Es klingt nach purer Verzweiflung: In einer Sitzung des Kreisbauausschusses am Mittwoch wollen SPD, Linke und FWG per Antrag versuchen, die geplante einjährige Vollsperrung der L3011 vor Lorsbach zu verhindern. Report über ein kleines Dorf, das sich gegen die Ausgrenzung sperrt – und derzeit erleben muss, wie Lokalpolitik wirklich funktioniert.
Schlagwort: Grassel Dr. Barbara
Neun Monate lang wurde die Information im Rathaus unter Verschluss gehalten: Dem Hofheimer Stadtwald war Anfang dieses Jahres das begehrte FSC-Zertifikat aberkannt worden! Letzte Woche beendete der Hofheim/Kriftel-Newsletter die behördliche Geheimnistuerei; die Folge: Im Rathaus bewegte man sich, und auch FSC Deutschland reagierte schnell – das Gütesiegel kann jetzt endlich ausgestellt werden. Ein großes Problem aber droht den Hofheimern zu bleiben.
Es geht um Bäume, gleich zweimal: Die Stadt will, wie berichtet, einen teuren „City Tree“ aufstellen, einen ziemlich großen Kasten, der angeblich die Luft reinigt und das Klima kühlt. Nach unserem Bericht letzte Woche reagierte man im Rathaus: Studien und Erfahrungen im Ausland würden die Wirkungsweise der Geräte belegen, behauptet ein Sprecher. Doch stimmt das wirklich? Zweifel sind angebracht, im Ausland sprechen Wissenschaftler sogar von Geldverschwendung.
Echte Bäume haben’s schwer in Hofheim – derzeit live zu erleben am Heinrichsweg. Selbst dicke und gesunde Bäume werden umgehauen, der Weg wird wie eine Autobahn verbreitert.
Außerdem: Eine interessante Personalie der Grünen – und eine gute Nachricht von der CDU.
Auch eine Woche nach der Bürgerbeteiligung zum Grundstück Elisabethenstraße 3 ist noch nicht richtig klar: War sie nun ein großer Erfolg, wie die Stadtverwaltung weismachen will – oder ein Flop, wie Zeitungen urteilen? Es herrscht nur in einem Punkt Klarheit: Das, was dabei herauskam, soll jetzt Planungsbüros an die Hand gegeben werden. Allerdings wirft genau dieses Vorgehen bei vielen Hofheimern eine bange Frage auf.
In Lorsbach herrscht zunehmend Verzweiflung: Lässt sich die drohende Vollsperrung der L3011 noch stoppen? Die Lokalpolitiker reagieren hektisch: Sie schlossen ein Aktionsbündnis, beantragten eine Bürgerversammlung, wollen, dass die Stadt juristische Schritte gegen die zuständige Landesbehörde prüft und auch ganz viel Geld in die Hand nimmt, um einen Grundstückseigentümer zu bekehren… Aber kommt das nicht alles viel zu spät? Wir schauen auf ein Dorf, in dem sich langsam Panik breitmacht.
Weitere Themen: BMW-Bande schneidet Löcher in Autos – Trächtige Damhirsch-Kuh zu Tode gefüttert – Trickbetrüger nehmen ältere Leute aus – Video der Woche aus Kriftel – MTK-Kliniken sperren Besucher aus – Jede Menge Kurznachrichten & Termine u.v.m.
Das Foto oben zeigt einen BMW aus Hofheim. Er wurde heimgesucht von Mitgliedern einer professionellen Autoknacker-Bande, die sich auf Navigations- und Multimediageräte sowie Lenkräder aus BMW-Fahrzeugen spezialisiert haben. Tagelang trieben sie in Hofheim und Kriftel ihr Unwesen. Wir sagen, wo sie Autos ausplünderten – und weshalb sie ausgerechnet Fahrzeuge der Münchener Nobelmarke suchen.
