrage mit Bitte um Stellungnahme reagierte er nicht.
Bis vor wenigen Tagen hat das Landratsamt jeden Tag die Zahl der Corona-Patienten in den MTK-Kliniken aufgeschlüsselt: nach geimpften und ungeimpften Erkrankten. Bis vor wenigen Tagen war allerdings auch die Zahl der Ungeimpften größer gewesen als die der Geimpften. Seit sich das geändert hat, schlüsselt die Kreisbehörde die Zahlen nicht mehr auf. Jetzt steht der Verdacht im Raum, dass die Behörde versucht, die Öffentlichkeit zu manipulieren.
Exklusiv im HK-Newsletter: So wird die neue RMV-Zentrale in Hofheims Innenstadt aussehen. Sechs Stockwerke hoch, ganz viel Glas und Platz für 150 Mitarbeiter: Ein mächtiger Klotz soll schräg gegenüber vom Bahnhof errichtet werden. Hier lesen Sie, was die Taunus Sparkasse als Bauherr plant und was der Architekt sagt. Und gemeinsam werfen wir einen leicht wehmütigen Blick zurück und schauen uns alte Fotos an: Motel Mariann – das waren noch Zeiten!
Heute Abend tagt die Stadtverordnetenversammlung. Bei einem Thema wird deutlich werden, wie stark sich privatwirtschaftliche Interessen in der Hofheimer Lokalpolitik breit gemacht haben: Der Magistrat hatte CDU-Bürgermeister Christian Vogt in den Regionalverband FrankfurtRheinMain entsenden wollen. Dort werden u.a. die Gebiete bestimmt, in denen künftig gebaut werden darf. Doch dann meldete sich der CDU-Fraktionsvize: Er will den Posten – als Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens hat er naturgemäß ein großes Interesse an Informationen aus dem Regionalverband. Die Opposition hätte seine Wahl blockieren können, wird aber heute Abend mit kleinen „Leckerli“ ruhig gestellt.