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Knapp 200.000 Seitenaufrufe! Und die Erkenntnis: Guter Journalismus wirkt!

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Kommen Sie mit auf einen Rundgang hinter die Kulissen des Hofheim/Kriftel-Newsletters: Knapp 200.000 Mal wurden die Blogbeiträge im letzten Jahr aufgerufen. Erfahren Sie, welche Berichte die meisten Leser fanden, wie viele Abonnenten der HK-Newsletter zählt und wie viele Kommentare bereits veröffentlicht wurden. Dazu Beispiele, die beweisen: Guter Journalismus wirkt!

Dieser Blog sollte ein Ort der Offenheit und Transparenz sein. Keiner sollte sich scheuen, Gedanken und Ansichten zu teilen, auch wenn sie kontrovers oder unbequem sein mögen. Denn nur durch offenen Austausch und ehrliche Diskussionen lernen wir voneinander und können wachsen.

Das war die Idee. Und es war auch ein Versprechen, als diese Webseite an den Start ging. Längst steht fest: Die vier Säulen dieses Blogs – Offenheit und Transparenz, Ehrlichkeit und Meinungsfreiheit – haben sich als stabil erwiesen. So kann im Rückblick auch 2023 als erfolgreich bewertet werden. Auf dem Weg in das vierte Jahr machen wir die Türen erneut weit auf: Kommen Sie mit – schauen wir gemeinsam hinter die Kulissen des Hofheim/Kriftel-Newsletters!

200.000 Seitenaufrufe – trotz Probleme mit einer Software

Die Zahl der Seitenaufrufe hat im letzten Jahr die 200.000er Marke knapp verfehlt. Das ist etwas weniger als in den Vorjahren, was allerdings erklärlich ist:

Über den Sommer ’23 pausierte die Berichterstattung längere Zeit: Der Autor war auswärts eingebunden.

Schwerer wiegt: Ein Software-Element musste ausgetauscht werden, das im Hintergrund läuft und jeden Seitenaufruf registriert (wichtig: persönliche Daten werden nicht erhoben). Der Wechsel der Analysesysteme verlief leider recht holprig, und unzählige Daten von etlichen Wochen gingen verloren. Insofern sind die Zahlen aus der Jahresstatistik 2023 nur mit Vorsicht zu betrachten: Sie sind als viel zu niedrig zu bewerten.

Trotzdem geben sie hinreichend Aufschluss über das Interesse vieler Bürger an Aufklärung über kommunalpolitische Vorgänge. Das sind die fünf meistgelesenen Berichte aus der ersten Hälfte dieses Jahres: 

Platz 1: Polar Mohr: Von Kungelrunden, wirren Reden und der Suche nach Millionen

Platz 2: Milliardär will Möbelhaus und Gewerbegebiet in Diedenbergen bauen

Platz 3: Polar-Investoren gründeten neue Polar-Firma – im Steuerparadies

Platz 4: Lorsbach atmet auf: Gericht verbietet einjährige Vollsperrung der L 3011

Platz 5: Nach HK-Newsletter-Bericht: Stadtverordnete vertagen Polar-Entscheidungen – Horn schreibt Brandbrief

Jeder dieser Berichte wurde zwischen 2000 als 3500 Mal aufgerufen.

In der zweiten Jahreshälfte katapultierte sich ein Beitrag auf der Hitliste der meistgelesenen Berichte nach ganz oben: Chaos im Krankenhaus: Pleite droht – und der neue Chef will nur Teilzeit arbeiten – dieser Bericht wurde bisher mehr als 5.500 Mal aufgerufen. Das ist angesichts der lokalen Begrenztheit dieses Blogs ein Wert, der sicherlich das Prädikat „sensationell gut“ verdient.

200.000
Screenshot von dieser Webseite: Mit über 5.500 Aufrufen war die Enthüllungsgeschichte über den neuen Krankenhaus-Geschäftsführer der meistgelesene Bericht im letzten Jahr.

Die Berichte auf den weiteren Plätzen der Top-Ten-Liste 2023:

Platz 2: Beschlossen: Krankenhaus Hofheim macht Notaufnahme und Pneumologie dicht

Platz 3: Neuer Varisano-Geschäftsführer: Er macht auch Geschäfte mit Patienten

Platz 4: Neues aus Hofheim: Ja, ist denn heute Kinder-Geburtstag?

Platz 5: Aufgedeckt: CDU-Stadtrat verschickt Drohmail an Stadtverordnete

Platz 6: Milllionen-Coup eines CDU-Politikers – mit Unterstützung aus dem Rathaus

Platz 7: Null Bock aufs Stadtparlament: CDU-Stadtrat schwänzt fast alle Sitzungen

Platz 8: Live aus dem Stadtparlament: Daniel Philipp ist neuer Erster Stadtrat

Platz 9: Im Stadtparlament: Die beste Entschuldigung, die Hofheim je gehört hat

Platz 10: Nachrichten aus Hofheims Wirtschaft: Polar-Geheimnisse entdeckt – Preissturz im Chinon-Center und an der Hauptstrasse

Jeder dieser Berichte wurden zwischen 1.500 und 3.700 Mal aufgerufen. Wobei, wie gesagt, die wahren „Klickzahlen“ deutlich höher liegen dürften.