Außerdem: Impressionen aus dem Stadtparlament: Von Geld, das keiner kennt, und einem Gremium, das nicht existiert — Stadtverwaltung prüft Enteignung des Lorsbacher Reiterhofs — Vorderheide II: Bürgermeister greift Stadtverordnete scharf an — Aktuelle Nachrichten aus den Rathäusern u.v.m.
Noch einmal Vorderheide II, es sollte eigentlich ein letztes Mal sein: In einer Sondersitzung des Stadtparlaments haben sich die Stadtverordneten dafür ausgesprochen, die alten Pläne von einem neuen Villenviertel endgültig zu begraben. Die Stadt soll nicht weiter klagen, sie soll das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs akzeptieren. Der Beschluss fiel mehrheitlich – gegen die Stimmen von CDU, FDP und FWG. Doch es gibt offenbar noch ein Hintertürchen, durch das jetzt Bürgermeister Christian Vogt gehen soll. Dann könnte er den Beschluss des Stadtparlaments noch aushebeln. Vogt deutete bereits an, das tun zu wollen.
Außerdem: Corona-Zahlen steigen stark an. — Hofheim & Kriftel für Frieden in der Ukraine. — Enkeltrick-Betrug mit Whatsapp. — Grüne in der Glaubwürdigkeitsfalle. — Gastro in Not u.v.m.
An diesem Wochenende ist E-Carsharing das große Thema: Wir wollten wissen, wie’s funktioniert, und hatten mit der Bürgergenossenschaft „SolarInvest“ und ihrem „nahCar“ richtig Spaß: Geht nämlich ganz einfach, ist ziemlich günstig – einfach eine tolle Sache. Das krasse Gegenteil erlebten wir bei der Kreisverwaltung: Vor einem Jahr hatte die Behörde große Versprechungen gemacht: ganz viele E-Autos, ganz günstige Preise für Hofheimer… Jetzt will man davon nichts mehr wissen. Das angeblich bürgerfreundliche Projekt – eine große Luftnummer?
Außerdem: Hofheim und Kriftel gegen den Krieg. – Mittwoch Sondersitzung zu Vorderheide II: Kommen jetzt die Kosten auf den Tisch? – Großer Baum hinterm Landratsamt wurde umgehauen. – Corona-Update zum Wochenende. – Restaurant an der Burkartsmühle jetzt indisch. – Ambetten-Begleiter auf Sängersuche. u.v.m.
Die geplante 12-monatige Vollsperrung der L3011 vor Lorsbach sei vom Tisch. So hieß es am Freitag nach einem Krisengespräch des Hofheimer Magistrats mit Hessen Mobil. Doch inzwischen kommen Zweifel an dieser Darstellung auf. Bekannt wurde auch, dass die Stadt nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte, gegen die lange Vollsperrung zu intervenieren.
Außerdem: Karneval in Kriftel & Hofheim. Einbrecher & Autoknacker in Hofheim. Ekel-Alarm in der Kreisstadt. Liederkranz Kriftel wirbt mit Video. Neue Jobs, etwas Werbung u.v.m.
Seit Jahren verfällt Hof Ehry. Für den historischen Gebäudekomplex in allerbester Hofheimer Lage sollte bereits vor vier Jahren ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden – es passierte bis heute nicht. Jetzt meldete sich überraschend Bürgermeister Christian Vogt zu Wort und nannte erstmals seine Pläne für das einst prächtige Gebäude-Ensemble. Dass er die bei anderen Parteien abgekupfert hat: egal! Mit dem Vogt-Vorstoß dürfte endlich Bewegung in das festgefahrene Thema kommen. Eine Partei beantragte sogar schon, dass der Ideenwettbewerb umgehend gestoppt werden soll: Das Stadtparlament solle jetzt eine breite Diskussion über Vogts Vorschlag starten.
Vor drei Wochen hat ein Gericht den Bebauungsplan Vorderheide II wegen grober Mängel einkassiert. Hofheims CDU deutete an, trotzdem an einer Wohnbebauung in dem Vogelschutzgebiet festhalten zu wollen. Doch jetzt hat sich die SPD-Fraktion entschieden, das Projekt nicht weiter verfolgen zu wollen. Damit kippt die bisherige Mehrheit im Stadtparlament: Der Bebauungsplan Vorderheide II ist endgültig Makulatur. Dafür taucht ein ganz anderes Problem auf: Was kostete der ganze „Spaß“ eigentlich? Eine Stadtverordnete hat bereits die Stadtverwealtung angeschrieben: Sie möchte die Rechnungen einsehen.
Vor wenigen Monaten hatten die Linken im Stadtparlament eine Aktion unter dem Motto „Nette Toilette“ vorgeschlagen. Sie blitzten ab, wie meistens mit ihren Vorschlägen, selbst wenn sie gut sind. Ein solches Problem gebe es in Hofheim nicht, behaupteten einige Stadtvorderen – Männer natürlich – im Brustton der Überzeugung. Dann aber griff der Seniorenbeirat die Idee auf. Und da kuschten die Stadtpolitiker plötzlich: Jetzt gibt’s die „nette Toilette“ in Hofheim. Nur der Bürgermeister, der schaute ziemlich verstimmt drein.
Der „On-Demand-Fahrservice“, also Busse, die auf Bestellung fahren: Was von vielen Politikern bisher begeistert bejubelt wurde, droht für die Stadt Hofheim zu einer gefährlichen Kostenfalle zu werden. Der Verkehrsausschuss befasste sich jetzt mit dem Thema und kriegte fast die Krise: Die Fahrpreise seien ja viel zu hoch angesetzt! Und überhaupt: Was kommt noch alles an Kosten auf Hofheim zu? Wann geht’s überhaupt los? Und wer zahlt, wenn der Modellversuch 2025 ausläuft? Fragen über Fragen kurz vor dem Startschuss des Projekts. Das Schlimme: Die Verwaltung zog blank, wusste so gut wie nichts.
+++ Jetzt mit Nachtrag: „On Demand“ im Haupt- und Finanzausschuß +++
Heute ist Freitag, der 26. März. Der HK-Newsletter geht in die Osterferien, vorher aber noch die wichtigsten und interessantesten Informationen aus Hofheim und Kriftel. Die Polizei sitzt auf Drogen im Wert von rund einer halben Million Euro. Das Rauschgift wurde im letzten Jahr im Main-Taunus-Kreis sichergestellt. Die Fahnder sind sich sicher: Das ist nur die Spitze des Eisbergs! –– Außerdem: Reiserückkehrer bringen das Virus mit. Über die „Impfbrücke“ schneller zur Impfung. MTK-Kliniken mit eigenem Podcast. Video „Freitags-Plaudereien“ immer besser u.v.m.
Heute ist Mittwoch, der 10. März. Die wöchentlichen Anti-Corona-Demonstrationen in Hofheim haben das Bündnis „Main Taunus – Deine Stimme gegen Rechts“ alarmiert. Es hat die Kundgebungen in der Altstadt wie auch die interne Kommunikation der selbsternannten „Freiheitsboten“ über einen längeren Zeitraum beobachtet und analysiert. Erkenntnis: Die Demonstranten machten sich „mit rechtsextremen Haltungen und Verschwörungserzählungen gemein“. Auch könnten sie zur Verbreitung des Virus beitragen, weil sie ohne Masken demonstrieren und dabei immer wieder die Abstandsregeln missachten. Die Stadt wird zum Eingreifen aufgefordert. — Außerdem: Akteneinsichtsausschuss zu verlorenen Mieterschutzrechten: Verlorene Dokumente, fehlende Erinnerungen. MTK-Kliniken schaffen bezahlbaren Wohnraum für Mitarbeiter u.v.m.