Bis zu 88 Besucher auf der Webseite – gleichzeitig!

Über das Analysetool lässt sich auch in Echtzeit beobachten, wie viele Leser sich gerade auf der Webseite befinden. Manchmal – manchmal sogar auch spätnachts – sind’s zwei Leser, die gleichteitig da sind, manchmal fünf, manchmal auch 20. Immer wieder gibt’s Ausreißer nach oben – beispielsweise am 1. Dezember:

Der Bericht Beschlossen: Krankenhaus Hofheim macht Notaufnahme und Pneumologie dicht wurde um kurz vor 20 Uhr online gestellt. Er verbreitete sich rasend schnell im Netz, um 22.01 Uhr wurden 88 Leser auf der Seite registriert – gleichzeitig!

Bis heute wurde der Bericht 3.763 Mal aufgerufen. Klarer Fall: Ein Top-Thema, das viele Menschen stark interessiert und bewegt.

Screenshot analyse 2023
Bildschirmfoto vom 1. Dezember um 22.01 Uhr: Das Analysetool zeigt, dass 88 Leser (roter Pfeil) gleichzeitig auf der Webseite sind, um sich aktuell über die Umorganisation des Krankenhauses zu informieren.

Eine weitere Zahl macht deutlich, wie groß das Interesse in der Stadt an unabhängig-kritischer Berichterstattung ist: Der HK-Newsletter, mit dem neue Berichte per E-Mail angekündigt werden, zählt seit ein paar Tagen mehr als 800 Abonnenten (aktuell sind es exakt 809).

Und auch das ausgeprägte Interesse vieler Bürger an einer offenen, freien Diskussion ist belegbar: So konnte der Hofheim/Kriftel-Newsletter unlängst den 1000. Leserkommentar veröffentlichen. Das macht Freude, untermauert dieses Leser-Engagement doch unser Credo: Nur durch unterschiedliche Standpunkte und Ansichten entsteht eine lebendige Diskussionskultur.

In diesem Sinne: Ein herzliches Dankeschön an die Leserinnen und Leser für ihre oftmals inspirierenden Gedanken, ihre kritischen Stellungnahmen und ihre aufschlussreichen Anmerkungen.

Gerne mehr davon!

Am Beispiel Riesenschirme: Guter Journalismus wirkt!

Eine gute journalistische Berichterstattung definiert sich natürlich nicht allein über Leserzahlen. Sondern auch über ihre Wirkkraft: Werden die Berichte beachtet? Führen sie zu Gesprächen und Diskussionen? Werden sie ernst genommen?

Beim Hofheim/Kriftel-Newsletter gibt’s längst keine Zweifel mehr. Nicht nur in der Polit-Szene gilt es inzwischen als ungeschriebenes Gesetz, dass man diesen Blog gelesen haben muss, um über wichtige Stadtthemen informiert zu sein. 

Dazu ein Beispiel: 

Die Stadt wollte Riesenschirme auf dem Untertorplatz aufstellen lassen. Die Kosten: immens. 160.000 Euro wollte das Land beisteuern, der städtische Anteil wurde bis heute nicht beziffert, auch von den Folgekosten wurde noch nie gesprochen.

Die Planung lief, mal wieder, abseits der Öffentlichkeit. Für Skizzen und Berechnungen wurde, natürlich ganz im Stillen, schon erstes Geld ausgegeben.

Mitte November veröffentlichte der Hofheim/Kriftel-Newsletter den Bericht: Sie planen es wirklich: Stadt will 10 Meter hohen Schirm vors Türmchen stellen. Er enthielt bislang unbekannte Informationen. Es gab erste aufgeregte Reaktionen

Eine Woche später folgte ein zweiter Bericht mit exklusiven Computer-Fotos: Untertorplatz: Die ersten Bilder von den Riesenschirmen sind da!

Und wieder eine Woche später berichteten wir: Klartext ist angesagt: Altstadt-Freunde lehnen Riesenschirme ab!

Die Berichte im Hofheim/Kriftel-Newsletter bestimmten die Diskussionen in Politrunden und bei den Bürgern. Die Lokalzeitungen allerdings stellten sich stumm: Sie berichteten mit keinem Wort. Die unausgesprochene Botschaft: Was die Leser interessiert, interessiert eine Zeitungsredaktion noch lange nicht!

Erst vier Wochen später, am 27. Dezember, erfuhren es auch die Zeitungsleser: „Trichterschirme stehen auf der Kippe“. Zwei Tage später wurden die Leser informiert: Der Altstadtverein sei gegen die Schirme, nach einer Umfrage würden 92 Prozent die Trichterschirme ablehnen.

Der Grund für die redaktionelle Zurückhaltung kann liegt auf der Hand: Die Stadtführung wollte die Aufstellung der Riesenschirme ohne nervige Diskussionen durchziehen – da fügt man sich heutzutage in den Zeitungsredaktionen. Denn sonst, so die Sorge, könnte die Stadt ihre Bezuschussung einstellen: Als Amtliches Mitteilungsblatt kassiert der Zeitungsverlag Jahr für Jahr gutes Geld aus der Stadtkasse – darauf will man ungern verzichten und gibt sich lieber brav.