Heute ist Montag, der 8. März. Hofheims Rathausführung kommt aus den Negativ-Schlagzeilen einfach nicht heraus. Neuester Fall: Ein Stadtverordneter wollte eine Abschrift von der digitalen Aufzeichnung einer Sitzung haben – das ist nicht unüblich und normalerweise auch schnell erledigt. Doch diesmal geht es um das mutmaßliche Fehlverhalten eines Beamten der Verwaltung – da blockt die Rathausführung. Dabei liegt die Verantwortung über die Aufzeichnung allein beim Stadtverordnetenvorsteher, also eben nicht bei der Rathausführung. Hilft in Hofheim wenig: Die berechtigten Interessen eines Bürgervertreters scheinen im Rathaus nicht sondern viel zu gelten. — Außerdem: Warum das Showspielhaus noch lange dicht bleibt. Inzidenzwert in MTK leicht runter. 18-Jähriger mit zwei Führerscheinen erwischt. Deshalb kuscht die grüne Kreisbeigeordnete u.v.m.
Heute ist Freitag, der 5. März. Ein Bericht über Hofheim in der heutigen Lokalzeitung ließ aufmerken. „Schwarz und Gelb entdecken das neue Stadtgrün“ lautete die Überschrift. Das haben wir uns genauer angeschaut – und eine große Farce entdeckt. Die CDU will Frischluft-Maschinen in der Stadt aufstellen, die FDP ausgerechnet da Bäume pflanzen, wo es bisher nie ging. Merke: In einer Woche sind Kommunalwahlen, da wird den Bürgern viel erzählt… — Außerdem: Krifteler Fotograf gelang Super-Foto. Corona-Inzidenzwert in Hofheim bei 75. Viel Kabbelei im Lorsbacher Ortsbeirat. Briefwahl wird dringend empfohlen. Wallauer Spange kommt, Kosten kennt keiner u.v.m.
Heute ist Donnerstag, der 4. März. Die Kita-Diskussion in Hofheim deckt ein großes Zerwürfnis zwischen Bürgermeister Christian Vogt (CDU) und Dezernent Bernhard Köppler (SPD) auf. Vogt verschickte heute eine E-Mail, in der er seinen Beigeordneten unmittelbar für das Lorsbacher Kita-Desaster verantwortlich machte. — Außerdem: Die Kita-Liste, Teil II: Es gibt noch jede Menge offener Plätze. Corona-Inzidenzwert wieder auf 50. MTS-Schüler erfolgreich bei „Jugend forscht“. Kriftel macht sich frühlingsfit u.v.m.
Heute ist Freitag, der 26. Februar. In Lorsbach herrscht ganz dicke Luft, und in Hofheim fangen sie an zu husten: Der Kindergarten platzt aus allen Nähten, sollte längst erweitert worden sein, aber im Rathaus kriegen sie’s nicht hin. Jetzt wurden Kinder abgewiesen, der CDU-Vorsitzende greift den SPD-Dezernenten frontal an, der Kirchenvorstand schlingert, Eltern sind verunsichert. Ein Horror-Szenario für die Lokalpolitik so kurz vor dem Wahltag, der Ortsbeirat muss zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Wir schauen hinter die Polit-Fassade. –– Außerdem: Ralph Stöckle macht im TV Hunger auf Frühling. Hofheim sucht Förster mit Fingerspitzengefühl. Corona-Zahlen richtig positiv. Künstlerinnen planen Gruppenkunstwerk u.v.m.
Heute ist Mittwoch, der 24. Februar. Zwischen Hofheims Rathaus und der Stadthalle wurde mit dem Umbau des Durchgangs begonnen. Ursprünglich hieß es, man wolle herumlungernde Jugendliche von den Treppen vertreiben. Nachdem aber bekannt geworden war, dass der Umbau fast 300.000 Euro kostet, hat Stadtrat Bernhard Köppler der Öffentlichkeit überraschend eine ganz neue Geschichte erzählt. Aber ist die auch wirklich wahr – oder eher ein Märchen? — Außerdem: Corona-Zahlen sind stabil, jetzt können Gastronomen auf erste Lockerungen hoffen. Landrat weist Kritik aus Straßenverkehrsbehörde zurück. Keine Chance für „Nette Toilette“ u.v.m

