Schirm gross 202312
Nachdem der Hofheim/Kriftel-Newsletter dieses Bild von den Riesenschirmen am Untertor gezeigt hatte, kippte die Stimmung: So wollen die Hofheimer ihre Altstadt nicht sehen.

Es gibt weitere Beispiele für eine unabhängige, aufklärende Berichterstattung, die interessierte Politbeobachter sonst nirgendwo finden:

Der Hofheim/Kriftel-Newsletter deckte auf, dass die Investoren nach der Übernahme von Polar Mohr eine neue Firma im bayerischen Steuerparadies Unterhaching gegründet hatten. Das Stadtparlament reagierte mit Entrüstung, die Investoren lenkten schnell ein und verlagerten die Firma nach Hofheim.

Für das Not leidende Krankenhaus wurde ein neuer Geschäftsführer mit viel Brimborium vorgestellt, und prompt berichteten die Zeitungen, was für ein toller Typ da engagiert worden sei. Die Leser des Hofheim/Kriftel-Newsletter erfuhren es exklusiv: Der Mann sei in weiteren Firmen aktiv, betreibe nebenbei auch noch ein Cafe in Flörsheim – und er werde im maladen Krankenhauskonzern in Wahrheit nur einen Teilzeitjob machen.

Weitere Aufreger-Themen, die nur die Leser dieses Blogs erfuhren: Ein CDU-Stadtrat schwänzt regelmäßig die Sitzungen des Stadtparlaments. Nebenbei betreibt er als Vorsitzender des Vereinsrings einen Weinstand mitten in der Altstadt, der angeblich Vereinen nutzen soll, aber offenbar sehr oft für Privatgeschäfte dient. Unlängst versuchte der Mann, einer BfH-Stadtverordneten zu untersagen, ihre Meinung frei zu äußern, er drohte ihr in Mails mit Strafmaßnahmen.

Vorgänge in der Stadtpolitik, die früher unter den Teppich gekehrt wurden. Jetzt ist alles öffentlich. Tausendfach gelesen – und es wird darüber gesprochen.

Endlich!

Letztes Beispiel: Kurz vor Jahreswechsel berichtete der Hofheim/Kriftel-Newsletter über häßliche Szenen in städtischen Gremien und bösartige E-Mails, die zwei Stadtverordnete verschickt hatten. Riesenaufregung unter den Lokalpolitikern!

Mit der üblichen Verzögerung berichtete die Lokalzeitung über eine „Grenzwertige Streitkultur in der Stadtpolitik“. Die wesentlichen Passagen des Kreisblatt-Berichts basierten auf Informationen, die aus dem Hofheim/Kriftel-Newsletter geklaubt worden waren. Was in dieser Form – ganz ohne Quellenangabe – sicher nicht üblich ist. Aber geschenkt! Viel wichtiger ist doch:

Guter Journalismus wirkt. Das zu erkennen ist immer wieder ein gutes Gefühl.

Machen wir also weiter!

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3 Kommentare

  1. Alexander Muth

    „Machen wir also weiter!“

    Ja, das findet meine volle Zustimmung und freut mich sehr!

    Ich muss nicht jede Ihrer Einschätzungen teilen, aber es tut einfach gut, dass hier und da und dort Ihr Scheinwerferlicht Vorgänge beleuchtet, die ansonsten nicht in die Öffentlichkeit gelangen, da sie in der lokalen Prssse häufig nicht thematisiert werden.

    15. Januar 2024
    |Antworten
  2. Rena Z.

    Ich finde es gut, dass man viele Vorgänge hier zuerst erfährt und ein kritisches Auge auf die Arbeit der Stadtparlamentarier hat.
    In diesem Sinne „weiter so“ und Dankeschön.

    18. Januar 2024
    |Antworten
  3. Am Stephansberg

    Am letzten Donnerstag diskutierten wir in großer Runde über Demokratie und was sie so braucht, um zu gedeihen: Gewaltenteilung, unabhängige Justiz und eine freie Presse. Auch wenn die Geschehnisse in Hofheim unsere Demokratie noch nicht zum Kippen bringen, fördern sie sie auch nicht. Wie könnte jede Bürgerin und Bürger helfen, die freie Presse am Leben zur halten? Indem wir sie gezielt unterstützen: durchs Lesen, sich engagieren, auch finanziell. Bei Ihnen, Herr Ruhmöller, geht das leider noch nicht (z.B. Ihnen online„einen Kaffee ausgeben“ oder eine Spende machen). Aber man kann z.B. eine Spende an Correctiv schicken (der Grund, warum so viele von uns gerade auf die Straßen gehen und gegen Rechtsextremismus protestieren) oder eine überregionale Zeitung digital abonnieren (auch wenn man nicht immer dazu kommt, sie zu lesen – sehen wir es als kleines Investment in unserer Zukunft).

    21. Januar 2024
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